[1084] Askalabos Kyllopodiôn [Rivana, Allegra]

[Allegra Aldighieri]

Allegra war in der Zeit, wo der Spätsommer zum Frühherbst übergeht, wieder einmal wie so oft in das Elysium eingekehrt. Bei der ersten Gelegenheit, wo sie vor den sterblichen Augen verborgen war, trennte sie sich von ihrem sackleinenen Überwurf und offenbarte den Ausblick auf die neuesten Tüchlein, die sie erworben hatte, die eine geschmacklos unheilvolle aber ebenso geschmacklos teure Mischung aus senfgelb und lachsrosa darboten, mit vielen türkisen Sprengseln.

So gewandet hielt sie erst einmal an der Fontana Rossa inne und bewunderte deren Illusion eines Blutbrunnens, die sie schon bei ihrem ersten Besuch der Insel der Seligen fasziniert hatte. Danach würde sie die neuesten Anhänge lesen und die neuesten Nachrichten austauschen - oder mit unbekannten Gesichtern ins Gespräch kommen, je nachdem, was sich ergab.

[Rivana]

Rivana entschied sich, wieder das Elysium zu besuchen. Unter anderem weil es ihr beim letzten mal so gut gefallen hatte und weil sie noch nicht alles gesehen hatte. Sie hat sich vorgenommen, dass sie dieses mal etwas weiter kommt als bis zu dem Gebäude selber.

Als sie dort angekommen war, nahm sie den Weg, den sie beim ersten mal gegangen war. Angekommen im Versammlungsraum, folgte sie den Pfad weiter nach draußen, wo sie auf einen kleinen Teich stieß. Dessen Wasser spiegelte den Baum wider, der nahe dem Teich stand, wieder. Seine Blätter raschelten leise, als eine kleine Windbrise durch seine Äste fuhr. Rivana ging weiter und entdeckte einen Pavillon für sich, sie nahm sich vor, wenn es eine schöne Sommernacht war, öfters ihre Zeit hier zu verbringen. Dann kam sie zu einem Brunnen, dessen Wasser fast wie Blut erschien wegen den verschiedenen Rottönen. Fasziniert betrachtete sie den Brunnen und bemerkte nicht das noch eine Person dastand.

[Allegra Aldighieri]

Vielleicht sah Rivana die Fremde nicht, aber dafür war sie gut zu hören. Würgegeräusche drangen aus Allegras Richtung, und sie wandt sich von Rivana ab, gekrümmt und angestrengt wegschauend von dem häßlichen Anblick, der sie trotz allen Bemühens um Höflichkeit offensichtlich anwiderte.[1]

Spoiler!

[1]Gefühle verbergen: Manipulation + Ausflüchte + WK 0 Erfolge Link zum Würfelbot

[Rivana]

Als Rivana plötzlich merkwürdige Würggeräusche hörte blickte sie auf und sah zu der Dame hinüber. Sichtlich angewidert von der Schönheit einer Nosferatu musste die Dame würgen. Rivana hatte für solche Momente immer ihre Maske dabei, die sie schnell aufsetzte.

"Guten Abend wohlwerte Dame"
"Ich bin Rivana vom Clan der Verborgenen, Neugeborene"
"Dürfte ich wissen mit wem ich das Vergnügen habe?" sprach Rivana mit etwas Unsicherheit in der Stimme und schaute sie fragend an.

[Allegra Aldighieri]

Allegra blickt auf als sie angesprochen wird, ein wenig gequält lächelnd. Die Unbekannte konnte ja nichts dafür wie sie aussah, und wenigstens gab sie sich mit der Maske Müüüüüääärks! Die Kappadozianerin krümmt sich erneut, und schaut angestrengt an Rivana vorbei über ihre Schulter - in ihre generelle Richtung schauend, aber offensichtlich weder in Gesicht noch in Augen blickend.

"Sehr angenehm." Zwei offensichtlich gelogene Worte, aber besonders in einem Elysium versuchte sie, die Nosferatu nicht noch mehr vor den Kopf zu stoßen.

"Ich bin Allegra Aldighieri, Neugeborene des Hauses Kappadozius.

Ich nehme an Ihr seid frisch eingereist, werte Rivana? Ich habe Euch noch nie hier drin gesehen."

Sie gesehen haben dürfte Allegra auch schwer fallen, denn noch immer schaute sie an der Neugeborenen angestrengt vorbei. Nur gelegentlich wanderten die Pupillen zu Rivana, nur um dann fluchtartig etwas anderes zu fixieren, irgendetwas anderes außer diesem abscheulichen Ding.

[Rivana]

Rivana sah, wie sie gequält lächelte, sichtlich angewidert von ihrem Aussehen. Doch sie war es gewohnt, dass es hin und wieder Kainiten gab, die damit nicht zurechtkommen und ignorierte es.

“Ja, ich bin erst seit kurzem hier in Genua und dachte mir, ich besuche Elysium heute." Habe aber nicht damit gerechnet, dass ich wen hier antreffe.” sprach sie mit Blick auf den Brunnen und betrachtete dabei das Wasser. Im Hintergrund hörte man Vögel zwitschern, von Insekten das Brummen, als sie vorbeigeflogen und das leise Rascheln der Blätter, als der Wind durch die Äste fuhr.

“Wie ich sehe, sind Sie auch fasziniert von dem Brunnen.” sprach Rivana in der Hoffnung, sie von ihrem Aussehen ein bisschen abzulenken, was sie offensichtlich sehr anwidert.

[Allegra Aldighieri]

"Die Fontana Rossa ist schon ein besonderes Stück - die Illusion von Licht und Farben sucht ihresgleichen."

Allegra lenkt ihren Blick darauf, und scheint froh um das Stichwort, um einen plausiblen Grund zu haben, Rivana nicht anblicken zu müssen.

"Ihr solltet Euch nicht zu sehr über Gäste wundern - das ist eigentlich der Hauptzweck des Elysiums, dass Kainskinder hier zusammenfinden können, um sich friedlich auszutauschen. Hauptsächlich werdet Ihr hier Neugeborene wie mich und Euch hier finden, seltener Ancillae, noch seltener Ahnen.

Habt Ihr schon andere Eurer... Art angetroffen? Es gibt den Baumeister, Vergonzo Faro, und die Hexe, La Strega, aber beide suchen eher selten diesen Ort auf."

[Rivana]

Sie nickte und blickte ebenfalls zum Brunnen, immer noch fasziniert von dem Licht und Farbspiel.
Fontana Rossa so heisst also der Brunnen
Auf die Frage ob Rivana schon andere ihrer Art angetroffen hat, sprach sie:
“Den Baumeister, Vergonzo Faro, habe ich antreffen dürfen"
Ein kleines Lächeln huschte ihr übers Gesicht, als sie an das Gespräch mit ihm zurück dachte.

[Allegra Aldighieri]

Allegra nickt, immer noch von Rivana wegschauend.

"Er ist ein ehrbarer Mann, der Baumeister. Vertrauenswürdig wäre zu viel gesagt - das wäre es bei allen von uns - aber man kann sich auf das verlassen, was er zusagt."

Sie denkt einen Moment nach, während sie das Farbenspiel des Brunnens betrachtet.

""Ihr selbst, werte Rivana, seid Ihr nur auf der Durchreise, oder wollt Ihr länger in Genua bleiben? Sie sind dünn geworden, die Reihen der Verborgenen. Die Hexe habe ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen, aber vielleicht will sie auch einfach nicht gefunden werden - das ist immer schwer zu sagen bei diesem Clan. Tankred wird gelegentlich noch gesehen. Ansonsten waren die meisten Nosferatu bereits verschwunden, noch ehe ich in der Stadt ankam."

[Rivana]

Rivana´s Blick glitt zwischendurch immer mal wieder zwischen dem Brunnen und Allegra hin und her. Amüsiert stand sie da, weil zwischendurch immer mal wieder das ein oder andere Würgegeräusch von Allegra herüber kam zu ihr. Sichtlich bemüht sie zu unterdrücken, was nicht ganz so funktionierte wie sie sich das vorstellte.
“Ich habe vor, länger in Genua zu bleiben.” “Ihr wisst ja schon sehr viel über uns Verborgenen." “Könnt ihr mir vielleicht mehr erzählen?" fragte Rivana neugierig nach und wartete gespannt auf ihre Antwort ab.