[1086] Gang nach San Giorgio [Allegra, Gabriel, Ferrucio (SL)]

Wenn die Sonne hinter das Appenningebirge sinkt, kriechen die Verdammten aus ihren Löchern. Dies sind ihre Geschichten.
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Gabriel Ducas
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[1086] Gang nach San Giorgio [Allegra, Gabriel, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Vor der Kirche San Giorgio in Platealonga war stets etwas los. Auch nachts fanden vereinzelt Gläubige auf den Platz vor den fünf Treppenstufen, die hinauf zu dem massiven Holzportal mit den prächtigen Schnitzereien führten. Unter diesen fanden sich Bilder der himmlischen Gemeinschaft, welche schützend die Hände über die Menschen ausbreitete und sie so vor dem Unheil der Dunkelheit behütete. Vielleicht etwas mehr als ein dutzend Personen hatte sich in dieser Nacht vor der Kirche eingefunden nahmen aber weder Notiz voneinander noch von eventuellen anderen Gästen. Gabriel stand, allein und mit einer kleinen Kiste unter dem Arm an eine Wand gelehnt und wartete auf den heutigen Gast. Die Kleidung des Brujah unterschied sich nicht groß, von der eines gewöhnlichen Handwerkers und sein Kopf war von einem dunklen Überwurf bedeckt. Sie waren gemeldet und Gabriel würde die Kappadozianerin dem Hofgelehrten vorstellen. Noch immer dachte er an deren Verhalten, als er ihr dies in Aussicht gestellt hatte. Andere hätten hierfür Gefallen zahlen müssen, um einen Ancilla und Amtsträger zu treffen. Und sie? Sie erhält es schon fast geschenkt. Ein Ancilla nahm sich Zeit für sie. etwas verständnislos schüttelte er den Kopf, solch ein Verhalten war ihm schleierhaft.
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Allegra Aldighieri
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Re: [1086] Gang nach San Giorgio [Allegra, Gabriel, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Allegra erscheint zu vereinbarten Zeit auf dem Vorplatz der Kirche. Die Tränen waren schon lange getrocknet, und sie wirkte deutlich gefasster als sie sich ihrem Schafott näherte.
Der Anblick war nun nicht mehr so bedrückend, wie sie es sich damals am Tisch weinend ausgemalt hatte - sie war gut vorbereitet, sehr gut sogar. Sie würde sich Ferrucio stellen können.

Sie nickt dem Herold tief zu, als sie ihn erblickt, spricht ihn aber nicht von sich aus an. Sie kennt die Örtlichkeit, und weiß dass hier allerlei ärmstes Volk nächtigt - durchgängig Sterbliche.

Die Kappadozianerin ist für ihre Verhältnisse fast schon farblos gekleidet - nur ein langes blau-grün gestreiftes Kleid, den ganzen Arm bedeckend und nach byzantinischer Mode mit immer weiter werdender Ärmelöffnung.
Ebenfalls nach byzantinischem Schnitt war das Kleid weit genug, um auch als Umstandskleid dienen zu können, und mit einer Schnürleiste an der Brust versehen, um ein Kind leicht zu säugen. Trotz der zwei Gürtel, um es um Taille und Hüfte zu raffen, sah es an einem zierlichen Persönchen wie Allegra einfach unvorteilhaft aus.
Ein Haarnetz bändigt ihre ausladenden Locken, über denen zusätzlich ein weißer Schleier drapiert ist.
Unter dem Kragen ihres Kleides ist für einen guten Beobachter ein leichter goldener Schimmer erkennbar - wohl ein Anhänger, den sie in dieser üblen Gegend nicht offen zur Schau stellen wollte.

Eine byzantinische Händlergattin oder Händlertochter, so würde man sie einschätzen, mit ihrer bedruckten statt bestickten Kleidung nicht besonders reich, aber damit dass sie sich gefärbte Kleidung leisten konnte auch nicht gerade arm.
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1086] Gang nach San Giorgio [Allegra, Gabriel, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Vermutlich würde nur ein Blinder die Kappadokierin übersehen und Gabriel erwiderte das Nicken, weniger tief und knapp. „Guten Abend werte Allegra. Lasst uns hineingehen.“ sagte der Brujah, stieß sich von der Wand ab und ging schweigend, noch immer mit dem Kästchen unter dem Arm, in Richtung der Eingangspforte. Diese öffnete er behände und wartete bis Allegra eingetreten war, um sie hinter ihnen beiden wieder zu schließen. Das innere war in sanftes Dämmerlicht getaucht mit einigen Gläubigen hier und dort und nachdem er die Tür geschlossen hatte, bekreuzigte sich der Handwerker, wartete einen Moment auf die junge bleiche Frau und ging dann in Richtung eines Seitenschiffs der Kirche.

Dort angekommen stellte er das Kästchen vorsichtig auf einer Bank in Sichtweite Allegras ab und drehte sich anschließend zu dieser, trat einen Schritt näher heran und sprach mit gesenkter Stimme. „Ich bin sicher der verehrte Hofgelehrte wird gleich hier sein.“ langsam legte er einen Finger an sein Kinn, deutete mit der Hand auf das Kästchen. „Sobald er eintrifft, würde ich gern noch unseren Handel abschließen. Aber solange wir warten, können wir vielleicht noch eine weitere Kleinigkeit klären.“ Der Blick Gabriels legte sich sorgenvoll auf Allegra. „Vielleicht möchtet ihr mir nämlich erklären, wer der Mann war, den ihr in Clavicula zunächst erwürgt und dann verschleppt haben sollt?“ mit noch leiserer Stimme ergänzte er „Bevor dies Gerücht an die Ohren der Liktoren und des verehrten Blutvogts gelangt.“*

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Allegra Aldighieri
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Re: [1086] Gang nach San Giorgio [Allegra, Gabriel, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

"Guten Abend, wohlwerter Gabriel" grüßte Allegra zurück, ihren kalabrischen Akzent betonend - nicht karikaturenhaft überzeichnet, nur so stark wie zur Zeit des Hoftages, als Ferrucio sie zuletzt sprechen hörte. Die Kappadokierin folgte dem Herold in das Innere der Kirche. Dort im sichtgeschützten Inneren angekommen bekreuzigte sie sich nicht, sondern griff unter ihren Kragen um einen Kreuzanhänger hervorzuholen und nach orthodoxer Art zu küssen. Es handelt sich dabei nicht um das latinische Kreuz, wie es in Genua üblich ist - es ist das acht-endige Kreuz der Ostkirche, prunkvoll gestaltet und golden schimmernd.

Allegra ist alarmiert, als Gabriel dieses 'vertrauliche' Gespräch inmitten von Ferrucios Domäne beginnt. Wenn es dem Brujah nur darum ginge, mit Allegra über das Thema zu sprechen, hätte er das schon vor vier Wochen im Elysium tun können - da war er schon von der Autarkis eingespannt gewesen und machte sich wenig Mühe, das zu verbergen. Nein, er hatte sicherlich Hintergedanken das Thema gerade jetzt anzuschneiden, an einem Ort und zu einer Zeit wo er damit rechnen musste dass der verehrte Hofgelehrte zugegen war.
Sie hatte die Verwandlungskünste der Mondenkinder mit eigenen Augen beobachtet, und auch von deren übernatürlich scharfen Sinne erzählt bekommen. Jeder zufälligen Gläubigen, die durch die Kirche schlichen, konnte Ferrucio sein - und konnte in dem Fall die Worte der beiden Kainiten so gut hören, als ob sie ihm ins Ohr schreien würden.

Sie wusste wenig über die Blutskräfte der Mondenkinder und hatte noch wenig Gelegenheit, diese zu erforschen, aber eines weiß Allegra - der Fluch Kains ließ sich nicht durch Kains Gaben überlisten. Ferrucios Stigmata rochen permanent nach Blut, ebenso wie die feinen Tröpfchen die er unweigerlich hinterlassen musste.
Sie schließt einen Moment die Augen, schärft das Gespür ihrer Nase, und erschnüffelt ob sich ein Hauch von Vitae mit dem kalten Schweiß der Schläfer und dem Kirchenmuff verbunden hatte.[1]

Unabhängig davon, ob sie etwas erschnüffeln kann oder nicht, beschließt sie die Scharade mitzuspielen. (Vielleicht überdeckte diese Kraft doch den Blutgeruch, oder vielleicht wäre der verkleidete Ferrucio zu weit weg um ihn zu riechen.) Sie spricht ebenfalls mit gesenkter Stimme, so als ob die beiden unter sich wären, weiterhin mit leicht betontem kalabrischen Akzent.

"Dieser Mann war Teil einer Gruppe D'Or-Söldner, die sich Jüdinnen greifen und sie schänden, wohlwissend dass diese es schwer haben würden gegen eine Gruppe Männer von höherem Ansehen zu ihrem Recht zu kommen.

Die Reihen der Blutsdiener der Autarkis und damit auch die der ihr loyalen D'Or-Offiziere wurden ausgedünnt. Ihr entgleitet offensichtlich die Kontrolle über sie. Entweder das, oder das Benehmen ihres bewaffneten Mobs gegen die wehrlose Bevölkerung, den er eigentlich schützen sollte, ist der Autarkis inzwischen genauso egal wie unsere Traditionen und Gesetze.

Ich bin sogar bereits so tief herabgesunken, zu der Autarkis zu sprechen, um sie auf das Problem hinzuweisen und ihr Gelegenheit zu geben, ihren Sauhaufen selbst aufzuräumen. Stattdessen ersucht mich ein wohlwerter Herold mit einer zweiten Aufgabe - einer zweiten Aufgabe, die entgegen der Gepflogenheiten absolut bindend ist, und lässt dabei Wissen fallen das nur mir und der Autarkis bekannt ist. Diese Aufgabe beinhaltet auch ein Verhör durch einen verehrten Ancilla, der für seinen ausgezeichneten Scharfsinn und seine hervorragenden Menschenkenntnisse berühmt ist. Wohlgemerkt dem gleichen Ancilla, dem die Autarkis selbst nicht mehr unter die Augen treten kann, aber ein als besorgter Bürger auftretender Unterhändler theoretisch schon, wenn der Judaslohn hoch genug ist dass er sich vor den Karren einer clanslosen Gesellin spannen lässt. Wohlgemerkt theoretisch. Da sind derzeit immer noch zu viele Lücken im Puzzle, um Schlüsse zu ziehen."


[1] Wahrnehmung + Aufmerksamkeit (SG -1 wg Auspex): 9, 6, 4, 2, 1, 1 Link
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Gabriel Ducas
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Re: [1086] Gang nach San Giorgio [Allegra, Gabriel, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

„Tststs“ Gabriel schüttelte enttäuscht den Kopf. „Dabei sagt man den euren so eine unglaubliche Wahrnehmung nach.“ erneutes Kopfschütteln „Ihr solltet erst Schlüsse ziehen und euer Bild beenden, bevor ihr jemand, wenn auch theoretisch etwas unterstellen wollt. Noch dazu jemand der euch öffentlich verteidigt hat.“ der Brujah verschränkte die Arme und sah ernst zu Allegra. „Enttäuschend.“ langsam lies er die Arme wieder sinken, ging zurück zu der Kiste, setzte sich daneben, eine Hand darauf legend, und wartete schweigend. Nur gelegentlich hob und senkte sich einer der Finger auf dem Deckel und der sonst so melancholische Blick des Handwerkers war nun deutlich abweisender.
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Allegra Aldighieri
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Re: [1086] Gang nach San Giorgio [Allegra, Gabriel, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Allegras Tonfall wird deutlich wütender, als sie so abgespeist wird.

"Und kein Wort dazu, dass die Söldner der Autarkis sich zu Befriedigung ihrer bloßen Wollust sich an wehrlosen jungen Frauen vergreifen. Wehrlose junge Frauen wie ich es selbst vor nicht allzu langer Zeit war. Diese Männer hätten sich an mir vergriffen und danach noch darüber gelacht! Und du Scheißmann hättest auch noch darüber gelacht und es lustig gefunden!"

Die Kappadokierin schüttelt den Kopf, fauchend, sichtlich aufgebracht, bis sie sich beruhigt hat.

Sie setzte sich neben Gabriel - nicht so nah, dass es aufdringlich wirken würde, nicht so weit dass sie rufen müssten - und beschaute ihn einen Moment lang.

"Ich bin nicht Euer Feind, wohlwerter Gabriel Ducas. Ihr habt meinen liebevollen Brief über das Hoffest und mein bescheidenes Geschenk von unserem letzteren Treffen, um zu beweisen dass ich Euch wohlgesonnen bin. Es ist völlig verständlich, wenn die Eidbrecherin Euch in einem Moment der Schwäche erwischen und zu etwas manipulieren konnte, was Ihr selbst eigentlich gar nicht wolltet. Ihr seid ein Dux, ein Mercator - nein, höher noch, ein Koripahaios, einer von denen die über uns allen anderen Pfadbefolgern stehen - Ihr könnt, nein, ihr müsst über solchen Gefühlsduseleien stehen.

Ein Moment des Mutes, mehr verlange ich gar nicht. Nur ein Moment. Nur ein Moment der Furchtlosigkeit. Ein Moment, wo Ihr Euch eure kurzfristige Schwäche eingesteht, der Euch empfangsam für die Einflüsterungen der zurecht aus unserer Mitte ausgestoßenen Autarkis machte, und die Buße auf Euch nehmt die der verehrte Vater Euch auferlegt, damit Ihr diesen Fehler nicht wiederholt. Noch besser, wenn ihr die Hexe dem verehrten Vates zum Fraß vorwerft - Ihr erspart Euch selbst Scherereien, und macht die Welt zu einem besseren Ort indem Ihr sie von diesem einen Scheusal befreit.

Ich muß die Buße von allen Neugeborenen abnehmen - damit auch Euch. Es wird Euch so wohltun, Eure Sünden abzulegen. Beispielsweise, gegenüber euren Älteren falsches Zeugnis abzulegen. Nur rein beispielsweise. Ihr solltet es auch einmal versuchen. Es ist wie eine Wiedergeburt des Lebens."


Sie lehnt sich vor und flüstert in Gabriels Ohr.

"Ich trage ein weites Kleid, und es ist voll von den Verfehlungen der clanlosen Gesellin Angelique. Am besten machst du auch einen Schritt weg von Angelique. Mit der sollte keiner mehr zu tun haben, der gut dastehen will." Allegras kababrischer Akzent wird intensiver und kräftiger, als sie die folgenden Worte entlädt.
"Hat mir mein eigener Ältester geraten, als du die Idee gekriecht hast Ferrucio zu entflamm'n und von deiner deppischen Hybris erfüllt dachtest, du kannst so einen im Zaum halt'n. Das Feuer das sich leicht lichterloh entflamm'n lässt, aber das keiner kontrollier'n kann. Am besten merkste dir diese Worte gut, oder du wirst nich nur von einem, sondern von zwei Ancillae so hart innen Arsch getret'n dass du dir wünschtest, du wärest eher heute als morg'n im fernen, fernen Isenland. Schmeiß die Autarkis unter den Bus, mach se fertig noch bevor ich meine Beweise präsentiere, und vielleicht, VIELLEICHT, werd ich schau'n dass de halbwegs ungeschor'n davon kommst. Kann ich aber nur, wennde bezeugst was für'n Miststück die widerliche Caitiff ist. Wennde stattdessen schwierig sein willst..."
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Gabriel Ducas
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Re: [1086] Gang nach San Giorgio [Allegra, Gabriel, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Er ließ sie reden. Weiterhin Gift und Galle speien, ohne sie auch nur anzusehen. Als sie dann, in ihrer üblichen Art wieder in fremden Zungen über die Wege sprach, um ihren eigenen vermutlich zu verschleiern, verzog sich das Gesicht des Brujah leicht fragend, aber auch überrascht. Jedoch erwiderte er ihr weiterhin nichts. Mit einem sanften schmunzeln bemerkte er wie sie seine Worte nutzte, bevor sie in ihren Akzent verfiel. Das Gesicht Gabriels verzog sich angewidert über die Wortwahl, die da in einem Haus Gottes genutzt wurde und er lehnte sich etwas zurück als die Kappadozianerin sich zu seinem Ohr vor lehnte.

„Geraten hat er euch das?“ Die linke Hand noch immer auf dem Kästchen ruhend sah er kurz hinunter zu seiner rechten. Spreizte erst den Daumen ab, dann Zeigefinger, Ringfinger und so weiter. Ganz so, als zählte er etwas gedanklich ab. Es verging ein Moment, ehe er mit einem breiten Grinsen fortfuhr. „Höchst aufschlussreich. Sagt. Was an dieser neuen Aufgabe habt ihr erneut nicht verstanden?“ die Augen des Gelehrten lagen auf dieser merkwürdigen größeren Holzkonstruktion, die da im Seitenschiff stand. „Die Tatsache sich nicht zu bereichern oder die Diskretion?“ mit gesenkter Stimme sprach er ohne sie anzusehen. „Ihr überschätzt den Einfluss der Ausgestoßenen und unterschätzt den eurer eigenen Worte und Taten.“ der Herold verfiel mit seinen letzten Worten kurz beinahe in einen Plauderton. „Meint ihr wirklich unter eurem weiten Kleid könntet ihr Beweise und Verfehlungen verbergen, die nicht bereits bekannt sind?“
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Allegra Aldighieri
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Re: [1086] Gang nach San Giorgio [Allegra, Gabriel, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Bei der Tirade ist Allegra sichtlich aufgeblüht - wie eine kalabrische Hafenhure zu schimpfen ist wohl näher daran dran wie sich normalerweise ausdrückt, und sie hat eine Menge Frust und Stress abzubauen.
Ihr Denken wird wieder klarer, nachdem sie ihr wildes Herz befriedigt hat.

"Das mit der Caitiff war in einem anderen Zusammenhang. Ich bin bisher natürlich so diskret geblieben - so diskret, wie man es eben bei einer Aufgabe machen kann, die erfordert..." - sie schaut sich um angesichts der Sterblichen - "...alle seine Brüdern und Schwestern aufzusuchen und ihnen etwas anzupreisen wie ein Marktschreier mit einem Bauchladen voller Äpfel.

Und verzeiht meinen Ausbruch. Ich mache schwere Zeiten durch, und auch mein Fasten schlägt mir im Moment aufs Gemüt. Ich muss darüber vergessen haben, meinen Nächsten zu lieben wie mich selbst. Ich bereue, dass mein Zorn Euch getroffen hat."
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Gabriel Ducas
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Re: [1086] Gang nach San Giorgio [Allegra, Gabriel, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Der Brujah schüttelte sanft den Kopf. „Erachtet ihr einen Marktschreier als diskret?“ fragte Gabriel und sah sie weiterhin nicht an. „Ich sprach davon sie diskret mit Worten zu überzeugen, als auch mit gutem Beispiel. Ihr verkauft es nicht. Ihr lebt es vor.“ seine Finger trommelten etwas auf dem Kästchen. „Heute werdet ihr einen ersten Schritt gehen. Offenbar könnt ihr in vielen Zungen sprechen. Euch werden Möglichkeiten einfallen.“

Erst jetzt sah er kurz zu ihr, wandte sich aber alsbald wieder ab und verharrte mit dem Blick wieder auf dieser Konstruktion. „Natürlich verzeihe ich euren Ausbruch. Wir sind in einem Haus Gottes…“ sprach er nachdenklich in den Raum hinein.
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Re: [1086] Gang nach San Giorgio [Allegra, Gabriel, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Auch Allegra blickt vor sich hin und spricht in den Raum hinein.

"Es einfach nur vorleben? Das erscheint mir eine merkwürdige Verkaufstechnik, wenn Ihr mich an der Anzahl der Beichten messt. Ihr werdet ja in Eurem eigenen mercantia auch nicht einfach im Stillen Mosaike legen und den frommen Wunsch hegen, dass irgendwann irgendwer darauf aufmerksam wird und Euer Kunde werden will, während ihr jedem verheimlicht was Eure mercantia eigentlich ist.
Ziemlich merkwürdige Bedingungen von einem Händler, dem der Erfolg der Aufgabe am Herzen liegt."


Allegra blickt in Richtung der der Holzkonstruktion und stellt mit unschuldiger Miene und Stimme eine Frage.

"Ich habe Euch noch nie gefragt, ob die Glasmalerei und Mosaikkunst etwas sind, was Ihr erst in Genua erlernt und angewandt habt, oder ob Ihr schon in Eurer Zeit in Catania Kirchen geschmückt habt."

Sie streicht wie zufällig sich über ihren achtendigen Kreuzanhänger.
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