[1087] Zur späten Stunde [Harl, Rivana]

[Harl]

Harl überlegte und wahrscheinlich hätten an seiner Stelle die meisten auf ihre Frage keine Antwort gegeben. Doch er nannte eine: “Ich frage nach einem… hn. Einem Treffen.”
Er neigte den Kopf ein wenig.
“Mit dem Herrn der Tiefen.”

Doch dafür, dass er ihr diese Antwort gegeben hatte, wollte er wohl nun auch eine von ihr: “Nimmt die Brut von Genua ihre …hn.. ihre Clansschwester nicht auf? So dass Ihr ..hier übertagen müsst?”

[Rivana]

"Natürlich", antwortete Rivana mit einer gewissen Bedachtsamkeit. "Ich werde es ausgerichtet.”
"Ich habe gerade erst begonnen, diese Domäne zu erkunden", erklärte Rivana ruhig. "Es gibt so viel zu entdecken und zu erforschen, das macht es faszinierend. Die Vielfalt dieser Stadt ist reich an verborgenen Winkeln und unentdeckten Geheimnissen." Ihr Tonfall deutete darauf hin, dass sie ein Interesse an der Erkundung der Domäne hatte, ohne jedoch auf konkrete Details einzugehen.

[Harl]

Harl nickte. “Jede Stadt”, sagte er. “Jedes Dorf.” Und dann verzog sich sein Gesicht zu etwas wie einem Lächeln. “Jeder Ort.”

Er hob den Arm und spreizte die Finger seiner Hand, als er eine Geste um sich und sie herum machte. “Man muss nur …achtgeben.” Ein kurzer Deut hin zu dem Fresko. “...plötzlich öffnet sich ein neuer Horizont.”
Und damit wanderte die Geste zu ihr herüber als wäre sie für ihn ebenso ein solcher, neuer Horizont.

“Ich gewöhne mich erst wieder… hn. Ans Land?”, raunte er. Seine Sprechweise, so stellte sich mittlerweile heraus, war ein wenig merkwürdig. Der Rhythmus wirkte unstet, Auf und Ab ohne dass es klar zu den Sätzen und Bedeutungen passte.
“Was seht Ihr …in Genua?”, fragte er sie.

[Rivana]

Rivana lächelte sanft, als sie die Worte des Harl hörte, die voller Tiefgründigkeit zu sein schienen. Seine eigenartige Art zu sprechen verlieh seinen Gedanken eine mysteriöse Nuance, die Rivana neugierig machte.

"In Genua sehe ich... Möglichkeiten", begann sie, während sie Harl direkt ansah. "Es ist ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart sich auf faszinierende Weise vermischen. Die Stadt atmet Geschichte, ihre Straßen erzählen Geschichten von Eroberungen und Handel, von Wohlstand und Herausforderungen. Doch gleichzeitig ist Genua auch ein Ort des Wandels und der Zukunft. Ich sehe eine Stadt, die sich stetig weiterentwickelt, offen für neue Ideen und Möglichkeiten ist."
"und ihr ?" fragte Rivana interessiert

[Harl]

Er lauschte ihren Worten und den Bildern, die sie zeichneten. Von dem, was sie sah. Von dem, was sie ihm zeigen wollte. Von ihr selbst, so wie sie sich damit darstellte.

“Die Herde”, sagte Harl, “der Weißen Prinzessin.”
Vage nickte er in ihre Richtung. “Uns. Wie Neunaugen an ihren Flanken.”

“Ihr findet schöne Worte. Gut gesagt.” Dazu nickte er einmal. “Wir sollten dankbar sein.”

[Rivana]

Rivana lächelte auf das gesagte, trat ein paar Schritte näher heran und blickte auf das Fresko
“Danke” machte eine Pause bevor sie weitersprach “Ja das sollten wir”
“Seid Ihr schon länger hier in Genua oder erst seit kurzem hier?” fragte Rivana neugierig und musterte ihn

[Harl]

Er gluckste ein wenig, lachte über irgend etwas. Aber er stellte sich neben sie und spielte ihre Fragen mit. Vielleicht spielte er auch mit ihren Fragen.

“Ich komme von da”, sagte er und nickte in die Richtung des Freskos. “Manchmal komme ich herauf. Jetzt. Seit ein paar …Jahren? Jährchen. ‘s gab eine Zeit, da kamen die Araber an diese Küsten. Haben alles gestohlen, zerstört, verbrannt, geraubt.”

“Woher kommt Ihr?”, spielte er ihr Spiel mit, hin und her.

[Rivana]

Harl deutete aufs Fresko und meinte, dass er von dort komme.
Rivana sagte scherzend: “So so, ihr kommt also aus einem Gemälde.” “Danach seht ihr gar nicht aus.” kicherte sie. um nicht beleidigend zu wirken fügte sie noch bewundernd hinzu: “Obwohl euer Körper so wie er aussieht ein eigenes Kunstwerk ist”
“Mit Brandschatzen habe ich so meine eigenen Erfahrungen.” leichtes Bedauern hallte in ihrer Stimme mit.
Sie schüttelte den Kopf, so als ob sie diese Erinnerung aus ihren Gedanken wegwischen wollte.
und sprach dann mit sanft melodischer Stimme weiter: "Ich komme aus Neapel, vielleicht sagt euch die Stadt etwas.”

[Harl]

Er lachte und als sie sagte, er sähe aus wie ein Kunstwerk, streckte er sich auch und posierte vor ihr. Das machte ihn weder größer noch schöner, aber es zeigte tatsächlich eine beeindruckende Palette an alten Narben. Es lag Stolz darin, so wie er sich zeigte.

“Neapel…”, überlegte er dann. “Weiter, weiter, weiter die Küste nach Osten entlang, nh? Dann mehr Süden, weil’s Land sich so biegt und viel-weiter?” Er schien durchaus neugierig. “Gehört habe ich den Namen. Wer hat’s zu seiner Domäne gemacht, dies Neapel? Wie fühlt’s sich an, auf der Haut, unter den Füßen?”

[Rivana]

Rivana lachte und klatschte leise bewundernd, während ihr gegenüber posierte und sich präsentierte. Im Vergleich zu dem erwarteten Anstands Benehmen tat es Rivana gut mit jemandem zureden der auch ein gewisses Maß an Spaß mitmachte.
Wie erkläre ich ihm, wo Neapel liegt? überlegte Rivana.
Sie erkannte Harls von der Arbeit geschundene Hände, solche Hände kannte sie nur von Leuten, die mit Seilen, Netzen oder Ähnlichem arbeiteten. Also hat er eher einen Bezug zum Wasser bzw. dem Meer. “Nun, wenn du runter zum Strand gehst und diesem nach Westen folgst, ändert sich deine Richtung irgendwann gen Süden an Rom vorbei und weiter gen Süden, dann kannst du Neapel nicht verfehlen.”
“Neapel ist die Domäne von Amarigo di Celano", erklärte sie weiter.
Die Stadt fühlt sie ähnlich an wie Genua nur ist das Größenverhältnis kleiner, Aber die Hafenanlage ist wunderschön. Das Straßenpflaster ist Rau und wenn der Winds richtig liegt, von einer leichten Salzschicht bedeckt.