[1089] Griechische Spiele [Roya, Allegra]

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Roya
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Re: [1089] Griechische Spiele [Roya, offen]

Beitrag von Roya »

Es war jene Sehnsucht nach Nähe, die die Malkavianerin in der Kappadozianerin bewusste entfachte, hauchdünn anzukratzen vermochte, doch letztlich gänzlich unbefriedigt zurückließ, in einem verzweifelten Schrei nach mehr, jene letzte Grenze dabei jedoch nie völlig überschreitend, in der Roya Allegra einfach nehmen würde, zur Not auch gegen ihren Willen. Es war mehr das Anregen von Lust, Phantasien, Wünschen, Träumen. Von Verbotenem, das Realität werden wollte. Aber vor allem war es die süße Qual der Lust, die sein wollte, aber noch nicht durfte.

Interessiert lauschte Roya den Worten, die über die Lippen der Kappadozianerin tanzten, die ihren dabei öffnend, als würde sie jeden Tropfen davon in sich aufsaugen wollen. „Ist es nicht ein süßer Hohn, dass gerade Gott von jedem zwei geschaffen haben soll. Ein Männchen und ein Weibchen, je, so heißt es. Doch von den Menschen schuf er nur den Mann allein.“ Ein schmales Lächeln umspielte ihre Lippen. „Nicht wahr?! So ja, was ist unsere Rolle in Gottes Plan? Sollten wir nie mehr sein, als die pure Befriedigung männlicher Lust?“
Am Ende einer Nacht sollten deine Füße dreckig sein, dein Haar zerzaust und deine Augen leuchten.
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Allegra Aldighieri
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Re: [1089] Griechische Spiele [Roya, offen]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

"Magst du den Teil nicht? Also Lust zu erwecken - und ihre Befriedigung zu versprechen? Also ich mache das voll gerne."

Allegra legt einen Finger an ihre Lippe und fährt sich über deren Unterkante, langsam und lasziv, während sie diese Worte wirken lässt.

"Aber das ist nicht alles, wozu wir gut sind.

Zur Zeit der Alten gab es beispielsweise den Stamm der Oiorpata, der Amazonen vom Thermodon weit im Osten. Ein rein weiblicher Stamm von berittenen Nomadenkriegerinnen, wild, rauh und wagemutig, im Kampf mit der Axt und dem Schießen mit dem Bogen jedem Mann ebenbürtig.
Sie waren aber kein Stamm Israels. Ihre göttliche Schutzpatronin war die Jägerin Artemis, jungfräulich, selbstbestimmt, und wir ihr Amazonenvolk keinem Manne untertan."


Interessiert beobachtet sie Royas Reaktion auf diese Beschreibung des antiken Reitervolkes - zumindest die Reitkunst und die Rauheit verband sie mit dem Mondenkind. Vielleicht auch ihre Lebensweise und Einstellung?

"Dann waren da auch noch die Mainades... Aber ich will dich nicht mit Geschichten über übermütige Frauen aus der Zeit der Altvorderen langweilen. Außer sie interessieren dich."

Ein sachtes Lächeln huscht über das Gesicht der Kappadozianerin bei diesen Worten.
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Roya
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Re: [1089] Griechische Spiele [Roya, offen]

Beitrag von Roya »

Roya verfolgte das Spiel der Kappadozianerin mit einem nicht abgeneigten Lächeln. Ebenso interessiert, wie deren Erläuterungen zu Dingen, von denen sie offenbar noch nie etwas gehört hatte, denn ihr Kopf neigte sich zur Seite, wodurch sie etwas mehr Distanz erneut zwischen sich und Allegra brachte. „Du weißt sehr viel. Das ist sehr beeindruckend.“ Für einen Moment musterte sie ihr Gegenüber schweigend. „Ich hörte vor vielen Jahren einen Namen. Geflüstert hinter vorgehaltener Hand. Lilith.“ Die Stimme der Malkavianerin war gehaucht, fast so, als wagte sie es nicht, den Namen Form und Kraft zu verleihen, in dem sie ihn lauter als ein fernes Flüstern im Wind aussprach. „Hast du ihn schon einmal gehört?“
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Allegra Aldighieri
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Re: [1089] Griechische Spiele [Roya, offen]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Als Roya den Namen haucht, blitzt in Allegras geweiteten Augen eine Mischung aus Erkennung und Überraschung auf[1]. Sie blinzelt, aber dieser Moment ist trotzdem nicht schwer zu lesen für ihr Gegenüber.

Die Antwort bricht aus Kappadozianerin heraus, gedämpft aber trotzdem emotional und etwas aufgeregt, wie man auch daran erkennt dass sie wieder in ihren Heimatdialekt verfällt.

"Frag nich dein'n Ältest'n danach, wirklich niemals nich. Dem würde das gar nich gefall'n."

Allegra räuspert sich, und schaut sich etwas verstohlen um, ehe sie wieder in den ligurischen Akzent verfällt den man von einer so gebildeten Dame eines hohen Hauses erwartet.

"Gehört, ja. Falls dich interessiert, was ich gehört habe - das erzähle ich dir lieber wo anders. An einem ruhigeren Ort, wo kein solches Kommen und Gehen ist."

[1]
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Roya
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Re: [1089] Griechische Spiele [Roya, offen]

Beitrag von Roya »

„Ist dem so?!“ Die Frage klang rhetorisch, bevor ihre grauen Augen sich von der Kappadozianerin abwandten und schließlich an der einzigen Anwesenden, Mariam, für einen kurzen Moment lang kleben blieben. Dann richtete sie ihr Haupt auf, und sah erneut ehrlich interessiert zurück zu Allegra. „Was ist so schlimm daran?“
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Allegra Aldighieri
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Re: [1089] Griechische Spiele [Roya, offen]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Allegra legt eine Hand zwischen Royas Schulterblätter, und, sofern sie nicht widerstehen würde, führt sie sie weiter weg von Mariam, auf die Wege im Niemandsland zwischen den beiden Eingängen, wo hereintretetende Besucher sie nicht würden überraschen können.

Allegras Stimme ist dennoch leise und etwas verschwörerisch, als sie wieder zu sprechen beginnt, und sie schaut immer wieder zu den beiden Eingängen herüber, ob sich von dort jemand nähert.

"Diese Lilith - das war zu den Zeiten der Alten einer der Namen einer Anführerin eine Gruppe Kainitinnen aus dem barbarischen Osten jenseits von Nikosia, die man in der zivilisierten Welt als Andropheites und Onokentauroi kannte. Also so etwas wie 'Männerfresser' und 'Eselszentauren', wenn ich es in das heutige Vulgo übersetzen sollte.

Vielleicht war diese Lilith auch so etwas wie eine Hohepriesterin, oder Fürstin eines Stadtstaates wo dieser Kult seine Hochburg hatte - die Aufzeichnungen die ich gesehen hatte waren sich nicht sicher. Selbst dahin gereist war keiner der Kainitengelehrten, die das niedergeschrieben hatten."


Sie macht eine kurze Pause, während sie gekünstelt räuspert.

"Fest steht nur, dass Liliths Andropheites unsere Unlebensweise hassen, und die überlieferten Gesetze unseres dunklen Vaters verachten.

Ihr anderer Beiname, Onokentauroi, deutet darauf hin dass sie vielleicht etwas mit dem Oudos Kentauros zu tun haben, der Via Bestiae, dem Pfad der Tiere im Vulgo. Aber das ist nur Spekulation seitens der Gelehrten - gut ausdrücken konnte sich keine der Andropheites die gefasst wurden, außer dümmlichem und barbarischem Bar-Bar-Bar konnte keine von ihnen etwas sagen.
Das war ein anderes verbindendes Element, dass sie alle etwas dümmlich und sehr barbarisch waren, ihr weibisches Geschnatter kaum die Zeit eines Kappadokiers wert. Oder anderen gebildeten Vertreters der hohen Clans aus zivilisierten Landen, was das angeht."
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Roya
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Re: [1089] Griechische Spiele [Roya, offen]

Beitrag von Roya »

Allegra konnte als sie Roya führte unter dem Stoff, der spürbar eine unerwartet dicke und hochwertige Qualität aufwies, die langen und kräftigen Rückenmuskeln der Malkavianerin ausmachen, die unter den Gewändern verborgen waren. Interessiert verfolgte sie die Ausführungen der Kappadozianerin weiter, eine ähnliche, womöglich sogar stärkere Aufmerksamkeit an die Nacht legend, denn Allegra selbst. „Eine wirklich interessante Geschichte. Du bist sehr gebildet. Ich danke dir dafür. Doch sag, was ist der Grund, ich sollte Ferrucio nicht danach fragen?“ Verwirrt betrachtete sie Allegra, deren gewählte Nähe zu ihr dabei nicht vergrößernd.
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Allegra Aldighieri
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Re: [1089] Griechische Spiele [Roya, offen]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Allegra runzelt ein wenig die Stirn, und verfällt wieder in ihren kalabrischen Akzent.

"Is das was ich dir sage Griechisch für dich?
Die Jüngerinnen Liliths verachten uns und unsere Unlebensweise. Dein Ältester ist eine Stütze unserer Unlebensweise. Folglich wird er nich viel über haben für die Andropheites - oder für die, wo so wirk'n, als hätt'n sie irgendwelche Sympathien für sie."


Die Kappadozianerin macht eine Pause in ihrer Ansprache.
Ihre Hand hatte sie zurückgezogen, nachdem sie Roya dahin bugsiert hatte, wo sie sie haben wollte - im Niemandsland, weitab von Mariam, weitab von den beiden Toren.

Interessiert schaut sie dem Mondenkind in die Augen.

"Wie isses mit dir? Findeste es gut, was die Andropheites gemacht hab'n?"

Sie scheint sich an dem Punkt - weitab von fremden Zuhörern - keine Mühe mehr zu geben, zu dem distinguierten und affektierten norditalienischen Ton zurück zu kehren, der von einer Hochblüterin wie Allegra erwartet werden würde.
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Roya
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Re: [1089] Griechische Spiele [Roya, offen]

Beitrag von Roya »

Roya sah Allegra fragend an, ob ihrer Erklärung, bevor sie ihren Kopf zur Seite neigte, als diese ihre Fragen stellte, was es schwer machte, ihr tatsächlich in die grauen Augen zu blicken. Insbesondere, als sie diese noch zusätzlich absenkte und ihrem Gegenüber eingestand „Ich spreche kein Griechisch. Nein. So ich weiß nicht, was das Wort bedeutet. Oder was sie getan haben sollen.“ Entschuldigend zuckte die Malkavianerin nur mit den Schultern.
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Allegra Aldighieri
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Re: [1089] Griechische Spiele [Roya, offen]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Erneut runzelt Allegra die Stirn.

"Naja, Andropheites is' wie die Alten diese Gruppe bezeichnet haben. 'Männerfresser'."

Etwas entschuldigend schiebt sie nach:

"Was sie genau getan hab'n, um ihre Verachtung auszudrück'n, weiß ich auch nich. Aber schlimm war es wohl schon, wen sie so bezeichnet wurd'n, un' wenn man es als nötig befand, über sie zu bericht'n."

Die Kappadozianerin spielt an einer vorwitzigen Locke, während sie nachdenkt.

"Vielleicht beschreibt auch Onokentauroi eher, wie sie drauf war'n. 'Eselskentauren', tierhaft und triebhaft wie die Kentauren, aber dabei so dumm un' stur wie Grautiere. Vielleicht ne mindere Abwandlung des Pfades der Tierhaftigkeit, nur in diesem einen Stadtstaat im fernen Ost'n verbreitet un' inzwisch'n ausgestorb'n."
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