[1087] Wir segeln in den Untergang [Drita, Gabriel, offen (SL)]

Wenn die Sonne hinter das Appenningebirge sinkt, kriechen die Verdammten aus ihren Löchern. Dies sind ihre Geschichten.
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Drita
Lasombra
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[1087] Wir segeln in den Untergang [Drita, Gabriel, offen (SL)]

Beitrag von Drita »

Es war die Nacht vor dem zweiten Angriffstag. Nach den Kämpfen dieser Nacht lag nun die See absolutz ruhig vor ihnen. Die Lichter von Mahdia funkelten in der Ferne. Bereits gestern hatte Drita Gabriel eine Nachricht zukommen lassen. Ihn eingeladen über zu setzen. Lange würde die Schlacht nicht mehr dauern, aber die Reise hierhin war von einsamen Nächten geprägt. Es würde sicher gut tun, sich mal wieder mit einem vom Geblüt zu unterhalten.

Drita wartete in jener Nacht auf Deck. Sie schaute in Richtung der Stadt. Ihr Kleid hatte die Ancilla gegen wetterfeste Kleidung getauscht. Hose, Mantel, dazu eine Halbmaske. Die Haare waren zu einem strengen Zopf gebunden und an ihrem Gürtel hing ein Dolch. Es war sicher das erste Mal, dass ein Genuese Drita 'bewaffnet' sah.
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Il Canzoniere
Erzähler
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Re: [1087] Wir segeln in den Untergang [Drita, Gabriel, offen (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

Überall der Geruch von beissendem Qualm.

Der Wind stand günstig um nicht alles davon abzubekommen, aber dennoch war der Geruch überall. Die Verteidiger hatten den ganzen Tag über erbitterten Widerstand geleistet und sogar ein paar der Schiffe in der Bucht versenkt. Trotzdem sah es nicht gut aus. Stundenlang waren Genuesen und Pisani gegen die Mauern angerannt,hunderte von Armbrustschützen hatte blutige Ernte unter den zahlenmäßig stark unterlegenen Ziriden gehalten. Sowohl Verteidiger als auch Belagerer standen unter großem Druck. Die italienischen Seeverbände hatten kein schweres Gerätdabei, lediglich hunderte von Leitern, Rammen und Schiffsgeschützen wie kleineren Ballistae und Onagern aus den raveccischen Werkzeugschmieden und sie hatten es eilig. Noch bevor Verstärkung aus nahegelegenen Städten eintreffen sollte, wollte man auf und davon sein. Daher der hohe Blutzoll, die Härte des Angriffs. Trotzdem gab es noch kein Durchkommen.

Auch die sporadischen nächtlichen Angriffe in der Nacht zuvor hatten lediglich gezeigt das mysteriöse Kräfte auf beiden Seiten im Einsatz waren. Hatte eine dunkle, riesige Wolke eine volle Tormannschaft erstickt, hatte ein einziger Mann in einer Kutte und der lauten Stimme eines Imams das Tor alleine mit seinen lauthalt vorgetragenen Suren gehalten.

Und nachdem unerklärlicherweise kurz vor dem Morgengrauen ein Feuer auf dem pisanischen Flaggschiff ausgebrochen war, wurde ein einzelner schwimmender Mann gesichtet der schwomm wie als ob der Teufel ihm Haiffischflossen geschenkt habe, in einem Tempo das schneller war als Armbrustbolzen schaffte er es an den Strand und von dort... verschwand er einfach irgendwo zwischen den Zelten. Vermutlich in einer genuesischen Uniform. Tags drauf entdeckte man zumindest einen nackten, blutarmen Leichnam.

Überall der Geruch von erkaltetem Blut.

Unbegrabene Leichen lagen vor der Stadt und das ächzen der Verwundeten deutete auf einen letzten Angriff vor weniger als einer Stunde, noch in der Dämmerung hin. Unter den Männern hieß es man habe das Nordtor zerstört, sei jedoch im inneren der Mauer aufgehalten worden und musste sich dann unter Beschuss von allen Seiten zurückziehen. Die lauten Geräusche der Hämmer und Sägen aus dem inneren geben den Gerüchten Auftrieb. Die Verteidiger hatten nur wenig Zeit für Ausbesserungen. Es heißt die Sarden würden bereits eine schnelle Eingreiftruppe zusammentrommeln um jegliche Reperaturarbeiten über Nacht zu verhindern.

Gerüchte gingen im Heerlager und der gewaltigen ankernden Flotte in Windeseile um. Auch von den zahlreichen Gefangenen Bauern, Ziegenhirten und Dörflern der umliegenden Gehöfte hatte man einiges in Erfahrung bringen können. Es scheint die Überraschung ist gelungen. Niemand hier ahnte vom kommen der Italiener.
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1087] Wir segeln in den Untergang [Drita, Gabriel, offen (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriel war mit einem kleinen Boot zu dem prachtvollen Schiff der Ancilla übergesetzt. Noch nie zuvor war er Teil einer angreifenden Macht gewesen. Der Brujah kannte dies nur aus der Perspektive jener, die nun innerhalb der Mauern darauf hofften, dass es wohl bald vorbei sein würde. Das sie mit dem Leben davonkommen würden. Als die Paddel ins Meer klatschten und das kleine Boot durch die Wellen pflügte, sah er mit grimmiger Miene auf die Stadt und dann hinaus aufs Meer. Schiffe. Soweit das Auge reichte. Dies wirst du wohl nie wieder vergessen. ging es ihm durch den Kopf als schließlich Holz auf Holz stieß und er sich an Bord des Schiffes von Drita begab. Es mochte merkwürdig erscheinen, den Handwerker hier, in seiner üblichen Kluft zu sehen. Noch merkwürdiger war da nur, dass die Farbfleckige Kleidung nicht davon ablenken konnte, dass da eine Klingenwaffe an der Seite des Brujah hing. Krieg ist die Hölle. Aber auch diese Herausforderung musst du meistern. An Deck angekommen blinzelte er einen Moment, schloss die Augen. Ob das Rauschen des Meeres die Schreie übertönt?“ Als er die Augen wieder öffnete ging er hinüber zu der dunklen Gestalt der Lasombra, blieb in angemessener Entfernung stehen und verneigte sich.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1087] Wir segeln in den Untergang [Drita, Gabriel, offen (SL)]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Die Luft war wärmer geworden, noch wärmer als sie zuhause war. Selbst in der Nacht, konnte man es noch spüren und es wehte ein ganz anderer Geruch über das Meer.
Sie standen allein an der Reling und sahen auf das leicht wellenschlagende schwarze Meer unter ihnen hinaus. Nachts fuhr das Schiff nicht, aus Angst man könnte auf irgendetwas ungesehenes auflaufen.
Dennoch kamen sie schnell genug ihrem Ziel immer näher.
Das war auch gut so. Die Blutsituation an Bord war nicht optimal. Das war erst das zweite Mal in ihrem Unleben, dass sie an Bord eines Schiffes reisten. Sie waren diese Bewegung des hölzernen Ungetüms unter sich immer noch nicht gewöhnt und wankten sichtlich über das Deck, was zumindest ihre tägliche Ausrede, warum sie nicht aus der Kabine kamen unterstrich. Seekrankheit.
Daher hingen sie nun auch an der Reling übertrieben durch, um den paar Matrosen, die wach waren, etwas vorzuspielen.

Marco hatten ihnen schon von all den neuen Orten erzählt, die er am Tag gesehen hatte, bevor er sich zur Ruhe gebettet hatte.
Sie waren nun sogar schon weiter südlich als sie je zuvor gewesen waren.
Was würde dort alles auf sie warten? Was war das für eine Welt. Afrika?
Sie waren ganz gespannt darauf. Was auch einer der Gründe war, warum sie überhaupt persönlich mitgefahren waren, auch wenn es enorm riskant war. Sie hatten eigentlich ganz andere Pläne, die damit riskiert wurden, aber es reizte sie so sehr einmal wieder etwas Neues zu sehen und zu erleben und vor allem auch das Tier ausleben zu können. Sie wussten noch nicht, was auf sie warten würde. Wie die Situation vor Ort wäre, aber es war ein Angriff. Es würde Tote geben und Blut…viel Blut…


Erste Angriffsnacht:

Nach ihrer Ankunft hatten sie eine Nachricht von einem anderen Schiff der hunderten Mitreisenden bekommen. Eine Nachricht von Drita.
So setzten sie sich, wie auch Gabriel zuvor von anderer Stelle, in ein Beiboot und ließen sich von Marco zu Dritas Schiff herüber paddeln, auf das sie dann kletterten.

Ähnlich wie Gabriel machte Paolo gar nicht den Eindruck eines Kämpfers, weniger noch dadurch, dass er nicht einmal ein Schwert dabei hatte, nur ein Messer am Gürtel. Auch trug er keine Rüstung, nur eine einfache Tunika, Bruche und lederne Beinlinge und Schuhe.

Abgesehen davon, dass sie sich bevorzugt mit den Händen verteidigten und angriffen, waren sie hier als Paolo auch nicht als Krieger hergekommen, sondern als Unterstützung.
Sie hatten Vögel zur Nachrichtenübermittlung dabei und konnten diese auch kontrollieren und so gezielt einsetzen.
Zudem war ihr Schiff dafür da nach den Kämpfen Beute nach Genua zubringen und hielt sich so ohnehin in der hintersten Reihe der Angriffsflotte.

So sie der Lasombra schließlich gegenüber standen verneigten sie sich tief vor ihr, nichts sagend.
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Drita
Lasombra
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Re: [1087] Wir segeln in den Untergang [Drita, Gabriel, offen (SL)]

Beitrag von Drita »

Die Lasombra drehte sich langsam herum und wendete den Blick somit von der angegriffenen Stadt ab. Sie lächelte sanft, ließ die Augen über die beiden anwesenden Männer gleiten. Das nicken und die Erlaubnis sich zu erheben und zu sprechen folgten rasch.

"Da sind wir also, drei Nicht-Krieger, in einer Schlacht... und trotzdem auf der Suche nach Ehre, Beute und Gewinn."

Ihr Blick wanderte nochmals über Gabriel, dann Paolo.

"Ihr Beiden kennt euch?"
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1087] Wir segeln in den Untergang [Drita, Gabriel, offen (SL)]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Paolo" nickte, nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatten und kurz zu Gabriel gesehen.

"Wir haben jeder unseren Teil zum Aufbau des neuen Gästehauses geleistet. Und dieser Aufruf nun...ich hätte ehrlich nicht gedacht, dass ihr hier sein würdet, wohlwerter Gabriel." sprachen sie schließlich direkt an den Brujah gerichtet.

"Aber ich kann sagen, dass mich allein die Ferne angezogen hat. So viele neue Eindrücke. Wart ihr schon einmal hier, verehrte Drita?"
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Gabriel Ducas
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Re: [1087] Wir segeln in den Untergang [Drita, Gabriel, offen (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Mit einem knappen Nicken begrüßte der Gelehrte den Wandler, wandte sich dann jedoch an Drita, um zunächst der Älteren zu antworten. „Wir sind uns bekannt. Der werte Paolo ist bereits seit einiger Zeit in der Domäne und hat, als einer der wenigen, seinen Beitrag zur Restaurierung des Gästehauses der Domäne, eine Aufgabe der höchst verehrten Majestät, geleistet.“ danach ließ er den Blick über die Szenerie hinter der Lasombra gleiten bevor er auf ihre weiteren Aussagen einging.

„Ich bin Vasall der Domäne und es ist meine Pflicht diese zu unterstützen. Ich bin also nicht mit der Aussicht auf Beute hier.“ mit dem Kinn deutete er in Richtung der belagerten Stadt. „Ich bin hier um etwas zu lernen. Mich vorzubereiten. Eine Lektion, auf die ich gern verzichtet hätte.“ die Stimme des Brujah passte sich dem melancholischen Blick an. Doch es lag auch Entschlossenheit darin. „Scheinbar muss ich zum Krieger werden. Mein erhoffter Gewinn ist also nicht materieller Natur.“
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Drita
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Re: [1087] Wir segeln in den Untergang [Drita, Gabriel, offen (SL)]

Beitrag von Drita »

Drita nickte auf die gemeinsame Bekanntschaft der Beiden hin und schaute dann erst einmal zum König. "Eine Aufgabe von der ich gerade zum ersten Mal höre. Ich nehme an sie wurde ausgesprochen vor meiner Ankunft. Gibt es dort noch etwas zu tun? Kann man den Aufbau noch unterstützen? Wie ihr schon sagtet... es ist unser aller Pflicht... Vasall oder Gast... die Domäne in der wir weilen zu unterstützen."

Dann schenkte sie Paolo ihre Aufmerksamkeit. "Leider nicht. Ich hätte diese prächtige Stadt gerne einmal in friedlichen Zeiten gesehen. Wer weiß... vielleicht eines Tages."

Sie hob leicht die Arme und schaute abermals über die Lichter an den Mauern. "Händler, Wissensuchende und doch sind wir als Waffen unseres Prinzen hier. Es ist schon... erstaunlich, dass ansonsten nur mein sehr verehrter Ältester, unser Seneschall, mit seinem Schoßhund hier ist. Hat Genua so wenige Krieger? Wo sind die anderen Loyalen unseres Prinzen?"
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1087] Wir segeln in den Untergang [Drita, Gabriel, offen (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriel nickte zur Bestätigung, dass die Ancilla bei der Vergabe der Aufgabe noch nicht in der Domäne weilte. „Eure Annahme ist korrekt. Die Führung in dieser Aufgabe wurde mir und dem wohlwerten Macario nach dem Wettbewerb der Künste von ihrer höchst verehrten Majestät aufgetragen.“ der Brujah sah kurz zu dem Ravnos. „Sie legte die gesamte Aufgabe jedoch in unser aller Hände. Die Schäden des Brands sollen beseitigt und die Verantwortlichen für den schändlichen Anschlag gefunden werden.“ ergänzte Gabriel pflichtbewusst. „Es wäre mir eine Ehre, wenn ihr uns unterstützen möchtet.“ antwortete Gabriel respektvoll auf ihre diesbezügliche Frage.

Die folgende Geste und die Worte der Älteren nahm er etwas skeptisch zur Kenntnis, sah erneut zu Paolo und schüttelte im Anschluss den Kopf. Die Augen blickten mit Trauer und Sorge über die Stadt. Scheinbar hatte er nichts auf ihre letzte Frage zu antworten.
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1087] Wir segeln in den Untergang [Drita, Gabriel, offen (SL)]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Paolo blickte zu Gabriel: „So werdet ihr euch also direkt an den Kämpfen beteiligen?“

Bevor dieser darauf antworten konnte, wandte sich Paolo noch einmal an Drita:
„Bis auf den wohlwerten Tankred und Salvador scheint niemand, der in der Domäne Verbliebener Neugeborenen, mehr ein Krieger zu sein. So gesehen ist es nicht so überraschend, dass sonst niemand hier ist.“
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