[1087] Gauckeley und Lockenpracht [Allegra, Gris]

[November '23]
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Allegra Aldighieri
Kappadozianer
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[1087] Gauckeley und Lockenpracht [Allegra, Gris]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Es ist spätes Frühjahr, wo die Nächte wieder kürzer und wärmer werden und dazu einladen, über den Hof der Wunder zu flanieren.

Das Geschehen ist noch nicht an seinem sommerlichen Höhepunkt, aber dadurch kommt man vergleichsweise gut durch und kann immer noch einiges sehen, hören und riechen: Gaukler die mit farbenfrohen Tüchern jonglieren, der Duft exotischer Gewürze, Lautenfetzen von Bänkelsängern, die 'Ah's und 'Oh's der Gaffer wenn ein Akrobat einen halsbrecherischen Trick aufführt...

Wie versprochen erwartet Allegra ihren galanten Galard, und hat sich dafür extra zurecht gemacht. Keine Haube bedeckt ihre Lockenpracht, stattdessen hat sie einen ganzen Regenbogen bunter Tücher hinein geflochten um Aufmerksamkeit darauf zu ziehen. Ihre Lippen sind rot angemalt. Ihre Oberbekleidung besteht aus einem dünnen weißen Chiton, der ihre Arme und Schultern frei lässt.
Das einzige an ihr, was irgendwie dezent wirken würde, ist der lange und weite blaue Rock, würde er nicht von dem aufreizenden lila Hüfttuch gekrönt, das wohl eines der Lieblingsstücke der Kappadozianerin darstellt.

Einen festen Treffpunkt auszumachen ist sinnlos in diesem Chaos, besonders mit jemandem der noch nie den Wunderhof besucht hatte. So wandert Allegra zur vereinbarten Zeit am Rande des Platzes auf und ab, mit besonders viel Schwung in der Hüfte und sich suchend umblickend...
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Gris de Galard
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Re: [1087] Gauckeley und Lockenpracht [Allegra, Gris]

Beitrag von Gris de Galard »

Jetzt da die Tage länger wurden und in den Nächten eine zarte Lauheit zu liegen begann, begann auch Gris' Laune zu steigen. Genua schien doch nicht diese kalte graue Stadt zu sein, deren einziger Sinn darin bestand, auf grauen, eisigen Wassermassen vor grauem Himmel graue Pakete von grau Gewandeten hin und her tragen zu lassen und sich daran zu bereichern. Zumal er inzwischen auch die Schönheiten und Freuden dieser Stadt kennen und lieben gelernt hatte.

Und zu einer davon war er heute Nacht auf dem Weg. Natürlich mochte man es übertrieben finden - zumindest Lucien hatte darüber ein wenig die Augen verdreht - doch er hatte sich entschieden hoch zu Ross zum Hof der Wunder zu kommen. Vielleicht war es protzig, doch heute Nacht war dem Ventrue nach Überfluss
So kam er dort auf dem Rücken eines tiefbraunen Pferdes an, dessen Fell in der Sonne wohl wie Seide geglänzt hätte. Gelassen schritt das Tier zu dem wunderlichen Ort hinüber, während sein Reiter die Zügel locker ließ und den Blick lässig über die Menge wandern ließ. Sein Begleiter hielt sich hinter ihm. Schien weniger provokativ gelassen, dafür ein wenig mehr wie ein Ritter.

Als er den Regenbogen in dunklen Locken erspähte, trat ein breites Grinsen auf seine feingeschnittenen Züge. Der Neuankömmling zügelte das Pferd und glitt von dessen Rücken. Sicher, es gab bessere Reiter als ihn, dennoch konnte man ihm damit nicht eine gewisse Eleganz absprechen.
In jedem Fall bot Gris de Galard in seinen dunklen Hosen und der weißen Tunika, die er mit einem klatschmohnroten Tuch gegürtet hatte, einen eindrucksvollen Eindruck. Auch wenn er sonst eher gemessen aussah und beinahe so als käme er gerade von einer heiligen Messe, haftete ihm heute etwas Verwegenes an. Beinahe als gehöre er tatsächlich zu jenen, die schon viele Wunder gesehen und vollbracht hatten und den kommenden Abenteuern kühn entgegenblicken würden.
"Darum, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und so der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben." - Paulus von Tarsus, Römerbrief 5,12
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Allegra Aldighieri
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Re: [1087] Gauckeley und Lockenpracht [Allegra, Gris]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Der Reiter, der schon durch den reinen Höhenunterschied aus dem Gewirr des Hofs der Wunder hervorsticht, fällt natürlich auch Allegra ins Auge, und sie lächelt erfreut, als sie die Züge erkennt.

Sie eilt Gris aber nicht entgegen, um ihn zu begrüßen - an den Ventrue mag das Tier gewöhnt sein, aber sicher nicht an die raubtierhafte Ausstrahlung der Kappadozianerin, und ein durchgehender Gaul war nichts, was sie an einem so belebten Platz gebrauchen konnte.
So nähert sie sich langsamen Schrittes (rennen konnte man in dem Gewusel sowieso nicht) und bleibt in einigen Metern Distanz stehen, Gris anblickend und klar signalisierend, dass sie ihn gesehen hat. Aber dem großen Fluchttier kommt sie nicht zu nahe.
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Gris de Galard
Ventrue
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Re: [1087] Gauckeley und Lockenpracht [Allegra, Gris]

Beitrag von Gris de Galard »

Nachdem der König von seinem Ross geglitten war, würde er noch einmal an den Sattel des Tieres greifen und etwas hervorholen, ehe er seinem blonden Begleiter die Zügel zuwarf und ihm in der Sprache der wilden Widerständler gegen die Römer eine letzte Anweisung gab.
Ein paar letzte Worte und die Rosse und der Reiter verschwanden wieder durch die Menge. Gris aber blieb. Das Strahlen auf seinem Gesicht traf die Kappadozianerin während er auf sie zutrat.

"Mademoiselle Aldighiere, ihr seht aus wie die Göttin des Frühlings", schmunzelte er und würde nun offenbaren, was er eben noch von seinem Pferd geholt hatte: Eine einzelne Blume mit einem Farbverlauf von tiefem Rot bis hin zu sattem Violett. Offenbar recht frisch gepflückt "Ein kleines Geschenk nur, aber es erinnerte mich an euch und die dunkle Winternacht, die ihr mir erhellt habt."
Wenn Allegra sich nicht wehren würde, würde er ihr die Blume in die Lockenpracht stecken, als einen weiteren Schmuck in ihrem Regenbogen.
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Allegra Aldighieri
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Re: [1087] Gauckeley und Lockenpracht [Allegra, Gris]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

"Matmoasl?" Ein wenig verwirrt spricht Allegra das unbekannte, irgendwie exotisch klingende Wort nach, aber lächelt dann einfach breit. Sicher würde sie es bald begreifen können, sobald sie erst einmal anfangen würde, die Zunge des Avernerlandes zu erlernen.

Ein wenig verlegen legt sie den Kopf schief. "Ach, Ihr schmeichelt mir zu sehr. Erst versüßt Ihr mir einen tristen Winterabend, indem Ihr mir das Gefühl gebt eine liebliche Prinzessin zu sein, und dann vergleicht Ihr mich mit der bezaubernden Flora und Eirene."
Allegras begeistert leichenstarrende Augen strafen ihre Worte Lügen - es gefällt Ihr ausgesprochen gut, so umgarnt zu werden, und es gefällt der Kappadozianerin noch besser, als ihr ungefragt ins Haar gegriffen und es weiter geschmückt wird. Wie der starke König für und über die liebliche Prinzessin einfach bestimmt, sie sich aneignet und zu einer gefügigen Leinwand für seine Ideen macht - und sich effektiv selbst beschenkt, den von der Blume sieht Allegra selbst nichts, während sie für Gris' Augen gefälliger und liebreizender gemacht wird.

Allegra tritt einen Schritt näher, als wolle sie es für Gris einfacher machen, ihr Haar zu schmücken, und presst dabei 'versehentlich' ihre weiche Brust gegen den Oberkörper ihres Galants. Sie schaut auf, tief in die Augen ihres Gegenübers, und leckt sich über die Lippen.

"Und jetzt, wo dieser scheußliche Winter endlich vorbei ist, werde ich Euch zeigen, was für Freuden und Genüsse die Superbe zu bieten hat.
Darf ich wieder Euren Arm schmücken - oder hat mein Gebieter andere Ideen, wie ich ihm den Ausflug versüßen darf?"
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Gris de Galard
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Re: [1087] Gauckeley und Lockenpracht [Allegra, Gris]

Beitrag von Gris de Galard »

Er grinste. Es schien ihn diebisch zu freuen, wie sie seine Worte wiederholte ohne sie vollständig zu verstehen. Und vor allem genoss er es, ihr dann gönnerhaft zu erklären: "Eine junge, schöne Dame von Stand. Mademoiselle." Das für sie so fremde und für ihn so vertraute Wort perlte über seine Lippen wie bester Wein, während er darauf wartete, dass sie es wiederholte.

Auch Gris schien seine Freude an diesem Spiel zu haben. Er war gerne der Galant, der Ritter, der König vor allem wenn es ihm wie hier erlaubt war, seine ganz eigenen Hintergedanken zu verfolgen.
So genoss er, ihre weiche Brust an seiner zu spüren, ja verlängerte den Augenblick noch, indem er ihr danach das hinters Ohr strich. Seine Fingerkuppen streiften dabei ihre Wange. "Aber vielleicht genieße ich es, euch zu schmeicheln.", raunte er.

Sein Schmunzeln zeigte, dass er absolut nichts dagegen hatte, ihr Gebieter genannt zu werden. "Zeigt mir gerne diesen Ort der Wunder." Noch immer raunte er und sein Blick hing wieder auf ihren Lippen, über die ihre Zunge geglitten war. "Zeigt mir erst, was dieser Ort zu bieten hat - und was hier geschieht, das im Elysium nicht erlaubt ist." Da war wieder dieses Schnurren. Das eines Katers, der zufrieden in der Sonne lag. "Und dann sehen wir, wie sich die Nacht noch mehr versüßen lässt."
Wieder hing sein Blick ungehörig lange an ihren Lippen und wanderte sogar tiefer, ehe er ihr wieder den Arm anbot.
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Allegra Aldighieri
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Re: [1087] Gauckeley und Lockenpracht [Allegra, Gris]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

"Mattmoasell Aldighieri." Sie wiederholte das Wort, bei der Wiederholung näher an der richtigen Aussprache. "Eine Dame von Stand, jung, schön - und dem Auge ihres Gebieters gefällig." Diese ihr zugeschriebene Beschreibung gefiel Allegra ausgesprochen gut. Als sie den angebotenen Arm annimmt, schmiegt sie sich daran und reibt 'versehentlich' ihre kleinen Brüste dagegen.

"Es ist nicht gerecht, dass Ihr Euch so in einer fremden Zunge abmühen müsst, damit wir uns unterhalten können. Wenn in eurer Heimat eine Mattmoasell den Arm ihres Gebieters schmücken würde - was würde sie ihm da in der fränkischen Zunge ins Ohr hauchen, um ihm den Abend zu versüßen?" In ihren leichenstarren Augen funkelt es listig. "Ich würde die Phrase gerne gleich einstudieren, am besten durch häufige Wiederholung."
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Gris de Galard
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Re: [1087] Gauckeley und Lockenpracht [Allegra, Gris]

Beitrag von Gris de Galard »

Dieses Anschmiegen und die beinahe submissive Art der Tochter der Nacht erfreute Gris sehr. Er hatte sich in den Monaten seit er in Genua war, zurückgehalten. War ein braver Bürger der Nacht gewesen - fast hätte er den Himmlischen, die ihm seine Heimat vergällt hatte, eine Botschaft geschickt: Ihr nennt mich zügellos? Ihr wisst nichts von Zügeln.
Doch heute Nacht standen die Dinge anders. Er würde tun, was Freude brachte. Eine Nacht in den bunten Farben schwelgen und sich daran berauschen, Gebieter und Galant zu sein. Nicht mehr und nicht weniger.

Das listige Funkeln in den Augen ließ ihn schmunzeln. "Oh, ihr seid eine wahre Dame. Zu gütig, dem armen Fremden die Möglichkeit zu schenken, sich nicht ganz so fremd zu fühlen.", philosophierte er vor sich hin. "Ich lehre es euch gerne, aber..."
Überraschend schnell, vermutlich hatte er tatsächlich einmal das Kämpfen oder aber das Lieben trainiert, trat er ihr in den Weg und zog die Kappadozianerin sanft, aber bestimmt in eine Umarrmung, in der er sich sacht zu ihr herabbeugte, um ihr nun ins Ohr raunen zu können: "So etwas hört man am besten so, wie es ins Ohr gehaucht wird. Denn dafür ist die Sprache meiner Vorväter gemacht."
Eine der schlanken Hände hatte ihren Weg in ihr Haar gefunden, ließ die Locken sacht durch die feingliedrigen Finger gleiten. "Man kann sagen "Je suis la fleur de ton cœur, celle qui s'ouvrira quand tu penseras à moi et qui se fermera quand tu m'oublieras"" Er war ihr zu nah als, dass sie sein Lächeln sehen konnte, aber sie konnte es spüren. "Aber das ist sehr lang. "Je t’adore" eignet sich mehr, um es immer und immer wieder zu hauchen."
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Allegra Aldighieri
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Re: [1087] Gauckeley und Lockenpracht [Allegra, Gris]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Auch Allegra ist erfreut, geradezu glücklich. Es war zulange her, dass sie einen Gebieter gehabt hatte, der sie führte und ihr erlaubte, sich ihrer submissiven Seite hinzugeben - sie sanft führend, sie liebevoll führend, ihr das Gefühl gebend dass sie die liebreizendste und beschützenswerteste Frau auf der ganzen Welt sei. Ganz so wie die schönen, fein gekleideten Prinzessinnen in den romantischen Sagen und Märchen, die so sie so verschlang und mit denen sie sich so sehr identifizierte (und von deren unromantischen Seiten außerhalb der Dichtung sie nichts wusste und auch nichts wissen wollte).

Sie spricht ausgesprochen gut darauf an, umarmt zu werden, ins Haar gegriffen zu werden, Anweisungen zu erhalten wie sie ihrem Gebieter eine Freude und sich in seinen Augen und Ohren noch liebreizender machen kann.
Der lange Satz überfordert die Kappadozianerin ersichtlich, aber die Alternative klingt nach etwas, das sie hinbekommen sollte. "Schöh tah dohr" spricht sie erst langsam und halblaut nach, nicht ganz den richtigen Klang treffend, aber doch sehr darum bemüht. "Schö tador" wiederholt sie, immer noch halblaut, aber etwas flüssiger und schneller, und näher daran richtig zu klingen. Sie hatte keine Ahnung, was sie da sagte, aber es klang sehr schön.

Allegra erwidert die Umarmung, lässt ihren König erneut den Druck der Äpfelchen seiner Prinzessin spüren, und bewegt ihre rot gefärbten Lippen nahe von Gris' Ohr, um ihm leise zuraunen zu können. "Schö tador. Schö tador. Je t'adore." - Ich liebe dich. Allegra wusste nicht, dass sie da wieder und wieder Liebesschwüre äußerte - aber wenn sie es gewusst hätte, hätte sie sich sicherlich nicht davon bremsen lassen.

Es war fast alles wie früher. Fast.
Wenn ihr Gebieter und Domitor mit ihr zufrieden war, mit ihrer Aufmachung, ihrem Auftreten, ihren Gunstbeweisen, hatte er sie stets belohnt, mit der schönsten Belohnung, die eine Blutsdienerin erhalten konnte.
Während sie Gris ins Ohr raunt, fahren Allegras Fänge aus, und sie reibt die harten Zahnspitzen gegen sein Ohrläppchen. Eher neckend als fordernd, nicht einmal die Haut ritzend, aber doch gegenwärtig.
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Gris de Galard
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Re: [1087] Gauckeley und Lockenpracht [Allegra, Gris]

Beitrag von Gris de Galard »

Er lachte leise. Die Art von Lachen, die mehr spürbar war, als dass man sie hörte. Ein Prickeln, das über den Nacken und den Rücken herunterrann wie heiße und kalte Perlen. "Beinahe", wisperte er und legte den Daumen unter ihr Kinn, um es leicht anzuheben, damit sie die Bewegung seiner Lippen genau beobachten konnte - und darin vielleicht sogar noch einmal eine Verheißung für sie lesen ließ. "Je t'adore."
Gris wiederholte es leise, aber sie konnte jeden Laut davon an ihrem eigenen Leib spüren. Die Eleganz der fremden Worte schien sich zwischen den beiden Körpern zu übertragen.

Dann ließ er ihrer beider Häupter wieder sinken, sodass sie den Liebesschwur erneut in sein Ohr raunen konnte. "Oui, très bien", lobte er als Allegra nahe an die Aussprache herankam und ließ wie beiläufig die Finger über die empfindlichen Stellen ihrer Wirbelsäule streichen. "Bald klingt ihr wie eine richtige Mademoiselle."
Vielleicht überraschte es ihn ehrlich, wie die Zähne über sein Ohrläppchen streiften. In jedem Fall entlockte es ihm ein leises Keuchen und wie im Affekt zog er die Kappadozianerin näher an sich.
Genoss diesen Augenblick der Unanständigkeit, ehe er sich ihr wieder entzog, sie aber immer noch im Arm hielt. Wer wollte schon in den ersten Augenblicken eines Abends alles haben, was man wollte, wenn das Sehnen danach und die Hoffnung auf Erlösung alles doch so viel besser machten.

"Sind das die Dinge, die für das Elysium nicht geeignet waren?", wollte er leise raunend wissen und sah auf die Dame dieses Abends hinab. "Oder gibt es hier noch mehr Lehrstunden, die uns erwarten."
"Darum, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und so der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben." - Paulus von Tarsus, Römerbrief 5,12
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