[1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

[Oktober '23]
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Liviu Cosma
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[1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

Beitrag von Liviu Cosma »

Das Dorf Votori liegt ein gutes Stück weiter westlich von Sancto Petro de Arena, der Straße nach Nizza folgend. Es ist wohl eine sehr alte römische Siedlung und liegt an Flussmündung der "Leira" und ist zu Fuß gut 11 Stunden von Genua entfernt.

Liviu genoss die Ruhe in dem Dorf und seit dem Zwischenfall in Genua war er kaum noch in dem Dorf gewesen. Seine rechte Hand kümmerte sich um das Heilerhaus und regelmäßig tauschte man sich in Genua aus. Nur ungern begab er sich mittlerweile auf Reisen und er hoffte, dass ihm die Luftveränderung etwas Milderung gab. Vielleicht nahm seine Unruhe mit Entfernung zu Genua ab und in den letzten Nächten hatte ihre Stimme ihn in Ruhe gelassen. Ihre Anklagenden Worte waren verstummt und er hoffte das wurde noch eine Zeitlang so bleiben.

Er war abseits der Häuser auf eine kleine Anhöhe gegangen und in der Entfernung konnte man die dunklen Wälder, den Strand und in der Mitte die Lichter des Dorfes erkennen. Sein Leibwächter war mit dabei und die vertraute Umgebung, die leichten Geräusche der Wellen und die Stille der Nacht war so beruhigend für ihn.
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Agnellina
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Re: [1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

Beitrag von Agnellina »

Das war also dieses Votori, von dem sie mehrfach gehört hatte. Agnellina sah das näherkommende Dorf größer werden, während der Weg sie endlich dorthin führte. Es hatte mehrere Nächte gedauert, bis sie es erreicht hatte. Zwar war es nicht schwer gewesen, dem Weg zu folgen, doch zwei Dinge hatten sie aufgehalten. Zunächt ein schlichtes Gefühl, bekannt und nächtlicher Begleiter und doch drängend: Der Hunger, der sie immer wieder fort vom Weg hinein in die Wäldern getrieben hatte. Zum zweiten die Vorstellung, dass sie nicht wild und schmutzig am Ziel ankommen wollte. So hatte sie an jedem Flussübergang auf dem Weg innegehalten, um den Straßenstaub und die Jagdspuren zu beseitigen.
Nachdenklich folgte sie nun dem direkten Weg und eine Stimme in der Erinnerung beschäftigte sie.
"Ihr solltet euch unbedingt vorher beim wohlwerten Liviu Cosma ankündigen und vorstellen. Er reagiert nervös auf irgendwelche unbekannte Kainiten, die da herumschleichen."
Sie hatte darüber nachgedacht, wie sie das bewerkstelligen könnte. Eine Lösung war ihr nicht eingefallen und so bemühte sie sich zumindest, den offenen Weg in das Dorf zu nehmen und nicht querfeldein durch das Unterholz zu schleichen. Dann endete der Waldweg und wurde ein Weg durch offenes Land. Sie folgte dem Weg zum Dorf. Ohne Laterne oder anderes künstliches Licht, aber mit dem sicheren Tritt, den die Geburt in die Nacht und das zweite Aufwachsen in Wald und Flur ihr gegeben hatte.
Aufmerksam sah sie sich um und wurde etwas unruhig, als sie Umrisse von Menschen abseits des Weges entdeckte. Das innere Verlangen schlug sofort ein mögliches Nachtmahl vor. Doch der vernünftige Part hielt es für unklug so nahe am Dorf zu jagen, zumal ohne weitere Erkundung. Sie ging also gemächlichen Schrittes weiter, überlegte sich nach dem Weg fragen zu können. So verließ sie den Weg und näherte sich der Anhöhe mit den Gestalten. Als sie aus der Dunkelheit heraus mehr erkennen konnte, machte sie zwei Männer aus. Freude und Ärger lagen nach wenigen weiteren Schritten nahe beieinander. Die eine Gestalt entsprach der Beschreibung, die ihr gegeben war und das sogar bemerkenswert genau. Doch die andere Gestalt war fremd und unerwartet.
Agnellina blieb kurz unschlüssig stehen. Abwenden und auf eine bessere Gelegenheit warten?
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Liviu Cosma
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Re: [1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

Beitrag von Liviu Cosma »

Die Stille war so angenehm und niemand der ihn Beschimpfte oder anklagte. Dann würde die Stille unterbrochen und etwas schien sich zu nähern. Er rief einfach auf gut Glück in die Nacht hinaus und gab seinem Leibwächter ein Zeichen sich bereit zu halten

„Wer unterbricht die Stille der Nacht? Gibt euch zu erkennen und egal was ihr vorhabt, wir sind hier nur in der Nähe eines Dorfes. Wir sind nicht in Genua und bedenkt das in eurem Verhalten.“

Während er das rief, spürte er wie langsam was aus der Tiefe seines Geistes nach oben steigen wollt. Mit zwei Finger seiner Hand massierte er seine Stirne, als ob er mit Kopfschmerzen zu kämpfen hatte.
Spoiler!
Wahrnehmung
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Willenskraft
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Agnellina
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Re: [1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

Beitrag von Agnellina »

Irritiert war sie noch ein, zwei Schritte näher gekommen und hielt dann etwas erschreckt inne. War sie irgendwie zu laut gewesen? Ihre Füße hatten nicht mehr Geräusche verursacht als sonst auch. Kein Ast war geborsten, kein schwerer Schritt erfolgt. Sie holte Luft, dachte dabei über eine Antwort nach. Er war nicht allein und er wies auf das Dorf hin. Sie würde vorsichtig sein.
"Guten Abend. Ich bin Lina.", begann sie höflich, um die Balance zwischen Offenheit und Verschleierung bemüht und ihre Stimme wurde klarer, je mehr sie sprach. "Ich suche jemanden, den ich aber gefunden zu haben glaube. Aber ich will auch nicht stören.", versicherte sie schnell und mit eine gewisse Aufregung war hörbar. "Bitte, ich warte einfach im Dorf.", schlug sie dann kompromissuchend vor.
Zögernd machte sie wieder zwei, drei Schritte rückwärts.
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Liviu Cosma
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Re: [1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

Beitrag von Liviu Cosma »

„Wenn ihr mich sucht, Liviu Cosma – Heiler aus Votori so bleibt und kommt einfach herauf und genießt mit mir den Anblick der Umgebung, die Geräusche der Nacht und den Geruch des Meeres und der Wälder. Er ist sehr beruhigend und hier sind wir unter uns.“

„Die zweite Person ist mein Leibwächter und ich hoffe ihr hattet eine problemlose Anreise.“
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Agnellina
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Re: [1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

Beitrag von Agnellina »

"Tue ich.", sagte sie und kam nun auf eine normale Gesprächsnähe heran. Sie war von recht durchschnittlicher Gestalt und hatte keine sonderlich herausstechenden Züge. Ihre Haare waren dunkel, lang und wellig und fielen offen und unbedeckt über ihren Rücken. Sie war schlicht gekleidet, barfuß und trug nur am Gürtel ein einfaches, kleines Messer in einer Scheide.
Die braunen Augen musterten erst ihn und dann seinen Begleiter forschend. Sie blieb drei Schritte vor Liviu stehen und knickste. Sterbliche Etiketteformen, keine kainitischen. "Ich freue mich, Eure Bekanntschaft machen zu dürfen, Herr.", sagte sie und nickte anschließend auch dem Leibwächter zu.
Dann schwieg sie und folgte seiner Einladung, die Umgebung zu sehen, zu hören, zu atmen.
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Liviu Cosma
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Re: [1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

Beitrag von Liviu Cosma »

Kurz genießen sie die Ruhe, dann massierte er wieder seine Stirn und unterbricht die Stille

„Entschuldigt, wenn ich frage, aber was kann ich für euch tun und bitte seid so freundlich und teilt mir mit wer ihr seid. Nicht das ich hier noch Sachen erzähle, die nicht für eure Ohre bestimmt sind.

Er lächelt kurz gequält und dann entspannt sich sein Gesicht wieder, als ob der Kopfschmerz wieder verblast wäre.
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Agnellina
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Re: [1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

Beitrag von Agnellina »

Sie schaute fragend und recht demonstrativ zu seinem Begleiter und dann wieder zu ihm.
"Ich bin Lina, Herr.", blieb sie bei der sicheren Version. Sie sah ihm ins Gesicht, beobachtete seine Züge, lächelte schüchtern. "Mir wurde geraten, Euch aufzusuchen. Aber ich habe das Gefühl, Ihr seid nicht wohlauf. Es ist kein dringendes Anliegen, bei dem ich Euren Rat suche. Wenn Ihr mir sagt, wann es Euch angenehm ist, dann würde ich Euch in einer zukünftigen Nacht aufsuchen und dann gern unter vier Augen mit Euch sprechen. Dann könnt Ihr gewiss besser prüfen, Herr, was für meine Ohren angemessen ist. In der Zwischenzeit bin ich glücklich, wenn ich bis dahin Euren Segen bekomme, in der Nähe Votoris bleiben zu dürfen."
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Liviu Cosma
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Re: [1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

Beitrag von Liviu Cosma »

Er lacht kurz freundlich auf.
„Freut mich euch kennen zu lernen und was die Wälder angeht so solltet ihr Arash um Erlaubnis bitten. Er hat sich als erster um das Gebiet und das Dorf gekümmert. Die Bewohner haben ihm viel zu verdanken und das wird nicht vergessen. Seine Taten werden hier noch hochgehalten.“

Liviu versucht dabei ihre Reaktion zu erkennen als er den Namen nennt.
„Bitte seid vorsichtig, was das Dorf angeht. Hier machen schnell Gerüchte breit und nein, heute geht es zum Glück. Wenn ihr etwas braucht, könnt ihr euch gerne beim Heilerhaus melden. Wer hatte euch den geraten mich aufzusuchen.“

„Hat euer Wunsch vielleicht etwas mit einer Aufgabe zu tun und erlaubt mir die Frage, habt ihr Verwandte in Genua und wer, wenn ich fragen darf?“
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Agnellina
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Re: [1086] In der Abgeschiedenheit von Votori [Liviu, Agnellina]

Beitrag von Agnellina »

Eine gewisse Entspannung zeichnete sich kurz in ihren Zügen ab, als er den vertrauten Namen fallen ließ. Sie nickte mit einem stillen Lächeln, während sie kurz nachdachte.
"Das klingt nach einer bewegten Vergangenheit. Vielleicht flüstert mir jemand von diesen Taten etwas zu. Der Namensträger hat sich mir gegenüber nicht damit gerühmt, doch das Geschehene würde mich durchaus interessieren."
Sie nickte nur auf seine warnenden Worte hin und brauchte einige Augenblicke, bis sie ihre Antwort unverfänglich formuliert hatte.
"Mein Vetter mag bescheiden sein und ich versichere Euch, er hat seinen wohlwollenden Blick auf mich geworfen. Doch seine Erlaubnis für diese Gegend brauche ich nicht, während ich die Eure gern hätte. Wegen des unsicheren Waldes wurde ich gewarnt und ich war vorsichtig und umsichtig auf dem Weg hierher. Auch von den unerwünschten Gästen, die Ihr hier wohl erdulden müsst, habe ich gehört und daher ergriff ich die erste Gelegenheit bei Euch vorzusprechen. Auch würde ich nur so lange wie nötig bleiben und mich bald wieder auf den Heimweg machen."
Immer wieder ging ihr Blick prüfend zu seiner schweigenden Begleitung. Diese schien ihre Antworten durch die schiere Präsenz deutlich zu beeinflussen. Sie strengte sich sehr an, die richtigen Worte zu finden.
"Mein Wunsch ist geboren aus Aufgabe und Interesse. Eure Mühe soll nicht Euer Schaden sein. Doch wenn Ihr mir stattdessen nur einen sicheren Weg zurück wünschen wollt, nehme ich auch diesen Wunsch dankbar und ohne Groll an."
Gesperrt

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