[1088] L'operazione Baytown [Allegra, Harl, (SL)]

[Il Cavaliere]

"Dieser da, Daniele heißt er." Raunt der Heiler, während er sich die letzten Reste Vitae von den Lippen leckt, und deutet auf den Gardisten der auf dem Hocker sitzend schläft.

Die Suche nach etwaigen Schriftstücken bleibt erfolglos, vermutlich ist in diesem Hause niemand des Schreibens kundig und sollte jemand, vermutlich ein Kleriker, Aufzeichnungen gemacht haben, hat er diese wohl mitgenommen.

Der Blutdiener, inzwischen an der Tür stehend, bemerkt Allegras Suchen und schüttelt den Kopf. "Die haben alles mitgenommen, alle Pergamente und persönlichen Sachen. Sogar meinen Lieblingsschal."

Weiterhin regt sich niemand über Gebühr und die Bischofsgardisten schlafen selig weiter.

[Allegra Aldighieri]

Allegras Blick fällt auf den besagten Daniele, und sie zögert einen Moment. Der Mann wahrscheinlich nur ein Sergeant, zum wachhabenden Kommandeur vom Dienst befördert, weil man einen ungebildeten Mann fürs Grobe als ausreichend betrachtete, um das Heilerhaus zu übersehen nachdem die Gelehrten und Inquistoren bereits alles zusammengelesen hatten, was sie zusammenlesen konnten.

Man könnte diesen Daniele sicher zusammenschlagen, mitnehmen und ein paar interessante Informationsfetzen aus ihm herauspressen.
Aber das war sehr viel mehr Risiko und Aufsehen, Risiko das zu dem herausspringenden Gewinn in keinerlei Verhältnis stand - zumal Tankred nur damit rechnete, nur eine Person mitzunehmen die freiwillig mitkam, nicht auch noch einen zusätzlichen widerwilligen Gefangenen den man beaufsichtigen, beköstigen, verstecken und vor unweigerlich folgenden Nachforschungen abschirmen musste.

Im Nebenraum mit den Tiegeln sucht sie sich einen ausreichend großen Krug, um die brennende Hand des Ruhmes hinein zu stecken und ihr Licht abzuschirmen, ohne sie zu löschen und den Zauberschlummer der Wachen zu beenden.

So bewegt sie sich hinaus und bedeutet dem Heiler sowie ihrem Schatten, ihr hinaus zu folgen. Sobald alle draußen sind, lehnt sie die Außentür wieder an und zieht den Bolzen mit Hilfe eines Drahtes aus ihrem Diebeswerkzeug wieder zu - alles sollte ganz normal und unverdächtig aussehen für Leute, die zufällig aus dem Fenster schauten oder zum Donnerbalken liefen.

"Folge mir, ich habe nen Pferd und ne Zuflucht organisiert" raunt sie dem Heiler leise zu, während sie sich ostwärts davon macht, in Richtung des Ortsausgangs und zu dem vereinbarten Treffpunkt mit Tankred.

[Il Cavaliere]

Ein ausreichend großer Krug für die brennende Hand ist schnell gefunden und während die unnatürliche Ruhe weiter anhält, verlassen Blutdiener und Kainiten das Heilerhaus. Auch das Wiederverschließen der Tür gelingt problemlos.

Der ehemals in Livius Diensten stehende Heiler nickt eifrig und würde zum Pferd, zur Zuflucht oder wohin auch immer folgen. Hauptsache fort von hier in der Nähe köstlicher Vitae, alles andere schien ihm egal.

[Harl]

Harl blieb nicht ganz untätig in dieser Zeit. Er hatte die Schlafenden angestarrt und war ihnen immer näher und näher gekommen. Er roch an ihnen und rückte nahe genug, dass er die Wärme ihrer Körper ahnen konnte. 'Daniele' wiederholte er für sich und schrieb sich den Namen zusammen mit dem Geruch in seine Erinnerung.

Doch dann folgte er Allegra und dem Ghul nach, zurück in die Dunkelheit der Nacht.

[Allegra Aldighieri]

Nachdem das Heilerhaus von ihren Begleitern verlassen wurde und in einem Zustand zurückbleibt, der bei zufälligen Passanten nicht Fragen aufwerfen würde, treibt Allegra den Blutsdiener sanft in Richtung des Treffpunktes mit Tankred. In einem passenden Moment greift sie den Heiler sanft an der Schulter mit ihren leichenkalten FIngern.

"S'wird alles gut jetzt. Einer der Herren von Liviu wird dich erst einmal unterbring'n un' versteck'n, damit dir nix passiert un' die Bischofsgardist'n dich nich wieder find'n un' verschlepp'n.
Kannst da auch jederzeit nach mir frag'n, der lieb'n Allegra. Ich werd' danach schau'n dass sie dich anständig behandeln, das versprech ich dir."

[Il Cavaliere]

Geradezu anbiedernd hält sich der Mann in der Nähe Allegras und nickt bei fast jedem ihrer Worte. Das Verlangen, die Sucht nach unheiliger Vitae scheint ihn feset im Griff zu haben, vor allem nach so langer Durststrecke. Er folgt und das auf eine schon fast unangenehm unterwürfige Art und Weise, geduckt und den Blick entweder gesenkt oder von unten zu der Kappadozianerin aufschauend. Erst als sie sich dem Treffpunkt nähern, und dort die dunkle Gestalt Tankreds wartet, zögert der Heiler kurz, nur um dann doch hinter Allegra herzuwieseln.

Der Nosferatu, dessen gräßlicher Anblick nur notdürftig von einem zerschlissenem Mantel samt Kapuze verborgen wird, wartet, die Hände am Gürtel, nah am Schwert. Wachsam überblickt er die Umgebung und fixiert dann die sich Nähernden. Des Liktors Aufmerksamkeit gilt vor allem dem Atmenden. "Ist er das?" Fragend erklingt die kratzige Stimme unter der Kapuze, das Leder des Gürtels knirscht unter dem Griff der prankenartigen Hände. "Folgt euch jemand?" Tankreds Frage richtet sich vor allem an Allegra, erklingt trotz der Knappheit an Worten nicht barsch, sondern verhalten höflich gegenüber einer Dame von hohem Blut in dieser potenziell brenzligen Situation.
Schließlich, sobald klar ist, dass keine alamierten Bischofsgardisten ihnen auf den Fersen sind, fragt der Verborgene die beiden Kainiten: "Beansprucht einer von euch Livius Knecht?" Besagten Blutdiener spricht er nicht direkt an, misst ihm etwas soviel Bedeutung bei wie ein Krieger einem Pferd. Wertvoll, aber keinesfalls gleichwertig.

[Allegra Aldighieri]

Allegra nickt dem Liktor zu, als sie nahe genug ist um wahrgenommen zu werden.

"Die Nacht zum Gruße, wohlwerter Tankred."

Aber sie nimmt sich erst einen Moment die Schulter des Heilerblutdieners beruhigend zu drücken - solche Gefährten waren ihr wichtig und guter Behandlung würdig.
Sie legt auch nicht die gleiche Angespanntheit wie der Liktor an den Tag - sie konnte sich sicher sein, dass alles glatt gelaufen war.

"Es ist der Mann, und keine Menschenseele ist uns auf den Fersen. Die Wachen im Heilerhaus liegen in tiefem Schlaf, und werden erst wieder erwachen wenn ich es ihnen erlaube."

Mit sanftem Druck schiebt sie den Heiler vor sich, ihn weiter beruhigend berührend, und ihm erst einmal Gelegenheit gebend sich auf die Situation einzustellen.

"Weder ich noch mein Unterstützer Harl beanspruchen des Blutsdiener. Ich habe dem verehrten Blutvogt bereits zugesagt, ihm den Blutsdiener im bestmöglichen Zustand zu überstellen, und auf das Wort der Allegra Aldighieri ist Verlass. Nun liegt es an Euch, dass er auch im bestmöglichen Zustand ankommt, wohlwerter Tankred.

Ich muss offenbaren, einen geringfügigen Makel zugefügt zu haben: Livius Knecht musste die erste Stufe des Blutsbandes zu mir schließen, damit er überhaupt in einem Zustand war um reisen zu können. Dafür wird Vitae in den nächsten Nächten erst einmal kein drängendes Problem sein, um den Blutsdiener zu erhalten. Ich bin sicher, der verehrte Blutvogt wird diesen Makel verzeihlich finden, aber unterrichtet ihn bitte trotzdem - ich will mir nicht vorwerfen lassen, ich würde Dinge vor ihm verheimlichen und vertuschen."

Mit einer ausladenden Geste verweist sie dahin, wo sie Harl vermutet.

"Und wisst - und lasst den verehrten Blutvogt wissen - dass der werte Harl sehr kurzfristig bereit war, mir auszuhelfen und die Handstreichaktion überhaupt erst rechtzeitig zu ermöglichen. Der werte Harl hat bringt Talente und eine Hingabe zum Wohl der zur Domäne und der Stille in ihr mit, die der verehrte Blutvogt und die wohlwerten Liktoren nicht nur heute nacht, sondern auch in kommenden Nächten sicher sehr nützlich finden werden."

[Harl]

Allegra muss nicht viel vermuten, denn sobald der Ghul, sie selbst und Harl weit genug von Votori fort und bei Tankred angelangt sind, lässt er sich auch sehen. In Tankreds Richtung wittert er eine Weile und lauscht auf den Klang von dessen Stimme*.
Als Allegra so über ihn spricht, stützt Harl sich auf seinen Speer und nickt Tankred auch zu, doch er mischt sich nicht ungefragt in den Wortwechsel ein.

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Wahrnehmung + Aufmerksamkeit (erl. um Auspex1 für Geruch und Gehör), um zu schauen, ob das wirklich wie Tankred klingt und riecht (und nicht wie Emma): 1 1 3 2 7 7 2 4 -> 2 Erfolge

[Il Cavaliere]

Tankred kratzt sich kurz unter dem Kinn, überlegt und nickt der Kappadozianerin knapp zu. "Ich übernehme ihn ab hier, er wird dem verehrten Blutvogt überstellt und dabei keinen weiteren Schaden nehmen. Es sei denn es würde notwendig weil er nicht folgt." Kalt und drohend richtet sich der letzte Satz an den verunsichert dreinschauenenden Blutdiener, dessen Blick flehentlich an Allegra klebt. Dann wendet sich der Liktor von dem Mann ab, nickt Allegra zu und dann Harl. "Ein guter Mann, das seid ihr werter Harl. Ich werde den verehrten Blutvogt darüber unterrichten und auch selbst euren Dienst an der Domäne der ich diene nicht vergessen."
Anschließend winkt Tankred dem Medicus zu sich, der nach einem letzten verwirrten Blick zu den beiden anderen unsicher zu dem Liktor tapst. "Dein Schicksal liegt nicht mehr in deiner, oder unserer, Hand." Bekundet Tankred lapidar, die behandschuhte Rechte nach ihm ausstreckend.

[Harl]

"Ich danke Euch", sagte Harl zu Tankreds Worten. Seine Stimme war rauh, denn er hatte die meiste Zeit in der Nacht geschwiegen, dafür aber umso mehr gewittert, geschmeckt, gelauscht. Auch jetzt lauschte er und sah dem Mann nach, der Tankred nun folgte.

Sobald der Liktor abgezogen war, wandte er sich auch Allegra zu. "Guter Handel, hn? Schätze, du hast gekriegt, was du willst. Ich, was ich will. Und wir beide... hm." Er grinste plötzlich. "Wen zu kennen wie dich, mit dem man sowas wie heut' Nacht machen könnte zum richtigen Preis - das ist gut."