[1086] Frühling in Genua [Agnellina, Roya]

[Oktober '23]
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Agnellina
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Re: [1086] Frühling in Genua [Agnellina, Roya]

Beitrag von Agnellina »

"Die Nächte des Sommers wie des Winters sind zu kurz für gute Geschichten.", stellte Agnellina zustimmend und mit Bedauern in der Stimme fest. "Die Sonne ist strenger mit der Schlafenszeit als der Mond. Aber manche Geschichten lassen sich auch in verschiedenen Nächten erzählen."

Im Gesicht zeichnete sich eine Mischung aus Faszination und Ehrfurcht ab, als Roya von ihrer Ankunft und dem Empfang durch den Prinzen sprach. "Ich darf nur für eine gewisse Zeit bleiben. Wenn ich innerhalb dieser Zeit aber zwei Herzen für mich gewinnen und dem Herold dies beweisen kann, dann muss ich nach Ablauf der Frist nicht gehen. Ansonsten muss ich die Winde bitten, mir einen neuen Weg zu bestimmen."

Nach dieser Erläuterung ging Agnellina einige Schritte in die Richtung, in die Roya gezeigt hatte und in welcher diese wohl die Krebse zu fangen beabsichtigte.
"Ich setze mich ruhig auf den Boden und sehe dir zu. Und ich möchte am liebsten vom singenden Stern hören. Das klingt schön. Und vom Land hinter dem Meer, von dem du kommst. Warum bist du hier und wie ist es dort, wo du warst?"
Sie nahm tatsächlich nach einigen Schritten im Sand Platz und verharrte ganz ruhig. Es war nicht wirklich ein hinsetzen. Sie hockte sich hin, legte die Ellenbogen auf den Oberschenkeln ab und faltete die Hände einander. Vergessen eine vermeintliche Eile wegen irgendwelcher Herden oder anderer Ziele, zu denen sie vielleicht unterwegs war. Ganz im hier und jetzt konzentrierte sie sich vollkommen auf Roya, beobachtete sie neugierig und lauschte interessiert ihren Worten.
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Roya
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Re: [1086] Frühling in Genua [Agnellina, Roya]

Beitrag von Roya »

„Ich sollte dem Prinzen ein Schreiben von meinem Erzeuger überbringen.“ Royas Schritte waren leicht, als sie über den Sand schritt, der kaum unter ihren unbedeckten Füßen knirschte. „Das habe ich getan.“ Die Malkavianerin zuckte mit den Schultern. Während sie die Gangrel in den grauen Augen behielt suchte sie den Strand nach noch kleineren Bewegungen ab. „Er sagte mir nicht, wohin ich danach gehen soll.“ Sie wog ihren Kopf hin und her, als sie inne hielt und den Boden betrachtete.

„Genua ist fruchtbar im Vergleich zu Djelfa. So ich fragte den Prinzen, ob ich bleiben darf.“ Ihre Worte klangen schlicht, als bräuchte sie nicht viel, um sich für etwas derartiges zu entscheiden. „So ich bin geblieben. Aber ich musste dafür keine Herzen gewinnen. Das wäre auch eine zu romantische Vorstellung findest du nicht?!“ Sie hockte sich nieder, blickte aus ihren Augenwinkeln heraus zu Agnellina herüber und schmunzelte sie an.

„Ich meine, wir sind tot. Oder vielleicht auch nicht. Aber Niemand macht etwas für Jemanden wie uns, nur weil er nett ist.“ Roya schenkte ihr ein schmales Lächeln, bevor sie sich mehr auf den Sand vor ihr konzentrierte.* „Nun zumindest Niemand der alt wurde. “ Ihre Worte klangen weiterhin rau, wenn auch nicht sonderlich gehässig oder abwertend. Stattdessen spiegelte sich darin wider, dass sie wohl bereits einige Jahre ihr Unwesen trieb, als sie mit den Schultern zuckte. „Unsere Währung sind kalte Gefallen, auf die es am Ende immer herausläuft.“

Dann neigte sie ihren Kopf leicht zu Seite, als ihre Augen etwas Anderes verfolgten. „Ich weiß nicht genau, warum mein Erzeuger eben diesen Beinahmen trägt. Aber ich weiß, es bedeutet eine große Ehre, dass er es tut. Er ist eine Inspiration für mich.“ Ihre schmutzige Hand legte sich auf Höhe ihres Herzens ab, wo ein paar der Sandkörnchen, die zuvor an ihren Fingern hingen kleben blieben, als sie sich in gehockter Haltung pirschend bewegte. „Ich hoffe, ich werde eines Nachts so erfahren sein wie er. Oder ihn gar überbieten.“ Sie lächelte warm, bevor sie unerwartet schnell wie eine Schlange nach vorne stieß, ihren Zeigefinger und Daumen in den Sand bohrend.**

Einen Moment verblieb sie in dieser Haltung, legte ihren Kopf in die andere Richtung schief, bevor sie ein reißzahniges Lächeln kurz in Richtung Agnellina zeigte. Dann hob sie ihre Hand und betrachtete Zufrieden das kleine zappelnde Ding in ihren Händen. „Ah, da bist du.“ Sie pustete etwas Sand von dem Krebs, bevor sie sich der Gangrel langsam und mit ruhigen Schritten näherte, um ihr den Fang zu zeigen. Oder auch, wie sie diesen geschickt und sicher hinter den Klauen hielt, so dass er sie nicht zwickte. Sie hockte sich zu der Gangrel nieder und ließ das verzweifelte Tier einen Moment zwischen ihnen schweben, während sie ihre Fangzähne wieder einfuhr. „Und glaubst du, er kann dich hören?!“ Interessiert beobachtete sie Agnellina, bevor sie ihr erklärte. „Immer hinter den Zangen greifen, sonst schnappen er nach dir.“

Während sie die Gangrel das Tier weiter begutachten ließ, erzählte sie selbst weiter. „Wo ich herkomme ist das Land karg. Leer. Man muss ein guter Fährtenleser sein und nicht sonderlich wählerisch. Oder man vergeht sehr schnell. In Genua ist es dagegen geradezu leicht. Es gibt sehr viele Menschen. Sehr viele Tiere. Sehr viel Land um eigene Tiere zu halten. So weshalb sollte ich nicht hierbleiben wollen? Einer Aufgabe für den Prinzen nachgehen und zwei der Unseren Gefallen für ihre Fürsprache zu erweisen, ist ein annehmbarer Preis, findest du nicht?“ Nachdenklich musterte sie ihr Gegenüber. Dann steckte sie wortlos ihre Hand samt Tier zwischen und unter ihre Gewänder, wo dieses verschwand, bevor die Hand leer zurückkehrte. „So weshalb möchtest du hier bleiben?“

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Agnellina
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Re: [1086] Frühling in Genua [Agnellina, Roya]

Beitrag von Agnellina »

Regungslos hockte Agnellina da, wie sie es zugesichert hatte und ihre Augen folgten jeder von Royas Bewegungen.

“Ich finde nicht, dass es romantisch ist.“, sagte sie ruhig und nachdenklich. „Ich glaube, das ist ganz klug gedacht. Wenn es mir nicht gelingt, zu zwei zu überzeugen, dass ich nicht nur ein Ärgernis und weitere Konkurrenz um die Beute für sie bin, wie soll es dann in der Zukunft werden? Sicher ist es in beiden Fällen auch ein Dienst, der nicht aus Herzensgüte oder Großmut erfolgt.“
Agnellina hatte wohl doch ein wenig von der Realität gekostet und war nicht ganz so blauäugig, wie ihre ersten Umschreibungen der Aufgabe vermuten ließen.
“Aber einfach zum nächsten zu laufen, der lange genug stehen bleibt, und zu sagen: komm mal mit und nicke vor dem Herold für mich, kriegst auch was dafür - “ Sie schüttelte den Kopf. “Nein, das fühlt sich nicht richtig an. Es gehören zwei dazu. Ich will wissen, wer das ist, den ich bitte, für mich zu sprechen. Und der andere will gewiss auch erst mal wissen, für wen er da sein Wort gibt. Und sicher gilt es auch zu überlegen, wen man wählt. Man hat mir gesagt, hier sei nichts ganz einfach und ich glaube, das stimmt auch.“

Ihr Gesicht zeigte eine gewisse Enttäuschung, dass hinter der klingenden Umschreibung vom singenden Stern keine erhoffte Geschichte steckte.

Sie betrachtete den Krebs, den Roya ihr hinhielt. “Ich glaube, dass er dich gehört hat. Oder deine Schritte gespürt. Er hat versucht sich zu verstecken.“
Witternd sog sie Luft ein und sah das kleine Tier an. Es war eine seltsam riechende Beute. Ob so ein Tier genießbar für sie war? Sie focht dem Drang nieder, die Hand zu heben und den Finger nach dem Tier auszustrecken, sah ihn aber weiter genau an.

“Der Preis ist annehmbar und vermutlich gerecht.“, stimmte sie zu. Dann schwieg sie eine Weile, bevor sie antwortete.
“Darauf gibt es mehrere Antworten. Der Wind hat mich hierher geführt. Ich möchte gern eine Stadt und eine Gesellschaft erleben. Lernen, was es braucht, in ihr zu leben. Das Meer kennen erlernen. Etwas älter werden, Erfahrungen und Geschichten sammeln. Sehen, welchen Klang mein Name bekommt. Es muss nicht Genua sein für meine Fragen, doch der Wind führte mich hier her und darum ist es nun Genua. Irgendwann dreht er sich für mich und dann werde ich anderswo meinen Weg suchen. Aber erst einmal darf ich es für fünf Winter und Sommer hier versuchen.“
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Roya
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Re: [1086] Frühling in Genua [Agnellina, Roya]

Beitrag von Roya »

„Eine… Gesellschaft… erleben?“ Roya wog die Worte schwer in ihrem Mund hin und her, zerkaute sie beinahe, bevor sie Andere als Frage aussprach, während sie sich seitlich an der Stirn kratzte. „Was genau meinst du damit? Was erhoffst du dir?“ Verwirrt sah die Malkavianerin die Gangrel an.

Dann berührte sie ihre Kleidung leicht klopfend, als sie Agnellina wissen ließ. „Und nein, er hat sich nicht versteckt. Er ist gerannt.“ Sie schenkte ihrem Gegenüber ein Lächeln, bevor sie sich geschmeidig erhob. „Er war nur langsamer.“ Roya schmunzelte weiterhin, bevor ihr Blick zurück auf den Strand fand.

Dann wurde ihr Blick ernster, als sie nachdenklich vor sich hin sprach. „Ich denke, es ist Nirgends einfach. Aber darum geht es auch nicht. Wir reifen nicht an dem was uns leicht fällt, sondern an dem was uns schwerfällt. Was uns Mühe bereitet.“ Roya hockte sich erneut etwas abseits von Agnellina nieder und beobachtete den Strand, ohne die Gangrel je wirklich aus den Augen zu lassen.

„Doch was erhoffst du dir, so du glaubst den zu kennen, der für dich spricht?“ Ihre grauen Augen hoben sich leicht etwas mehr in die Richtung der Gangrel, während sie diese nachdenklich musterte. „Und welche Schwere fürchtest du, die dich ereilen könnte?“
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Agnellina
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Re: [1086] Frühling in Genua [Agnellina, Roya]

Beitrag von Agnellina »

Agnellina ließ Roya auf den Worten herum kauen und reagierte auch nicht sofort auf die Rückfragen. Interessiert schaute sie ihren Bewegungen zu. Sie musterte die verschmutzte Verhüllung.
Die entstehende Stille nach den Fragen hielt sie gut aus.

“Ich möchte mit eigenen Augen sehen, was ich gehört habe. Die anderen sehen. Die, die nicht unter den meinen leben, sondern abseits. Die sich in den Städten verstecken. Die sich nicht vom gedeckten Tisch fort wagen. Die unter der Sterblichen bleiben und wandeln. Die so anders leben sollen, ständig in Gefahr, nach ganz eigenen Regeln. Zusammen und doch gegen einander.“

Agnellina fuchtelte zunehmend mit der Hand, als versuche sie so begleitende Bilder zu den Worten zu formen oder ihnen Nachdruck zu verleihen, um sie begreiflicher zu machen.

„Unabhängig von den Bedingungen für die Wahl möchte ich natürlich wissen, ob ich mich vermutlich auf die Abmachung verlassen kann. Ich könnte leicht in schlechte Gesellschaft gerade und dann fällt dies natürlich auf mich zurück. Es bringt mir wenig, wenn ich die Hand ergreife, die an den Grundfesten der Ordnung rüttelt oder bereits anderweitig in Verruf geraten ist.“, führte sie ihre Überlegungen aus. “Darum möchte ich es abwägen und wage nicht bei der ersten Begegnung zu fragen. Ich wurde gefragt, ob ich beim Herold vorgesprochen habe. Ich bin mir recht sicher, dass einige sich nicht nur mit meiner Beteuerung begnügt, sondern mein Wort später geprüft haben. Nicht viel anderes mache ich. Ich kenne denjenigen dann nicht, das glaube ich nicht. Aber ich kann mir über meinen Eindruck klar werden.“

Agnellina sah tatsächlich einen Moment in die Dunkelheit zu Meer hinaus.

“Einen Vasallen und einen, welcher der See der Schatten treu ist. Und es sind viele Kainiten in Genua unterwegs, die sich zu beweisen versuchen und vermutlich um die Gunst der Eingesessenen buhlen.“, sagte sie nachdenklich.
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Roya
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Re: [1086] Frühling in Genua [Agnellina, Roya]

Beitrag von Roya »

Die Malkavianerin dachte einige Zeit schweigsam nach, während sie die Gangrel aus den Augenwinkeln heraus betrachtete, bevor sie nur unschlüssig mit den Schultern zuckte. „Möglich.“ Dann konzentrierte sie sich erneut mehr auf die Umgebung, doch es war schwer in dem schwachen Licht des Mondes die Unterschiede zwischen dem Panzer eines Krebses und einem Stein auszumachen.*

Entsprechend bewegte Roya sich vorsichtig zu der Stelle, wo sie eine vermeintliche Bewegung ausgemacht hatte, doch ihre Eigene war zu langsam, als sie daneben griff und kurz unzufrieden fauchte, als ihr ihre Beute durch die Lappen gegangen war.** Dennoch machte die Malkavianerin nicht den Eindruck, als wäre sie peinlich berührt davon. Vielmehr ruhte sie in sich, wissend, dass mal sie selbst und mal die Anderen gewannen.

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Agnellina
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Re: [1086] Frühling in Genua [Agnellina, Roya]

Beitrag von Agnellina »

Sie sah der nächsten Jagdrunde schweigend und entspannt zu und hing dabei vielleicht weiter ihren Gedanken nach. Zumindest war sie ruhig und ließ Roya einfach machen.
Auch danach ließ ihren Blick über den Boden schweifen.

Agnellina stand langsam auf. Sie hob die Hand, die mehr zu Roya hin war, bis auf Hüfthöhe und zeigte die Handfläche. Eine besänftigende Geste, die um Abwarten bat. Dabei blieb ihr Blick auf eine Stelle am Boden gerichtet.

Schließlich machte sie einen Satz nach vorn. Agnellina ließ sich vorwärts fallen, landete halb in der Hocke halb auf einem Knie und griff mit beiden Händen zu.

Langsam hob sie die Hände und öffnete den Griff ein wenig, indem sie vorsichtig die Daumen hob. Sie spähte in die entstandene Lücke zwischen ihren Händen. Kleine, nasse Sandbröckchen fielen heraus. Sie legte die Daumen zurück, drehte ihre Hände ein wenig und puhlte mit Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand weiteren Sand von dem Klumpen, den sie umfasst hielt. Schließlich zog sie die Hände an den Bauch, drehte die linke so, dass ihre Beute im Hohlraum zwischen Bauch und Handfläche lag. Nun wagte sie es, die rechte Hand fortzunehmen. Sie zielte mit den Fingern nach der richtigen Stelle, die Roya gezeigt hatte, dann nahm sie den kleinen Krebs mit Daumen und Zeigefinger in die Zange. Agnellina hob das kleine Tier hoch und sah es sich nun richtig aus der Nähe an. Sie drehte es, sah die hängenden Beine und die geringfügig unterschiedlich großen Scheren. Mit der Spitze des linken Zeigefingers pikte sie mehrfach sanft auf die harte Schale. Dann strich ihre Fingerkuppe fühlend darüber, spürte wie glatt sie war.
Als sie genug von der Betrachtung hatte, kam sie zu einem abschließenden Urteil. „Sieht ein bisschen aus wie eine Spinne in einer Nuss, aber riecht wie ein Fisch.“, fasste sie zusammen.

Sie kam zurück zu Roya und hielt ihr den Krebs entgegen, um ihn zu übergeben. “Da. Danke.“
Agnellina rieb anschließend ihre Hände gegeneinander, um den letzten Sand abzuputzen. Sie sah ihr ins fragend Gesicht und schien aufbrechen zu wollen. “Das nächste Mal dann eine andere Geschichte?“

Spoiler!
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Roya
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Re: [1086] Frühling in Genua [Agnellina, Roya]

Beitrag von Roya »

„Nächstes Mal. Ja.“ Sie schenkte der Gangrel ein anerkennendes Lächeln, nachdem sie ihr zuvor regungslos zugesehen hatte, als sie um Einhalt gebeten hatte. „Du lernst schnell. Beeindruckend.“ Als sie ihr den Krebs dann anbot, legte sich Royas Kopf leicht zur Seite, als sie ihr Gegenüber musterte, ob deren Angebot. Dann führte sie ihre schmutzigen Finger langsam in ihre Richtung, bevor sie sich sicher von oben und unten um ihre Hand schlossen. Die Hände der Malkavianerin waren kühl, wie es für ihre Art üblich war und besaßen eine sehnige Kräftigkeit, als sie sie wie eine Muschel umschloss. Sie ließ die Gangrel ihre Hand zurückziehen, was unweigerlich zur Folge haben würde, dass etwas Schmutz und Dreck von ihrer Haut an der von Agnellina klebten, während der Krebs in den geschlossenen Händen der Malkavianerin zurückbleiben würde. „Danke. Du kannst mich über das Elysium erreichen, so du mich wiedersehen möchtest. Du weißt wo du es findest?“
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Re: [1086] Frühling in Genua [Agnellina, Roya]

Beitrag von Agnellina »

Die kalten Finger hielten den Krebs mit einer gewissen Sanftheit umklammert und setzten ihn behutsam in Royas Hand ab. Die Hände waren ruhig und hielten still, aber die Muskeln an ihrem Kiefer verrieten die aufkommende Anspannung ob der Nähe durch die Fremde. Man konnte es an den kleinen Vertiefungen sehen, die sich unterhalb der Wangenknochen bildeten, als sie die Zähne zusammen biss. Die Hände selbst waren unauffällig, sie passten einfach zu Agnellinas gesamter Erscheinung. Weder fein noch grob. Die klebrige Beigabe der Haut schien Agnellina weniger zu stören als die Berührung des fremden Kainskindes an sich. So glitten ihre Hände aus dem Umfangen, kaum dass der Krebs Royas Handfläche berührt hatte, und mit geschmeidigen Schritten wich sie in einen erträglicheren Abstand zurück.
„Weiß ich., sagte sie und fuhr mit der Zunge nervös einmal über ihre oberen Zähne. “Der Garten mit dem blutigen Brunnen und dem Haus mit der schönen Frau.“
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Roya
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Re: [1086] Frühling in Genua [Agnellina, Roya]

Beitrag von Roya »

Roya nickte bestätigend, bevor sie den Krebs unter ihren Kleidern verschwinden ließ und sich die Wege der Beiden trennten.



Zusammenfassung:
Roya erkundete das kleine Fischerdorf Nervi während der Osternacht, wo sie der Jagd von Agnellina auf eine Sterbliche gewahr wurde. Die Malkavianerin zog sich vor der ihr Fremden zurück, bevor sie sich wenig später am Strand durch Zufall begegneten. Roya war dabei Krebse zu jagen für Tauben. Nachdem die Beiden sich einander gewahr geworden waren, jagten sie gemeinsam Krebse, während sie sich über ihre Herkunft und ihr jeweiliges Hiersein unterhielten.
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