[1086] Doch was ist mit den Tieren? [Roya, Gabriel]

[Oktober '23]
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Gabriel Ducas
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Re: [1086] Doch was ist mit den Tieren? [Roya, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Interessiert hatte der Herold den Worten des Mondkinds gelauscht. Alle lernen reiten. Karawanen. Das klingt nach interessanten Eindrücken. dachte Gabriel, bevor er mit einem Schulterzucken antwortete und lächelte „Weil ich ungeschickt bin?“ und fügte nach ein paar weiteren Schritten hinzu „Vermutlich weil meine Angst das Tier könnte Angst haben, die Sache nicht unbedingt einfacher macht. Auch die Tatsache, dass ich keinerlei Ahnung habe, wie man die Gesten?“ kurz sah er Roya fragend an und deutete auf die Ohren des Pferdes. „Richtig deutet.“ weiterhin richtig Stadttor schlendernd aber mit gesenkter Stimme fragte er die Malkavianerin. „Ist euch aufgefallen, dass es anderen nicht so geht? Das Tiere andere mehr fürchten?“
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Roya
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Re: [1086] Doch was ist mit den Tieren? [Roya, Gabriel]

Beitrag von Roya »

„Ja, aber ich weiß nicht, warum.“ Roya zuckte mit den Schultern. „Und ich glaube nicht, dass du ungeschickt bist.“ Sie schenkte dem Brujah ein aufmunterndes Lächeln. „Unerfahren im Umgang mit Pferden, ja, aber nicht ungeschickt, nein.“ Sie schüttelte den Kopf, als sie leise wurde, je näher sie dem Tor kamen. „Ich denke du solltest dir mehr zutrauen.“ Roya sah noch einmal in die Richtung des Gelehrten. „Draußen vielleicht.“ Dann hielt sie ihm dezent ein dunkles Säckchen mit Kleinod hin, bevor ihr Körper sichtlich unterwürfiger wurde, je näher sie den geschlossenen Toren kamen, in die Rolle eine schweigsamen Dienerin übergleitend, die für ihren Herrn das Pferd führte, ihre Schritte langsam weiter hinter ihn fallen lassend, während sie ihr Gesicht mehr in Richtung Boden drehte.
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Gabriel Ducas
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Re: [1086] Doch was ist mit den Tieren? [Roya, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

„Interessant“ antwortete Gabriel als Roya sagt, dass sie nicht wüsste, warum Tiere auf sie anders reagierten. Alsdann sah er etwas irritiert auf das dunkle Säckchen, öffnete es und sah fragend zu der Malkavianerin, die sich nun sehr kleinmachte und das Pferd führte. „Draußen vielleicht?“ ein amüsiertes Schmunzeln huschte über seine Lippen, er blieb kurz stehen und sah sie direkt an. „Verbringt ihr viel Zeit, außerhalb der Stadtmauern?“ offenbar hatte es Gabriel nicht wirklich eilig die Stadt zu verlassen. Nur langsam näherten sie sich den Toren und in dem Maße, die sie die Aussicht außerhalb der Mauern zu seien vielleicht beruhigte, verspannte sich der Brujah. Am Tor angekommen zog er den Umhang etwas weiter über den Kopf und warf der Wache das dunkle Säckchen zu. Nachdem diese entnommen hatte, was sie verlangte, nahm er es wieder an sich und verließ mit Roya die Stadt. „Das hier ist nicht meine Welt.“ sagte er, als sie außer Hörweite waren.
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Roya
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Re: [1086] Doch was ist mit den Tieren? [Roya, Gabriel]

Beitrag von Roya »

Roya nickte auf die Frage des Brujahs hin, bevor sie ihm gedämpft erwiderte. „Ja. Meist.“ Als sie die Mauern hinter sich gelassen hatten und außerhalb der Sichtweite waren, richtete sich die Malkavianerin wieder etwas mehr auf. Wie beiläufig streckte sie ihre Hand aus, um das Säckchen zurück an sich zu nehmen. „Was meinst du mit das hier?“ Fragend blickte sie auf den Gelehrten, während sie ihn noch einige Schritte weiter in die Dunkelheit führte.
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Gabriel Ducas
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Re: [1086] Doch was ist mit den Tieren? [Roya, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

„Das hier draußen. Ich war selten auf dem Land unterwegs. Mein Handwerk und ich, sind nicht für die Wildnis gemacht.“ der Brujah warf einen beinahe sehnsüchtigen Blick zurück auf die Stadt. „Warum sollten wir uns hier aufhalten? Das, was wir brauchen, ist dort.“ er blieb einen Moment stehen und deutete mit dem Finger in Richtung der Stadt. „Warum die Zivilisation meiden, wo sie uns doch so viel bieten kann. Nährt euch das hier draußen, wie euch die Stadt nähren könnte?“ fragte er und blickte sie auffordernd an.
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Roya
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Re: [1086] Doch was ist mit den Tieren? [Roya, Gabriel]

Beitrag von Roya »

Roya war stehen geblieben, als Gabriel angehalten hatte. Auf seine Frage hin, neigte sie ihren Kopf seitlich, bevor sie diesen schüttelte. „Nein.“ Dann legte sich ihre freie Hand auf ihre Brust. „Ich bin nicht wie sie.“ Sie deutete auf die Stadt, während sie ihren Ärmel ein Stück zurückschob, an dem ein silberfarbener Armreif prangerte, der unter Schmutz und Dreck matt geworden war, als sie ihm die Unterschiede vor Augen hielt. „Meine Haut ist dunkler denn ihre.“

Die Malkavianerin kraulte in Gedanken versunken den Hals des Pferdes, welches seine Aufmerksamkeit auf sie gerichtet hatte, nachdem sie stehen geblieben waren. Auf ihren Lippen lag ein hartes Lächeln. „Ich bin kein Teil dieser Zivilisation.“ Dann klopfte sie leicht gegen die Schulter des Tieres, bevor sie Gabriel ein Zeichen gab und ihn mitnahm, sich einige Schritte entfernend von dem Pferd. Interessiert folgte es Roya mit dessen Blick nach, bevor es nach einigen Momenten friedlich begann zu grasen, nachdem die Malkavianerin dem Gelehrten angedeutet hatte, sich mit ihr auf den Boden zu setzen.

„Hast du denn keine Sorge, dass es eines Nachts auch über dich heißen wird, wie über den bleichen Mann von Votori, der nur Nachts gesehen wird, ob seiner Krankheit? Und ist dein Dasein denn nicht trotzdem ein Einsames, obwohl du von Zivilisation umgeben bist?“ Roya wog das Wort erneut schwerfällig in ihrem Mund hin und her, als würde sie es in seine Einzelteile damit Zerkauen, um den Geschmack davon erahnen zu können. „So was bringt sie dir? Diese Zivilisation? Außer einem bequemen Zugang zu Nahrung?“
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Gabriel Ducas
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Re: [1086] Doch was ist mit den Tieren? [Roya, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriel zückte eine Augenbraue, sah auf die Haut und den silberfarbenen Armreif, erwiderte jedoch vorerst nichts. Er folgte den Schritten Royas und ließ sich auf dem Boden nieder. „Ihr seid in der Zivilisation aufgewachsen. Als soziales und politisches Wesen in einer Gemeinschaft. Sie ist das Ergebnis der menschlichen Vernunft und Kreativität.“ er deutete in Richtung des Pferdes. „Welche die Natur verbessert und ordnet. Somit könnt ihr nicht, nicht Teil davon sein.“ erläuterte er auf ihre Worte hin.

Zu ihrer Frage zog Gabriel die Augenbrauen zusammen, überlegte einen Moment und entspannte sich schließlich, bevor er antwortete. „Warum sollte mir das gleiche Schicksal drohen wie dem bleichen Mann von Votori? Weil ich in der Stadt lebe? Ich lebe dort, weil ich – wir – dort herkommen. Wir kommen aus einer Gemeinschaft. Ob sie nun eine städtische oder eine reitende Gemeinschaft ist. Sie hat uns viel gegeben. Sie hat euch viel gegeben.“ einen Moment war es als holte er Luft bevor er sagte „Die Zivilisation bringt uns so viel. Sie bringt Kultur, Bildung, Handel und Politik. Sie bringt die Möglichkeit, sich zu entwickeln, zu lernen, zu wachsen und zu wirken. Sie bringt die Chance, etwas zu bewegen, etwas zu verändern, etwas zu verbessern. Sie bringt die Herausforderung, sich mit anderen zu messen, zu verhandeln, zu kämpfen und zu siegen. Die Freude, Freunde zu finden, Verbündete zu gewinnen, Feinde zu machen und Liebe zu erfahren. Sie bringt das Leben!“ da war sie, für einen kurzen Moment, die Leidenschaft, die die seinen so nah an die Menschen brachte. Die diese aber andererseits auch so schnell verbrennen konnte. Mit einem lächeln endete er und sah zu der Malkavianerin „Was bringt das Leben in der Wildnis? Was bringt das Töten von Tieren, Menschen und anderen Kreaturen, ohne Sinn und ohne Ziel? Was bringt das Folgen der Instinkte, ohne Vernunft und ohne Moral? Was bringt das Sein eines Tieres, ohne Menschlichkeit und ohne Erleuchtung? Bringt nicht die Wildnis mehr Einsamkeit als die Stadt?“
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Re: [1086] Doch was ist mit den Tieren? [Roya, Gabriel]

Beitrag von Roya »

Roya hatte sich im Türkensitz niedergelassen, als sie der flammenden Rede des Brujahs zugehört hatte. Diese ließ sie noch einige Momente respektvoll nachklingen, bevor sie ihr Haupt schüttelte. Langsam und bewusst, aber nicht abwertend ob seiner Ansichten oder Erfahrungen. „Du täuscht dich, wohlwerter Gabriel.“ Sie legte ihre rechte Hand auf ihr Herz. „Ja, ich bin ein Teil einer Gemeinschaft.“ Dann deutete sie auf die Mauern der Stadt, die fern in der Dunkelheit lagen, mehr gegen Norden gerichtet, denn sie tatsächlich lag. „Aber sie ist nicht sterblich.“ Dann legte sie ihre Hände entspannt zurück in ihren Schoss.

Die Malkavianerin machte eine kurze Sprechpause, bevor sie erklärend fortfuhr. „Nicht jeder, der in der Wildnis lebt, tötet Tiere oder Menschen. So wenig wie jeder, der in der Stadt lebt, nicht Tiere oder Menschen tötet. Ob wir dies tun, oder auch weshalb und wie, ist eine Frage unserer inneren Haltung. Nicht dem Ort, an dem wir uns befinden.“ Royas Stimme war rau, doch ihre Worte klangen warm und klug. Weit entfernt von einem unzivilisierten Sein, als sie ihrem Gegenüber ein Lächeln schenkte.

Dann lehnte sie sich etwas zurück, stützte sich mit ihren Händen hinter ihrem Körper ab, während sie ihn nachdenklich musterte. „So was bringt dir all die Kultur, Bildung, Handel, Politik? Befriedigen sie denn dein tiefstes, innerstes Verlangen?“ Die Malkavianerin legte ihren Kopf leicht schief. „Was bringt dir etwas bewegen zu können, etwas zu verändern, zu verbessern? So doch ohnehin nichts davon auf Dauer Bedeutung für dich haben wird?“
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Gabriel Ducas
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Re: [1086] Doch was ist mit den Tieren? [Roya, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

„Warum sollte nichts davon auf Dauer Bedeutung für mich haben?“ erwiderte Gabriel und setzte sich, mit geradem Rücken in den Schneidersitz. Nicht wie ein gestrenger Lehrer, sondern eher wie ein neugieriger Schüler dreinblickend. „Wer bestimmt was Bedeutung hat? Das Tier?“ Mit einem kurzen Lächeln hob er eine Hand und den Zeigefinger. „Warum denkst du, du bist nicht Teil dieser Gemeinschaft? Weil deine Hautfarbe eine andere ist?“ sanft schüttelte er den Kopf. „Sprache, Reitkunst ja selbst die Fähigkeit hier und jetzt über solche Fragen zu sprechen sind Teil der Zivilisation. Sie sind unabhängig von warmer oder kalter, heller oder dunkler Haut.“ nun sah er wieder zu ihr und legte den Kopf leicht schräg. „Zivilisation und Gemeinschaft ist auch eine Frage der inneren Werte, Normen und Praktiken. Diese mögen ab und an in Vergessenheit geraten oder sich wandeln. Was befriedigt dein inneres Verlangen?“
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Re: [1086] Doch was ist mit den Tieren? [Roya, Gabriel]

Beitrag von Roya »

Roya lächelte schmal auf Gabriels abschließende Frage hin, blieb ihm jedoch die Antwort schuldig. Stattdessen widmete sie sich einer anderen Frage. „Wir sitzen hier und sprechen, da du Niemanden in deiner sterblichen Gemeinschaft hast, mit dem du so darüber sprechen könntest, wie mit mir. Niemand, der dich wirklich versteht.“ Roya neigte sich etwas vor und legte ihre Rechte flach auf ihr Herz. „Tief im Innersten. Nicht?! Der weiß, wie es sich anfühlt zu sein, was wir sind.“ Die Malkavianerin hatte sich zwischenzeitlich weiter aufgerichtet während sie sprach und sich Richtung des Gelehrten geneigt, als sie ihm die Worte leise zuraunte.

„Was es bedeutet unter Menschen zu sein.“ Sie machte eine kurze Sprechpause, bevor sie ihren Satz beendete. „Und sich doch allein zu fühlen. Ausgegrenzt von dem was du einst warst, da sie fürchten, was du jetzt bist.“ Die Malkavianerin schenkte dem Brujah ein mitfühlendes Lächeln, bevor sie sich in eine gerade Haltung zurückbegab. „Erinnerst du dich denn noch an dein zehntes Werk? Lässt es noch immer dein Herz vor Freude singen? Oder hast du es in den Wirren der Zeit verloren?“ Fragend musterte sie ihr Gegenüber, bevor sie milde den Kopf schüttelte. „Nein, das Tier trägt keine Schuld hieran.“
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