[1086] Tintenkleckse [Angelique, Gabriel]

[Oktober '23]
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Gabriel Ducas
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[1086] Tintenkleckse [Angelique, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Es waren wohl ein paar Nachrichten, die zwischen den beiden hin und her gingen, ehe zu einem verabredeten Zeitpunkt Gabriel am Turm der kleinen Malkavianerin klopfte. Er war wie immer gekleidet in einfachste Stoffe, ohne den Prunk der Hohen Clans oft zu eigen war und den er selbst ja auf dem Hoftag getragen hatte. Den Kopf verborgen unter dem geschwärzten Überwurf, die restliche Kleidung den kalten Bedingungen des Dezembers angemessen, schlug er mit der rechten Hand an die Tür und erbat Einlass.

Den bisherigen Schreiben konnte Angelique entnehmen, dass es wohl kein offizieller Besuch als Herold war und der Gelehrte sich mit ihr, über die gezeigte Kunst der Illumination, austauschen wollte. Ein Privatbesuch mit vermeintlich einfachen Themen also.
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Re: [1086] Tintenkleckse [Angelique, Gabriel]

Beitrag von Angelique »

"Ah, seid willkommen", empfing Angelique ihn persönlich und führte ihn in ihr Zimmerchen.

"Was kann ich für Euch tun?"
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Gabriel Ducas
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Re: [1086] Tintenkleckse [Angelique, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Mit einem Nicken trat Gabriel ein. Es war knapp, aber Gabriel hatte keinen Grund unhöflich zu sein, so betrat er die Räumlichkeiten und ließ seinen Blick ein wenig umherwandern um die Eindrücke aufzunehmen. „Wir können über vieles sprechen, ich werde mir für alles Zeit nehmen. Vorrangig führt mich doch das Handwerk zu euch.“ mit ruhigen Schritten folgte er der kleinen Angelique. „Ich erinnerte mich kürzlich an euren Beitrag zum Wettbewerb der Künste. Eine illuminierte Seite, in einer mir fremden Sprache.“ erläuterte er, während er sie kurz musterte, um zu sehen ob sie sich daran erinnern würde. „Ich bin vor kurzem auf eine Fragestellung gestoßen, die in eure Expertise fallen dürfte. Ich würde mich gern mit euch über Tinten und Farben austauschen.“ der Gelehrte machte eine kurze Pause. „Um genau zu sein, suche ich etwas, das Farbe und Sättigung unter gewissen Einflüssen verändern kann.“
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Re: [1086] Tintenkleckse [Angelique, Gabriel]

Beitrag von Angelique »

Angelique verzog das Gesicht wie ein Kind, dass auf eine saure Frucht gebissen hatte, bei der Erwähnung von illuminierten Seiten.
Zu frisch waren ihre Erfahrungen mit Drita diesbezüglich.

Aber sie fing sich wieder. "Ah, Ihr meint, wie wenn Farben sich unter Hitze, Nässe oder Kälte verwandeln?"
Sie erinnerte sich an die Zitrone, an die sie gerade gedachte. "Oder meint Ihr unsichtbare Tinte, die man sichtbar machen kann? Bei Briefen zum Beispiel."
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Gabriel Ducas
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Re: [1086] Tintenkleckse [Angelique, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Der Brujah verfolgte das Mienenspiel der kindlichen Kainitin irritiert, aber sie hatte ihn schon so einige Male verwirrt, daher wartete er lieber ab und lauschte ihren kommenden Worten.

„So etwas in der Art. Tinte oder Farbe, die bei passenden Umständen sichtbar wird.“ er nickte. „Sei es nun ein Unterschied zwischen Tag und Nacht oder, wie ihr sagt, bei Nässe, Kälte oder Hitze. Oder gar so spezifisch wie das Mondlicht oder Sterne. Ich überlege ein neues Werk zu fertigen, welches wandelbar sein soll. So wie die Menschen.“ nach einer kurzen Pause begann er mit leuchtenden Augen zu erzählen. „Stellt es euch vor. Ein Glasgemälde. Ein Prediger welcher Tag und Nacht wandelt.“ die Begeisterung hatte ihn gepackt und das den Brujah so eigene Feuer brannte in seinen Augen. „Seht ihr es? Wie das Bild sich ändert. Der Prediger wie er tagsüber unter einer Sonne und nachts unter dem Mond wandelt.“
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Re: [1086] Tintenkleckse [Angelique, Gabriel]

Beitrag von Angelique »

Angelique überlegte kurz und meinte dann: "Hah, das ist ein leichtes Rätsel. Baut für Sterne und Mond und das Halo des Predigers Spiegel in das Glasfenster ein. Bei Tag im Licht der Sonne von außen sind sie dann dunkel und unbedeutend und bei Nacht werfen sie das Licht von hundert Kerzen wider, schimmern dabei, aber gleißen nicht übermäßig.
Ein einfacher Trick, aber er wird wie ein Wunder des Herrn für den Uneingeweihten wirken."

Sie war recht stolz auf diese schlaue Idee und überlegte dann irritiert, ob es sich mit den echten Sternen auch so verhielt. Dass sie leuchteten am Tag wie in der Nacht, aber man sie unter dem Gleißen einfach nicht ausmachen konnte.
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Re: [1086] Tintenkleckse [Angelique, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriel schmunzelte kurz. „Spiegel mhhh.“ brummte er nachdenklich und nickte anerkennend. „Ja das könnte eines der Probleme lösen, jedoch nicht, alle. Es könnte dynamischer sein, wenn es eine Möglichkeit gäbe Farben zu ändern. Sichtbare, unsichtbare, dunkle, helle, blasse oder kräftige…“ nach dieser Schilderung sah er wieder direkt zu Angelique. „Wie würdet ihr dies auf den Seiten eines Buches bewerkstelligen. Was würdet ihr der Farbe oder Tinte beimischen? Ist es eine ähnliche Farbe, die ich für das Glas verwende?“ der Brujah war ganz offensichtlich zum handwerklichen Fachsimpeln hier. Er setzte sich auf die nächstbeste Sitzgelegenheit, die sie ihm wies und wartete, auf die Schilderung wie man es in ihrem Bereich wohl machen würde. Es war ein offener Austausch, der vermutlich niemanden, außer eben zwei Handwerker, interessieren würde. Aber Gabriel konnte sich eben auch in seiner Arbeit verlieren. Solcher Austausch ist viel zu selten möglich.
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Re: [1086] Tintenkleckse [Angelique, Gabriel]

Beitrag von Angelique »

"Nein", meinte sie lachend."Manche Beimengungen sind gleich, so sie metallisch oder ehern sind, aber bedenkt, Ihr brennt Eure Farben in das Glas hinein. Ich dagegen kann mit organischen Materialien arbeiten, die bei Euch zu Asche würden oder komplett die Farbe wechseln.

Ich kann Euch daher wenig in Eurem eigenen Handwerk erklären. Wir sind sehr verschieden in der Ausführung, selbst wenn auch Ihr ja Vorzeichnungen für die Schablonen machen müsst, wie ich es für Illuminationen mache.

Einzig, es gibt Farben, die sehr anders scheinen, wenn Licht hinter der Seite gehalten wird oder das Licht in einem besonderen Winkel auftritt. Solche Farben müsste es wohl auch für Glasmalerei geben. Womit Ihr auch arbeiten könntet, wäre wohl die Beschaffenheit des Glases selbst, das ja unterschiedlichste metallische Beimengungen haben kann, die Licht und Schatten völlig unterschiedlich wirken. Helles, grünes Waldglas und Kobaltglas zum Beispiel. Beides opak im Schatten und wundersam im Licht."
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Re: [1086] Tintenkleckse [Angelique, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Erneut ein Nicken. Ja das ergab Sinn. Zumindest für die Glasmalerei. Jedoch wandte er ein. „Bedenkt das ich mich auch auf Mosaike verstehe. Es wäre auch hier schön den Lichteinfall und andere Einflüsse besser nutzen zu können und vielleicht an manchen Punkten nachzuhelfen.“ Ja Angelique hatte damals das Glasfenster auf dem Wettbewerb gesehen aber Gabriels Mosaike standen diesen in nichts nach.

„Auch für Briefe und Zeichnungen könnte man dies verwenden.“ schob er ein und ergänzte „Ich werde sicher keine illuminierten Briefe schreiben, doch was ist mit Büchern? Könnte man so Nachrichten oder Informationen in Büchern verstecken, die nur für Eingeweihte gedacht sind?“ es klang ein wenig danach als würde er die kindliche Kainitin auch aufmuntern wollen. Ihr etwas geben, wo sie erneut nach Wissen suchen konnte.
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Re: [1086] Tintenkleckse [Angelique, Gabriel]

Beitrag von Angelique »

"Selbstverständlich", meinte Angelique. "Ich erinnere an die Gematrie und Hermeneutik der Juden, wo jeder Buchstabe einem Zahlenwert entspricht.
Als ich noch Orakel der des Hauses Malkav war, habe ich häufig Mantik dieser Art betrieben. Für den Eingeweihten eine leicht zu lernende Geheimschrift, besonders, wenn man sich abweichende Zahlen vom normalen Alphabet überlegt.

Die Heilige Schrift ist so angelegt, dass viele Geheimnisse sich nur in der Zahlenmystik erschließen.

Man könnte auch die Skytale, den Verschlüssungsstab der Spartaner, benutzen. Am einfachsten ist natürlich die Geheimschrift, die schon Cäsar und Karl der Große benutzten. Substitution von Buchstaben durch andere oder gleich ein neues Buchstabensystem erfinden."

Sie überlegte. "Macht doch einfach zwei Mosaiksteine hintereinander. Einer, der im Tageslicht durchscheint und die Farbe des anderen dann nicht überlagert, in der Nacht aber die dominante Farbe wird, wenn weniger Licht ihn trifft. Hier wäre der Einsatz kleiner spiegelnder Steine sogar noch wirkungsvoller. Heilige würden glitzern. Hihi, oder bei Licht glitzernde Vampire. Eine putzige Vorstellung."
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