[1087] Weißer Sand [Gabriel, Harl]

[November '23]
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Harl
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Re: [1087] Weißer Sand [Gabriel, Harl]

Beitrag von Harl »

“Ja”, raunte Harl. “Darum… komme ich herauf. Dort unten… ist kein Platz für Gedanken.” Und doch war seine Stimme weich, als er von ‘dort unten’ sprach.

“Die Welt ist… hn. Sie ist so viel größer. Weiter. Tiefer als wir verstehen. Am Anfang sind wir voll mit Menschengedanken und Menschenwissen und beides ist meist viel zu klein. Eng. Blind.”
Kurz zuckte seine Hand hoch und er legte einen Zeigefinger an sein mondbleiches Auge.

“Und danach bekommen wir neues Denken eingegeben, enge Grenzen. Da halten viele an. Sie gehen die Grenzen ab. Machen sie verflochtener, schöner, bauen darauf Schlösser, Festungen, Schicksale, Reiche, Imperien. Und allein dort ist unendlich viel zu fragen. Zu finden. Zu lernen. Zu verstehen.”
Harl hob dazu die Arme als wäre dieses Gästehaus um sie herum ein Beispiel dafür, ebenso wie das Mosaik zu ihrer beider Füßen.

“Bei mir fing’s damit an: Kirke lehrt mich die Traditionen. Weil sie von Kain sind, vom Ersten. Ich frage sie: Was ist mit denen, die die Bibel nicht kennen? Die Kains Namen nicht kennen? Ich frage sie: Du warst nie ein Christenmensch und als du unter der Sonne gelaufen bist, gab es andere Götter. Und doch sprichst du von Kain und den Ersten Gesetzen, die er allen gab. Lange bevor es Christenmenschen gab. Was ist es dann, was da in der Bibel steht? Wer hat sie geschrieben? Für wen? Sind es nur Geschichten, für Menschen?”

“Was ist mit den anderen Geschichten, nh? Was ist mit Jesus Christus? ‘Das ist mein Leib. Das ist mein Blut.’” Er rezitierte die Worte der Heiligen Kommunion und machte eine Geste als böte er Kelch und Brot an wie ein Priester in der Kirche es tut. “Alle essen seinen Leib und trinken sein Blut und folgen ihm. Ihm, der ohne Vater gezeugt wurde, von nur einer Mutter. Von ihm, der nicht im Grab liegen blieb.”

“Was liegt uns noch alles im Blut? Oder in den alten Geschichten? Warum ist Euer Blut anders als meines? Aus was im Blut sind Blutsbänder gemacht? Und wenn man das versteht, kann man sie fortwaschen? Neu flechten? Brechen?”

“Oder unsere Ersten. Woher kommen die Unterschiede zwischen uns? Warum sind wir nicht… ein Blut? Warum sind wir dreizehn verschiedene? Wie? Ist das Blut des Ersten vollkommen und wir alle sind nur …nh… einzelne Steine im Mosaik?”

Der Malkavianer hatte begonnen, in seinen Fragen wild hin und her zu springen und er schien gerade erst mit ihnen begonnen zu haben. Doch dann zügelte er sich und senkte kurz den Kopf. Er legte die Hände flach auf den Boden vor sich als würde er so wieder zu einer Art von Stabilität finden.

“Jagd”, raunte er leise. “Macht die Dinge einfach und klar. Eine Jagd nach der anderen. Kein Ende. Jede führt weiter. Jedes Wissen eine Stärke. Jeder Hunger ein Antrieb.”
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Gabriel Ducas
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Re: [1087] Weißer Sand [Gabriel, Harl]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Wenn auch die Laune Gabriels sich nicht wirklich aufhellte, so wirkte er dennoch interessiert und neugierig. Er ließ Harl alle Zeit und allen Raum, die dieser für seine Worte benötigte und lauschte nachdenklich. Sind wir nicht auch gezeugt von nur einem und bleiben nicht im Grabe liegen? mit einem mitleidigen Lächeln sah er schließlich zu dem Malkavianer. „Hat sie euch Antworten gegeben?“ nicht Neugier lag in der Stimme des Brujah, sondern vielmehr Mitgefühl. Die Ältesten geben selten Antworten. Es ist als wäre es immer nur ein weiteres Rätsel, dass wir selbst lösen müssen. Ohne jedoch Anhaltspunkte zu bekommen. bei diesen Gedanken sah er wieder auf sein Werk. War diese Welt nicht ein Mosaik? Musste man nicht jeden weiteren Stein erjagen? Natürlich wollte man dann nicht, dass andere ihn mit weniger Aufwand erhielten. Langsam hob der Brujah den Blick. „Es sind wichtige Fragen, die ihr da stellt. Viele davon führen in die Vergangenheit und es kostet Zeit Antworten zu jagen.“

Der Herold richtete sich etwas in dem Stuhl auf, ehe er, immer noch mit leichter Trauer in der Stimme fortfuhr. „Mein Hunger ist groß. Doch ich will nicht nur nach hinten schauen. Ich will die Welt…“ langsam breitete er die Arme aus und machte damit eine große Geste. „…die Zukunft gestalten. Mir bleibt kaum Zeit in der Vergangenheit nach Wissen zu jagen. Jedoch…“ nun betrachtete Gabriel seinen Gast nachdenklich „…ich bin bereit gemeinsam zu jagen.“
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Harl
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Re: [1087] Weißer Sand [Gabriel, Harl]

Beitrag von Harl »

“Sie hat mir Antworten gegeben”, meinte Harl und sah nicht aus als hätten ihm diese große Erleuchtung gebracht. “Ich verstehe sie bis heute nicht. Ein paar.”

Er zuckte mit den Schultern und führte zumindest wohl einen Teil davon aus: “Es gab einen Ersten von uns. Das war lange bevor das Heilige Buch geschrieben wurde. Was darin steht… nh.” Ratlos spreizte er die Finger.
“Er hatte Kinder und sie sind beinahe so mächtig wie er. Beinahe so schrecklich.” Wieder zuckte er mit den Schultern.
“Einer war der Erste. Wir haben begonnen, irgendwo. Und dieser Erste hatte all unser Blut und all unsere Macht. Vor der Bibel, vor Babel oder der Sintflut oder den Stämmen Israels, vor Moses und Ägyptens Pharao-König. Nach dem Sünden-Fall.”

Mit den Worten hatte Harl eine Hand gehoben, wie für ein Angebot. “Jagen wir gemeinsam. Für den grauen Hunger, nach Vergangenem. Für den weißen, knochenbleich. pergamenthautbleich. Nach Wissen. Vergangenheit. Zukunft. Eins wird das andere.”

“Eine erste Jagd: Ich will wissen, wie ich oder du Ghule erkennen kann. Kann auch dir nutzen, für …die Gemeinschaft, die du fügst. Mir, wenn ich Liktor werden will. Ein Anfang für uns?”
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Gabriel Ducas
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Re: [1087] Weißer Sand [Gabriel, Harl]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Der Brujah nickte kurz und mit einem leicht gequälten Lächeln, ganz so als hätte er auch nicht erwartet, dass es anderen mit den Ahnen anders ging. Viele Dinge waren einfach kryptisch und man stand vermutlich auf mehreren verschiedenen Schachspielen und wurde ohne Informationen von den Ältesten immer in eine andere Richtung gezogen. „Nun gut. Jagen wir gemeinsam.“ stimmte Gabriel der Aufforderung des Malkavianers zu. „Es wird ein Anfang sein.“ ergänzte er nachdenklich. Wie erkennt man Ghule? Darüber habe ich noch nie nachgedacht.

„Aktiv am Tage und bei Nacht. Schwer festzustellen.“ grübelnd sah er auf das Bildnis hinab. „Viele erledigen jedoch Dinge, die unsereins am Tage nicht bewerkstelligen kann. Ihr Antlitz bleibt doch ewig jung, wie unseres?“ fragte der Brujah und deutete mit dem Finger auf einige der Gestalten in dem Mosaik, auch ihr Aussehen, war auf ewig festgehalten in diesem Handwerksstück. „So könnte man sie, über andere Menschen identifizieren. Jenen, den auffällt, dass die holde Maid oder der Bursche nicht altert…“ es war eine offene Formulierung und er sah fragend in Richtung Harls als er ergänzte. „Sicher nicht direkt zu ermitteln. Wie würdet ihr vorgehen?“
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Harl
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Re: [1087] Weißer Sand [Gabriel, Harl]

Beitrag von Harl »

“Das Altern. Ja.” Harl nickte. “Beschissen auch, für die Stille. ‘s fällt auf.”

Er schüttelte sich einmal.
“Wonach ich suche, geht tiefer. ‘s ist etwas in unserem Blut. Sie kriegen das Blut, brauchen es dreimal, ja? Dann werden sie Ghule. Etwas in ihnen wird anders. Sie altern nicht mehr, außer, sie bekommen kein Blut mehr. Brauchen also auch etwas aus unserem Blut.”

Er hob einen Arm an und tippte dann mit den Fingern der anderen Hand auf den Unterarm, wo die Adern und Venen so dicht unter der Haut entlang liefen.

“Man kann Vampire und Menschen unterscheiden. Wenn man weiß, wie man sie ansehen muss. Es ist …hn. Es ist eine Sache in der Seele. Im Sein. Unter der Oberfläche. Es ist etwas und einen Teil davon kriegen auch die Ghule ab. Ich will wissen, was das ist.”

Harl schnalzte einmal mit der Zunge und meinte dann. “Ich habe keinen Ghul. Habt Ihr einen? Mehrere? Wir bräuchten einen, um zu sehen. Zu suchen.”
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Re: [1087] Weißer Sand [Gabriel, Harl]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Ein sanftes Schmunzeln fuhr über die Lippen von Gabriel. Interessante Fragen die er da stellt. So unverfänglich und doch mit viel Informationen. Kurz nickte er Harl anerkennend zu, sah dann auf das Bild und antwortete mit ruhiger Stimme. „Keinen.“ gab er unumwunden zu. Sein Finger zeigte auf ein paar der Gestalten, die um den Baum verteilt standen. „Menschen sollten altern.“ erklärte er nüchtern. „Es beraubt sie ihrem Feuer und ihrer Leidenschaft, wenn sie das Ende nicht mehr fürchten müssen.“ nun wanderte der Blick wieder zu Harl. „Außerdem kann man mir so nichts wegnehmen.“ ergänzte er seufzend.

„Doch ich verstehe euren Punkt. So wir einen benötigen, könnten ihr oder ich einen schaffen. Als vom Blute Malkavs stehen euch mehrere zu. Oder…“ nun betrachtete er den Jäger kurz nachdenklich. „Eine Jagd auf einen?“ er ließ Harl Zeit darauf zu antworten. Immerhin ist ihm die Jagd heilig. „Vielleicht können wir so noch etwas mehr aus unserer Beute herausbekommen.“ So sehr Gabriel offenbar das natürliche altern am untoten Herzen lag, waren die Menschen dennoch auch nur Beute oder Waren.
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Harl
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Re: [1087] Weißer Sand [Gabriel, Harl]

Beitrag von Harl »

Harl nickte zu Gabriels Gründen, warum dieser keinen Ghul an sich gebunden hatte. Er schien dem mehr oder weniger zuzustimmen.
“Ähnliche Gründe. Bei mir”, raunte er. “Nhh.. Jagd auf einen Ghul. Es fallen raus: Die Frau im Elysium. Zu präsent. Der alte Ghul der Weißen Prinzessin. Zu wichtig. Für sie, für alle. Heh. Interessanter Schwachpunkt der Domäne Genua.” Er sagte das nur beiläufig, doch es offenbarte einiges über seine Art, die Welt zu sehen. “Beide könnten jedoch …hn. Vielleicht beantworten sie Fragen. Vorsichtige Fragen.”

“Für die Ghule von Liviu Cosma… komme ich wahrscheinlich zu spät. Kann schauen, in Votori. Gefährlich, wahrscheinlich eine Falle. Der Ghul sitzt da noch, Köder. Und wer ihn holt, wird eingefangen. So fängt man solche wie uns.”
Harl zupfte sich am Bart.

“Hatte er noch andere Ghule, Liviu Cosma? Oder… nh. Andere in der Domäne. Zu schwach, um auf ihre Ghule gut achtzugeben?”
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Gabriel Ducas
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Re: [1087] Weißer Sand [Gabriel, Harl]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Auf die Einschätzung der Allesfresser könnte ein Schwachpunkt der Domäne sein nickte Gabriel ernst. Auch ihm war dies offenbar bewusst. „Mariam und Lucio Il Onnivorno sind beide zu präsent.“ bestätigte er knapp Harls Einschätzung. „Eine dezente Befragung könnte bezüglich der Frage jedoch sicher interessant sein. Allerdings…“ nun sah der Gelehrte wieder auf. „…stellt sich die Frage, wie offen beide antworten würden und wie ihre Besitzer reagieren.“ aus der Abscheu um dieses letzten Umstands machte er offenbar keinen Hehl. „Ob Liviu Cosma weitere Ghule im Besitz hatte, ist mir nicht bekannt. Jedoch stehen Mitgliedern des Clans der Rose mehrere Blutsdiener zu. Es ist daher nicht unwahrscheinlich.“ nun wanderte der Blick wieder nachdenklich auf die Personen um den Baum und wie zu sich selbst sagte er „Liviu Cosma ist 1063 in die Domäne gekommen. Sollte es weitere geben, könnten diese plötzlich stark gealtert aber dennoch am Leben sein?“ mit einem sachten Kopfschütteln verscheuchte er den Gedanken, war sich allerdings wohl doch sehr bewusst, dass er hier Informationen preisgegeben hatte als er sich wieder mehr an den Malkavianer wandte.

„Ich teile eure Einschätzung. In die Falle Votori sollten anderen tappen. Blutsdiener gleich welchen Schrittes müssen den Liktoren gemeldet werden. In diesem Falle sind meine Informationen spärlich. Aber ich kann euch Namen nennen. Spuren. Eine Frau Namens Tia ist eine solche und gehört wohl zu Arash, ebenso zwei Männer mit Waffen. Soldano und Estaban, welche dem werten Montoya zuzuordnen sind. Andreio, der Harfner, könnte ein solcher sein, der der wohlwerten Atessa zuzuordnen ist.“ nachdenklich fuhr er sich durch den Bart. „Zwei Jüdinnen, Namens Esther Teitelbaum und Abigail Palache, habe ich ebenfalls in Verdacht, ebenso einen Schüler des hiesigen Rabbi. Sie gehören vermutlich zum Gefolge der werten Allegra. Auch eure vormalige Clansschwester, die Autarkie Angelique, könnte ihre Blutsdiener noch halten. Einen davon, einen Kapitän Namens Leon, jedoch, rührt nicht an. Er hat einen gewissen Wert. Auch der werte Baumeister, dürfte sicherlich unter den hiesigen Bauleuten einen Diener mit gewissem Einfluss haben.“

Ruhig lehnte er sich nun zurück und betrachtete Harl abwartend. Die Informationen waren sicher einiges Wert allerdings hatte sich der der Jäger aus der Tiefe als jemand erwiesen, der wusste, wie man Geschäfte machte. So gab es keinen Grund lange, um Preise zu feilschen.
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Re: [1087] Weißer Sand [Gabriel, Harl]

Beitrag von Harl »

“Liktor… . Ja. ‘s ist ein Amt für …Jäger. Wächter. Beschützer. Mörder. Alles davon”, murmelte Harl vor sich her, während er wohl über Gabriels Ausführungen nachdachte.

“‘ch werde einen auftreiben. Oder mehr. Wollt Ihr… selbst auch untersuchen? Befragen? Ich habe… Ideen, doch es noch nicht probiert. Wortwörtlich. Ich weiß, wie das Blut eines Kainiten schmeckt. Ich weiß, wie es aussieht. Sich anfühlt. Riecht. Und das von Tieren, ebenso. Von Menschen, ebenso. Vielleicht… gibt es Unterschiede, in Ghulen. So will ich anfangen. Klein. Einfach.”

Er neigte einmal den Kopf und dachte wohl nach, um dann den Blick wieder zu heben und Gabriels Informationen mit eigenen aufzuwiegen:

“Abigail - ja, selber Verdacht. Die wohlwerte Allegra beschützt sie. Angelique… ja. Unter den Söldnern D’or, die den Turm besetzen. Die für die Juden arbeiten. Von denen einer umgebracht wurde, worüber die Stadt gesungen hat wie ein Vogelhaus. Vielleicht war’s ein Ghul, der umgebracht wurde? Vielleicht nicht. Aber dieses Rudel, diese Söldnerfamilie.”

“Der Baumeister… ja. Sehr sicher. Doch ich fasse Nosferatu-Ghule nicht an. Wenn ich nicht muss. Nosferatu-Sachen. Will meine Finger behalten.” Es schien Harl ernst damit zu sein und in diesen Worten schwang eine Art von Furcht oder Aberglaube mit, die wohl sicherlich mit seinen Gründen für dieses Prinzip zu tun hatten.

“Die verehrte Drita hat einen. Schwarz und groß und breit, er macht alles für sie. Er ist sicher nicht mehr jung. Wenn sie keine anderen hat, eine Schwachstelle von ihr. Könnte ihren Zorn wecken - wenn’s leichtere Ziele gibt, dann besser die.” Offenbar dachte Harl wirklich in so simplen Maßstäben: Was war möglich und was nicht? Wogen Gefahren und Nutzen einander auf?

“Arashs Tia… vielleicht. Er hütet sie. Wenn ich sie holen soll, braucht es einen guten Ort dafür. Gefährlich, denn er ist Jäger, wie ich. Wird alles tun, um sie zurück zu holen. Ähnlich wie bei Nosferatu: ‘s gibt leichtere Ziele.”

“Montoya - kenne ich nicht. Seine Ghule, auch nicht. Was hat …Montoya über sie gezeigt? Was sie selbst über sich? Ihre Fährten?” In Formulierungen und Momenten wie jetzt wurde nur zu klar deutlich, dass Harl in solchen Begriffen dachte wie “Fährte”, “Schwachpunkt”, Beute und Jagd. Er machte dabei nicht einmal einen Unterschied zwischen Kainit und Mensch - beides konnte Beute sein. Beides konnte Jäger sein.

“Sonst: Angeliques Söldner, denn sie hat viele. Nh… ‘ch könnte sie vielleicht sogar fragen. Sie weiß vielleicht wie die Unterschiede bei ihren Leuten sind. Und sie will ihre Leute nicht verlieren. Angst und Stolz, kalt und heiß.” Lag da unterschwellig die Drohung von Gewalt in Harls Tonfall? Von Erpressung? Es klang nicht so, es klang sehr geradlinig, sehr pragmatisch. Er sprach über Methoden.

“Ansonsten: Der Jude. Sie kriegen wenig Schutz, müssen sich selber helfen. Alle nutzen sie aus, gebrauchen sie. Mhn. Ich schaue mal. Hat er einen Namen, der Schüler des Rabbi?”

Hier hielt er erst einmal inne: “Würde Euch etwas von diesen Dingen nützen? Würde Euch eine Jagd mehr nützen als eine andere?”
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Harl (Beschreibung)
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Gabriel Ducas
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Re: [1087] Weißer Sand [Gabriel, Harl]

Beitrag von Gabriel Ducas »

„Natürlich würde ich mir dies selbst anschauen und auch befragen.“ bestätigte er dass er offenbar durchaus auch selbst Forschungsinteresse hatte. „Was die Ermordung angeht, so gebt nicht viel auf die Gerüchte. Die Menschen neigen zu Übertreibungen. Aber es war die Werte Allegra, sie leugnet es nicht und gab an, dass es wohl Gründe gehabt hätte.“ Gabriel zuckte mit den Schultern, offenbar war der Tod eines Söldners nichts, was ihn sonderlich interessierte. Er selbst lauschte aufmerksam den Informationen die Harl verkündete und nickte hier und da, schüttelte auf die abschließende Frage jedoch den Kopf. „Nützen? Nein. Da es jedoch nicht primär um den Ghul geht, würde ich zu einem vermeintlich einfachen Ziel raten. Ich teile eure Einschätzung bezüglich der Nosferatu, der Ghul der Geißel und oder verehrten Ancilla könnte mehr Probleme verursachen, als Fragen beantworten. Montoyas Ghule, sind, ähnlich wie die Söldner kampferprobt.“ langsam überflog er das Mosaik und seine Augen wanderten zwischen einer Gestalt die einen Rosenbusch pflegte und einer die ein Grab aushob hin und her. „Schwierig… murmelte er.

„Die Rose hat, meiner Einschätzung nach, das Wohlwollen des verehrten Blutvogts, während sich die Werte Allegra im Streit mit Angelique befindet. Dieser zieht weitaus größere Kreise und beschäftigt mich leider mehr als man das bei einer Autarki vermuten könnte.“ der Brujah hob den Blick und sah wieder zu Harl. „Esther Teitelbaum, Din Goldstein oder Andreio der Harfner, erscheinen vermeintlich am einfachsten…“ gab er an, sah wieder zu den beiden Figuren und fragte: „Was wisst ihr über die werte Allegra und die wohlwerte Atessa?“
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