[1084] Sind Hofhunde stubenrein? [Gabriel, Agnellina]

[August '23]
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Agnellina
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Re: [1084] Sind Hofhunde stubenrein? [Gabriel, Agnellina]

Beitrag von Agnellina »

Als er den Blick hob, konnte er sehen, dass sie die Arbeit seiner Hände genau und mit zunehmender Faszination beobachtete.

„Kein Geheiß, kein Befehl. Ich bin frei und eigenständig gekommen. Kein Streit und kein Wort haben mich zum Aufbruch gebracht, sondern nur meine eigene Sehnsucht nach neuen Horizonten. Ich versichere Euch, dass mich niemand jagt. Kein Stab wurde über mich gebrochen, keine Schuld ist offen, niemand ist mir Gram. Die meinen sind gut mit mir und mit anderen hatte ich nichts zu schaffen.“

Es mutete ein wenig wie ein Schwur an, da Agnellina die Hand bei diesen Worten auf ihr Herz gelegt hatte. Sie senkte ihre Hand wieder in ihren Schoß.

"Ich bin mit den Traditionen vertraut. Die Gebote unter ihnen befolge ich. Die Verbote in ihnen respektiere ich.", versicherte sie und schien auch in keinster Weise angegriffen oder empört durch seine Fragen.

Friedlich hockte sie auf der Kante des Stuhls, angespannt und sprungbereit zwar, aber mit freundlichem, offenem Ausdruck im Gesicht.

„Gibt es jedoch darüber hinaus Gesetze in dieser Domäne, so bin ich unkundig und bitte Euch, Herr, um Hinweise, wie ich erfahren kann, wonach ich mich zu richten habe.“
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Gabriel Ducas
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Re: [1084] Sind Hofhunde stubenrein? [Gabriel, Agnellina]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Der Blick des Gelehrten war eindringlich und fest als sie ihre Worte sprach aber als sie geendet hatte wurde dieser wieder sanfter. Rasch nahmen die Hände weitere Steine und fügten sie an.*

„Das vereinfacht vieles.“ gab er knapp auf ihre Ausführungen zur Antwort, ehe er fortfuhr. „Es gibt weitere Gesetze die ihr befolgen müsst, so ihr Teil der Domäne sein wollt. Es ist euch als geduldetem Gast untersagt innerhalb der Stadtmauern zu jagen, bis zur endgültigen Entscheidung, ob ihr bleiben dürft, durch ihre höchstverehrte Majestät, habt ihr euren Hunger, unter Beachtung der Tradition der Stille, außerhalb des Stadtgebiets zu stillen.“ er machte eine kurze Pause, sah sie kurz an und ließ ihr Zeit diese Information zu verarbeiten, bevor er fortfuhr. „Die Villa Illuminata ist der Sitz des Prinzen und ihr solltet euch von dort ebenso fernhalten wie dem Castelletto. Das Kloster in Burgus und der Ort selbst ist Jagdgebiet des verehrten Chronisten Benedetto vom Blute der Kappadozianer während das Dorf Borgo di Incrociati Jagdgebiet des verehrten Hofgelehrten Ferrucio vom Clan des Mondes ist.“ erneut wichtige Informationen und viele Namen, so wartete er auch hier geduldig und gab ihr Zeit alles zu verdauen.

„Innerhalb der Stadt ist das westliche Mascharana bis hin zu der Straße bei Santa Maria, von der Sestierigrenze zu Platealonga bis zu den Klippen, Jagdgebiet des verehrten Hüters Ilario Contarini vom Blut der Magister und die Kirche San Cassiano in Clavicula ist Domäne des wohlwerten Herolds Macario aus dem Blut der Schatten.“ hier endete er vorerst doch machten seine Züge klar, dass noch weitere Informationen folgen würden. Doch er wollte sichergehen. „Habt ihr Fragen diesbezüglich?“

*
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Agnellina
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Re: [1084] Sind Hofhunde stubenrein? [Gabriel, Agnellina]

Beitrag von Agnellina »

„Keine Jagd innerhalb der Mauern.“, wiederholte sie den Kern der Sache.

Wispernd wiederholte sie die Namen der Orte, um sie sich einzuprägen. Dann hatte sie tatsächlich Fragen dazu. „Ich werde die Villa und das Castelletto nicht betreten. An den anderen genannten Orten darf ich mich aufhalten, sofern ich dort keine Jagd mache? Wisst Ihr, was Ferrucio…“ Sie stockte kurz, versuchte seinem Beispiel zu folgen, „Wisst Ihr, was der verehrte Hofgelehrte Ferrucio lehrt?“
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Gabriel Ducas
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Re: [1084] Sind Hofhunde stubenrein? [Gabriel, Agnellina]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Er setzte einen Moment an um zu antworten, stockte kurz und sagte dann „Nun ihr könnt mit ihm über euren christlichen Glauben sprechen.“ mehr schien er dazu nicht sagen zu wollen. „Nun ihr könnt euch auch in der Stadt aufhalten. Nur eben nicht jagen.“ er machte eine kurze Pause und fuhr dann fort. „Ich sehe ihr habt dies verstanden. So kommen wir nun zu eurem Aufenthalt. Euch ist der Aufenthalt als geduldeter Gast gestattet, jedoch habt ihr innerhalb von fünf Jahren zwei Fürsprecher zu nennen. Einer davon muss ein Vasall der höchstverehrten Aurore sein, ein anderer ein angesehener Kainit der See der Schatten. Weiterhin habt ihr eine Aufgabe für die Domäne zu erfüllen. Daher berichtet mir doch bitte ein wenig von euch.“ ruhig richtete er sich erneut kerzengerade auf, legte die Hände flach auf die Tischkante und sah sie aufmunternd an. „Wo liegen eure Talente? Wofür denkt ihr, hat man euch in die Nacht geholt? Welche eurer Fähigkeiten könnten der Domäne Genua von Nutzen sein?“ Endlich eine Pause. Früher wäre mein Mund schon ausgetrocknet gewesen. ging es ihm durch den Kopf während er freundlich lächelnd auf ihre Antwort wartete.
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Agnellina
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Re: [1084] Sind Hofhunde stubenrein? [Gabriel, Agnellina]

Beitrag von Agnellina »

Das Interesse an dem Gelehrten, welches sich in ihrem Gesicht abgezeichnet hatte, erlosch, als er das Themenangebot nannte. Sie schien auf anderes gehofft zu haben.

„Fünf Jahre von nun an und dann spreche ich erneut bei Euch vor, Herr, und muss Euch zwei Namen nennen oder diese Domäne verlassen.“, fasste sie zusammen. Aber nicht ganz klar waren ihr die Einzelheiten und zwangen sie zu Nachfragen. „Ein Vasall ist jemand, der in den Diensten des Prinzen steht? Also jemand wie Ihr, Herr, oder die von Euch erwähnten hochverehrten Herren der Jagdgebiete? Wo finde ich diesen See der Schatten?“

Agnellina dachte kurz darüber nach, dass sie tatsächlich schwimmen lernen sollte. Es schien hier notwendig zu werden. Sie runzelte die Stirn, als er nach ihren Fähigkeiten und ihrem möglichen Nutzen fragte. Derartige Hürden hatte sie sichtlich nicht erwartet. Sie zögerte mit einer Antwort. Nachdenklich musterte sie seine bunten Steine, während ihre Finger unregelmäßige Muster in ihren Schoß zeichneten, ohne dass sich ihre Hände hoben. Seine Ruhe und Freundlichkeit ermutigten sie etwas für die nächsten Schritte auf diesem für sie sichtlich neuen Parkett von Gesellschaft.

„Ich möchte Euch nicht langweilen, Herr, doch ich fürchte, meine Geschichte ist wenig unterhaltsam oder interessant für Euch. Es ist mir ein Rätsel, wie ich ein Nutzen für Ältere sein könnte, die selbst so viel mehr Kraft und Gewandtheit, Wissen und Weisheit haben. Es gibt so vieles, was ich nicht weiß und genau dies ließ mich aufbrechen. Ich habe vom Meer gehört, aber es noch nie gesehen. Ich habe von Leben der Sterblichen in Städten gehört, aber keine Vorstellung von dieser Enge, diesem Lärm und diese Unruhe, diesem Geruch und dieser Vielfältigkeit gehabt, die ich allein auf dem Weg hierher gesehen habe.“

Ihre Hände gestikulierten, das Draußen umreißend. Ihre Rede wurde bunter, als sie versuchte mit Worten die Bilder in ihrem Kopf zu malen und ihm ihre Eindrücke verständlich zu machen. Eine gewisse Aufregung klang in ihrem Ton mit, aber auch eine Art Faszination.

„So vieles von Höfen und Gesellschaften, von Zusammenkünften und überhaupt dem Leben in der Gesellschaft mit anderen Kainskindern habe ich in den Erzählungen meiner Geschwister gehört. Das alles möchte ich gern kennen lernen. Ich weiß, dass hier mehr nötig ist, als scharfe Zähne und ein Satz im rechten Moment, um sich an Orten wie diesem zu bewegen. Doch all das werde ich mir wohl kaum außerhalb von Städten aneignen können. Darum bin ich hier. Vollkommen eigennützig. Was Genua braucht oder nützlich ist, weiß ich nicht.“
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Gabriel Ducas
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Re: [1084] Sind Hofhunde stubenrein? [Gabriel, Agnellina]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Die Augenbrauen des Gelehrten hoben sich auf ihre Rückfrage zum Status des Vasallen. Er nahm einen weißen Stein und fügte ihn dem entstehenden Mosaik hinzu. „Nun der Frage nach Vasallität widmen wir uns im Anschluss. Ebenso der nach der See der Schatten.“ verschob er diese Dinge auf später um sie offenbar gesammelt zu beantworten? Alsdann lächelte er erneut. „Nun ihr langweilt mich gewiss nicht. Ich bin Handwerker. Kein Mann des Adels oder des Klerus, daher seid ruhig offen. Lasst mich hören, wo eure Kenntnisse liegen.“ er machte eine kurze Pause und sah sie eindringlich an. „Die Suche nach Fürsprechern ist bereits eine Herausforderung, da sollte die Aufgabe nach euren Kenntnissen gewählt sein.“

„Bitte. Erzählt mir was euch auszeichnet? Womit habt ihr euer Leben vor dem Kuss bestritten?“ seine Augen flogen noch einmal über ihre Kleidung und schmunzelnd fügte er hinzu. „So wie ich das sehe, mit ehrlicher Arbeit.“ sagte er zwinkernd.
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Agnellina
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Re: [1084] Sind Hofhunde stubenrein? [Gabriel, Agnellina]

Beitrag von Agnellina »

„Ja, Herr, ich habe immer ehrlich gearbeitet. In jungen Jahren habe ich mich als Magd verdingt. Später habe ich als Schäferin meine Tage und mein Auskommen gehabt. Ich habe Schafe und Lämmer gehegt und gepflegt und die Herde stets gut gehütet. Mir gerieten die Tiere in den meisten Jahren gut und es gab fette Milch, gutes Fleisch, weiches Leder und dichte Wolle.“

Kurz zögerte Agnellina noch, dann führte sie etwas detaillierter aus.

„Ich habe sie gut versorgt, sie mit Weisen aus der Flöte fett und munter gemacht und sie sind gut gediehen. Rabe, Wolf und Luchs und anderen Räubern habe ich es wahrlich schwer gemacht sich zu laben. Die Schafe ließen sich von mir lenken und die Hunde habe ich gut abgerichtet. Was mir die Tiere gaben, das habe ich gut genutzt. Die Wolle war mir besonders lieb, denn sie ließ sich gut spinnen und ich fertigte wärmendes Wollwerk, welches angenehm zu tragen, hübsch gearbeitet und vor allem haltbar war.“

Sie zuckte wieder mit den Schultern.

„Ich weiß einen angemessenen Haushalt zu führen, mein Käse wurde auf dem Markt gelobt und mein Hausbrot war gut. Ich bin froh, dass mir diese Ketten gelöst wurden und ich mehr als diese winzig kleine Welt zwischen Herd und Herde bekam.“

Ein Funkeln war in ihren Augen zu sehen, ein Zug um ihren Mund, der geradezu rebellisch anmutete. Sie gehörte zu denen, die mit der Geburt in die Nacht hinein persönlich mehr gewonnen als sie in der Knechtschaft des sterblichen Lebens verloren hatten.

„Sicher, es erfüllt mich weiterhin mit Zufriedenheit, hin und wieder etwas mit den eigenen Händen zu schaffen. Das ist nicht vergessen und nicht verlernt. Doch bitte gebt mir ein Beispiel. Welcher Gestalt sind denn die Aufgaben, die andere vollbracht haben? Was habt Ihr getan, um Gnade in den Augen des Prinzen zu finden?“
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Gabriel Ducas
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Re: [1084] Sind Hofhunde stubenrein? [Gabriel, Agnellina]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Der Herold schien in den Worten der Gangrel Neugeborenen eine gewisse Stärke und Selbstständigkeit zu sehen, die er nun offen ansprach, um ihre Anpassung an die vampirische Existenz zu unterstützen und ihre Fähigkeiten für die Domäne zu nutzen. "Es freut mich zu hören, wie geschickt und einfühlsam ihr euch um die Schafe und eure Habe gekümmert habt. Die Fähigkeit, die Herde zu schützen und zu leiten, könnte hier in Genua von großem Nutzen sein. Die Kunst des Hütens und Lenkens kann sich ebenfalls in vielerlei Hinsicht als nützlich erweisen, sei es beim Umgang mit den Sterblichen oder innerhalb der kainitischen Gesellschaft."

Er ließ den Moment der Anerkennung für ihre Fähigkeiten verstreichen, bevor er fortfuhr. "Die Vielfalt der Aufgaben, die Neugeborene für die Domäne erledigt haben, ist breit gefächert. Einige haben politische oder diplomatische Aufgaben bekommen, um die Interessen unseres höchstverehrten Prinzen und unserer Stadt zu vertreten. Andere haben sich auf das Sammeln von Informationen spezialisiert oder waren in der Unterstützung von Ressourcen für die Domäne tätig. Der Weg zur Gnade des Prinzen liegt in der Fähigkeit, einen Beitrag zur Stärkung der Stadt und unserer Gemeinschaft zu zeigen. Denkt daran, dass jedes Talent, das ihr mitbringt, wertvoll sein kann, sei es in der Kunst des Handwerks oder im Führen und Lenken von anderen." Gabriel beobachtete sie aufmerksam, um ihre Reaktion zu erfassen, bevor er hinzufügte "Die Kunst, die ihr bereits beherrscht, kann eine Basis sein, auf der ihr aufbaut. Seid offen für neue Möglichkeiten, um euch einzubringen. Es ist ein langer Weg, aber mit Zeit und Engagement könnt ihr euren Platz in dieser neuen Welt finden und einen bedeutenden Beitrag leisten." mit ruhigen Bewegungen legte er weitere Steine an das sich ausbreitende Muster, sah dann zu ihr auf und faltete die Hände ineinander, legte die Ellenbogen auf die Tischkante und stützte sein Kinn auf die Hände.

"Ich denke ich habe eine Aufgabe, die euren Fähigkeiten entspricht." der Brujah machte eine kurze Pause bevor er fortfuhr. "Die Stadt wächst und gedeiht. Zu diesem Wachstum gehört auch, dass die Bevölkerung der Stadt keinen Hunger leidet. Damit die Kornkammern nicht durch Ungezieferbefall geleert werden, werdet ihr euch der Bekämpfung dieses Ungeziefers widmen. Ratten, Mäuse und anderes streunendes Getier soll aus der Stadt verschwinden um nicht in Zukunft Gefahr zu laufen dass dieses die Vorräte dieser Stadt befällt oder die Stadt vor Tieren überläuft." er musterte sie kurz „Hiermit werdet ihr einen Beitrag zur Sicherung der Sterblichen und somit auch zum weiteren Wachstum leisten. In dem ihr die Sterblichen als eure Herde versteht und sie, wie damals eure Schafherde, vor Gefahren beschützt.“
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Re: [1084] Sind Hofhunde stubenrein? [Gabriel, Agnellina]

Beitrag von Agnellina »

„Herr, Ihr schaut sehr gnädig auf mich. Gleich dem Löwen mit der Maus vermögt Ihr den Nutzen kleinster Geister zu erkennen. Ich werde mich bemühen, Euren freundlichen Blick nicht zu trüben.“

Es klang ehrlich dankbar und anerkennend. Seine Worte schienen Agnellina zu beruhigen, wenngleich etwas in ihr sich heftig dagegen wehrte, sich völlig einlullen zu lassen. Sie blieb auf der Hut, schien aber dennoch aufzuatmen und folgte seinen Worten mit Aufmerksamkeit und Konzentration.

Als er auf die Aufgabe zu sprechen kam, überdachte sie diese gründlich und biss sich dabei auf die Unterlippe.

„Das Problem verstehe ich fürwahr. Und doch ist das völlige Verschwinden… wider der Natur und der Möglichkeiten. Ich kann Blitz und Donner nicht aufhalten, jedes Gewitter gebärt neue Mäuse und lässt sie aus den krachenden Wolken fallen. Und es wäre von Schaden, würde die Stadt bar dieser Tiere. So viel Gutes kommt auch mit den Tieren, wenn man es nur recht anstellt. Denkt doch nur einmal an die Wöchnerinnen. Wie sollen die Sterblichen ihre Säuglinge nähren, wenn sie arm an Milch werden, weil es keine Mäusesuppe mehr gibt? Nein, dieser Weg kann nicht der rechte sein.“

Agnellina sprang schließlich auf, begann durch den kleinen Raum zu tigern und überlegte für ihn laut, wie das Problem anzugehen sei und welche Hürden sie sah.

„Sicher kann ich die Sterblichen als Herde sehen. Doch eine Herde, die größer ist, als die Augen des Schäfers reichen, die sind nicht seine Herde, die kann er nicht behüten. Einen Kampf zu führen gegen all jenes Getier, welches in Ritzen und Mauern kriecht, unter der Erde und im Nebel lebt, die in Fäulnis und in Moder sich mehrt, es wäre, als versuche man die Sterne zu zählen.“

Energisch schüttelte sie den Kopf. Ihre Hände schoben den Gedanken beiseite,

„Das muss anders angegangen werden. Die Vorräte selbst könnte man vielleicht besser schützen. Sie so verwahren, sodass es wenig Raub gibt, das geht. Entsprechende Opfer dargebracht, die Zugänge erschwert, wache Augen bei der Kontrolle… Man kann den Tieren die Beute verleiden und es ihnen schwer machen. Dann bleibt der Gros in den Kammern, der eingebracht wurde und es verdirbt nur wenig. Doch Herr, wie möchtet Ihr bemessen, ob ich meine Aufgabe erfüllt habe? Die Sterblichen werden kaum meiner Stimme lauschen, die Mächtigen werden sie nicht hören. Die Nacht und die Stille…“

Nachdenklich hielt sie in ihrer Wanderung inne, sah ihn an, sann noch einen Moment schweigend über ihren letzten Gedanken nach.

„Kennt Ihr jemanden, der mich durch die Stadt führen und mit den Örtlichkeiten vertraut machen würde? Mir vielleicht jene Sterbliche zeigen würde, welche Schlüssel und Weisung über die Speicher haben?“
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Gabriel Ducas
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Re: [1084] Sind Hofhunde stubenrein? [Gabriel, Agnellina]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Mit einem Lächeln nahm er ihre ersten Worte entgegen und nickte nur einmal kurz, bevor er mit gezückter Augenbraue ihren kleinen Ausbruch verfolgte. Ein Grinsen huschte über seine Lippen und er nickte kurz zu sich selbst. Ja diese Leidenschaft kenne ich nur zu gut. Er unterbrach sie jedoch nicht, nickte gar anerkennend auf ihre Überlegungen zum Schutz der Vorräte und ließ ihr am Ende einen Moment der Ruhe.

„Ich schätze eure Bedenken und Überlegungen zur Natur und den Sterblichen. Ihr mögt Recht haben, dass ein völliges Verschwinden des Ungeziefers vielleicht unnatürlich wäre und gegebenenfalls unerwünschte Konsequenzen hätte.“ nun nahm er sich selbst einen Moment, um ihre Zweifel zu adressieren. "Dennoch, bedenkt, dass die Stadt und die Domäne auch von einer gewissen Ordnung und Sauberkeit abhängig sind. Das Ungeziefer kann nicht nur eine Gefahr für die Speicher darstellen, sondern auch Wohnraum und vor allem auch private Vorräte nutzlos machen.“ er blieb ruhig sitzen, während er weitersprach.

"Ungeziefer kann Schaden an den Vorräten anrichten, die die Sterblichen benötigen, um die Wintermonate zu überstehen. Ihre Nahrungsmittel können kontaminiert werden, und das könnte in Engpässen gipfeln. Solche Situationen können zu Unruhen und sozialem Unfrieden führen." der Blick des Brujah lag nun nachdenklich auf ihr. "Indem Ihr Euch um die Ungezieferbekämpfung kümmert, könntet Ihr dazu beitragen, die Lebensbedingungen für die Sterblichen zu verbessern, könntet ihnen Schutz bieten vor Schäden an ihren Vorräten und einen Beitrag zum friedvollen Miteinander der Sterblichen leisten.“ mit einer sanften Bewegung hob er beschwichtigend die Hände. „Ich sehe ein, dass es vermutlich höchst unwahrscheinlich ist, dieses Getier vollständig aus der Stadt zu entfernen. Daher seht es als gezielte Eindämmung und Reduzierung.“ kam er ihr hier einen Schritt entgegen? „Seht die Aufgabe wird euch nicht nur für fünf Jahre verfolgen.“ er lachte kurz auf. „Selbst wenn ihr es schaffen solltet würdet ihr hiernach eine neue Aufgabe erhalten. Es geht darum, der Domäne, welche euch aufnimmt, etwas zurückzugeben.“ endete er und ließ die Worte einen Moment im Raum verhallen, ehe er auf ihre letzten Worte einging.

„Ich könnte sicher eine Person benennen oder gar selbst mit euch durch die Straßen gehen, so es meine Zeit erlauben würde aber ich bin Neugierig. Seht ihr auch die Möglichkeiten dieser Aufgabe?“ fragte er schmunzelnd.
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