[1086] Vox in capite tuo [Angelique, Liviu]

[Liviu Cosma]

Liviu schaut plötzlich sehr erleichtert und ein Lächeln macht sich über sein Gesicht breit.

„Endlich Stille – ich danke euch vielmals und sie scheint auf euch zu hören. Hilft es, wenn wir sie am Janusstein oder in dem Haus, in dem die Worte zum ersten Mal fielen, abliefern. Ich habe der wohlwerten Giada mein Wort gegeben, das nichts von dem, was an dem Abend passiert auf sie zurückfällt. Daher versuche ich es so gut wie möglich zu verbergen, aber ihr hörtet selber wie sie das sieht. Wie könntet ihr sie bändigen?"

[Angelique]

"Das könnt nur Ihr selbst! Ihr müsst lernen, auf sie zu hören und sie muss lernen, konstruktiven Rat zu geben. Ich bin ja nicht immer bei Euch, um Euch beiden zu helfen. Ihr müsst lernen, Ihre harsche Art zu ignorieren und die Weisheit darunter zu suchen.
Wie ich das sehe, werdet Ihr lange dafür brauchen, aber Ihr habt Zeit. Lasst Euch nicht unterkriegen.
Ich könnte eingreifen und versuchen, Euch zu trennen, aber damit würde ich gegen Gebote verstoßen, die mir am Hoftag auferlegt wurden. Darauf würde manche nur warten, um mir bitter einzuschenken.
Bedankt Euch beim verehrten Lydiadas dafür, dass ich Euch nicht heilen, sondern nur lindern kann."

Außerdem war er nun befreit, aber das würde er nicht verstehen, wenn sie es ihm sagen würde. Anders als der intrigante Abschaum ihrer Ahnen hatte sie die Gebote des einzigen Ahnen, der zählte, des Engels Malkav, nicht vergessen.
Befreit sie von ihren geistigen Ketten!

[Liviu Cosma]

Er schaut Angelique fragend an.
„Kann denn nicht die Verursacherin diese Geschichte beendet? Ich muss doch nur meine Lektion begreifen und werden dann doch hoffentlich befreit von ihr?"

„Wie kann ich das ganze vor anderen Verheimlichen, wenn diese Stimme so unnachgiebig, kalt und unbarmherzig ist. Vor allem gibt es eine Weg sie zu stoppen, falls es gerade ungünstige ist. Der Aschepriester hat sie einst eine Ketzerin genannt, aber wenn er hiervon hört, wird sie zu einer Hexe und das soll auf keine Fall passieren. Wie kann ich sie in Ketten legen und ich hoffe ihr versteht das!“

[Angelique]

"Habt Ihr die Verursacherin denn seitdem gesehen? Hat irgendwer sie gesehen? Was ist, wenn sie fort wäre und den Fluch gar nicht mehr von Euch nehmen könnte?"

Sie lächelte milde. "Was glaubt Ihr, wird geschehen, wenn Ihr sie in Ketten legen könntet? Es würde schlimmer werden, wenn sie sich befreit.
Überdies scheint es Bedingungen zu geben, wie Ihr Euch verhalten solltet nach ihrer Meinung. Warum versucht Ihr das nicht, diese zu erfüllen? Vielleicht löst sich das Problem dann oder vielleicht mildert sich die Strenge der Stimme.
Einen Versuch wäre es doch wert, oder? Was hättet Ihr zu verlieren?"

[Liviu Cosma]

„Aber nur wenn sie sich befreit und nach den Ungünstigen Momenten würde ich sie wieder frei lassen. Ich glaube mit ihr auf einer öffentlichen Veranstaltung werde ich anschließend den Blumen im Garten des Elysium als Dünger dienen.“

„Ich weiß nicht, was sie von mir möchte und habe mich ja extra an die wohlwerte Giada gewandt, um meine Kenntnisse zu verbessern. Ich verstehe die Art dieses Unterricht nicht, denn die Stimme gibt mir keine Antworten, sondern zieht mich nur tiefer in die Abgründe meiner Seele.“

Sein Gesicht verändert sich zu einem blanken Entsetzten. „Wie meint ihr das? Wie können gerne zum Janusstein gehen und von dort werde wir ihr Haus finden. Es hatte eine Schmiede und einer meiner Leute sollte mich dort abholen. Er wird uns bestimmt dort hinführen können.“

[Angelique]

"Das klingt nach einer tollen Idee. Das sollten wir tun. In jeder Beziehung wäre es wohl lehrreich. Für uns alle."

Angelique wies nicht darauf hin, dass sie diese Orte sehr wohl kannte. Liviu musste seinen eigenen Weg gehen. Von sich aus wieder Entscheidungen treffen und das tat ja jetzt schon. Er funktionierte wieder besser und merkte es nicht einmal. Ein sehr guter Ansatz.

"Sich selbst zu kennen, ist oft eine harte Lektion. Ihr werdet daran wachsen und am Ende werdet Ihr die Stimme als Hilfe, die Ihr nicht mehr missen wollt, akzeptieren.
Manchmal werden Sterblichen Babys geboren, die aneinander gewachsen sind, die ohne einander nicht sein können. Die müssen auch lernen, damit umzugehen.
Ihr habt die Chance ein Janus zu werden. Wenige haben diese Chance. Nutzt sie!"

[Liviu Cosma]

„So sehr ich euch schätze, aber was ist ein Janus und ich habe schon genügen Probleme. Da kann ich diese Stimme nicht gebrauchen. Eigentlich hatte ich eine Handel mit dem verehrten Ilario abgeschlossen, aber als ich meine Arbeit getan hatte ist es zu einem sehr kuriosen drei Treffen gekommen und ich habe das Gefühl, das für ihn der Handel obsolet ist. Genauso mein Versuch beim Aschepriester zu beichten mehr Fragen als Antworten gebracht und ich frage mich, was ich überhaupt noch hier machen soll.“

„Aber gut gehen wir zum Janusstein und schauen, ob es uns weiterbringt. Das wird meine Lage nicht noch weiter verschlechtern.“

[Angelique]

"Momentan geht es Euch doch gerade etwas besser, oder? Die Stimme belästigt Euch gerade nicht. Man kann also mit ihr klarkommen, nicht wahr? Ein Anfang!"

Sie warf sich ihren Umhang um und rief: "Aber Ihr habt recht, lasst uns aufbrechen! Auf zum Janusstein!"
Und so hüpfte sie leichtfüßig voran aus dem Turm hinaus und hin zum Janusstein.

[Liviu Cosma]

Liviu schaut erfreut zu Angelique. „Ich danke euch und mit eurer Hilfe werde wir sie wieder los. Da vertraue ich ganz auf euch. Im Moment könnte ich so weder dem hochverehrten Prinzen noch dem verehrten Aschepriester unter die Augen schauen. Beim verehrten Ilario habe ich deswegen auch Hausverbot und vielleicht sollte ich für die Zeit die Stadt verlassen. Es ist schon sehr schwierig, warum ich weder ihm oder dem Elysium bis zum Ablauf der Frist einen Besuch abstatten darf.“

Er zieht seine Jacke an und führt die Gruppe zum Janusstein und versucht dann, das Haus der wohlwerten Giada nach der Beschreibung seiner Diener und seiner Erinnerung zu finden.

[Angelique]

Angelique kannte den Weg natürlich, überließ es aber Liviu ihn zu finden. Es war ja seine Heldenreise, nicht ihre.
Wie in allem war sie nun der Chor am Rand des Stücks, ohne wirklich am Stück teilzuhaben.

Beim Janusstein, dem Symbol ihrer Blutlinie, selbst sinnierte sie darüber, was Malkav von ihr wollte und warum er ihre Ahnen mit dem Wahnsinn geschlagen hatte, sie auszustoßen.

Aber auch das hatte nichts mit Liviu zu tun. Also folgte sie ihm brav zu Giadas Haus.