[1086] Auf dem Weg über die Planke [Gabriel, Toma]

[Toma Ianos Navodeanu]

Die Conoscenza lag schlafend im Hafen in einer Nacht in der sie von ihren Handelswegen zurück war. Ein Teil der Männer betrank sich in den reich gefüllten Kaschemmen des Hafens und nur ein paar wenige waren noch auf Deck zurück geblieben oder schon wieder zurückgekehrt und schliefen dort ihren Rausch aus. Die Nacht war warm und roch nach Salz und Fisch, so wie es immer war.

Kapitän Eduordo war an Bord geblieben und hatte sich zunächst die ersten Stunden des Abends mit dem Inhaber des Gefährts und somit seines Geldgebers beschäftigt, welcher noch einen Gast hier empfangen wollte, wofür der Kapitän seine Kajüte zur Verfügung stellte.

Toma wartete dann später allein an der Reling des Schiffes nahe des Aufgangs. So gekleidet, wie sich Paolo immer kleidete. Einfach, billig, mit einem schöneren blauen Tuch um den Hals gebunden. Zwei Männer waren wach und als Deckwache eingeteilt, die sich jeweils an Bug und Heck des Schiffes befanden, während Eduardo sich mit einer der Wachen unterhielt.

[Gabriel Ducas]

Am Abend des Treffens war er, gekleidet in die unauffällige Tracht eines Tagelöhners in den Hafen gekommen und hatte sich nach dem Schiff erkundigt. Nachdem ihm jemand den Weg gewiesen hatte, trat er mit sanften Schritten näher an die leicht wippende Planke, überquerte diese mit sicheren Schritten und nickte dem wartenden Gastgeber zu.

„Ein passender Zeitpunkt. Die Herrschaft hat mich beauftragt mit euch über die Erfüllung der euch gestellten Aufgabe zu sprechen.“ begrüßte er Paolo schmunzelnd. Zwar war er noch immer vorsichtig. Aber die Tatsache, dass er ausgerechnet mit Paolo über dessen Aufgabe sprechen sollte, entbehrte nicht einer gewissen Komik.

[Toma Ianos Navodeanu]

Sie hoben zunächst überrascht eine Augenbraue, bevor sie amüsiert lachten. Für einen unbedarften Zuhörer mochte 'die Herrschaft' auch wie Spott klingen, denn weder dieser unbedeutende Händler, noch der Tagelöhner würden doch irgendwas mit einem Herrscher zu tun haben.

"Die Herrschaft ist also nicht zufrieden? Vielleicht können die Männer etwas Seemannsgarn für sie zusammenspinnen," erwiderte Toma spottend.

"Lasst uns doch aber erst mal hinein gehen." Sie wiesen mit der offenen Hand auf eine kleine Tür unter dem Heckaufbau des Nefs.

[Gabriel Ducas]

Gabriel schmunzelte und folgte der weisenden Hand. So unbeschwert das ganze wirken mochte, Gabriel war dennoch vorsichtig und angespannt. Das hier war kein Treffen alter Freunde. Beim vorletzten Treffen wollte Paolo dem Gelehrten noch ans Leben. Mit einem kurzen Blick über das Schiff verschaffte er sich einen Überblick und sah dann zu Paolo.

„Ich würde draußen vorziehen.“ sagte er knapp und es war klar das er nicht vor hatte in einer engen Kajüte mit jenem zu stecken der ihn angegriffen hatte. „Die Nacht ist doch herrlich hier draußen.“ Und ich bin schneller weg, wenn er sich wieder einmal nicht im Griff hatte. Und da sagen manche wir Brujah wären impulsiv. Dachte er bei sich.

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma schien darüber nicht verärgert oder besorgt. Sie nickten ledeglich und sagten: "In Ordnung" So gingen sie zu ihrem Kapitän und ließen ihn wissen, dass sie seine Kabine nicht nutzen würden woraufhin dieser sich selbst dorthin zurückzog. Dann gingen sie zum Heck des Schiffes, das Richtung Hafenausfahrt blickte und baten die Wache zur Einstiegsplanke zu gehen und diese einzuholen.

Als Toma und Gabriel sodann oben auf dem Aufbau allein an der Reling standen, sprachen sie den Handwerker wieder direkt an:
"Keine Sorge. Wir tun das nicht um euch hier zu halten. Vor einiger Zeit hatte sich jemand an Bord geschlichen und den Kapitän bestohlen. Da mussten wir die Sicherheitsmaßnahmen verstärken."

"Wir haben über euren Vorschlag nachgedacht und wir gedenken diesem nachzukommen," begannen sie dann auch direkt mit dem eigentlichen Thema diesen Abends.

[Gabriel Ducas]

Ein wenig entspannter aber immer noch nicht vollständig ruhig folgte der Brujah Toma zum Heck des Schiffes. Die Anweisung an die Wache verfolgte er mit gehobener Augenbraue und auf die folgenden Worte sah er Toma mit großen Augen, gezückten Brauen und leicht gehobenem Kinn an. „Es hat sich jemand an Bord geschlichen?“ sein Blick wanderte nach rechts und links. „Ein simpler Dieb?“ noch immer war Gabriel vorsichtig. Wenn jemand von Toma wusste und auf dem Schiff war, war dessen Tarnung vermutlich bald dahin. Bei diesen Gedanken nickte er sanft, verschränkte seinen rechten Arm vor dem Bauch, stützte den linken Ellenbogen darauf und rieb ein paar Strähnen seines Bartes zusammen.

„Meinen Vorschlag?“ hakte er interessiert nach. „Ihr meint, dass was ihr besorgen sollt?“ ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen als er an den Hoftag dachte. „Nun manche Ämter verlangen es auch einmal vor Ort zu sein, nicht?“

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma beobachtete genau wie Gabriel auf den Diebstahl reagierte. War er überrascht darüber und war es nicht gespielt? Sie mussten an jedem Punkt vorsichtig sein, auch wenn sie nicht wirklich glaubten, dass Gabriel einen Grund dafür gehabt hätte.*

"Das ist nicht bekannt. Der Dieb konnte nicht gefasst werden. Er stahl Geld und Seekarten, die durchaus wertvoll waren. Es könnte auch sein, dass sich einer der Matrosen daran bereichert hat. Oder es so aussehen sollte..."

"Ja wir meinen was wir besorgen sollen. Es muss so oder so einmal geschehen. Jetzt bietet es sich womöglich noch besser an als zuvor."

Spoiler!

*
Wahrnehnung + Empathie gg. 7
9, ~~6~~, ~~3~~, ~~2~~, **~~1~~**, **~~1~~**

[Gabriel Ducas]

Der Brujah nickte. Er hatte offensichtlich nichts von dem Diebstahl vernommen und war sichtlich überrascht. Sicher gab es auf Schiffen etwas zu holen, aber er schien diesbezüglich ahnungslos. „Nun ich beginne erst die Seefahrt zu verstehen. Das es auf Schiffen Geld gibt…“ er machte eine kurze Pause und wedelte mit der Hand. „…nun Geld gibt es überall wo Menschen sind.“ es folgte ein kurzes zucken mit den Schultern und damit schien das Thema für ihn beendet zu sein.

„Nun habt ihr euch bezüglich der Person entschieden? Oder ein anderes Objekt gefunden?“ fragte Gabriel durchaus interessiert nach. „Immerhin könnte die Person in ihrem neuen Amt durchaus auch mal außerhalb anzutreffen sein.“ endete er mit einem Schmunzeln während er mit dem Gastgeber auf den Aufbau ging und den Blick schweifen ließ. War es nur die Aussicht? Oder vielleicht doch schon wieder der Blick nach einem möglichen Fluchtweg, jetzt wo die Planke eingeholt worden war?

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma legte den Kopf zunächst etwas schief, als Gabriel sie nicht sofort verstanden hatte. Diese Geheimnistuerei hatte immer auch ihre Nachteile.

"Ja, wir meinen eben jene Person. Ihr habt ganz recht damit, so er seine neue Aufgabe zumindest ernst nimmt, sollte er doch einmal außerhalb unterwegs sein. Wir würden es jedoch auch so oder so in seinem 'Heimathafen' versuchen, wenn es anders nicht möglich wäre. Doch dazu muss einiges vorbereitet sein. Würdet ihr euch daran beteiligen?" Immerhin war es genauso wenig Gabriels Aufgabe, wie es Vergonzos war.

"Abgesehen davon haben wir auch einen Plan gefasst unserem eigentlichen Ziel näher zu kommen."

[Gabriel Ducas]

Gabriel nickte. „Ich werde sehen, welchen Beitrag ich leisten kann.“ erklärte er seine Bereitschaft. „Woran habt ihr gedacht?“ Offenbar wollte der Brujah jedoch Details. Er war kein Kämpfer und achtete stets darauf keine Aufgaben oder Zusagen zu machen, die er nicht erfüllen konnte. „Von welchem eigentlichen Ziel sprecht ihr?“ ja die Geheimnistuerei erschwerte die Kommunikation. Mit fragendem Blick sah er in Richtung des anders aussehenden und doch bekannten Kainiten. Tzimisce sind nur durch ihre Fertigkeiten, niemals durch ihr Äußeres zu erkennen.

Bei diesem Gedanken hob er kurz einen Finger. „Da fällt mir ein. Wie steht es um das Kunstwerk?“ hakte er freundlich nach. Es war ihm zumindest wichtig genug, um das Thema noch einmal aufzubringen.