[1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

[Oktober '23]
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Liviu Cosma
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Re: [1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

Beitrag von Liviu Cosma »

Er lächelt
„Ich glaube alle haben eine Menge zu erzählen je länger sie in der Gegend sind. Ich selbst bin im Jahre 1063 nach Genua gekommen. Am Anfang noch sehr ziellos und voller Hochmut aufgrund meiner Abstammung und die Stadt hat mich schnell gelernt, das abzulegen.“

„Mein Glück war, das ich mich mit drei anderen um das Dorf kümmern durfte und ich Versuche alle nach ihren Taten einzuschätzen. Ich bin allen die daran beteilig waren die Gegend zu sichern und den Menschen zu helfen sehr dankbar. Auf Gerüchte gebe ich nicht viel, da es auch über mich immer die wildesten Geschichten gab.“

„Wenn ihr euch umschaut, seid bitte vorsichtig. Die Wölfe sind zurück und mit ihnen sind auch die Geschichte von der "Bestie von Votori" zurückgekommen.“ Das letzte Mal hatten wir auch ein ungebetener Gast aus Savona, der die Tiere aus den Wäldern vor Angst in das Dorf getrieben hat und eine Art „Schleim“ hinterlassen hat.“

„Der Gast wurde aber das letzte Mal im Jahre 1073 gesehen und wenn ihr was Ungewöhnliches findet, wäre ich erfreut davon zu hören. Schnell gehen hier Gerüchte um und das letzte Mal habe ich mich um die Lieferung von den ansässigen Bauern gekümmert. Im Dorf hieß es später ich wäre auf Freiersfüßen unterwegs.“

„Wie kann man euch erreichen, wenn es etwas Wichtiges gibt?“
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Agnellina
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Re: [1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

Beitrag von Agnellina »

Sie hörte ihm aufmerksam zu, doch zuletzt war deutliche Überforderung in ihrem Gesicht zu lesen.

„Wie erreicht Ihr denn“, begann sie stockend, „meinen Vetter?“

Wieder glitt ihr Blick von ihm zu dem anderen Mann, der wohl kaum seine aufmerksamen Augen von ihnen beiden abwandte, so er seiner Bestimmung nachkam. Fragend und unsicher sah sie Liviu ins Gesicht. Dann fiel ihr etwas ein und brachte sie mit einem Laut des Erkenntnisgewinns in Form von einem leisen “Oh. zum Handeln.
“Entschuldigung, Herr. Ich habe es nicht bedacht.“
Sie hob ihre leere Hände bis auf die Höhe ihres Bauchnabels und hielt sie Liviu vor, zeigte abwechselnd Handflächen und Handrücken, als würde er inspizieren wollen, dass sie gewaschen waren. Anschließend trat sie einen Schritt zurück, wandte sich dem Leibwächter zu. Dabei zog sie - langsam und demonstrativ - das kleine Messer aus der Scheide am Gürtel. Es war einfaches Alltagsmesser zum Schneiden, Schnitzen, Arbeiten. Die Spitze der Klinge zu sich selbst gedreht, hielt sie ihm das Messer mit dem Griff voran entgegen.
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Liviu Cosma
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Re: [1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

Beitrag von Liviu Cosma »

Er schaut etwas gequält und seine Hände greifen wieder zu seiner Stirn. Dennoch antwortet er in einem freundlichen Ton

„Steckt das wieder weg und hier draußen sollte man nicht ohne eine Waffe sein. Dennoch sind es oft die Worte die tiefere Narben schlagen. Die uns dazu bringen die Beherrschung zu verlieren und uns in die Falle der anderen tappen lassen.“

„Eine gehässige Stimme in meinen Kopf versucht mich zu verleiten von euch eine anständige Vorstellung zu fordern. Es ist aber dieselbe Stimme, die mich auffordert, die Stadt zu verlassen, da ich unwürdig für meinem Stand als Vasall, meinem Stand als Erbe eines Hohen Familie bin. Ihr seht ich bin noch hier und höre nicht auf die Stimme. Auch wenn diese mich versucht vor meiner eigenen Familie zu warnen. Das mein Ende durch den Verrat aus deren Reihen nahe ist.“

„Daher lasst es mich so probieren, wer sind denn eure Vetter und die meisten haben eine Person, über die man eine Nachricht hinterlassen oder einen Ort, an dem man ein Schreiben hinterlegen kann. Ich selbst bin über das Heilerhaus in diesem Dorf, dem Lazarett der Söldnerschule oder dem Theater in Genua erreichbar.“

„Das Theater ist leider seit einiger Zeit unter Beobachtung der Kirche und das sollte wir bis zur Klärung besser meiden.“
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Agnellina
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Re: [1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

Beitrag von Agnellina »

Agnellina trat wieder vom Leibwächter zurück, als dieser nicht reagierte und stattdessen Liviu sprach. Sie schob das Messer zurück in die Gürtelscheide und beendete das Balancespiel mit den Worten durch eine schlichte Frage. Dazu sah sie Liviu mit leicht schräg geneigten Kopf an.
„Sprechen wir offen oder nicht? Ich möchte Euch keinesfalls beleidigen, doch lieber haltet Ihr mich für ungezogen als für rücksichtslos dem Wohl aller gegenüber. Ihr schickt Euren Leibwächter nicht weg noch habt Ihr mir bisher verständlich gemacht, ob ich frei sprechen darf. Woran bin ich, Herr?“
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Liviu Cosma
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Re: [1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

Beitrag von Liviu Cosma »

Er lächelt sehr zufrieden

„Ausgezeichnet“ – dann schickt er seinem Leibwächter zum Heilerhaus zurück und sobald dieser nur noch in der Ferne erkennbar ist

„Eine Teil von uns hat sehr enge Mitarbeiter, die im Laufe der Jahre sicher eine Menge dabei erfahren haben, aber ihre Zahl ist gering und geht kein unnötiges Risiko ein. Bleit so wachsam!“
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Agnellina
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Re: [1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

Beitrag von Agnellina »

Sie atmete auf, als er seinen Begleiteter fortschickte.
Als sie allein waren, legte sie noch einmal die Hände auf ihren Rock, führte den Stoff bei einen Knicks und neigte ihn gegenüber den Kopf.
„Wohlwerter Herr Cosma, ich bin Agnellina, Neugeborene vom Clan des Tieres, Kind von Tomei aus dem Blut der Gangrel, und ich freue mich sehr, Eure Bekanntschaft machen zu dürfen.“, stellte sie sich artig und mit langsam und deutlich vorgetragenen Worten vor.
„Danke für Eure Zeit und Euer Vertrauen. Ich bemühe mich meine Störung kurz zu halten. Um die offenen Fragen zu beantworten, so ist Arash von meinem Blut und ich von seinem, doch waren es andere, die mir rieten, Euch aufzusuchen. Der Herold legte mir eine Aufgabe auf und riet mir, das dafür notwendige Wissen bei Euch zu erbitten.“
Sie zögerte etwas, suchte nach den richtigen Worten. Ihre warmen, braunen Augen taxierten ihn unverhohlen.
„Ich kenne Eure Familie nicht und keinen der Euren. Jene der anderen, denen ich bisher begegnete sprachen jedoch gut und wohlwollend von Euch. Darum verzeiht die neugierige Frage, Herr, warum solltet Ihr kein würdiger Vasall sein?“
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Liviu Cosma
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Re: [1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

Beitrag von Liviu Cosma »

„Ich danke euch werte Agnellina, Neugeborene vom Clan des Tieres. Ich bin Liviu Cosma, Vasall der höchst verehrten Aurore von Genua, Neugeborener, Gelehrter und Heiler des Clan Toreador. Erschaffen von Maria di Caltagirone, Anchilla des Clan Toreador. Freigesprochen durch seine Hoheit Ilyas von Syrakus, Ahn des Clans der Schatten, Prinz der Domäne Syrakus, Meister des Atems Neugeborener aus dem Blut der Rosen. Ich unterrichte im Schreiben und Lesen, in einigen Fremdsprachen und im Schach. Gerne helfe ich euch bei eurer Aufgabe und wie kann ich euch unterstützen?

„Diese Meinung ist nicht meine, sondern kommt von einer inneren Stimme, die mich seit einem Meinungsaustausch mit einer Person aus einer anderen Familie begleitet. Dabei ist es normal das man mit der Zeit mit immer mehr Aufgabe betreut wird. Diese Stimme sieht das aber anders und treibt mich zusätzlich an diese voran zu treiben. Dennoch habe ich um diese Unterrichtsstunde gebeten und habe eine entsprechende Lektion erhalten.“
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Agnellina
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Re: [1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

Beitrag von Agnellina »

“Ich soll für die Sterblichen sorgen, sie vor Hunger und Krankheit behüten. Irgendwie das Ringen mit Käfern auf den Schiffen und in den Vorräten, mit den Mäusen und Ratten in den Speichern und Kammern, mit bissigen Hunden und streunenden Katzen in den Straßen für die Menschen zum Besseren zu wenden. Die Kleinsten davon machen mir die größten Schwierigkeiten. Die Gelehrten der Medizin sollen Kräuter und Wissen um diese Plagen haben. Und der Herold wies mich ausdrücklich darauf hin, nicht nur die sterblichen Hebammen und Bader zu fragen, sondern bei den weisen Kainiten vorzusprechen, welche sich mit der Heilkunde befassen. So stehe ich vor Euch und bitte Euch, mich zu lehren, was ich wissen und können muss, um dem gerecht zu werden.“

Sie hörte zu, doch offenkundig - ihr Gesicht sprach Bände - vermochte sie ihm nicht zu folgen.
“Ihr habt mit jemanden gesprochen und seitdem tragt Ihr Euch mit Euren eigenen Gedanken und der Meinung einer anderen Person, welcher Euren Gedanken entgegen steht?“, versuchte sie die Erzählung wiederzugeben.
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Liviu Cosma
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Re: [1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

Beitrag von Liviu Cosma »

„Das ist sicher möglich und werde in den Büchern schauen was sich finden lässt. In Votori sind es aber die Wölfe, vor denen die Bauern am meisten Angst haben und die für die größte Sorgen machen. Eine Möglichkeit findet ihr an dem Bauernhof da hinten. Der Bauer Ettio hat eine Marmorsteine von der werten Allegra bekommen, der die Tiere abhalten soll.“

„Es gibt sicherlich auch Pflanzen, die eine ähnliche Wirkung zeigen und werde euch entsprechendes Material zusammenstellen. Die Menschen sind auch mein Hauptziel und zögert nicht euch zu melden, wenn ihr Unterstützung bei der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen braucht.“

„Nun es war eine Lektion und jeder hat seine eigenen Unterrichtsmethoden. Ich hoffe das meine Lehrer am Ende auch dafür sorgt das diese Stimme wieder verstummt, wenn ich die Lernziele erreicht habe. Dennoch hat jeder seine eigenen Methoden und meine sind es nicht. Ihr könnt euch gerne bei ehemaligen Schülern von mir erkundigen. Hier draußen ist die Stimme sehr schwach und je näher ich den Lehrräumen komme, umso lauter scheint diese zu werden. Aber es ist noch relative neu für mich “
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Agnellina
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Re: [1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

Beitrag von Agnellina »

Agnellina dachte einen Moment nach und wirkte, als würde sie an seinen Worten Zweifeln.
“Ich kann das nachempfinden. So ein hungriger Wolf oder gar ein ganzes Rudel davon sind sehr unheimlich, wenn sie die Witterung des Viehs aufgenommen haben. Man schläft schlecht in solcher Nachbarschaft.“
Mitfühlend nickte sie, wenngleich es ihr ein Rätsel war, wie ein Stein Abhilfe schaffen sollte.
„Mit Euren Erkenntnissen komme ich sicher etwas weiter, Herr. Das ist alle Unterstützung, die ich im Moment von Euch erbitte. Was wünscht Ihr im Gegenzug für Eure Zeit und Mühe?“

Sie lauschte angestrengt, reglos und mit angehaltenem Atem in die Nacht. Was sollte das für eine Stimme sein? Was war wunderbar ruhig. Das rauschende Meer war zu hören und die vertraute Geräuschkulisse der Nacht mit all ihrer Fülle und Stille zugleich drang in Agnellinas Ohren. Aber keine Stimmen. Prüfend sah sie ihm in die Augen, ob diese verräterisch glänzten, wie sie es von Fieber kannte. Gleichzeitig hielt sie es für Unsinn. Hunger ja. Verzehrend, brennend, schmerzend. Übelkeit und Krämpfe im Magen vor Hunger, das war möglich. Auch Übelkeit und der Drang zu Speien konnte einen befallen, bei schlechtem Blut, bei Überfluss. Sie war durch beides getrieben worden, durch zu viel und durch zu wenig, um ihr das rechte Maß beizubringen und die notwendige Sorgfalt zu vermitteln. Fieber hingegen war nichts, was noch zu den Sorgen im Leben in der Nacht zählen sollte. Und doch sprach ausgerechnet der Heiler wirr.
„Was beabsichtigt Ihr zu lernen, das solch ein Fieber in Euch entzündet?“, fragte sie mit besorgter Stimme. „In welche Lehrräume begebt Ihr Euch, die Euch so zusetzen?“
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