[1086] Auch im Tod ist nichts umsonst [Allegra, Gabriel]

[Oktober '23]
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Gabriel Ducas
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Re: [1086] Auch im Tod ist nichts umsonst [Allegra, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Mit einem leichten zucken der Mundwinkel reagierte Gabriel auf die Nennung der beiden Fürsprecher. Nickte schließlich und schien dieser Sache danach keine größere Aufmerksamkeit zu widmen. Jeder musste seine Fürsprecher selbst wählen. Aurore hatte diesbezüglich ihre Meinung kundgetan. Als sich Allegra dann jedoch vorbeugte, lehnte sich der Brujah instinktiv zurück, lauschte den Worten jedoch mit ruhiger Miene. Die Finger seiner Hände lagen dabei flach auf der Tischkante und nachdem Allegra mit dem verschwörerischen Raunen geendet hatte, sah Gabriel sie einfach nur an. Abwechselnd hob und senkte sich der Zeigefinger der rechten und dann der linken Hand. Die Zeit verging und der Brujah sagte nichts. Er sah sie einfach nur fragend an und schien zu warten. Kein Wort. Keine Regung – bis auf das sanfte, abwechselnde Tippen der beiden Zeigefinger. Erst nachdem das Schweigen unangenehm wurde sagte er „Ihr habt dies bereits auf dem Hoftag öffentlich verkündet und eure Verschwiegenheit wird sicher an einigen Stellen geschätzt werden. Wenn eure Verschwiegenheit jedoch so wichtig wäre, warum denkt ihr, hat sich der wohlwerte Macario nicht der Prüfung eurer Fortschritte, im Namen ihrer höchst verehrten Majestät, angenommen?“
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Allegra Aldighieri
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Re: [1086] Auch im Tod ist nichts umsonst [Allegra, Gabriel]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Die Kappadozianerin zieht ihren Oberkörper wieder zurück und setzt sich wieder aufrecht hin.

"Ich weiß nicht, warum Macario nicht diese spezielle Arbeit - meine eigene Einführung und Bewährung - fortführt, die er selbst begonnen hatte. Aber ich muss auch die Gründe hierfür nicht kennen. Und maße es mir auch nicht an, sie zu durchschauen nach nicht einmal 10 Jahren in der Domäne."

Sie spielt wieder an ihrer Locke, um ihrer Konzentration auf die Sprünge zu helfen, und blickt den Herold direkt an.

"Meine Aufgabe betrifft den Kathedralenbau - zur Zeit meiner Einreise wurde noch versucht, die Gerüchte darüber unter Verschluss zu halten, aber spätestens seit dem Hoftag weiß jeder ordentliche Kainit davon, und selbst der unbelesenste Sterbliche tratscht auf dem Markt ganz offen darüber.

Ich bin eine Händlerin von Curios, und habe eine Spürnase dafür Dinge aufzutreiben, die schon lange in Hades' Hort verloren geglaubt sind. Mir wurde daher die Aufgabe auferlegt, die Reliquie eines Heiligen zu beschaffen, die der größten Kathedrale Genuas würdig ist. Eine wahrhaft superbe Reliquie, die die Superbe weiter schmücken und überhöhen würde, und die nah und fern Ehrfurcht erwecken würde."


Die Kappadozianerin macht eine kurze dramatische Pause, um diese Information sacken zu lassen, ehe sie fortfährt.

"Der bedeutendste Heilige der Region ist Sankt Siro, der die gleichnamige Basilka in Burgus ziert. Ihn einfach von Burgus in die Stadt selbst zu übersetzen wäre natürlich unangemessen für eine Stadt, die wächst und gedeiht, anstatt ihre Schätze bloß von der linken in die rechte Tasche zu verschieben. Und selbst wenn das die höchstverehrte Fürstin zufriedenstellen würde, bräuchte sie dazu nicht die Hilfe einer Allegra, sondern könnte die notwendigen Schritte selbst veranlassen."

Sie macht erneut eine kurze Pause in ihrem Redeschwall.

"Das Problem mit bedeutenden Heiligen ist, dass ihre herausragenden Reliquien bereits jemand besitzt, und dass derjenige es nicht besonders witzig findet, wenn man in sein Allerheiligstes spaziert und die Gebeine einfach stie... übersetzt.
Ich habe natürlich ein Auge auf solche Gelegenheiten - und die Ausdehnung der genovesichen Handelsrouten in das östliche Mittelmeer, nach Byzanz und bis nahe an das Heilige Land, erweitert diese potentiellen Gelegenheiten gewaltig. Aber all meine Schläue nützt nichts, wenn die Fortuna nicht mitspielt und mir kein Heiligtum präsentiert, dass so geschwächt ist, dass es zur leichten Beute wird, die sich nicht effektiv zur Wehr setzen kann, wenn man ihr Allerheiligstes nach Genua überführt.

Aber wenn Ihr glaubt, dass die kleine Allegra einfach ihre Hände im Schoß falten und Euch hinhalten würde, mit Verweis auf eventuelle künftige günstige Gelegenheiten, dann täuscht Ihr Euch. Natürlich bin ich mir nicht zu fein, entschlossen zuzupacken und die Fortuna zu unterwerfen, wenn und falls sie mir zulächelt und eine günstige Gelegenheit präsentiert. Aber bis und falls es so weit ist, habe ich eine Gelegenheit aufgetan, die nicht von der Launenhaftigkeit des Glücks abhängig ist, sondern die ich aus eigener Kraft anstreben kann."


Ihr Blick nimmt während dieses Vortrages ein immer intensiveres Leichenstarren an - ein Zeichen, dass sie in Fahrt ist und sich für etwas begeistert, wie Gabriel bei Allegras Vortrag zur Ausstaffierung märchenhafter Prinzessinnen beobachten durfte.
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1086] Auch im Tod ist nichts umsonst [Allegra, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Interessiert lauschte Gabriel den Ausführungen der Kappadokierin und schmunzelte gar etwas als diese erwähnte, was ihre Profession war. War es die Tatsache, dass sie bereits früher darüber gesprochen hatten oder dass Macario bereits vor dem Hoftag versucht hatte, den Bau der Kathedrale an sich zu reißen? Nickend und durchaus interessiert verfolgte er was dort als Fortschritt genannt wurde und sah schließlich neugierig zu Allegra. Das erklärt ihre Umtriebigkeit. dachte er bei sich.

Ihren Leichenstarren Blick erwiderte er nicht ängstlich. Vielmehr lächelte er als er sie mit einer sanften Geste der Hand aufforderte doch fortzufahren. „Ich bin ganz Ohr.“ sagte er mit ruhiger Stimme und die Augen des Gelehrten wanderten über die Umgebung und schließlich über die Gestalt Allegras. Ja er hatte das schon einmal gesehen. War es vorsichtig sie nicht zu unterbrechen? Oder unvorsichtig es nicht jetzt schon zu tun?
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Allegra Aldighieri
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Re: [1086] Auch im Tod ist nichts umsonst [Allegra, Gabriel]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Nachdem sie in ihrem Redeschwall eine kurze Pause gemacht hatte, um den Herold Gelegenheit zu geben einzuhaken, braucht sie kaum eine Extraeinladung um weiterzureden. Über ihre Entdeckungen anstatt schöne Kleider, aber ihr Gequassel ist ähnlich begeistert und eindringlich.

"Die Gelegenheit, die ich aufgetrieben habe, ist der selige Revio. Bei ihm handelt es sich um ein Kind Genuas, einen Seefahrer und gelegentlichen Kapitän der Marine, der vor etwa 200 Jahren wegen seines Glaubens von heidnischen Piraten zu Tode gemartet wurde.
Obwohl er nur ein 'Seliger' ist, hat er seinen eigenen Kult in San Giorgio in Platealonga, bei dem Fischer, Kauffahrer und andere Seereisende sein Grab aufsuchen und Kerzen, Taue, Muscheln und dergleichen stiften, um für sichere Überfahrt zu danken oder eine solche zu erbitten.

Er müsste noch zu einem ordentlichen 'Heiligen' aufsteigen - wofür es ein paar dokumentierte Wunder bräuchte, oder genauso gut wenn nicht besser Gläubige die bezeugen und schwören wollen, dass das was sie erlebt haben ein Wunder durch Revios Intervention war. Und natürlich müssten sie noch die Bürokratie der Mater Ecclesia bis nach Rom durchlaufen, bis sie dort anerkannt sind, aber das ist einfach ein Problem von Zeit und Geduld - besonders, wenn der zarte Funken des bestehenden Seligenkultes erst einmal entfacht ist und es ein populäres Verlangen danach gibt.

Wenn das klappen würde, wäre Revio ein hervorragender Schutzheiliger für Genuas größte Kathedrale.
Er ist ein Landeskind, so dass kein Streit mit fremden Städten und Domänen vom Zaun gebrochen wird indem man ihre Reliquien stiehlt, und so dass er ein Symbol darstellt, hinter dem sich alle scharen können die Genua zu ihrer Heimat machen.
Sein Portfolio der Seefahrt, Handelsschifferei und des Schutzes vor Piraten macht ihn attraktiv für die aufstrebenden Sparten Genuas - und auch für Pilger von darüber hinaus. Für Handelsschiffer aus Aragonien, Massilia, Messina und den vielen anderen Handelspartnern Genuas gäbe es damit noch einen weiteren Grund, in Genua anzulegen - und das Versprechen von göttlichem Schutz, wenn sie Genua ansteuern und wieder verlassen, gegen Opfer dargebracht an einen Schutzheiligen ganz speziell für ihre Belange, in einer prächtigen Kathedrale auf der Gottes Auge ganz besonders ruht."


Allegras leichenstarrenden Augen funkeln geradezu, als sie ausmalt wo ihre Pläne hinführen würden, wenn alle Fäden so zusammenlaufen wie sie sie sich vorstellt.

"Aber vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt, und es bedarf mindestens einer großen Reliquie, die den Blick und die Verehrung der Gläubigen anzieht und die heiligen Hallen der Kathedrale mit einem Abglanz ihrer Heiligkeit erfüllt.

Revios wertvollste Reliquie, sein sterblicher Leib, ist bereits bekannt und liegt in San Giorgio. Dort kann er auch erst einmal verbleiben - wenn die restlichen Teile des Plans in Bewegung sind, wird es der kleinste Teil der Mühen sein, ihn von San Giorgio zur neuen Kathedrale zu übersetzen.

Eine mindere Reliquie, ein Stück Balken aus der 'Anna Zefira' mit einem eingravierten Sinnspruch, ist prominent in der Hafenmeisterei ausgestellt. Ich habe das Stück mit eigenen Augen betrachtet, und es scheint echt zu sein. Auch dieses würde ich an Ort und Stelle belassen, vielleicht auch über die Heiligsprechung hinaus - eine visuelle Erinnerung an den heiligen Revio, an einem Ort den fremde Seefahrer aufsuchen müssen, könnte sehr nützlich sein um ihn im Bewusstsein von Besuchern zu verankern.

Ich habe eine Beschreibung seines damaligen Schiffes, auf dem er auch zu Tode gemartert wurde, die 'Anna Zafira', und habe ein Stück ihres Mastes in die Hände bekommen. Eine Blutsdienerin von mir, die sich in der Holzbearbeitung gut auskennt, hat es untersucht. Seither bin ich auf der Ausschau nach Schiffsmasten, die von Alter, Holzart, Maserung und Verwitterungserscheinungen dazu passen.
Ein Schiffsmast - oder ein Teil davon - erschiene mir als sehr geeignet als Herzstück für eine genovesische Kathedrale. Er würde schon durch seine schiere Größe ins Auge fallen, und er würde das Herz der Stadt symbolisieren. Der zentrale Punkt, um den die gesamte Stadt sich dreht, von dem das Hauptsegel gespannt ist, das den Wind aufnimmt und sie voran bringt."


Obschon immer noch von ihrem Leichenstarren erfüllt, macht Allegra an dieser Stelle eine erneute Pause, um dem Herold Gelegenheit zum Einhaken zu bieten.
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Gabriel Ducas
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Re: [1086] Auch im Tod ist nichts umsonst [Allegra, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Nein sie kam nicht bis zu ihrem letzten Punkt. Zumindest nicht ohne eine Unterbrechung des Herolds. Mit deutlicher Skepsis warf er ein „Revio ist also kein Heiliger?“ einen Moment sah er sich kurz an wartete ihre Ausführungen nun zum Aufstieg eines ordentlichen Heiligen und dem passenden Schiffsmast ab ehe er einhakte. „Ihr gedenkt also zu warten bis euch Fortuna mit einer großen Reliquie beschert, die dann aber nicht von Revio selbst, sondern passend zu dem, von euch gefundenen Stück Holz sein soll?“ mit skeptisch gezückter Augenbraue sah er zu Allegra und machte keinen Hehl daraus das er in diesem Plan und der Erfüllung ihrer gestellten Aufgabe doch einige Tücken sah.

„Ihr wart dabei als es um den Bau der Kathedrale ging. Wisst, dass es ihrer höchst verehrten Majestät, dem verehrten Hofgelehrten und dem wohlwerten Macario ein Anliegen ist, möglichst bald mit dem Bau zu beginnen.“ etwas gespielt überlegte er. „Hattet ihr euch nicht sogar gemeldet, bei diesem Bau zu helfen?“ wieder sah er die Kappadozianerin direkt an. „Welche Leistungen würdet ihr also dem Bau hinzufügen? Vielleicht, irgendwann eine Reliquie von Revio? Nichts von ihm selbst, sondern aus einem passenden Holz?“ Ein geschickter Versuch Anerkennung für zwei Dinge, mit nur einer Sache zu bekommen. dachte er durchaus anerkennend, während er mit der Hand durch seinen Bart fuhr. „Seid ihr euch sicher das dies die Erfüllung der euch gestellten Aufgabe ist und vielleicht sogar eure öffentlich angebotene Mithilfe an diesem Werk inkludiert?“ nun lehnte er sich zurück und wartete wie Allegra diesmal auf seine Unterbrechung reagieren würde. Es war keine direkte Schelte oder Kritik. Der Brujah stellte nur Fragen.
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Allegra Aldighieri
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Re: [1086] Auch im Tod ist nichts umsonst [Allegra, Gabriel]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Allegra schaut ziemlich ungerührt, als der Herold Löcher in ihren Plan mit dem Schiffsmast des Seligen schießt.

"Warum sieht man so selten Reliquien, die ärmlich sind, klein, schmutzig, aus schlechten Stoffen, schimmelig und anderweitig schadhaft? Rein von der Wahrscheinlichkeit und Vielzahl her müsste ein erklecklicher Anteil von ihnen so beschaffen sein. Aber GOtt würfelt nicht, sondern sorgt dafür, dass seine Heiligen mit Reliquien ausgestattet sind, die einen würdigen Abglanz SEiner Herrlichkeit darstellen. Und manchmal bedarf ER dazu Werkzeugen wie mir, um seinen Willen durchzusetzen.

Ein zweifelnder Thomas mag zunächst zweifeln, zaudern, mißtrauen, aber wenn er erst sieht, wie herrlich es ist, betastet, wie herrlich es ist, und wie Thomas umringt ist von anderen Aposteln die glauben wollen, dass sie das vor sich sehen was sie auch vor sich sehen wollen, brechen die Widerstände schnell ein.
Natürlich kann man da nicht den erstbesten Stecken nehmen, den man im Wald aufliest - es muss sich widerspruchsfrei mit den bestehenden Quellen decken, wie etwa Annalen, Hagiographien, oder auch bereits bekannte Artefakte."


Sie lächelt bei diesen Ausführungen, ehe sie zu den anderen Themen wechselt.

"Das Wort des verehrten Hofgelehrten habe ich wohl vernommen, wohl aber auch das Wort der höchstverehrten Fürstin, dass sie weiterhin die Stadtmauer, den Hafen und den Leuchtturm priorisiert. Bis der wohlwerte Baumeister die Zeit findet, einen Plan zu fertigen, wird wohl nicht einmal der erste Stein gesetzt. In der Zwischenzeit können aber bereits vorbereitende Arbeiten getroffen werden - wozu auch die meinige zählt."

Allegra schaut unschuldig, als sie auf ihre öffentlich geäußerte Unterstützung des Kathedralenbaus angesprochen wird.

"Ich durfte damals nicht im großen Rahmen äußern, worin meine Aufgabe besteht, nicht einmal dass sie den Bau der Kathedrale betrifft. Was ich aber öffentlich tun durfte, war meine Unterstützung für das Projekt zu zeigen. Und es zeigte sich, dass es notwendig war schon rein körperlich und zahlenmäßig zu zeigen, wie sehr die nächtliche Gesellschaft wortwörtlich hinter dem Projekt steht.

Meine gestellte Aufgabe und der Kathedralenbau überschneiden sich natürlich, und ich sehe es als Teil meiner Unterstützung an, dass ich diese Aufgabe gut erledige. Nicht einfach eine hurtige, schlecht überlegte Nacht-und-Nebel-Aktion, bei der eine Reliquie aus einer fremden Polis gestohlen und unnötiger Streit vom Zaun gebrochen wird, nur um formal meine Aufgabe zu erfüllen und sie abzuhaken wie ein Buchhalter eine lästige Auszahlung über zwölf Silberpfennige für achteinhalb Klafter Bauholz, sondern eine Reliquie, die einem Projekt für die Jahrhunderte würdig ist und die Größe Genuas mehrt."


Die Augen der Kappadozianerin nehmen bei diesen salbvollen Worten wieder ihr intensives Leichenstarren an.
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Gabriel Ducas
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Re: [1086] Auch im Tod ist nichts umsonst [Allegra, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Der Herold legte die Hände ineinander und die Daumen klopften aneinander. Während er sich weiterhin anhörte was Allegra da sagte. „So werde ich ihrer höchst verehrten Majestät berichten, dass ihr alles entsprechende in die Wege geleitet habt. So es Rückfragen diesbezüglich gibt, wird man sich sicher bei euch melden.“ einen Moment sah Gabriel nachdenklich auf die Daumen, die immer wieder aneinander klopften. Gedankenverloren ließ er ein paar Momente verstreichen in der sie sicher wieder in ihren Redeschwall verfallen könnte. Er ließ die Zeit vergehen, ohne sie anzusehen und erst nach ein paar weiteren Worten ihrerseits unterbrach er sie als er selbst fortfuhr und ergänzte.

„Da eure Aufgabe nun nur noch eine Frage der Zeit ist…“ erneut tippten die Daumen aneinander und er wartete „…warten wir also. Und während wir warten und auch über diese Wartezeit hinaus, wird euch eine Aufgabe begleiten. In Zukunft werdet ihr euch um die Stärkung von Tugend und Moral in der Domäne kümmern indem ihr die Neugeborenen der Domäne zur Beichte bewegt. Selbstredend ist dies erneut vertraulich. Ich verlasse mich diesbezüglich auf die, von euch bisher gezeigte Diskretion.“ langsam hob er den Blick. „Die Anschuldigungen auf dem Hoftag über Sünder und anderes Fehlverhalten sollte uns allen Grund zur Sorge sein. Der verehrte Hofgelehrte ist für religiöse Fragen zuständig. Wir sollten daher alle einig sein, wenn wir eine Kathedrale errichten wollen. Daher werdet ihr, natürlich mit gutem Beispiel vorangehen aber auch diskret dafür sorgen, dass sich alle Neugeborenen regelmäßig bei dem verehrten Hofgelehrten Ferrucio oder dem wohlwerten Macario, zur Beichte einfinden.“ er zuckte mit Schultern. „Ihr habt mir soeben bewiesen, wie einfallsreich ihr seid. Ihr findet sicher einen Weg.“
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Re: [1086] Auch im Tod ist nichts umsonst [Allegra, Gabriel]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Als ihr die zusätzliche Aufgabe eröffnet wird, schweigt die quasselige Kappadozianerin einen Moment lang für sie untypisch, und ihre Augen weiten sich ein wenig - nicht das Leichenstarren, das ihre Begeisterung ausdrückt.*

"Ich... ich weiß nicht, ob ich die richtige Person für diese Aufgabe bin. Ich bin ziemlich sanftmütig und nachgiebig, niemand wo gut darin ist Nachdruck auszuüben, und als geduldeter Gast auch kaum in der Position anderen Neugeborenen Weisungen zu erteilen."

Allegra faltet ihre demütig im Schoß und beschaut den Herold mit großen Augen.

"Ich könnte es natürlich mit gutem Zureden versuchen, aber damit erreichen wir nur diejenigen, für die Tugend und Moral bereits einen hohen Stellenwert haben. Alle anderen würden mich einfach beiseite wischen und ignorieren wie eine lästige Stechmücke, wenn ich ihnen mit einer ungeliebten Pflicht ankomme."

*Gefühle verbergen: 2 Erfolge Link
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Re: [1086] Auch im Tod ist nichts umsonst [Allegra, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriel verfolgte ihre Reaktionen genau. Die Augen des Handwerkers waren geschult darin auch kleine Details zu erkennen. Hatte er sie ertappt? Mit einem verstehenden Nicken reagierte er auf die Aussagen Allegras doch der Entschluss stand scheinbar fest, denn er sagte „Gab es da nicht einen Spruch in der Bibel bezüglich den Sanftmütigen?“ einen Moment überlegte er mit leicht schräg gestelltem Kopf, überging dies dann und setzte fort „Nicht mit Nachdruck. Nein. Ihr werdet sicher Wege finden, alle Neugeborenen dazu zu bewegen der heiligen Beichte in Zukunft öfter nachzukommen. Die Beichte sollte keine ungeliebte Pflicht sein. Immerhin gibt sie einem die Möglichkeit der Buße.“ in einer kleineren Geste breitete er die Arme etwas aus.

„Ihr sollt keine Weisungen erteilen und kein Druck aufbauen. Überzeugt sie, in dem ihr, als sanftmütige und tugendhafte Maid mit gutem Beispiel voran geht. Ihr werdet sicher einen Weg finden.“ Gabriel holte die Arme wieder ein und beendete seine Geste, bevor er fortfuhr. „Ich bin mir sicher, der verehrte Ferrucio und der wohlwerte Macario werden mir berichten, wie sich in den kommenden Jahren die Zahl jener, die die Beichte ablegen wollen erhöht und ihr werdet sehen, wie viel Gutes hieraus entstehen kann. Für euch, für andere. Für die Domäne.“

*
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Allegra Aldighieri
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Re: [1086] Auch im Tod ist nichts umsonst [Allegra, Gabriel]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Allegras Haltung ist demütig, ganz die einer sanftmütigen und tugendhaften Maid, aber ihre Finger verkrallen sich im Rock, und ihre Lippen deuten das Schmollen einer Teenagerin an, der man gesagt hat dass sie ihr Zimmer aufräumen soll und die darüber innerlich die Augen verdreht.

"Ich werde sehen, wer für meine lieben Worte zugänglich ist.

Übrigens: Wer von den beiden ist eigentlich Euer persönlicher Beichtvater, wohlwerter Gabriel? Ist es der verehrte Ferrucio, oder ist es der wohlwerte Macario? Und wann habt Ihr diesen das letzte Mal aufgesucht?"


Die sanftmütige und tugendhafte Maid bemüht sich, ihre Stimme so unschuldig und ihre Fragen so unverfänglich wie möglich klingen zu lassen, aber die Hintergedanken stehen ihr fast schon ins Gesicht geschrieben.

Alle Neugeborenen bedeutet alle Neugeborenen, warum also nicht bei demjenigen anfangen der so viel Wert darauf legt?
Gesperrt

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