[1087] Vom Rauschen der Wellen [Arash, Gris]

[Gris de Galard]

Gris schmunzelte ebenfalls über den Kommentar der Geißel. "Das trifft es gut. Wahrscheinlich sind wir Kinder der Nacht einfach prädestiniert dafür Dolche zwischen Rippen zu stechen und Dolche zwischen die Rippen zu bekommen." Er zuckte die Schultern. "Und am Ende sind wir alle froh, wenn es uns nicht trifft. Egal ob hier oder an den Höfen der Liebe."

"Oh?", machte er und schien wohl wirklich überrascht von solchen Unsitten. Nicht, dass es ihn störte, wenn niederen Clans unter höheren Clans standen, doch Ämter nicht zu achten, schien ihm eine Unart, die den Prinzen untergraben konnte. So gab er zurück: "Verzeiht, dass die "meinen" euch hier offenbar nicht die Ehre erwiesen haben, die euch als Geißel gebührt." und meinte es so.

Dafür ließ ihn Arash's Frage ein wenig schmunzeln. "Ich war auch sehr froh, dass sie bei mir war.", erwiderte er. "Wir haben beide wohl zeitgleich beschlossen, dass wir nach Genua gehen. Clermont ist klein. Es gibt viel Gerede - und weil ich wusste, dass ich nicht der geborene Reisende bin, kam ich auf sie zu und bat sie, mich zu begleiten. Und wenn ihr Alarice kennt, wisst ihr, dass sie eine gute Seele ist." Er lächelte ein wenig selbstironisch. "Ohne sie hätte ich es nicht so einfach hierher geschafft. Wenn ihr euch in den Bergen in der Kälte und beim Heulen der Wölfe denkt, es wäre eure letzte Nacht - und es jemanden gibt, der euch dort rausbringt, dann verbindet das mehr als das Wort eines Ahnen."

[Arash]

"Entweder sind wir froh, dass es nicht uns trifft, oder das wir den Stich überlebt haben." bestätigte der Gangrel mit einem Nicken. Dann fuhr er fort.

"Nun es sind nicht eure Clansgeschwister, denn diese sind nach dem Weggang eures Bruders im Blute Liutprand und eurer Clansschwester Iulia Cornelia, durch die Entsendung als Botschafter, wahrlich nicht mehr groß an der Zahl. Aber es gibt, wie ich bereits sagte, Kainiten, der "Hohen" Clans, die Ämter und Alter leider nicht im Ansatz ehren. Ihr werdet sicher selbst herausfinden, wer dies ist." der Gangrel schmunzelte. Hatte aber offenbar nicht vor direkter zu werden, wen er damit meinte.

Schließlich nickte Arash auf die Worte des Ventrue hin. "Ihr habt recht. Mein Clan ist recht gut solche Situationen zu überleben." er legte den Kopf leicht schief. "Alarice ist eine bemerkenswerte Vertreterin des Clans der Tiere. Ich habe noch niemanden vorher getroffen, der so wenig nervös war, als ich sie stellte. Also kann ich mir durchaus vorstellen, dass sie eine sehr überlegte und treue Seele ist." er nickte nochmal dazu, um seine Worte zu unterstreichen. "Ich habe sie lediglich darum gebeten sich beim Herold zu melden, da die höchstverehrte Aurore di Genua nur Gastgesucht von ihrem Blut annimmt. Alle andere Clans müssen sich beim werten Gabriel Ducas melden."

[Gris de Galard]

Der Sohn der Nacht nickte. Es schien ihn nicht zu stören, dass die Geißel nicht weiter ins Detail gehen wollte. Ebenso plante er wohl nicht, nachzufragen, denn er nickte nur versonnen und verschränkte die Arme hinter dem Rücken.

Aber das Lob über seine Begleitung ließ ihn nicken und ein kleines Lächeln zierte seine feinen Züge. Offensichtlich freute er sich, dass Alarice von einem Würdenträger ihrer beider neuen Heimat Lob bekam. Er neigte sein Haupt während der Gangrel ihm erklärte, was er mit seiner Schwester im Blute besprochen hatte. "Es freut mich, dass ihr sie mit eurem Rat unterstützt habt. Sie war sehr beeindruckt vom werten Gabriel Ducas.", gab er ruhig zurück.

[Arash]

"Der Wohlwerte Gabriel Ducas kann beeindruckend sein, wenn man sein Geschick mit Glas betrachtet." bestätigte der Gangrel. Mehr sagte er dazu vorerst nicht. "Wie ist euer erster Eindruck der Domäne? Die Landschaft, die Gebäude? Das Elysium habt ihr sicherlich auch schon gesehen?" Die Geißel schien ehrlich interessiert. "Wen habt ihr außer der höchstverehrten Aurore di Genua bisher getroffen?"

[Gris de Galard]

Der Ventrue verschränkte die Arme wieder hinter dem Rücken. Sah aufs Meer hinaus, ehe sich sein Lächeln wieder der Geißel zuwandte. Freundlich und offen und dennoch nicht leicht zu durchschauen. "Genua ist ... beeindruckend in vielerlei Hinsicht.", gab er zurück und seine Augen blitzten. "Anders als meine Heimat. Dem Leben mehr zugewandt."

"Über die Landschaft weiß ich wenig zu sagen.", gab er zu und schien sich ein wenig dafür zu schämen. "Aber die Gebäude sind wunderschön, ebenso wie das Elysium. Ich konnte bisher den wohlwerten Vergonzo treffen, der es mir zeigte. Ebenso die werte Allegra und den werten Paolo. Und selbstverständlich die werte Alarice."
Offen sah er nun Arash an und lächelte weiter. "Wollt ihr mir denn einen Rat geben, wen ich neben euch noch aufsuchen sollte?"

[Arash]

"Das Elysium wurde einst von einer Rose erbaut, die nicht mehr in der Domäne weilt. Allerdings weiß ich nicht wie lange es noch ein Elysium sein wird. Die gefundenen Briefe des werten Liviu sind in dieser Hinsicht recht gefährlich." Er zuckte mit den Schultern und betrachtete den Ventrue nachdenklich. "Ich vermute, wenn ihr die Fädenzieher der Domäne treffen wollt, dann wären die anderen Amtsträger keine dumme Idee." Er zog einen Halbkreis mi seinem Fuß in den steinigen Sand, bevor er fortfuhr.

"Ihr solltet den verehrten Ilario, Hüter und Blutvogt treffen. Den verehrten Benedetto, Chronist und weitere Geißel der Domäne und den verehrten Ferruccio seines Zeichens Hofgelehrter. Als letztes wäre da noch der wohlwerte Gabriel Ducas, der Herold." Damit endete er vorerst. "Ob ihr das Risiko eingehen wollt und den sehr verehrten Seneschall treffen wollt. Weiß ich jedoch nicht."

[Gris de Galard]

Gris nickte und lächelte über etwas, das im bei den Worten der Geißel über das Elysium in den Sinn kam, leise in die Nacht hinein. Dann verdüsterte sich seine Miene wieder. "Ich verstehe.", gab er zurück und seufzte schwer. "Dieser Liviu scheint schweres Leid über die Domäne gebracht zu haben. Eine Schande..."

Er hörte Arash aufmerksam zu und nickte, schien sich jeden Hinweis gedanklich zu notieren. Dann aber sah er erneut auf und lächelte sein Gegenüber wieder an. "Was ist mit dem verehrten Seneschall oder besser, was macht ihn zum Risiko?"

[Arash]

Der Ventrue verstand. Arash lies das Thema Liviu nun vorerst bleiben. Der Toreador war nicht mehr hier und der Ghul musste schließlich noch entsorgt werden.
"Hat er." damit beendete das Thema und schüttelte den Kopf auf die nächste Frage des Ventrues. "Nun der hoch verehrte Seneschall ist derjenige, der den Bürgerkrieg vor einigen Dekaden ausgelöst hat, nach welchem sich Genua der See der Schatten angeschlossen hat. Aber mehr werdet ihr selbst herausfinden müssen." Dann machte er eine wischende Handbewegung.

"Ich hätte noch eine Frage." Er sah Gris eindringlich an. "Ihr seit gut im Umgang mit Leichen, habe ich gehört? Wärt ihr in der Lage eine frische Leiche so her zu richten, dass sie als schlafender Kainit durchgeht? Natürlich gegen einen kleinen Gefallen."

[Gris de Galard]

Das "Hat er", ließ Gris nicken. Er wusste, wann ein Thema besprochen war - und er würde den Teufel tun, der Geißel mit einer solchen Angelegenheit auf die Nerven zu fallen. Monster reizte man nicht. Zumindest nicht, wenn man das Unleben noch zu genießen dachte.
"Oh ich verstehe." Ein leises Seufzen lag in seinen Worten. Auch wenn er wenig davon verstand, verstand er doch die Dinge, die für ihn in diesen Nächten von Bedeutung waren. Ein weiterer Punkt auf seiner inneren Liste, der abgehakt worden war.

Die Frage schien den scheins so jungen Mann dann aber ein wenig zu überraschen. Arash würde das sehr deutlich sehen. Doch bald stahl sich ein Lächeln auf seine Züge. Ein überraschend durchtriebenes Lächeln, dafür, dass seine Züge so sehr einem Adelsjüngelchen glichen, das die Welt nur aus Liedern kannte.
Er strich sich über den Ansatz seines Bartes. "Habt ihr bestimmte Wünsche oder lediglich irgendein Kind des Kain?", wollte er wissen, ehe er eine eindeutige Antwort gab.

[Arash]

Auch auf Arashs Gesicht zeigte sich ein zufriedenes Lächeln, als der Ventrue offenbar von seiner Idee durchaus angetan wirkte. Sein Blick glitt kurz über die schwarzen Wogen der weiten See, bevor er wieder zurück zu Gris fand. "Nun, irgendein Kainskind würde es schon tun. Ein bekannter Kainit wäre nur ein Risiko, welches ich nicht eingehen möchte. Die Leiche muss lediglich so aussehen, als wäre es ein schlafender Kainit und kein toter Mensch. Auch sollte es so sein, dass der Körper, selbst wenn er gepflockt wird, nicht zu viel blutet. Das wäre kontraproduktiv vermute ich."

Fragend sah er Gris an, um seine Vorstellungen mit den Fähigkeiten des Ventrues abzugleichen und seine Meinung über diese Idee zu hören und wie er gedachte dies umzusetzen.