[1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, Vergonzo, Harl]

[November '23]
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Roya
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[1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, Vergonzo, Harl]

Beitrag von Roya »

Gekleidet in dunkle Gewänder, die in mehreren Lagen den weder sonderlich groß, noch sonderlich klein gewachsenen Körper der optisch Ende Zwanzigjährigen bedeckten, stand Roya vor den aktuellen Aushängen. Neben ihr befand sich Mariam, die der sichtlich dankbaren Malkavianerin, die noch immer mit dem geschrieben Wort haderte bereitwillig vorlas. Royas Stirn schlug dabei leichte Falten, ähnlich wie die Stoffbahnen ihrer Kleidung, welche bereits bessere Zeiten gesehen hatten.

Das mehr an Regen der kühleren Jahreszeit hatte dafür gesorgt, dass sich die einzelnen Schichten an Schmutz, die sich über Monate oder gar Jahre aufgebaut hatten, aufgeplatzt waren, bevor sie sich mit Anderen vermengt und vermischt hatten, bis ein Sammelsurium von was auch immer und was dankensweiterweise nicht, letztlich darauf zurückgeblieben war.

Hier und da durchzogen von feinen Linien, als sich Roya daran offenbar die Hände abgewischt hatte, nur um deren Inhalt unbewusst wild über den Rest ihres Körpers zu verteilen, von dem einzig ihr Gesicht, ihre Hände und ihre Füße von Stoff, aber nicht von eben jenem Dreck unbedeckt waren.
Am Ende einer Nacht sollten deine Füße dreckig sein, dein Haar zerzaust und deine Augen leuchten.
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Vergonzo Faro
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Re: [1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Vergonzo Faro hinkte mit kaum hörbaren Schritten, gebückt auf einen geflickten knochigen Gehstock, ins Elysium. Seine Gestalt mit dem ausgeprägtem Buckel war einst in einen schweren dunkelgrünen, fast schwarzen Mantel mit großer Kapuze gehüllt. Mittler Weile war es ein mehrfach geflickter und ausgebesserter rauer Witterungs- und Blickschutz in einheitsdreckiggrau.
Dennoch war der einstige solide Stoff für Kenner zu erahnen.
Sein zerbeultes Gesicht und die aschfahlen Fransen auf seinem unförmigen Haupt küssten unschmeichelhaft das wenige Licht, welches hier für etwas Helligkeit sorgte, als er die nasse Kapuze zurückschlug.

Als er den beiden Personen gewahr wurde ging er lediglich zwei drei Schritte näher um in etwas zu kurzem Abstand, als es die Privatsphäre dulden würde, stehen zu bleiben, seine kaum fassbare Aufmerksamkeit auf das Geschehen vor sich zu legen.
Er würde nicht stören oder unnötig Aufmerksamkeit erregen. Das Beobachten lag in seinem Blut und das Lesen dessen was er sah.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Roya
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Re: [1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, offen]

Beitrag von Roya »

Die Geräusche, welche der Gehstock unweigerlich auf dem spiegelnden Marmor machte oder die schlichte aufmerksame Wachsamkeit der Malkavianerin, sorgte unweigerlich dafür, dass sich ihr Gesicht interessiert zu dem Nosferatu wandte, als sie diesem gewahr geworden war. Ihre grauen Augen wanderten über den vom Hof vertrauten Anblick, blieben kurz an dem geflickten Stab hängen, bevor ihre Zunge flüchtig über ihre Unterlippe leckte und sie freundlich in Richtung des sich Nähernden nickte. Gefolgt von einem kleineren, aber sichtlich dankenden in Richtung der Dienerin, bevor sich Roya wortlos ein paar Schritte seitlich bewegte, so dass sie dem Nosferatu nicht im Weg stehen würde, sofern er sich die Aushänge ansehen wollte. Offenbar war sie gewohnt eher nur am Rande, so überhaupt wahrgenommen zu werden. So sein Weg und seine Aufmerksamkeit ihn jedoch in ihre Richtung weiterführte, spiegelte sich in ihrer Körperhaltung wider, dass sie nicht abgeneigt war, auch wenn das Senken ihres Blickes etwas Verlegenes innehatte. Insbesondere, nachdem ihr schwerfiel, ihren Blick von seiner Gestalt gänzlich abzuwenden. Dennoch schwieg sie vorerst und überließ es vorerst dem Neuangekommenen ein Gespräch zu starten, sofern ihm danach war.
Am Ende einer Nacht sollten deine Füße dreckig sein, dein Haar zerzaust und deine Augen leuchten.
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Harl
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Re: [1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, offen]

Beitrag von Harl »

Langsam schob Harl sich durch die Pforten des Elysiums. Er sah sich um wie einer, der sich nicht auskennt, vielleicht zum ersten Mal einen Blick über den Garten, die Pfade und Bauten legt.
Er ging die Pfade entlang, strich mit einer Hand über einen Strauch hier, eine Hecke dort, die Bank. Tastend, lauschend vielleicht. Seine nackten Füße suchten sich den Weg über den Pfad vorsichtig. Am Brunnen hielt er an und schöpfte dort Wasser, als wäre er nicht ohnehin bereits nass gewesen und gerade erst dabei, zu trocknen. Doch womöglich war das Wasserschöpfen gut, denn damit wusch er sich einmal die Füße. Das war nun kein Meisterwerk der Reinlichkeit, aber eben genug, um den elenden Dreck der Straßen herunter zu bekommen.

Erst dann ging er los, um die casa zu betreten, wohl ungefähr dann als Vergonzo und Roya einander begutachteten. Er hielt erneut inne, wieder mit dem etwas geneigten Kopf, lauschend. Vielleicht sah er wirklich nicht sehr gut?
“We live on a placid island of ignorance in the midst of black seas of infinity, and it was not meant that we should voyage far.” - Lovecraft (The Call of Cthulhu)

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Vergonzo Faro
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Re: [1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

"Bitte, bitte..." erklang sie raspelnde Stimme des Nosferatu als er Roya zulächelte, Miriam vorerst nicht beachtend.
"Lasst euch nicht stören von mir. Es liegt mir fern euren Wissensdurst zu unterbrechen, zumal es wichtig ist auf aktuellem Stand der Dinge zu sein." entgegen seiner Worte machte er allerdings keine Anstalten die beiden Damen alleine zu lassen.
Ihr Verhalten nahm er neugierig auf und nickte.
"In diesen Hallen unter den wachsamen Augen der Ancilla und des verehrten Hüters möchte ich die Gelegenheit nutzen mich euch vorzustellen. Vergonzo Faro, Erster Baumeister Genuas, Ältester der Verborgenen Genuas. Wir sahen uns auf dem letzten Hof." stellte er sich etwas melodisch vor und neigte kurz den Kopf ehe er eine Geste der Hand machte und ihr bildlich gestattete die Führung der Situation zu übernehmen.

Ob er die Bewegung im Hintergrund des weiteren Neuankömmlings wahrnahm war nicht klar zu erkennen. Er reagierte jedenfalls weder mit einer Bewegung noch mit dem Blick darauf.
Das Bild was sich hier abzeichnete war von Kontrasten geprägt. Die detaillierte und saubere, fast Gemälde ähnliche Räumlichkeit, mit der akurat auftretenden schönen Miriam, dazu der alte entstellte Bucklige, frisch aus den Alpträumen jedes Menschen entsprungen und gekleidet in alter vor Schmutz beinahe steifen Kleidung des vorherigen Jahrunderts . Die arabisch animalische Frau, beschmutzte und bemalte Haut in langer Gewandung die nur das Gesicht frei ließ und den wachen stechenden Blick einrahmte.
Wie lebendig und abwechslungsreich Genua doch geworden war, herrlich.
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Roya
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Re: [1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, offen]

Beitrag von Roya »

„Das taten wir. Ja.“ Roya nickte zustimmend und schenkte Vergonzo ein ehrlich anerkennendes Lächeln. „Du warst sehr beeindruckend dort.“ Ihre Augen streiften kurz über seinen Stab, bevor sie zurück zu ihm kehrten und sie ihre rechte Hand flach auf die Stelle legte, an der dereinst ihr Herz geschlagen hatte. „Ich bin Roya, Neugeborene des Clan der Malkavianer, Kind von Jamal ibn Nalut, singender Stern des Westens, Ancilla des Clan der Malkavianer.“ Sie nickte ihm noch einmal zu, bevor sie dezent hinter ihm auf Harl deutete, auch diesem zögerlich und vorsichtig zunickend, während sie Vergonzo mit ihm Auge behielt, als sie die Frage an den Nosferatu stellte. „Du erwartest Besuch?“
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Harl
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Re: [1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, offen]

Beitrag von Harl »

Es war leicht genug, Harl nicht zu beachten. Er schien es auch nicht einzufordern. Er mischte sich nicht ein, doch die Art, wie er seinen Kopf hielt und wie er seinen Körper drehte, wirkte so als würde er sehr genau lauschen. Als er dann letztlich losging, nur ein paar Schritte weit, war es ungefähr an der Wand entlang. Er strich mit einer Hand und den Fingerspitzen sacht darüber und ließ sich so den Weg weisen. Er brachte sich ungefähr auf eine Höhe, von der aus Vergonzo ihn bequem sehen könnte - vielleicht eine Art von Höflichkeit, denn barfuß und halbnackt wie er war, war er auch ganz natürlich leise. Roya hatte ihn vermutlich ohnehin bereits sehen können, von ihrem Standort aus.

An dem Punkt jedenfalls verharrte er zumindest für eine Weile.
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Vergonzo Faro
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Re: [1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Er nahm ihre Antwort weiter freundlich lächelnd auf, hielt den Blick auf sie gerichtet während sie sich dann vorstellte.
"Erfreut euch kennen zu lernen Roya vom Clan des Mondes." er neigte leicht aber respektvoll den Kopf.
"Habt dank für eure Worte. Hofhaltungen sind stets eine turbulente Angelegenheit und ein jeder tut sein Bestes um diesen Tanz auf der Klinge zu überstehen, selbst wenn es nicht der erste Tanz ist."

Auf ihre Frage nach Besuch lächelte er erst etwas breiter, verschränkte die Hände hinter dem Rücken als wolle er den Buckel stützen, ehe er sich dann umwandte während er sprach.
"Nein, aber dies ist ein öffentlicher Analufpunkt unserer Art." und wandte seinen Blick dann auf Harl. Ein neues Gesicht das im ersten Moment des Anblicks seine Augenbrauen anhob.
Sein Blick wanderte über die Gestalt, ihr Äußeres im Gesamten, vor allem aber der Körperhaltung.
"Hm, seid auch ihr gegrüßt Fremder. Wir hatten noch nicht das erhoffte Vergnügen." er holte die klobige rechte Hand hervor und deutete mit einer sanften Geste an, der Fremde möge das Wort ergreifen, ehe er sie wieder hinter den Rücken in die Linke legte.
Das würde ein informativer Abend werden.
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Roya
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Re: [1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, offen]

Beitrag von Roya »

Roya hatte ihren Kopf leicht zur Seite geneigt, als der Nosferatu sie vom Clan des Mondes bezeichnet hatte, beließ es aber vorerst dabei, bevor ihr Haupt sich letztlich weiter kippte, als Vergonzo von einem Tanz auf der Klinge hinsichtlich des Hofes sprach.

Es war eine ruhige, fast unscheinbare Bewegung, welche die Malkavianerin wie beiläufig machte, als der Nosferatu sich drehte, ihm damit ersparend, ihr den Rücken zuwenden zu müssen, während sie sich im Halbkreis mit ihm mitbewegt hatte.

Interessiert musterte Roya Vergonzo, der den Fremden offenbar ebenso wenig kannte, wie sie selbst, während sie die Reaktion auf seine Einladung schweigsam abwartete.
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Harl
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Re: [1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, offen]

Beitrag von Harl »

Harl reagierte nicht direkt auf die Geste, aber die Worte reichten wohl auch. Er wandte sich Vergonzo und Roya mehr zu und von der Wand ab, nickt erst ihm und dann ihr einmal zu.

“Ich bin Harl”, raunte er. Der Name rollte eher aus der Kehle heraus, mehr ein Laut als eine klare Silbe. Dann setzte eine etwas sperrige Pause ein, doch er entschied wohl, sich an ungefähr dieselbe Art von Vorstellung zu halten wie die beiden:
“...neugeboren in den Clan von Mond und Gezeiten, Verfluchter und Geliebter der Tiefe. Kind von Kirke, der Zauberin, Ahnin vom Clan von Mond und Gezeiten.”

Er lauschte einen Augenblick und fügte dann im Nachklang an. “Ich bin ein Gast in Genua.” Mit einer etwas vagen, wellenartigen Geste erst zu dem einen und dann der anderen gab er das Wort zurück.
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