[1087] Wie läuft die Suche? [Rivana, Gabriel]

[Gabriel Ducas]

Wie lange war er jetzt schon in Genua? Nachdenklich legte Gabriel den Kopf leicht schräg und zuckte im Anschluss mit den Schultern. Eigentlich zu lange. dachte er bei sich und erinnerte sich zurück an sein Gespräch mit dem ersten Herold Toma. Er hatte ihm einen guten Überblick verschafft, wenn er auch eher den Eindruck vermittelt hatte, das Gespräch wäre eine lästige Pflicht gewesen. Gabriel wollte es anders machen. Vermutlich hassten die meisten Neugeborenen ihn dafür, aber er wollte sie regelmäßig sehen. Berichte über Fortschritte aber auch über mögliche Probleme. Vielleicht konnte man mit kleinen Händeln gar hier und da helfen? In den letzten Jahren hatte er einige Gespräche geführt. Hatte Neugeborene Neuankömmlinge begrüßt aber auch Vasallen vorgeladen, um über den Stand der übertragenen Aufgabe zu sprechen.

Auch Rivana erhielt eine Einladung des Herolds. Dieser wolle sich mit ihr über die übertragene Aufgabe austauschen und im allgemeinen Erkundigungen einholen. Mit ruhigen Worten hatte er seinem alternden Gefolgsmann die Worte diktiert und dieser hatte sie mit zittriger Hand niedergeschrieben. Danach hatte er den alten Mann angehoben, ins Bett getragen und zugedeckt. Die Einladung erreichte die Verborgene über das Elysium, war jedoch selbst nicht für die dortigen Räumlichkeiten, sondern führte zu einem anderen Ort. Der Villa Fiori. Das alte Gemäuer war runderneuert. Die Bauarbeiten waren vermutlich erst vor kurzem abgeschlossen und es gab noch keine größere Inneneinrichtung. Ein Kenner würde wohl die meisterlichen Pläne zur Umsetzung des Gebäudes bewundern können, welche neue Pracht mit sich brachten und die doch auch die alte Erhabenheit bewahrten.

Inmitten des edlen Marmorbodens des Gästehauses erstrahlte ein beeindruckendes Mosaik, das zweifellos Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. Ein majestätischer Baum bildete das zentrale Motiv des Mosaiks. Seine mächtigen Wurzeln drangen tief in die Erde ein, und seine Zweige erstreckten sich in alle Richtungen, als ob sie die Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft symbolisierten. Der Baum war in warmen, erdigen Farben gehalten, die Ruhe und Harmonie ausstrahlten. Um den Baum herum versammelten sich Menschen und vermutlich Vampire in einem anmutigen Kreis. Die Identitäten waren nicht offensichtlich, da der Künstler geschickt vermied, die Klarnamen der Clans oder die Merkmale der Vampire hervorzuheben. Jeder von ihnen trug jedoch Symbole, sei es eine Feder, ein Buch, ein Schwert oder eine Waage, die seine individuelle Rolle im Streben nach Veränderung und Harmonie, aber auch etwas, das vermutlich seinen Clan repräsentierte, verdeutlichten.

Die Szene war von kunstvollen Mustern und kulturellen Symbolen umrahmt, mit Elementen aus verschiedenen Kulturen und Epochen, die das Forschungsinteresse Gabriels an der Geschichte und Philosophie anderer Völker widerspiegelten. Diese Elemente verschmolzen nahtlos miteinander und erzählten die Geschichte einer Gesellschaft, die durch kulturellen Austausch und Zusammenarbeit reicher und harmonischer wurde. Der Perfektionismus des Künstlers zeigte sich in jedem winzigen Stück des Mosaiks. Die Farben waren auf magische Weise abgestimmt, und die Linien und Formen waren präzise gelegt. Jedes Detail wurde sorgfältig ausgearbeitet, so dass die Gesamtkomposition sowohl ästhetisch als auch symbolisch beeindruckend wirkte. Am besten konnte man dieses Werk wohl mit den Worten „Harmonie der Zeit" beschreiben, und es war nicht nur ein Mosaik, sondern eine Botschaft an alle Gäste des Gästehauses. Es mochte jene daran erinnern, dass Menschen und Vampire gemeinsam an einer besseren Zukunft arbeiten konnten und können. Es ermutigte zur Reflexion über die Bedeutung von Kunst und Schönheit im Dienst des sozialen Wandels und der friedlichen Koexistenz.

Hinter dem Eingangsbereich stand Gabriel und wartete auf seinen Gast.

[Rivana]

Eines Tages erhielt Rivana eine Einladung von Werten Gabriel Ducas. Seit dem letzten Treffen sind doch schon ein paar Jahre vergangen. Rivana war anfangs etwas verwirrt und sie dachte zurück an ihre erste Nacht wo sie in Genua angekommen ist und mit dem Herold das Gespräch hatte.
“Hatte er damals nicht gesagt, ich solle mich melden ?" "oder war es doch umgekehrt?” "Bezüglich der Aufgabe? dachte Rivana

Die Einladung, die sie bekommen hat, führte sie zu der Villa Fiori, die im Stadtteil Mascharana liegt. Zum genannten Zeitpunkt traf Rivana dort ein. Das Anwesen verbirgt sich hinter einer Außenmauer und einem kleinen Garten mit Orangenbäume.
Vor der Villa wurden viele Rosenbüsche in allerlei Farben gesetzt. Als Rivana den Eingangsbereich betritt, wartet bereits der Herold auf sie.
Gemäß der Etikette begrüßte sie ihn.

[Gabriel Ducas]

Der Brujah schenkte der Verborgenen ein kurzes Nicken. „Willkommen.“ sagte er knapp, drehte sich um und die Hände breiteten sich etwas aus. „Es ist noch nicht fertig. Aber ich dachte mir, ihr wollt vielleicht einen Blick auf die Handwerkskunst eures Clansbruders werfen. Die Baupläne sind vom werten Vergonzo.“ erläuterte er als er mit ihr über den kleinen Innenhof zu einem Raum ging. „Beeindruckend, wie man Neues schaffen kann und dennoch auch Altes bewahrt.“ beiläufig öffnete er eine schwere Tür und dahinter fand sich beinahe schon eine Kopie des Raums, den sie von ihrem ersten Treffen kannte. Lediglich der Hocker vor dem Tisch war durch einen deutlich bequemeren Stuhl ausgetauscht. „Nehmt Platz. Ich bin gespannt zu hören, wie es euch ergangen ist.“ nachdem sie eingetreten war, schloss er die Tür und sie waren allein in dem schummrig beleuchteten Raum. „Oh. Bitte seid unbesorgt. Ich versuche das Amt des Herolds aktiver zu gestalten als andere.“ nun ging er zu dem unbequemen Hocker, den er für sich offenbar nicht geändert hatte, nahm Platz und griff bereits einige der kleinen Steine und Splitter während er darauf wartete, was Rivana wohl tun würde.

[Rivana]

Rivana nickte leicht, während sie über den Innenhof gingen.
"Es ist wirklich beeindruckend zu sehen, wie Vergonzos Vision Gestalt annimmt."
Als er die schwere Tür öffnete und sie eintreten sah der Raum genau so aus wie bei A Tarda Ora. Sie nickte leicht und setzte sich auf den Stuhl, wo er hingedeutet hatte.
“Ich habe mich mit den Straßen hier in Genua vertraut gemacht.”
“Hatte die ein oder andere Unterhaltung und habe mich der Aufgabe gewidmet, die Ihr mir bei unseren ersten Treffen gegeben habt."
"Gibt es etwas Bestimmtes, womit ihr anfangen wollt?” fragend schaute sie ihn an und deutete auf die Steine und Splitter: "Darf ich?” fragte sie unsicher

[Gabriel Ducas]

Er nickte als sie auf die Splitter deutete. „Bitte. und beobachtete im Anschluss was sie damit wohl anstellen würde. Während dessen antwortete er „Nun es freut mich zu hören, dass ihr die Möglichkeiten der Aufgabe erkannt und euch mit der Stadt und den Bewohnern vertraut gemacht habt.“ er selbst nahm nun einige der Splitter, beugte sich einen Moment nach vorn und begann an einem bereits bestehenden Mosaik, welches eine Maske zeigte, zu arbeiten. „Wie ich bereits sagte, versuche ich das Amt aktiver auszuüben, daher meine Einladung. Es ist immer besser rechtzeitig das Gespräch zu suchen. Was könnt ihr also berichten? Wie geht es voran? Habt ihr bereits Fürsprecher finden können?“

[Rivana]

Als er bejahte, beugte sich Rivana vor und betrachtete die verschiedenen Steine und Splitter. Sie nahm gelegentlich einen auf und versuchte ihn in das bestehende Mosaik zu ergänzen. Rivana nickte auf das von ihm gesagte und überlegte kurz, wo sie anfangen sollte. “Es geht sehr gut voran", sprach sie mit einer etwas ernsteren Stimme. “Ja, ich habe von La Strega eine Fürsprache bekommen.” “Was den zweiten Fürsprecher angeht, das gestaltet sich schwieriger als gedacht." sprach Rivana leicht verlegen weiter.
"Die Namen, die Ihr mir nanntet, da konnte ich schon von dreien erfahren, wo Sie sich eventuell aufhalten könnten.” Rivana war unschlüssig, was sie mit diesen Informationen anfangen sollte. Rivana fummelte an einem Splitter rum, es war zu sehen, dass sie nicht ganz so bewandert darin war wie ihr gegenüber.

[Gabriel Ducas]

Mit einem anerkennenden Nicken und gehobenen Augenbrauen, quittierte er Rivanas Aussage zum Fortschritt ihrer Aufgabe. „Das ist gut. Ich nehme an, ihr habt unter anderem erfahren, dass eure Clansschwester Signora Achilla Botschafterin in Venedig ist.“ sagte er mit einem neugierigen Lächeln. Auch der Brujah schien diesbezüglich Informationen einzuholen. „Ich begrüße Fortschritte in der Aufgabe sehr und es zeigt das ihr diese ernst nehmt. Ich bin gespannt, welche weiteren Informationen ihr diesbezüglich geben könnt.“ der Gelehrte legte den Kopf fragend leicht schräg und war offenbar wirklich erfreut, so wie er lächelte.

„Ich werde euch weitere Namen nennen, nachdem ihr mir berichtet habt. Was hingegen die Fürsprache eurer werten Clansschwester angeht…“ dieser Punkt schien ihn weit weniger zufrieden zu stellen aber er ergänzte lediglich „…nun ich werde dies vermerken.“

[Rivana]

“Nun, was die Fürsprache angeht, scheint ihr nicht sehr erfreut darüber zu sein….”
“Wenn ich mich da erklären dürfte, ich muss mich erst bei meinen Brüdern und Schwestern beweisen." "Und das geht nur, indem ich mit Taten bei ihnen bestehe.”
Rivana wusste nicht ,dass Signora Achilla Botschafterin in Venedig ist, ließ sich aber nichts anmerken. Stattdessen begegnete Rivana´s Blick Gabriel und lächelte ihn ebenfalls an.
"Das was ich herausgefunden habe ist:"
"Il Ghiotto hat die Stadt verlassen, vermutlich nach Sardinien."
"Gerüchten zur Folge, weilt Anastasia nicht mehr unter uns"
"Signora Achilla, da wurde mir gesagt das die Herrscherin bereits weis wie es um sie steht." Rivana blickte auf und fixierte mit ihrem Blick Gabriel und versuchte, ihn zu lesen, was in ihm vorging.

[Gabriel Ducas]

„Vermutlich Sardinien?“ interessiert strich sich Gabriel durch den Bart und musterte Rivana. „Diese Mutmaßung hätte ich gern bestätigt. Was Anastasia angeht...“ Gabriel hob die Hand zu einer sanft auffordernden Geste. „…berichtet mir doch bitte mehr. Seit wann weilt diese nicht mehr unter uns? Wo weilt sie? Was konntet ihr erfahren?“ forderte Gabriel mit freundlichen und interessierten Worten die Nosferatu auf, etwas mehr zu erzählen.

„Seid bezüglich eurer Fürsprecher unbesorgt. Ihr missversteht mich. Es geht nicht darum, ob ich erfreut bin. Es ist einerseits eine ungewöhnliche Wahl, andererseits spielt es keine Rolle was ich denke.“ die traurigen Augen blickten direkt zu Rivana als er sagte „Zwar sprechen die Fürsprecher für euch. Doch sagen sie auch einiges mehr als nur das.“

[Rivana]

“Inwiefern eine ungewöhnliche Wahl?” fragend, blickte Rivana Gabriel an.
“Die letzte Sichtung von Anastasia war im Jahre 1034, mit dem Ausbruch des Feuers verschwand sie, genauso wie viele andere Brüder und Schwestern verschwanden.”
"Auf weitere Nachfragen wurde mir nur zugetragen, dass sie für tot gehalten wird."
Rivana nahm einen farbigen Splitter und setzte ihn ins rechte obere Eck vom Mosaik, wo sie dachte, dass er ganz gut dorthin passte.
“Ihr hattet bei unserem letzten Gespräch gesagt, was die Fürsprecher angeht, soll einer ein Vasall und einer ein angesehener Kainit der Schatten sein”. "Meine Frage wäre, wer ist für Sie ein angesehener Kainit der Schatten?” und schaut sich nebenbei die Splitter an.