[1084] In Votori, um Votori und um Votori herum [Liviu, Roya]

[August '23]
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Roya
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[1084] In Votori, um Votori und um Votori herum [Liviu, Roya]

Beitrag von Roya »

Ein Schreiben auf einem einfachen Pergament war bei Mariam im Elysium für Liviu Cosma hinterlegt worden. Verschlossen einzig von einem dunklen, geknoteten Leinenband. Die Schrift darin war Latein, doch mit weit geschwungenerer Feder geschrieben, als es in den Klöstern üblich war zu lehren. Der Inhalt selbst war höflich und respektvoll verfasst. Mit der vollständigen Anrede, die Liviu selbst auf dem Hof verwendet hatte, um vor Aurore seine Bitte auszusprechen, sowie um ein etwaiges Amt ergänzt. Auch Royas eigene Abstammung war ohne Lücken und im Schlusswort um ihren Erzeuger vervollständigt. Sie bat in den kurz und mit einfachen Worten geschriebenen Zeilen um ein Treffen mit dem Toreador, da er ihr hinsichtlich Votori anempfohlen worden war. Sie drückte darin weiter ihre Dankbarkeit aus, so er Zeit für sie erübrigen könnte und ließ es an ihm den Zeitpunkt, als auch den Ort des Treffens zu bestimmen.
Am Ende einer Nacht sollten deine Füße dreckig sein, dein Haar zerzaust und deine Augen leuchten.
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Liviu Cosma
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Re: [1084] In Votori, um Votori und um Votori herum [Liviu, Roya]

Beitrag von Liviu Cosma »

Das Dorf Votori liegt ein gutes Stück weiter westlich von Sancto Petro de Arena, der Straße nach Nizza folgend. Es ist wohl eine sehr alte römische Siedlung und liegt an Flussmündung der "Leira" und ist zu Fuß gut 11 Stunden von Genua entfernt.

Nach einem kurz Briefwechseln über das Elysium erwartet Liviu seinen Gast im Dorf in Begleitung eines Mitarbeiters. Sein Antwort war ein gerolltes Pergament, durch Schnüre verschlossen und mit einem Siegel der Familie Cosma geschlossen. Mit der vollständigen Anrede aus dem Schreiben Royas und am Ende seiner Abstammung mit etwaiges Amt ergänzt.Beispiel

Er trug einfache Kleidung in dunklen Farben. Dazu ein Gürtel und ein Stock, mit der er sich beim Gehen hin und wieder abstützte. Sein Gesicht wirkte etwas aus gezerrt. Er begrüßt den Gast mit einem respektvollem Kopfnicken und geht mit einem freundlichen Lächeln auf ihn zu.

„Willkommen in Votori, gerne führe ich euch etwas herum und gibt es etwas, was euch besonders interessiert. Später können wir uns etwas zurückziehen und offen Unterhalten. Wir sind hier in einem sehr beschaulichen Ort und müssen etwas vorsichtiger sein als in Genua.“

Er zeigt zu dem Mitarbeiter, die nun dem Gast tief und respektvoll zunickt. „Meine Mitarbeiter und wenn ihr gestattet, wird er uns bei dem Rundgang begleiten.“
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Roya
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Re: [1084] In Votori, um Votori und um Votori herum [Liviu, Roya]

Beitrag von Roya »

Die Gestalt, die ihr Kommen der Rose dankend zugesichert hatte, hatte sich in jener Nacht vorsichtig aus den Schatten der Umgebung in Richtung der beiden Männer geschält. Sie ging langsam, bedacht, während lange dunkle Stoffe den vom Mondlicht geküssten braunen Körper bis auf ihr Gesicht, ihre Hände und ihre Füße vollständig verbargen. Wie bereits am Hoftag, wirkte ihre Kleidung schmutzig. Dreck und Erde hatte sich mit aussprechbarem und unaussprechlichem vermischt zu einem wilden Sammelsurium an dunklen Tönen und Patina, deren Konsistenz von zart glänzend bis trocken matt reichen mochte.

Als Roya den Toreador erblickte, neigte sie ihr Haupt und ihrem Blick vor diesem in einem respektvollen Gruß, bevor ihre grauen Augen über seinen Stab glitten, auf welchem er sich abstützte, und letztlich zu dessen Begleitung wanderten, jene interessiert, aber auch fragend musternd. Auf die ersten Worte der Rose hin fand ihr Blick zurück zu ihm. Sie wartete ab, bis er geendet hatte und noch einen Moment länger, so dass sie ihm nicht ins Wort fallen würde. Dann erst antwortete sie ihm. „Ich danke dir für deine Worte des Willkommens. Und für deine Zeit.“ Ihre Stimme klang noch immer rau, wie von Jemandem der nicht viel sprach. Sie war von ihren südländischen Wurzeln durchzogen und wirkte einfach in ihrer Form, aber bereits hörbar besser und flüssiger, als noch vor einigen Jahren auf dem Hof. Ihre Augen fanden erneut auf seinen Mitarbeiter, bevor sie nur kurz verstehend nickte und ihm versicherte. „Nein, mich stört dein Mitarbeiter nicht.“

Royas Hände waren kaum sauberer als ihr gesamtes Äußeres. Mehr noch wiesen sie dunkle, beinahe schwarze Punkte und Linien unter vielerlei Schichten auf. Dennoch beschrieb sie eine einladende Geste damit, die Liviu vermitteln mochte, dass sie ihm folgen würde, so er sie herumführen möchte. „Bitte. Nach dir.“ Schwerer Silberschmuck war an ihrem Unterarm zu sehen, der dunkel getüncht war, wie der Rest ihrer Kleidung. Auch die dreieckigen Schließen ihres Umhangs waren alles andere als strahlend. Darunter war an ihrer Seite der Knauf eines Messers zu erkennen, welches sie griffbereit trug, jedoch waren ihre Hände im Moment davon weit entfernt. „Du wurdest mir empfohlen hinsichtlich Votori. So ich wollte dich kennenlernen.“
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Liviu Cosma
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Re: [1084] In Votori, um Votori und um Votori herum [Liviu, Roya]

Beitrag von Liviu Cosma »

„Nun jeder der sich für Votori interessiert und dem Dorf in irgendein Weise behilflich sein möchte ist willkommen. Die Zeiten sind oft nicht sehr einfach für die Bauern und dennoch habe wir hier schon das ein oder andere überstanden.“

Er führt sie etwas im Dorf herum und bis vor dem Heilerhaus „Hier das Gebäude ist das Heilerhaus. Die Bewohner und die Umliegende Bauern steuern bei was sie entbehren können. Dafür finden sie hier Hilfe und Unterstützung, wenn sie krank oder sich verletzt haben. Einige pflanzen Heilkräuter in ihrem Garten, anderen sammeln sie aus den Wäldern und der Umgebung. Das Wissen über die Kräuter wird weitergeben, genauso wie das Wissen über Hausmittel und der Umgang bei Verletzungen und Krankheit. Dennoch muss noch immer einige Material über Händler in Genua dazugekauft werden. Dennoch bemühen wir uns so oft wie möglich auf heimische Produkte zurückzugreifen.“

Danach geht es etwas abseits der Häuser auf eine kleine Anhöhe, von der man in der Entfernung die dunklen Wälder und an der anderen Seite den Strand erkennen kann. In der Mitte die Lichter des Dorfes das von einer Seite vom Strand und von den anderen Seiten von den Wäldern umschlossen wird. Man kann leicht die Geräusche der Wellen hören und außer den drei ist niemand zu sehen. „So dahinten sind die Wälder, da hat damals die Jägerin gejagt und noch immer treiben sich Wölf dort umher. Darf ich fragen wer mich empfohlen hat und was euch genau auch über das Dorf interessiert?“
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Roya
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Re: [1084] In Votori, um Votori und um Votori herum [Liviu, Roya]

Beitrag von Roya »

Royas Blick wanderte aufmerksam durch die Gegend, als sie seitlich neben, aber einen Schritt hinter dem Toreador durch das Dorf ging. Sie fühlte sich sichtlich nicht ganz wohl dabei, derart offen durch die kleine Siedlung zu gehen, doch sie beschwerte sich nicht, zumal sie nicht allein waren. Stattdessen nutzte sie die Möglichkeit aus, sich die Häuser, Wege oder gar Versteckmöglichkeiten, die sie im Dunkel der Nacht ausmachen konnte, einzuprägen.

Das Heilerhaus selbst, dessen Funktion und Livius Erklärung bedachte die Malkavianerin mit einem wohlwollenden Nicken. „Eine gute Idee. Eine Mutter sollte ihre Tochter lehren können, was wichtig ist.“ Sie dachte einen Moment nach, dann schüttelte sie entschuldigend ihren Kopf, bevor sie ihre rechte Hand auf Höhe ihrer Brust flach ablegte. „Mir sind viele der Kräuter hier noch fremd. Sie wachsen nicht, wo ich herkomme. Aber es würde mich freuen, mehr über sie zu erfahren.“ Ihre grauen Augen glitten in Richtung Westen ab, bevor sie mit weiterhin rauer Stimme trocken feststellte. „Sobald die Lage besser ist.“

Roya ließ ihre Hand sinken und folgte anschließend seinen Schritten weiter auf die Anhöhe, den Blick über die Wälder und die Nähe zur See wandern lassend, seinen Worten mit ihren Augen folgend, bevor sie zurückfanden zu ihm auf seine Frage hin. „Ein Diener des Prinzen.“ Sie sah kurz in Richtung des Mitarbeiters von Liviu, schenkte diesem ein kleines Lächeln, nannte den Namen ihrer Quelle jedoch nicht direkt. Weder den von Lucio, noch den von Aurore, bevor sie zurück zu Liviu blickte. „Er erwähnte am Rande die Jägerin aus Savona. Ihr Grenzen verletzendes Verhalten. Und auch die Wölfe.“ Nachdenklich blickte sie in Richtung des Waldes, verengte ihre Augen, während sich ihre Stirn in Falten legte. Als sie in der Ferne keine Bewegung ausmachen konnte, sah sie erneut in Livius Richtung, bevor sie vorsichtig anfragte. „Du bist schon lange hier, nicht?! Kennst du sie?“
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Liviu Cosma
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Re: [1084] In Votori, um Votori und um Votori herum [Liviu, Roya]

Beitrag von Liviu Cosma »

"Nein und dennoch habe ich das Gefühl, das sie mir sehr vertraut ist. Ich bin im Jahr 1063 aus Syrakus nach Genua gekommen und im Jahr 1068 nach Votori. Vorher hat der wohlwerter Arash sich um das Dorf und die Menschen gekümmert. Sie haben ihn viel zu verdanken."

"Im Jahr 1070 tauchten dann die ersten Spuren der Jägerin in Form eines Schleim in den Wäldern auf. Nach der wohlwerten Angelique hat ein Brand sie zu dem gemacht, was sie ist, bevor sie zum einem Nosferatu wurde. Es sollte sich um die Geißel Savonnas handeln und ihr Name ist Emma di Lupo. Sie war damals die zweite Jägerin Savonnas."

"Nach den Verhandlungen hat es keine neue Spuren von ihr gegeben und ich denke sie ist zurückgekehrt nach Savonna. Gibt es was Neues über sie?“

„Wenn es euch hilft, kann ich euch die genaue Worte des Orakel zur Jägerin mitgeben. Ich habe sie damals auf einem Pergament festgehalten und kann euch diese gerne geben."
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Roya
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Re: [1084] In Votori, um Votori und um Votori herum [Liviu, Roya]

Beitrag von Roya »

„Das ist freundlich.“ Roya lächelte dankbar, schüttelte dann aber langsam den Kopf. „Aber ich bin kein Orakel, so ich kann die Worte nicht deuten.“ Ihr Lächeln hatte einen entschuldigenden Ton angenommen, bevor sie verlegen zur Seite sah. Sie war nicht wie ihre Schwester im Blute in jenen Dingen, noch wie so viele andere ihres Blutes. Dann schüttelte sie erneut nur ihren Kopf, um seine Frage zu beantworten. „Und nein, nichts Neues.“

Roya betrachtete den Wald noch einen Moment nachdenklich, bevor sie sich zurück an den Toreador wandte. „Es heißt Arash nennt den Wald sein Revier?“ Das letzte Wort wirkte zäh und schwerfällig, als sie es aussprach. Unschlüssig, ob sie es richtig betonte. Entsprechend fragend blickte sie auf die Rose, auch darüber wieviel Wahres wohl in jener Aussage überhaupt lag.

„So Arash hat mit Emma von Wolf verhandelt?“ Ihr „di Lupo“ schwer in ihrem Mund hin und her wiegend, als wäre nichts ohne jedwede Bedeutung. Vor allem nicht bei den Untoten. „Und sie ging einfach? Aber die Wölfe sind noch da? Oder wieder da? Aktiver nach dem Hof?“ Erneut lag ihre Stirn in Falten, als sie sich Gedanken über die ganze Situation machte.
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Liviu Cosma
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Re: [1084] In Votori, um Votori und um Votori herum [Liviu, Roya]

Beitrag von Liviu Cosma »

„Da fragt ihr ihn am besten persönlich. Die Jägerin hat den Wald damals als ihr Revier gesehen und die Tiere sind vor Angst aus dem Wald zu den Menschen geflüchtet. Vögel flüchte in die Häuser, bis sie vor Hunger und Durst erschöpft von den Dachbalken gefallen sind. Tiere trampelten sich in ihrer Panik gegenseitig zu Tode oder verletzten sich.“

„Eine ganze Reihe habe versucht die Jägerin zu fassen, aber in den Wäldern war sie allen eine Schritt voraus. Ich glaube nicht, dass er es geschafft hat mit ihr zu Reden und nach den Verhandlungen werde sich die Kräfte in Savonna erst neu gesammelt haben. Die Ruine ist in der Nähe, aber leider hat das Feuer damals alles vernichtet. Ihr Verhandlungsführer, der erste Jäger Savonnas hat damals durch eine oder einem Attentäter sein Ende gefunden.“

„Nein, Wölfe machten sich damals nicht breit und nach den Verhandlungen hat sich die Situation in und um Votori wieder normalisiert. Seit 1079 oder 1080 machen die Wölfe die Wälder vermehrt unsicher. Es flüchten aber keine Tiere mehr in das Dorf.
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Roya
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Re: [1084] In Votori, um Votori und um Votori herum [Liviu, Roya]

Beitrag von Roya »

Verwirrt betrachtete die Malkavianerin den Toreador, dessen Worten sie wohl nicht ganz folgen konnte. „So Arash hat mit dem ersten Jäger Savonnas verhandelt, ja? Und dieser fand sein Ende in den Verhandlungen?“ Roya schob noch immer unschlüssig die Puzzleteilchen vor sich hin, als sich das Gesamtbild ihr noch immer verschloss. „Und Emma ging ohne Rache? Und die Wölfe auch?“ Sie legte ihren Kopf schief. „Und nun kommen die Wölfe zurück? Aber nicht mehr ins Dorf?“
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Liviu Cosma
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Re: [1084] In Votori, um Votori und um Votori herum [Liviu, Roya]

Beitrag von Liviu Cosma »

„Nein, da es um eine Grenzstreitigkeiten zwischen Genua und Savona ging, gab es 1073 ein offizielles Treffen für Verhandlungen. Genua wurde vom wohlwerten Nubis und dem wohlwerten Liutprand angeführt. Savona von Brimir Bögvisson.“

„Bevor aber die Verhandlungen wirklich begonnen haben, stürmte ein oder eine Attentäterin auf Brimir und vernichtet ihn. Im Anschluss brannte der Verhandlungsort bis auf die Grundmauern nieder, während die Vertreter Savonas aus Rache Richtung Votori stürmten. Der wohlwerte Liutprand kümmerte sich mit seinen Leuten aber um die Vertreter.“

„Seitdem habe wir keine Schleim mehr gefunden und auch die Tiere verhielten sich wieder ganz normal. Wir gehen aber davon aus das sie nicht an den Verhandlungen teilgenommen hat.“

„Ja die Wölfe kommen zurück, aber schon in einer Weise, die für Unruhe im Dorf sorgt. Es scheint das mit ihrem Auftauchen die Menschen an die Geschichte von der "Bestie von Votori" erinnert werden und sie weitererzählen. Die Feuer im Dorf halten sie aber noch fern.“

„Was interessiert euch an den Wölfen, wenn ich fragen darf?“
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