[1085] Jäger im Sand [Harl, Arash]

[Arash]

Arash zuckte mit den Schultern. "Ob du ein Spion bist oder nicht, ist erstmal egal. Du wirst als Neuankömmling ohnehin als erster verdächtigt, wenn es ein Informationsleck oder sowas gibt. Wenn das passiert sehen wir uns so oder so wieder." Immerhin schien der Malkavianer zu verstehen, wie die Welt oberhalb der Wellen funktionierte. Das Spucken ignorierte er. Er sah es vermutlich nicht als Affront an oder einfach schon anderes erlebt.

"Einen Ort der nicht direkt weggespült wird, hm? Ich dachte Korsika ist da ähnlich? Der Ort verschwindet nicht. Das Land bleibt. Egal welche Herrschaft sich einbildet zu regieren. Das hier ist hier genauso." er betrachtete Harl aufmerksam. "Was für Hilfe brauchst du um hier einen für dich sicheren Ort zu finden? Dann können wir über den Handel gerne nachdenken." Noch wollte der Gangrel offenbar keine direkte Zusage machen. Das wäre auch nicht klug. Immerhin kannten sie sich erst wenige Minuten und umkreisten sich immer noch.

Schließlich blieb Arash stehen und beendete das ewige Umkreisen von seiner Seite aus, vorerst.

[Harl]

“Aye, Korsika wird nicht weggespült. Doch einer wie ich, der nur alle paar Jahre einmal aufkreuzt, findet ständig neue …hn.” Er blieb auch stehen und rang etwas mit den abstrakten Konzepten von höfischen Problemen für solche wie ihn. “Wer gerade Prinz ist. Wer gerade Geißel ist, Blutvogt, Hüter, all die Sachen. Wer gerade wo eine Domäne hat, ein Lehen, einen Jagdgrund oder nicht.” Er zuckte mit den Schultern. “Von Zeit zu Zeit… will ich an Land. Es nicht vergessen. Mich erinnern.”

[Arash]

"Du willst Stabilität." stellte der Gangrel fest. "ich bin nicht sicher wie stabil die Domäne ist. Die letzten 100 Jahre waren nicht ohne Veränderungen." Er betrachtete den Wellengänger. "Aber es kann sein, dass dir das reicht." Langsam blinzelte er. "Du hast meine Frage nicht beantwortet."

[Harl]

Das stimmte und Harl nickte. “Du bist Geißel.” Er kauerte sich abrupt hin und zeichnete dann mit einem Finger etwas in den Sand: Einen Strich wie einen Stock oder Stab, von dem in geschwungenen Bögen andere abgingen. Es war eine tatsächliche Geißel, die Harl dort in den Sand malte, eine Peitsche oder der Stab, mit dem gläubige Büßer sich selbst kasteien konnten.

“Eine Geißel wird geführt? Aber du hast einen eigenen Verstand. Ich will keine Geißel auf meiner Haut spüren, wenn ich’s vermeiden kann. Lass’ mich heil. Ich tue was für dich. Sieh’ dir an, wer ich bin. Vielleicht ist es dein Wort wert, dass sie mich hierbleiben …lassen?”

[Arash]

"Ich habe kein Interesse dich zu jagen, wenn es nicht nötig ist." erwiderte der Gangrel und schüttelte mit dem Kopf, wobei er Harls Zeichnung betrachtete. "So soll es dann sein. Du hast mein Wort, dafür habe ich deine Hände, wenn ich sie brauche." besiegelte die Geißel den Handel. Das ganze war schmucklos. Wie es niedere Clans meist taten. Wozu pomp, wenn es auch ohne ging und es eh niemand sah?

[Harl]

Harl nickte - er schien es da ebenso zu halten wie Arash.

“Ich bin dabei, die Küstenlinie kennen.. zu lernen. Ost nach West. Wenn ich was finde, das nicht da sein sollte, sag’ ich bescheid. Schmuggler und solche …heh.. kleinen Fische lasse ich wie’s ist. Menschen sind Menschen und machen ihre Menschensachen.”

Er richtete sich langsam wieder auf und strich dann mit dem nackten Fuß über die Zeichnung. Das und die nächsten Wellen löschten sie aus.

“Erzähl mir von der Domäne und von deiner …Pflicht. Jagd? Was dir helfen würde und was nicht.”

[Arash]

Arash legte nachdenklich den Kopf schief und ging nun selbst in die Hocke. Sein Finger fuhr durch den Sand und er zeichnete eine grobe Küstenlinie der Domäne. Besonderen Wert schien er dabei auf den Hafen zu legen, der diese durchbrach. "Lass die Menschen machen, solange sie uns nicht gefährden oder in die Quere kommen ist es besser die Stille zu waren, als Gerechtigkeit walten zu lassen, welche die Menschen selbst meinen zu brauchen." er zuckte mit den Schultern. Offenbar waren ihm Schmuggler und Fischer wirklich erstmal egal.

"Die Domäne ist groß und weitläufig. Die Grenzen wie das Meer, nicht beständig." In diesem Moment schwappte eine größere Welle an den Strand und umspülte die Füße der beiden Kainiten, wie als wolle das Meer die Worte Arashs unterstreichen. "Ich kann nicht überall Augen und Ohren haben. Sicher hast du schon die Küstenstraße im Westen bemerkt, die nach Vottori und schließlich Savonna führt. Da Savonna auch Vottori für sich beansprucht ist das Gebiet derzeit am unsichersten. Aber Augen auf der Straße nach nächtlichen Reitern wären...gut." begann er. "Meine Jagd nach der Geißel von Savonna, einer Nosferatu dauert noch an."

Sein Finger deutete dann aber auch auf den Hafen. "Ich könnte Augen und Ohren im Hafen gebrauchen. Insbesondere Nachts. Ich will wissen, ob ein Kainit Nachts noch von Board geht, der nicht angemeldet ist. So etwas wäre praktisch. Selbst eingreifen solltest du erstmal nicht. Aber zu wissen wer dort ist, ist nie verkehrt." beendete er seine Aufzählung vorerst, erhob sich wieder und blickte Harl an.

[Harl]

Interessiert beugte sich Harl vor und betrachtete Arashs Zeichnung des Küstenverlaufs. Er streckte auch seine Hand aus und betastete diesen oder jenen Punkt, fuhr eine Bucht oder eine Flussmündung nach und war wortwörtlich dabei, die Zeichnung zu ‘begreifen’.

“Ich kann nur eins, denn ich bin nur einer. Votoris Straße? Der Hafen? Oder du sagst mir bescheid und von da ab an mache ich es für so und so lange.” Er rieb sich das Kinn. “‘ch hörte auch, dass der Hafen Vaukhar gehört. Vielleicht macht er das schon. Vielleicht will er mich da nicht haben. Muss ich rausfinden.”

Er zog die Hand zurück. “Von Krieg und Ansprüchen weiß ich wenig. Was sollte ich wissen, hierfür?”

[Arash]

Arash legte nachdenklich de Kopf von der Linken auf die Rechte Seite und wieder zurück, während er über Harls Einwände nachdachte. "Vermutlich hast du Recht." nickte er. "Ich werde Vhaukar fragen, ob er Informationen hat. Also kannst du dich auf die Straße konzentrieren." Ein Knurren kam aus seiner Kehle, bevor er fortfuhr und dabei begann am Strand auf und ab zu tigern.

"Votori ist das westlichste Küstendorf der Domäne. Nur Pontedecimo im Landesinneren liegt ähnlich weit westlich. Der Prinz von Savonna erhebt Anspruch auf das Dorf, was die höchst verehrte Aurore natürlich vollkommen anders sieht. Vor einigen Jahren sollten in Votori Verhandlungen stattfinden, welche die Besitzansprüche klären sollten. Bei den Verhandlungen wurde Brimir von einem maskierten Attentäter vernichtet. Was natürlich die Verhandlungen zum scheitern brachte, noch bevor sie eigentlich begonnen haben." Der Gangrel blieb stehen und zuckte mit den Schultern. "Die Geißel Savonnas ist eine Nosferatu, die sehr schwer für mich zu jagen ist, weil ich sie einfach nicht sehe!" er knurrte wieder. Diesmal aber aggressiver als vorhin. "Ich vermute das sie immer noch die Straße der Küste benutzt um ins Dorf zu gelangen. Aber weder ich noch meine Wachposten können sie erkennen. Vielleicht hast du mehr Glück und wir können sie zusammen jagen."

Offensichtlich war der Gangrel unglücklich über den Verlauf der Vergangenheit, hatte aber weniger ein Problem damit die Fehler im Nachhinein nun auszubügeln.

[Harl]

Harl nickte langsam. “Erzähle mir von dieser …Geißel von Savona. Nosferatu, schwierige Beute.” Und trotzdem lächelte er. Etwas glitzerte in seinem Blick. Interesse? Die Herausforderung? Doch er duckte sich unter Arashs Knurren weg.