[1084] Des reflets changeants sous la pluie [Agnellina, Allegra]

[August '23]
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Allegra Aldighieri
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Re: [1084] Des reflets changeants sous la pluie [Agnellina, Allegra]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

"Das Elysium - wie die Hellenen die Insel der Seligen nannten - ist zunächst einmal ein Ort, wo Unsterbliche sich friedlich begegnen können, ohne dass Fäuste, Messer und Blutkräfte fliegen. Wie willkommen Ihr tatsächlich seid, hängt auch - aber nicht nur - davon ab, wie gut Ihr den Tanz von Verbeugungen und Anreden beherrscht, der dort von einem erwartet wird.

Die Friedenspflicht bedeutet auch, dass es keine körperliche Bestrafung an Ort und Stelle gibt, wenn man nach links tanzt wenn man eigentlich nach rechts hätte treten sollen.
Manche verlangen freiwillige Wiedergutmachung an Ort und Stelle und dass man sich selbst erniedrigt, indem man um Verzeihung bettelt, besonders wenn es andere unsterbliche Zeugen gibt.
Andere tragen einem den Fehltritt lange Zeit nach und versuchen einem zu schaden, außerhalb des Elysiums.
Wieder andere nehmen es Anlass, einen gering zu schätzen, als einen unfähigen Tölpel dem man nicht zu- und anvertrauen kann."


Sie klatscht in die Hände, als Agnellina ihre Anrede kopiert, und ein Lächeln huscht über ihr Gesicht. "Das ist schon sehr viel besser, werte Agnellina." Dabei nickt sie ihr betont zu. "Neugeborene werden als 'werte' angesprochen, zusammen mit einem Nicken, etwa so tief." Wieder vollführt sie langsam und betont die Grußgeste. "Diese Anrede wegzulassen gilt als Beleidigung - ihr versagt damit den grundlegenden Respekt, der selbst dem niedrigsten Neugeborenen zusteht. Manche Unsterbliche höheren Standes - Amtsträger, Ancillae, Ahnen und dergleichen - machen das absichtlich, um freche Neugeborene zurechtzuweisen und zu brüskieren, aber unsereiner vermeidet besser solche Spitzfindigkeiten."
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Agnellina
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Beitrag von Agnellina »

Agnellina durchdachte sich die Angelegenheit und hing gleichzeitig mehreren Gedankenpfaden nach, ohne sie laut zu teilen.
Also war die Insel ihre Bezeichnung des Elysiums, welches der Herold als Garten bezeichnete. Sie hatte es bisher in den wenigen Nächten nicht als notwendig erachtet, sich in dort umzusehen. Die Stadt als solche erschien ihr wesentlich wichtiger, bevor sie sich um besondere Orte in der Nacht scherte. Sie wollte zunächst mit den Wegen unter ihren Füßen, mit den Spalten und Hindernissen auf ihnen sicher vertraut sein, bevor sie sich auf rutschiges Parkett begeben wollte. Auffällig in diesem Bezug erschien ihr jedoch die Tatsache, dass bisher ein jeder ihr den Bruder im Elysium zur Seite zu empfehlen schien.

Ein Teil tief in ihr gähnte vor Trägheit und fragte sich, ob ein so umständlicher Weg, ein so verworrener Pfad aus Worten und Dressur tatsächlich erstrebenswert für sie war.

Agnellina folgte dem Gruß und senkte den Kopf, während - bewusst oder unbewusst - die Beine in einen leichten Knicks federten.

„Die Stille soll herrschen. Ich gebe mich nicht zu erkennen, so ich denn nicht vollkommen sicher bin.“, brachte sie vor, ohne das damit für sie einhergehende Problem genauer zu benennen.
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Allegra Aldighieri
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Re: [1084] Des reflets changeants sous la pluie [Agnellina, Allegra]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Als Agnellina von der Stille spricht, wirft Allegra wieder Seitenblicke nach rechts und links.

"Wir müssen die Fragen der Etikette auch nicht mehr heute abend im strömenden Regen vertiefen. Es ist ohnehin ein langweiliges Thema, aber leider eine lästige Pflicht bei solchen Zusammenkünften.
Wenn Ihr wollt, kann ich Euch Empfehlungen für Unsterbliche geben, die sich in diesen Feinheiten besser auskennen als ich, damit ihr gut gerüstet seid für diese Anlässe. Denn früher oder später werdet Ihr Euch damit herumschlagen müssen."


Ihr Blick wandert wieder in Richtung des Stadtinneren.

"Aber vielleicht wollt Ihr auch lieber etwas über die Stadt selbst wissen? Das war unser letztes Thema, bevor wir abgeschweift sind, und ich bin schon einige Jahre hier."
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Agnellina
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Re: [1084] Des reflets changeants sous la pluie [Agnellina, Allegra]

Beitrag von Agnellina »

Es war wohl nicht als Warnung gemeint, als sie die Stille erwähnte. Die Gangrel wirkte nicht beunruhigt deswegen.

„Ich würde gern wissen, was mich verraten hat.“, fragte sie interessiert. “Was hat mich Euch offenbart, werte Allegra Aldighieri?“

Sie hob das Gesicht und sah in den wolkenbedeckten Nachthimmel, während der Regen dabei direkt in ihr Gesicht fiel. Es würde weiter regnen in dieser Nacht.

„Stört Euch der Regen?“ Freundliche Besorgnis für das Wohl des Gegenübers klang in der warmen Frage mit.
“Wie habt Ihr all diese Orte mit ihren vielen Namen kennen gelernt? Mir wurden Grenzen genannt, Gebiete und Orte, die es zu meiden gilt, die besonderen Regeln unterliegen. Doch die wenigsten Steine sprechen und verraten, wie sie genannt werden. Bis auf die großen Mauern ringsum selbst, die mir ein drinnen und draußen der Stadt zeigen, ist es mir ein Rätsel, wie man erkennt, dass dieser Teil der Stadt endet und hier das Gebot des nächsten beginnt.“
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Allegra Aldighieri
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Re: [1084] Des reflets changeants sous la pluie [Agnellina, Allegra]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

"Es war kein einzelnes Detail, was Euch verraten hat. Zunächst einmal gehen die wenigsten Menschen bei einem solchen Wetter raus, wenn es sich vermeiden lässt. Noch weniger Menschen - besonders wenn es junge Frauen sind - reagieren so geistesgegenwärtig, wenn sich jemand wie ich an sie heranpirscht. Ist eigentlich auch normalerweise nicht meine Art, auf diese Weise zu jagen. Aber einer so günstigen Gelegenheit konnte ich nicht widerstehen, und bei einer gewöhnlichen Sterblichen hätte es mit dem anfänglichen Schreck reichen sollen.

Wo war ich stehengeblieben? Ach so, ja, das hat mich stutzig gemacht, also habe ich Euch genauer angeschaut. Die Haut schien eine Spur bleicher zu sein, als es bei einem Menschen in so klammem Wetter der Fall sein sollte. Und der Atem war ganz falsch. Menschen in einer Gefahrensituation hyperventilieren entweder vor Furcht, oder atmen tief durch um die Ruhe zu bewahren. Was sie nicht tun, ist gerade genug Wind in die Nüstern zu saugen, um zu wittern."


Allegra folgt dem Blick in den bedeckten Nachthimmel.

"Stören wäre zu viel gesagt. Aber es gibt sehr viel angenehmeres, als im klammen Regen zu stehen. Warum sollten wir unser Unleben mit Entbehrungen füllen, wenn die Welt unsere Auster ist und wir uns die feinsten Sachen nehmen können, wie es uns beliebt?"

Wieder streicht die Kappadozianerin über ihre bunte Garderobe, auf die sie furchtbar stolz zu sein scheint.

"Die Stadt, ihre Sestieri und besonderen Orte lernt man mit der Zeit kennen, man muss sie einfach oft genug besuchen und abgehen. Viele haben auch ihren eigenen Charakter, den man schwer verkennen kann - wie etwa Clavicula, die wortwörtliche Kloake Genuas, gefüllt mit den miesesten Beutelschneidern und Halunken in drei Tagesreisen Umkreis.

Mascharana habe ich selbst bisher nur selten besucht, außer um die Insel der Seligen aufzusuchen. Es gibt andere Teile der Stadt, die für meine Zwecke weitaus interessanter sind."
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Agnellina
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Re: [1084] Des reflets changeants sous la pluie [Agnellina, Allegra]

Beitrag von Agnellina »

“Was ist unsere Welt?“

Mit dem Begriff der Auster konnte sie nichts anfangen. Sie verstand zwar Allegras Hinweis auf die Frage der Entbehrungen, wirkte aber nicht vollkommen überzeugt, vom Sinn dieser Annahme.

„Seht Ihr Euch denn Entbehrungen gegenüber? Der Erfolg Eurer Hände Arbeit kleidet Euch prächtig. Ihr sagtet selbst, dass Eure Handel Euch mit Gewinnen erfreuen.“

Wieder glitten ihre Augen über die Stoffe, hielten sich die Finger jedoch in Zaum. Wie sie sich wohl anfühlten? Weich? Kühl? Steif? Ob sie auch angenehm wärmten oder nur das Auge fingen wie die leuchtenden Gefiederteile des Eichelhähers?

„Erlaubt Ihr, dass ich nach den Zwecken und Stadtteilen frage oder ist das zu vorwitzig?“
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Allegra Aldighieri
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Re: [1084] Des reflets changeants sous la pluie [Agnellina, Allegra]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

"Am meisten habe ich als Händlerin in Platealonga zu tun - und es wäre auch das Sestiero, das ich einem Erstbesucher Genuas am meisten empfehlen würde. Als Herz des Handels, mit dem Hafen und den vielen Märkten und Läden, ist es so etwas wie Gesamt-Genua in ein einziges Sechstel gepresst. Pulsierend vor Leben, mit Silber und Kupfer das seine Adern durchströmt.
Auch den Hof der Wunder findet man dort, der immer wieder einen Besuch wert ist, da es immer wieder etwas neues und sensationelles zu entdecken gibt. Am schönsten ist er in den warmen Sommermonaten, wo die lauen Nächte viele Nachtschwärmer anlocken. Wenn Ihr wollt, kann ich Euch nächstes Jahr einmal dorthin führen und Euch die interessantesten Dinge zeigen.

Maddalena ist ein noch junges Sechstel, aber gerade dadurch von Interesse für Neugeborene wie uns beide. Noch ist dort alles im Aufbruch, und noch haben die Alten dort nicht ihre Claims abgesteckt.
Die jüdische Gemeinde Genuas findet sich dort ebenfalls, und alleine schon durch die Kreditgeschäfte und den Geldverleih sind sie von großem Interesse für eine Händlerin wie mich.
Falls das für Euch von Interesse ist, kann ich Euch bei der Lokalprominenz der Kinder Israels einführen. Natürlich nicht umsonst - aber dafür bekommt Ihr auch Eure Finger in einen echten Wachstumsmarkt. Noch könnt ihr günstig einsteigen und als gemachte Frau herauskommen. Der wohlwerte Ducas, die wohlwerte Angelique und viele andere aufstrebende Kinder Kains sind bereits dabei, beide Hände bis zu den Schulterblättern in diese neue Gelegenheit zu versenken, und so viel vom Kuchen für sich selbst zu beanspruchen wie sie können."


Sie unterstreicht die Aussage mit einer ausladenden Geste mit beiden Armen, so als wolle sie die gesamte Welt umarmen.

"Und natürlich kenne sogar ich Entbehrungen. Ich stehe gerade im kalten Regen, ohne die Erfrischung in deren Erwartung ich durch diesen gepirscht bin.
Es ist nicht gut für die Seele, sich mit zu vielen solcher Entbehrungen zu belasten. Es macht die Bestie in unseren Herzen unruhig, gereizt und ungeduldig, bis es ihr zu viel wird und sie uns in ihrem Strudel mitreisst."


Ihre Augen nehmen einen leichenstarren Ausdruck an, der sich mit den folgenden Worten immer weiter intensiviert, während ihre Stimme einen begeisterten und fast schon feierlichen Ton annimmt.

"Besser ist es, der Bestie zu geben was sie will, bis sie dermaßen überfüttert und satt ist wie eine wohlgemästete Scheunenkatze. Blut, schöne Kleider, schöne Männer, schöne Frauen, Wein und andere Rauschmittel - und ab dann kann man die Bestie selbst dressieren und sich zu ihrer Meisterin aufschwingen."
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Agnellina
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Re: [1084] Des reflets changeants sous la pluie [Agnellina, Allegra]

Beitrag von Agnellina »

“Sicher. Wenn ich Euch eine angenehme Begleitung bin, sehr gern. “

Ein Ausflug in einer Sommernacht zu einem Ort, der vielleicht auch Tanz und Getümmel eines Festes versprach. Dem war Agnellina durchaus nicht abgeneigt.

„Ich kann mich nicht erinnern, schon mal einen Juden kennen gelernt zu haben. Sprechen sie unsere Sprache?“, fragte sie interessiert und verlor dabei wohl den Faden, den Allegra ihr eigentlich angeboten hatte. Wahrscheinlich begriff sie auch einfach das Ausmaß des ganzen noch nicht.

„Ich habe mich nie als Marktweib versucht. Das stelle ich äußerst schwierig vor… zumal so nur im Dunkel der Nacht. Etwas fertigen, ja. Aber wer kauft denn mitten in der Nacht Töpfe und Krüge? Wer wählt im Mondschein Bänder, Pelz und Leder? Ja, wer nimmt zu solcher Stunde Fleisch und Käse ab?“

Die Welt hielt für Agnellina offenbar noch sehr viele Unklarheiten und Wunder bereit. Aber sie schien tatsächlich an den Antworten interessiert zu sein und es nicht nur als rhetorisches Mittel zu fragen.
Als Allegra auf Entbehrungen und Erfrischungen zu sprechen kam, bekam der Blick wieder einen Hauch Besorgnis.

„Bitte lasst Euch von mir nicht aufhalten. Ein knurrender Magen ist ein schreckliches Gefühl. Mir ist es hier untersagt, aber das ist kein Grund, Euch daran zu hindern.“
Brav und ehrlich klang es, wie sie sich an das Jagdverbot für Gäste erinnerte. Außerdem sagte Agnellinas Bauchgefühl, dass die Einladung zu einer gemeinsamen Hatz für die Dame vor ihr unschicklich wäre. Selbst außerhalb der Stadtmauern hätte sie es wohl nicht ausgesprochen. Aber der Ton und die Begeisterung ihrer Gegenüber deutete sie als eine Art von Hunger oder Fresslust, der sie nicht im Wege stehen wollte.
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Allegra Aldighieri
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Re: [1084] Des reflets changeants sous la pluie [Agnellina, Allegra]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Auf den knurrenden Magen angesprochen winkt Allegra ab. "Ich bin noch gut, danke. Nicht so gut dass ich einen Happen verschmäht hätte, der mir fast schon von selbst in den Schlund springt, aber auch nicht so schlecht dass ich unsere Zwiesprache dafür unterbrechen müsste.

Und macht Euch keine Gedanken darum, ob Ihr eine angenehme Begleitung für mich wärt oder nicht. Ich genieße es jedes Mal von neuem, das staunende Gesicht zu sehen, wenn ich jemanden das erste Mal über den Hof der Wunder führe."


Sie legt den Kopf schief.

"Diejenigen Juden, die von Interesse sind, weil sie Geschäfte mit Außenstehenden machen, sprechen das Vulgo zumeist sehr gut.
Aber bevor ihr daraus Gewinn schlagen könnt, braucht ihr erst mal Kapital und Kapitalfluss - und für letzteres braucht es sterbliche Agenten, die bei Tag handeln können.

Falls ihr noch keinen habt, solltet Ihr Euch mindestens einen menschlichen Agenten zulegen - schon alleine, um von ihm übertags aus und in die Stadt verschafft werden zu können, denn nachts sind die Tore geschlossen. Aber auch die Märkte haben nur übertags geöffnet, wenn Ihr dort Geld verdienen wollt braucht Ihr auch dafür einen Sterblichen."


Die Kappadozianerin spielt an einer vorwitzigen Locke, während sie einen Moment lang nachdenkt.

"Ich weiß nicht, wo Eure Kenntnisse und Stärken liegen, aber ich kenne den Handel in der Stadt ganz gut. Das kann Euch womöglich eine Hilfe sein, wenn Ihr Geld verdienen wollt und noch unschlüssig seid, nach was für einem Agenten Ihr Ausschau halten solltet.

Wenn Ihr wie viele Eurer Clansgeschwister eher außerhalb der Stadt daheim seid, sind die Kastanienwälder in den Bergen eine wichtige Einnahmequelle - besonders jetzt in dieser Blütezeit, wo Bauholz für Häuser und Schiffe sehr nachgefragt ist. Wenn mal wieder schlechtere Zeiten anstehen, sind die Kastanien bei den Armen wenn schon nicht beliebt, so doch notwendig, um nicht zu hungern.
Und als Unsterbliche habt Ihr alle Zeit der Welt, was im Holzgeschäft ein unschätzbarer Vorteil ist - ihr könntet noch heute nacht Kastanien setzen, und zusehen wie über das nächste Jahrhúndert Euer Geld wortwörtlich auf den Bäumen wächst.

Schafwolle ist auch recht beliebt - die Huftiere finden auch auf den kargen Böden hier genug zu fressen, und die ligurische Wolle hält auch lange Schiffsreisen lang und ist in fremden Häfen sehr gefragt. Wenn Ihr nicht mit Brosamen abgespeist werden wollt, müsst Ihr aber die Gewinne der ganzen Fertigungskette abschöpfen können - nicht nur die Schur, sondern auch das Karden und Färben.

Der Fischfang ist hier vor Ort auch bedeutsam - Poseidons Gaben sind zumindest ein teilweiser Ausgleich für den dürftigen ligurischen Ackerbau, und finden zahlreiche hungrige Mäuler in der Stadt die gut für sie zahlen, besonders wenn die Getreidelieferungen aus Sardinien stocken, wie sie es alle paar Jahre tun, selbst wenn Pisa und andere Reiche nicht die Kontrolle über die Insel streitig machen. Man braucht erst mal Boote und Netze, und auch dann bringt der Fischfang keine Reichtümer, aber es ist ein zuverlässiges Einkommen, denn hungrig sind die Leute immer, genauso wie Liguriens Böden immer schlecht sein werden."
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Agnellina
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Re: [1084] Des reflets changeants sous la pluie [Agnellina, Allegra]

Beitrag von Agnellina »

Mit Überforderung war Agnellinas Gesichtsausdruck wohl am besten beschrieben. Nicht nur ein schierer Wust an neuen Regeln und Erwartungen im Umgang miteinander, eine unübersichtliche Vielzahl an Namen und Orten und Hindernisse an vielen Ecken. Nun sollte sie sich auch noch in Angelegenheiten mischen, die Gutsherren und anderen hochwohlgeborenen Herren unterlagen.

„Das ist alles reichlich… umständlich.“

Unwohl zog sie den übergeworfenen Umhang fester um sich.

„Ich werde darüber nachdenken. Wo kann ich Euch finden? Und vielleicht… könnte ich Euch einige Zeit zur Hand gehen. Irgendwann einmal. Einige Nächte. Um zusehen, wie man das macht, mit dem Handeln und, und so.“
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