[1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, Vergonzo, Harl]

[November '23]
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Harl
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Re: [1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, offen]

Beitrag von Harl »

Harl schien zufrieden mit dem, was er roch. Er nickte Gonzo einmal zu.
Wenn er weiter seinem bislang üblichen Muster gefolgt wäre, hätte er nun Roya wieder die erste Antwort überlassen, doch er durchbrach es aus irgendeinem Grunde und meinte:

“Ich komme… aus der Tiefe. Unten”, sagte er. “Dort war ich für …eine Weile. Davor, Korsika. Sardinien. Habe mit den Gangrel gejagt, bin auf den Höfen dort gewesen. Nirgendwo fest. Und immer zurück, hinab, ins Meer.”

Mit zwei Fingern, Mittel- und Zeigefinger, deutete er auf Vergonzos Brust. “Ich rieche etwas …davon an dir. Und anderes. Wie einer, der sich in die ganze Stadt-am-Meer gehüllt hat.” Das klang durchaus anerkennend oder jedenfalls nicht wie etwas schlechtes, obwohl jemand Zivilisierteres sicherlich über Vergonzos Aroma die Nase hätte rümpfen können.

Dann wandte Harl sich etwas mehr zu Roya und es war ein wenig wie zuvor bei Vergonzo: Er hob das Gesicht ein wenig an an, schien zu wittern oder zu schnüffeln, mit flachem, schnellem Atem. Er kam ihr nicht viel näher dabei, glich vielleicht nur aus, was er nicht mit seinen Augen sah.
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Roya
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Re: [1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, offen]

Beitrag von Roya »

Roya legte ihre Hand auf ihrer Brust ab, als sie vor Harl bereits an Vergonzo gerichtet sprach, sich nicht darum scherend, ob dieser die Reihenfolge zu durchbrechen gedachte, sofern es denn überhaupt eine gab. „Ich stamme aus den weiten Ebenen nördlich von Djelfa. Und ich kam mit einer Nachricht für den Prinzen. Ich sah Genua ist fruchtbar, so ich bat Aurore bleiben zu dürfen. Sie erlaubte es. So ich blieb.“ Die Malkavianerin schenkte Vergonzo ein Lächeln. „So ich denke uns Beide hält ihr Wort. Wenn auch anders.“

Harl konnte derweil ein regelrechtes Potpourri an Gerüchen an Roya ausmachen. Allen voran der einprägsame Geruch von kaltem Blut oder auch der verblassten Erinnerung an Vitae, welches übertüncht wurde von dem Geruch der Stadt. Verdorbene Lebensmittel paarten sich mit Exkrementen. Feuchte Erde mit dem Schlick der Straße. Der Geruch nach Pferd haftete Roya ebenso an, wie der nach Wald. Der Duft nach Salz der Luft biss in der Nase und vermengte sich mit dem nach einem erkalteten Kochfeuer.

Die Gerüche, die der Malkavianerin anhafteten waren so vielschichtig und mannigfach, dass es leichter fiel zu sagen, nach was sie letztlich nicht stank, im Vergleich zu dem, nachdem sie tatsächlich roch. Sie hatte mit den Jahren den Geruch von Genua angenommen, und doch haftete ihr noch immer etwas Fremdländisches an, welches Harl nur schwerlich überhaupt deuten konnte, sofern er denn nie so weit im Süden unterwegs gewesen war wie sie.
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Vergonzo Faro
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Re: [1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Der Nosferatu hörte sich an, was Harl und Roya sprachen und schien so, als würde ihm diese Antworten mehr Informationen geben als mit der Frage wissen wollte. Ob das gut oder schlecht war blieb vorerst offen.
Er wandte sich dann an Roya und lächelte ehrlich zurück.
"Eine Botschaft für unsere Princeps zu überbringen wobei man einen langen und gefährlichen Weg zurücklegen muss, lässt entweder auf eine eher unbedeutende Botschaft schließen oder darauf das man euch zutraute die Reise zu überleben." Der respektierende und wohlwollende Blick schien anzudeuten, dass er auf letzteres tippte.
"Darf ich fragen welche der Großen Mächte eure Heimat angehörig ist und wie sie zu Genua steht?"

Zumindest schien es Vergonzo zu interessieren, aus welchem politischen Lager der Nacht Roya kam.
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Roya
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Re: [1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, offen]

Beitrag von Roya »

Roya hatte auf die Annahme des Nosferatu hin, ihren Kopf zur Seite geneigt und ihn einige Zeit fragend betrachtet, ob oder gerade hinsichtlich des Blicks, welcher er ihr zugeworfen hatte. Einer, welcher nachdenklicher wurde, ob der Frage nach den großen Mächten ihrer Heimat. „Wo ich herkam, gibt es nur eine große Macht.“ Die Malkavianerin ließ diese Aussage bewusst einen Moment so stehen, bevor sie mit einer hörbaren Selbstverständlichkeit fortfuhr. „Eine zu der auch Genua zählt: Die See der Schatten.“
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Vergonzo Faro
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Re: [1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Royas Blick und die kurze Zeit die sie sich nahm, wurde vermutlich vom Nosferatu genutzt um selber einigen Gedanken nachzuhängen, während er ihren Blick allerdings erwiederte.
Als sie dann antwortete, nickte er nachdenklich, als würde sein Bild mit jeder beantworteten Frage letzte Puzzleteile erhalten und sich so vervollständigen.
"Habt Dank." sprach er ehrlich aber etwas altbacken.
Ein Lächeln folgte mit dem er sich dann zu und an Harl wandte, ihm allerdings ausreichend Zeit gebend, sein Art der Kontaktaufnahme bei Roya zu vollziehen. War da ein Schmunzeln im wullstigen Mundwinkel zu erkennen?

Dann sprach er Harl an.
"Aus dem Meer? Ich kenne die Beschaffenheit und Bewohner Genuas Küstengewässer. Eine Welt für sich mit vielen Gefahren, ....anderer Art. Ich glaube, dass Wesen wir wir es sind, nicht nur auf Land beschränkt sind. Das was die Menschen hindert ins Meer zu gehen und dort länger zu bleiben, gibt es bei uns nicht in der Art. Verstehe ich es denn richtig das ihr lange dort gelegen habt? Oder habt ihr einfach dort gelebt, bevor ihr Korsika, Sardinien, die Höfe besucht habt? Falls ihr dort gelegen habt, je nachdem wie lange, habt ihr sicher einiges verpasst und vergessen?" horchte er nach um Harl und sein Dasein besser zu verstehen.
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Harl
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Re: [1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, offen]

Beitrag von Harl »

Harl erwiderte dieses Lächeln von Vergonzo. Seines war nun auch nicht besonders hübsch, aber er schien wohl wirklich etwas Vertrautes an Vergonzo gefunden zu haben, das ihm gefiel. Er verbarg die Regung einfach nicht wie viele andere es vielleicht getan hätten.

“Ja.. Ihr kennt etwas davon”, meinte er bedächtig. “Ich …nh. Nein. Ich habe nie lange …geruht. Einer wie ich, der dort ruht?” Er verzog ein bisschen das Gesicht und schätzte wohl kurz ab. “Wird verschlungen”, entschied er dann. “Endgültig.”
Dazu jedoch zuckte er mit den Schultern als wäre ein solches Ende eben auch nicht viel wert.

“Ich bin dort. Jage. Schwimme. Lauere. Treibe. An die Küsten gehe ich …manchmal. Wie jetzt. Wie hier.” Er trat ein paar Male mit dem nackten Fuß auf wie um das zu unterstreichen.

“Genua ist schön geworden”, meinte er dann und breitete seine Arme etwas aus, für den Garten um die drei Kainiten herum oder vielleicht für die ganze Stadt. “Sie blüht auf.”
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Re: [1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, offen]

Beitrag von Roya »

Kleine Fältchen hatten sich links und rechts der Nasenwurzel Royas abgezeichnet, als der Nosferatu ihr gedankt hatte für ihre Antwort, bevor sie spürbar zögerlicher und nur sehr leicht genickt hatte, als sie sich nicht schlüssig war, was sie von diesem Dank halten sollte. Als er sich dann Harl zugewandt hatte, hatte sich ihr Haupt schräg zu Seite geneigt, als sie das Schnüffeln des Meeresbewohners verfolgte und letztlich nur leicht darüber schmunzelte, bevor sie ihren Kopf wieder aufgerichtet hatte und ihr Gesicht entspannter worden war. Interessiert hörte sie Harl zu über seine Erzählungen, während ihre Züge zusehens einen eher bemitleidenden Ausdruck erhielten, als er davon erzählte wie er existierte, bevor sich der Mond in ihren grauen Augen spiegelte, als sie nachdenklich zu diesem emporgeblickt hatte.
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Vergonzo Faro
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Re: [1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

...schön geworden... Harl war also bereits vor längerem mindestens einmal in Genua gewesen und er sah diesen kurz fragend an ...wann das wohl gewesen war, noch vor seiner eigenen Ankunft in Genua?.... sprach die Frage allerdings nicht aus.
Als dieser Genuas Aufblühen erwähnte, klangen Aurores Worte in seinen Gedanken unaufhaltsam auf,...und er ging direkt darauf ein.
"Einen Großteil dieser Entwicklung ist mir, dank der Gnade und des Wohlwollens unserer Princeps, zuzuschreiben. Ich habe beinahe ein Jahrhundert darauf verwendet Grundlagen für die sterblichen und untoten Bewohner zu errichten. Fruchtbaren Boden für das Aufblühen Genuas zu schaffen könnte man sagen." sprach er ruhig aber fest, als wären dies Fakten und keine übertriebene Prahlerei.

"Ich halte fest, das ich heute Nacht mit zwei älteren Neugeborenen vom Clan des Mondes, die sowohl auf Erfahrungen im Unleben zurück blicken können, als auch in gewisser Weise das Ansehen oder Status genießen, sich Bewiesen zu haben vor den Alten. Von dem was ich von anderen Zugegzogenen Kainiten erfahren habe, soll es in Genua leichter wie auch schwerer sein zu Überleben. Was sind eure Gedanken dazu?" fragte er dann beide gleichzeitig und sah dann zu, wer sich der frage vor dem Anderen zu erst widmen würde, allerdings mehr interessiert daran wie ihre Antwort ausfallen würde.
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Harl
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Re: [1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, offen]

Beitrag von Harl »

Harl wirkte ein wenig ratlos, was diese Rückschlüsse von Vergonzo anging. Aber er war wohl neugierig genug, denn jedenfalls ging er auf dessen eigene Frage ein:
“‘s ist immer leichter bis man auf die erste Fallgrube stößt. Schlingen, Netze. Hindernis. Mauer. Irgendwas. Dann ist es schwerer. Jedes Land.. jede See, jede Strömung, jede Tiefe sind anders. Alle sind verwandt, können ähnlich sein. Doch jede hat etwas Neues, das sie dich lehrt… oder du stirbst.” Harls Lächeln blitzte kurz auf.

“Würdet Ihr mir die Stadt zeigen, an der Ihr mit gebaut habt? Genua? ‘s wäre mir eine Gefälligkeit wert, gerade wenn’s und weil’s Eure Hände waren.”
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Roya
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Re: [1087] Heraufziehende Herausforderungen [Roya, offen]

Beitrag von Roya »

Interessiert, aber auch weiterhin nachdenklich betrachtete die Malkavianerin die silberfarbene Scheibe am Himmelszelt, während sie das Gespräch von Vergonzo und Harl verfolgte. Die Schritte ihres barfüßigen Gangs waren kaum mehr zu vernehmen, als auch die Geräusche ihres langen Gewandes. Fast mochte man vergessen, dass sie überhaupt noch da war.

Hinsichtlich des Festhaltens des Nosferatus entgegnete Roya ebensowenig wie Harl etwas darauf, offen lassend wie Vergonzo wohl zu dieser Annahme überhaupt gekommen sein mochte, noch ob er damit richtig lag. Oder er sich mehr irrte, als er glauben konnte, hatte die Malkavianerin schließlich nichts gesagt, was seine Annahme unterstützen würde. Geschweige denn über etwaigen Erfahrungen. Oder auch des Ansehens. Überhaupt hinsichtlich des Beweisens.

Auf Vergonzos abschließende Frage hin zuckte sie jedoch nur leicht mit den Schultern, was zu einem leisen Geräusch führte, welches darauf hinwieß, dass sie noch da war, sofern es nicht unter den Worten Harls unterging. Dennoch kannte Roya selbst offentkundig keine Antwort darauf. Vielleicht konnte sie aber auch schlicht mit dem Ausdruck Überleben nichts anfangen.
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