[1084] Glücklich ist des Jägers Los, Sorgen hat er wenig [Arash, Agnellina]

[August '23]
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Agnellina
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Re: [1084] Glücklich ist des Jägers Los, Sorgen hat er wenig [Arash, Agnellina]

Beitrag von Agnellina »

Rückblickend kam es Agnellina in den Sinn, dass sie wohl noch etwas an ihrem Verständnis füreinander und ihrer entsprechenden Sprache ohne Worte arbeiten mussten. So barg der Ablauf für sie eine kleine Überraschung, als es nicht ganz so lief, wie sie es erwartet hatte. Als Arash die Aufteilung durch Nicken bestätigte, konzentrierte sie sich auf die linke Seite. Mit den Augen ging sie den Weg ab, während er sich duckte und zählte. Innerlich bis drei gezählt nahm sie den linken Bogen, schickte sich an, sich näher zu schleichen, bis sie das Ziel klar sehen konnte. Dass Arash das Tier aufscheuchte und genau in ihre Richtung jagte, war nicht Teil ihres Plans gewesen. Sie hatte eher ein Einkesseln und direktes Greifen im Sinn gehabt, kein blindes Aufscheuchen. So sah sie deutlich entsetzt auf das auf sie zustürmende Schwein, dessen Hauer durchaus beeindruckend waren.
Agnellina versuchte noch sich im richtigen Moment auf das Schwein zu werfen und sich an ihm festzuklammern. Doch so ein auf einem zukommendes Wildschwein hatte eben den Kopf auf der verkehrten Seite. So musste sie sich im Packen drehen, wodurch sie keinen guten Griff bekam. Ihr Rock rutschte nicht gut zurecht und nahm ihr etwas die Bewegungsfreiheit, sodass sie das Bein nicht richtig über den Rücken des Keilers bekam. Das Tier reagierte ähnlich schockiert wie das Kainskind. So kamen sie ungünstig zusammen. Das Vieh zu erschrocken, um sie sofort erfolgreich abzuschütteln und sie mit einem sehr schwachen Griff, sodass sie ihre Finger in die Borsten krallte.


Spoiler!
Agnellina versucht zu packen: Körperkraft + Handgemenge: 8 7 3 2 1 -> 1 Erfolg
Keiler versucht auszuweichen: Geschick + Sportlichkeit: 10 5 4 1 -> 0 Erfolg
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Arash
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Re: [1084] Glücklich ist des Jägers Los, Sorgen hat er wenig [Arash, Agnellina]

Beitrag von Arash »

Arash wiederum schien genau so etwas im Kopf gehabt zu haben. Wahrscheinlich hatte Agnellina recht gehabt mit ihrer ersten Einschätzung. Der Gangrel war ein Treibjäger. Er folgte dem Eber und auch Agnellina, die sich auf ihn geschwungen hatte kurz mit den Augen, bevor er nachsetzte und den Eber tatsächlich recht schnell einholte. Nicht nur das. Er brachte das Tier auch zu Fall, indem es einfach von der Seite rammte und damit direkt gegen einen Baum steuerte, was den Eber kurz benommen machte.

Arash Rammattacke:
Handgemenge + Geschick: 10, 10, 9, 7, 6 ,5,2,1,1 (3 Erfolge)
Keiler versucht zu entkommen: Geschick + Sportlichkeit: 9,6,3,2 (2 Erfolge)
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Agnellina
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Re: [1084] Glücklich ist des Jägers Los, Sorgen hat er wenig [Arash, Agnellina]

Beitrag von Agnellina »

Ihre Finger krallten sich in die grauschwarzen Borsten und die fette, etwas schuppige Haut des Keilers. Die Schwarte war fett und fest und voller getrocknetem Sand. Ihre widernatürlich harten Nägel bohrten sich in die Schwarte, rissen an den dicken, schlecht durchbluteten Stellen aber keine Wunden. Dennoch war es knapp, ob sie sich halten konnte. Sie hatte ihr Bein nicht gut auf die andere Seite bekommen, sodass sie das Tier nur mit wenig Kraft umklammern konnte. Als sie schon im Rutschen begriffen war, kam ein heftiger Stoß von der Seite und brachte das Tier aus der Bahn und gegen den nächsten Baum. Durch den Ruck bekam Agnellina ihren Fuß aus der Umwicklung des Rockes und durchgestreckt, sodass sie sich besser festhalten konnte. Sie senkte den Kopf, um ihre Zähne im Tier zu versenken, bevor es sich wieder aufrappeln konnte.
Spoiler!
Agnellina festhalten: Körperkraft + Handgemenge: 8 7 6 2 2 -> 2 Erfolg (erhöhte Schwierigkeit)
Keiler ausweichen: Geschick + Sportlichkeit: 6 5 3 1 -> 0 Erfolge
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Arash
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Re: [1084] Glücklich ist des Jägers Los, Sorgen hat er wenig [Arash, Agnellina]

Beitrag von Arash »

Arash schmunzelte, während sich Agnellina weiterhin auf dem Eber hielt. Aber die Jagd war vorbei. Das hatte das Schwein nur noch nicht verstanden. Seine rechte Hand verwandelte sich in eine Klaue. Die Waffe war unter vielen Kainiten gefürchtet und auf für andere Beute war sie ein Todesurteil. Noch während sich der Eber wieder zur Besinnung kämpfte schlitzte die Klaue seine Beine auf und durchtrennte hierbei die Sehnen des Tieres, so dass ein Laufen für den Eber unmöglich wurde. Einfache Beute zum trinken.
Spoiler!
- 1 BP Für Klauen.

Geschick + Handgemenge (Spezialisierung Klauen):
10, 10, 9, 9, 8, 7, 6, 6, 4 (10 Erfolge)
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Agnellina
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Re: [1084] Glücklich ist des Jägers Los, Sorgen hat er wenig [Arash, Agnellina]

Beitrag von Agnellina »

Mit Schwung schlug sie ihre Fänge in die dicke Rückenschwarte am Nacken des Keilers und biss kräftig zu, um das Genick des Tieres zu verletzen. An dieser Stelle trinken würde schwierig werden, doch sie beabsichtigte die Beute zunächst sicher zu Boden bringen und einige empfindliche Wunden waren diesem Plan zuträglich. Arashs einzelner Fingerstreich, mit welchem er das Schwein mehr oder minder fachgerecht in den Läufen zerlegte, war wesentlich effektiver. Agnellina spürte, wie das Tier unter ihr im Widerstand erschlaffte. Sie löste den Biss zwecks einer effektiveren Stelle und tief in ihrem Inneren gab es einen kleinen Teil, der an Manieren erinnerte und zum Teilen der Beute mahnte. Tief in ihrem Inneren, sehr, sehr tief und leise. Das Blut auf den Zähnen und der Zunge ertränkte dieses innere Fünkchen von Tischmanieren und Brüderlichkeit unter dem schlichten Hunger. Sie schlug ihre Zähne bei inzwischen geschlossenen Augen in die nächstbeste Stelle am faltigen Hals des Wildschweins und blieb dabei einfach wie ein nasser Sack auf dem Tier liegen, als sie es nicht mehr festhalten musste.
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Arash
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Re: [1084] Glücklich ist des Jägers Los, Sorgen hat er wenig [Arash, Agnellina]

Beitrag von Arash »

Seine Hand verwandelte sich wieder zurück, während er Agnellina beim trinken beobachtete. Sie war vermutlich nicht so satt wie er. Auch er war nun hungrig. Aber nicht so sehr wie sie. So lies er sie vorerst trinken. Sie verlor die Kontrolle ein wenig beim trinken. Etwas das sie noch üben mussten. Sie war zu sehr selbst Beute, wenn sie es so machte. Sie würden in der unmittelbaren Umgebung keine Tiere mir finden, denn diese waren sicher durch den Lärm aufgeschreckt worden. Den Leichnam würden sie ebenfalls noch beseitigen müssen. Aber er wartete bis sie fertig war mit trinken. Die Wölfe würden sich freuen.

"Halt dich im Zaum!" meinte er dann, als sie seiner Meinung nach genug getrunken hatte. Sie musste Beherrschen lernen, sonst würde sie hier schneller zu Asche werden, als sie glaubte. "Wir werden den Kadaver verfüttern damit weder meine Klauen- noch deine Bissspuren zurück bleiben und die Stille gefährden."
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Agnellina
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Re: [1084] Glücklich ist des Jägers Los, Sorgen hat er wenig [Arash, Agnellina]

Beitrag von Agnellina »

Sie war ganz in ihrem Tun. Alles sterbliche, weibliche, sanfte war in diesem Augenblick dem gewichen, was der Kuss in ihrer Seele entfesselt hatte: ein sich labendes Raubtier. Sie sog an der aufgerissenen Stelle und schluckte schnell hinunter, was sie heraus bekam. Keine große Schweinerei, kein kleckern und kein sich zieren. Mit dem Rest ihrer Sinne war sie scheinbar noch soweit präsent, dass sie ihn hörte. Sie ließ sich etwas zur Seite gleiten, ohne ihre Bissstelle zu schließen oder den Eindruck zu erwecken, dass sie völlig abzulassen gedachte. Das Tier zuckte noch ein wenig, dunkler Saft rann unaufhörlich hervor. Agnellinas Finger hielten die borstige Haut umklammert, streichelten - vielmehr massierten das Tier geistesabwesend und beruhigend wie beim Milchtritt.
Sie hob den Blick. Fragend. Einladend.
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Arash
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Re: [1084] Glücklich ist des Jägers Los, Sorgen hat er wenig [Arash, Agnellina]

Beitrag von Arash »

Kurz huschte ein Lächeln über die Lippen des Älteren Gangrel. Sie hatte sich also doch unter Kontrolle. Gut so. Die Einladung nahm er dann auch an. Er ging neben dem Eber auf die Knie und fuhr seine Fänge aus. Kurz blitzten diese auf, bevor er sie in die widerstandsfähige Haut des Schweins versenkte. Die Fänge glitten ohne nennenswerten Widerstand durch die ledrige Haut und würziges, für viele andere vielleicht ekelhaftes Blut, füllte seinen Mund und floss wunderbar die Kehle hinab. Das Tier knurrte zufrieden in der Tiefe seiner Seele und labte sich an dem Lebenssaft des anderen Geschöpfes, welches sie erjagt hatten.

So hielt er sich auch nicht zurück und trank aus vollen Zügen. Das Blut war so gut wie jedes Andere auch. Es sättigte und das Tier hatte seine Genugtuung durch die Jagd und den Erfolg. Erst als der Strom versiegte erhob er sich wieder und wischte seine Blutverschmierten Lippen mit dem Handrücken sauber. Die Fänge bildeten sich zurück und er blickte beinahe erleichtert in den Himmel hinauf. Die Wolken waren inzwischen aufgerissen und gaben den Blick auf die Sterne frei.

Damm plötzlich stieß er ein lautes deutliches Wolfsgeheul aus. Es war lang und während es noch verklang stimmten weitere Wölfe darin ein. Antworteten ihm. Es waren vielleicht drei oder vier Tiere, aber sie waren nicht zu weit entfernt. Sie würden kommen. Arash wartete.
Spoiler!
Tierhaftigkeit 2
Charisma + Überleben
10,7,5,4,3,3,2 (2 Erfolge)
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Re: [1084] Glücklich ist des Jägers Los, Sorgen hat er wenig [Arash, Agnellina]

Beitrag von Agnellina »

Als sich Arash bewegte und endlich das Mahl mit ihr teilte, schloss Agnellina wieder die Augen. Sie kehrte zurück in die kleine Welt zwischen ihr und dem Blut. Diese kurzen Momente des Trinkens gehörten dem Leben, welches von dem erlegten Tier zu ihr floß. Es kühlte die Hitze, den Hunger in ihrem Inneren. Es wärmte die Kälte, als der warme Lebenssaft in ihren kalten toten Körper floss. Agnellina genoss diese Gleichzeitigkeit, diesen tiefen Strom an Gefühlen, der mit dem Trinken einherging.

Ihre Finger massierten weiter das blasser werdende Fleisch. Sie fühlte im Blut, wie der Funke des Lebens verblasste und letztendlich verlosch. Sie sog weiter. Immer weiter, bis der Strom nicht mal mehr ein Rinnsal war. Ihre Zähne zogen sich zurück, doch sie hielt die Augen weiter geschlossen. Ihr Körper ruhte am zunehmend kühler werdenden Kadaver des Schweins, den Kopf noch immer gesenkt. Ihre Finger und ihre Hand streichelte Haut und Borsten des Tieres nahe der Bissstelle. Ihre Lippen bewegten sich in einem stummen Geflüster.

Das plötzliche Geheule ließ sie erschrocken die Augen aufreißen. Sie starrte ihn an, mit geweiteten Augen und blutverschmierten Lippen. Wollte er noch mehr? Sie horchte in sich hinein - fühlte die Gier des Tieres in sich, das niemals gesättigt zu sein schien. Gut, sie hatte selbst etwas davon gesagt, mit vollen Bäuchen im Mondlicht zu liegen. Doch mahnende Worte geisterten ebenso in ihren Gedanken herum. Wer sich zu fett frisst, wird gefressen.
Sie hörte die antwortenden Stimmen, welche Arashs Wolfsgesang zu einem Chor ergänzten. Sie selbst blieb stumm, stimmte nicht in dieses fremde Tischritual ein. Langsam leckte sie sich die Lippen sauber.
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Arash
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Re: [1084] Glücklich ist des Jägers Los, Sorgen hat er wenig [Arash, Agnellina]

Beitrag von Arash »

Arash lauschte dem Heulen und ein zufriedenes, beinahe friedliches Lächeln erschien auf seinen Zügen, während er zu warten schien und Agnellina so lange ignorierte. Kurz zuckte seine Ohren und er wandte sich einer Stelle im Unterholz zu die kurz darauf zu rascheln begann. Dann trat ein Wolf auf die Lichtung. Majestätisch schritt das braunbefellte Tier mit goldenen Augen Auf Arash zu, der wiederum auf beide Knie herab sank. Der Wolf kam näher. Beide schienen eine Art Verbindung zu haben, denn Arash legte die Hände an den Kopf des Wolfes und seine Stirn gegen die des Tieres. Ein kurzer Moment zweisamer Stille. Wortlose Kommunikation, verstehen, Raubtier sprach zu Wolf, Tier zu Tier.

Es dauerte sicher eine Minute oder länger, bis Arash sich wieder erhob und der Wolf einen Blick auf den Eber warf. Dabei leckte seine Zunge sich über die Nase und man konnte Speichel aus seinem Maul tropfen sehen. Währenddessen wandte Arash sich von der Szene ab. "Komm. der Leichnam wird keinerlei Aufmerksamkeit auf sich ziehen." Bei diesen Worten raschelte das Unterholz an anderer Stelle wieder und weitere Wölfe traten auf die Lichtung. Warteten aber ab und kamen nicht direkt näher. Arash wiederum wartete nicht, ob Agnellina ihm folgte. Er ging. Er schien zufrieden.
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