[1090] Fragen, Antworten [Gabriel, Harl]

[Harl]

An der Villa di Fiori sprach Harl eines Nacht vor. Vielleicht war sein Gesicht dort schon bekannt genug, er bat jedoch ganz unverbindlich, dass man dem Meister Ducas seine Nachricht ausrichten solle. Die lautete in etwa so:
“Sagt ihm, ich habe die Beute gefunden, die wir beide wollten. Wenn er dann nicht schon selber weiß, wer ich bin, sagt ihm: 'der Jäger'."

"Fragt ihn, ob er einen guten Ort dafür hat. Einen, den er auch gut erreichen kann. In ein paar Nächten komme ich wieder und schaue, ob er eine Antwort hatte. Sonst soll er’s über das …andere Gästehaus versuchen.”

[Gabriel Ducas]

Gabriel wusste mit wem er welche Geschäfte machte, und nickte auf die Nachricht nur. Einen Ort jedoch? Er hatte nie so wirklich darüber nachgedacht, dass er das hier untersuchen würde. Die Werkstatt kam nicht in Frage, er hatte sich dort seit langem nicht mehr Blicken lassen, so denn war es die Villa Fiori. Ein leer geräumter Raum, sanfte, indirekte Beleuchtung. Keine Fenster und eine schwere Tür. Der Keller kam, mit seinen Spukgeschichten nicht in Frage, dort würde er sich erst einmal selbst umsehen müssen, bis dahin würde es dieser Raum tun. Immerhin war die Villa noch nicht eröffnet worden und zur Begrüßung blieb noch das bekannte A Tarda Ora.

So wurde dem Malkavianer also mitgeteilt, dass er hier herkommen könnte und den „weißen Raum“ nutzen könnte. Der Herold würde ihn an dem Abend auch begrüßen. Wie ein dunkler Schatten über das Gelände schleichend.* Zumindest dachte er das, während er knackend und knirschend um das Haus schlich und keine wirkliche Gelegenheit ausließ sich auf freier Fläche zu zeigen. Wenn er so jagte, würde er sicher häuft hungrig sein.

*

Spoiler!

Gabriel (Karsten) Request: [9d6] Roll: [9, 8, 7, 7, 6, 4, 2, 1, 1]

[Harl]

Harl hatte sich vorbereitet, denn die richtige Vorbereitung gehörte zur Jagd ebenso wie das Blut, der Hunger, die Jagdlust, die Hetze, die Niederlagen, die Narben.
Als er in dieser Nacht ankam, war er über den Hafen in die Stadt gelangt wie die Nachtfahrer es taten, mit dunklen Segeln und ohne großes Aufsehen. Er trug ein paar einfache Beinkleider und war damit weniger bekleidet als der Mann, den er mit sich brachte. Dieser trug verschwitzte und vom Seewasser fleckige Kleidung und einen breiten Strohhut, der ihm aber offenbar gegen die Sonne auch nicht so viel geholfen hatte, denn das, was man von seinem Gesicht darunter erkennen konnte, war verquollen und gerötet wie von heftigen Sonnenbrand.
Der Mann war vermutilch verletzt und schwach, musste humpeln und sich auf Harl stützen, der kurzerhand einen Arm um die Schultern des anderen legte, was auch die Tatsache versteckte, dass er ihm hin und wieder ein Messer in die Seite drückte oder ihm in einem ungesehenen Augenblick über den Hals leckte.

Harl selbst sah eigentlich aus wie ein gewöhnlicher Matrose vom Hafen. Vielleicht einer, der in den besseren Gegenden der Stadt bei einem reichen Herrn vorsprechen sollte und dazu seinen Kumpanen mitnahm. Er wirkte auch recht lebendig, vielleicht auch etwas angetrunken, mit geröteten Wangen und hier und da einem gelallten Wort. So ließ er es ab und zu auch so wirken, als würde er sich auf den anderen stützen und die beiden machten eben ihren Weg durch die Stadt.

Bei der Villa Fiori sah Harl sich noch einmal um und steuerte dann den Dienstboteneingang an, wenn es dort einen solchen gab.

—
Leben imititieren
Manipulation + Körperlicher Vortrag zum Verkleiden: 2 10 6 2 3 2
Jagdwurf mit Spezi: 5 10 1 2 4 2 10 10
Wahrnehmung + Aufmerksamkeit (erl. um Auspex), um aufzupassen bevor er einfach in die Villa einbiegt: 5 2 4 9 7 8 1 8 - 5 Erfolge

[Gabriel Ducas]

Der Brujah löste sich aus einem der Schatten und nickte seinem Gast kurz zu als dieser durch den Dienstboteneingang trat, nur um sein Augenmerk alsdann auf das Mitbringsel zu richten. Ohne große Worte ging er voran und führte Harl seitlich an der Villa vorbei zu einem kleineren seitlichen Raum. Stets darauf achtend, dem Verwundeten keinen direkten Blick auf den Ort zu ermöglichen, gingen sie durch die, noch immer wild wuchernden Sträucher des vormaligen Gartens und erreichten schlichen einen unscheinbaren Raum. Vermutlich eine Abstellkammer. Doch es war leergeräumt. Nur ein einzelner alter Stuhl. Keine weiteren störenden Möbel. Sanfte indirekte Beleuchtung.

So Harl den Mann hereinbringen würde, musterte Gabriel diesen aufmerksam. Suchte nach Spuren, Erkennungsmerkmalen. Wo hatte das Mondkind diesen nun her? Die Liktoren würden es vielleicht wissen. Vielleicht sollte er die Zusammenarbeit mit Tankred und Salvador intensivieren. „Wie ich sehe, hattet ihr eine gute Jagd. Es ist nicht unerheblich wer ihn suchen wird.“ mit dem Kinn deutete er auf den Verletzten, machte einen Schritt auf diesen zu, um sich diesen aus der Nähe zu beschauen* nur um dann fragend in Richtung Harl zu sehen.

*

Spoiler!

Gabriel (Karsten) Request: [6d10] Roll: [7, 5, 5, 4, 3, 2]

[Harl]

"Angelique", antwortete Harl darauf und gab dem Mann einen kurzen Stoß in den Raum hinein. Das Messer war gerade nicht in seiner Hand, war wohl irgendwo in den Stofffalten der Lumpen verschwunden.
"Von allen, die ihr genannt habt, die klarste Beute. Montoya? Wahrscheinlich gar nicht mehr hier. Liviu Cosma? Zuviel Jäger von der Kirche darum her. Hier? Einfaches Ziel, kein Schutz von oben."

Er nickte zu dem Mann hin. "Steht schon lange, lange in ihren Diensten. Vielleicht seit sie hier ist. Oder länger. Einmal im Mond trinkt er Blut. Zuletzt meins, damit er nicht draufgeht. Er liebt sie trotzdem... ." Nh. Harl kniff sein eines Auge etwas zusammen und lugte zu dem Mann herüber.
"...irgenwdie weniger, mittlerweile. Liebt das Blut mehr als das die alte Herrin. 'ch denke, 's ist wie Blutsbänder. Ketten aus Blut. Der Grund, warum einer wie er kein Maskeradebruch ist, weil er eher krepieren wird als verraten. Was mehr ist, als man über die meisten von unsereins sagen kann."

Nun sah er zu Gabriel herüber. "'ch denke auch, ich weiß jetzt, wie ich Ghule finden kann. Erkennen kann. 's kann knifflig sein, nicht immer sicher. Ein wenig wie Fährtenlesen. Man darf den Verstand nicht ausschalten. Sicher ist nichts in unserer Welt. Heh."

"Die Frage ist: Wollt Ihr ihn hier behalten? Wir haben eine Abmachung angefangen, aber 'ch schätze, es wäre gut, wenn wir das etwas ...nh. Festzurren? So dass wir beide was davon haben. 'ch mag Euch. Und ich will, dass das so bleibt. Also... klare Verhältnisse?"

[Gabriel Ducas]

Der Brujah hob die Augenbrauen und nickte. Kurz sah er zur Tür, bevor er sich wieder Harl widmete. „Nein. Ich will ihn nicht hierbehalten. Ich werde euch auch erklären warum.“ Gabriel verschränkte die Arme und sah in Richtung des Malkavianers ohne sich diesem jedoch vollends zuzuwenden. „Diese Erklärung wird euer Wissen um Jagd und Beute erweitern und euch Möglichkeiten geben vielleicht etwas für euer Blut zu tun.“ kurz deutete er mit dem Finger in Richtung des Gefangenen.

„Eine Jagd beenden. Auf die eine…oder die andere Art und Weise. Je nachdem, was euch lieber ist.“ nun drehte er sich vollends zu Harl und sah diesen an. „Reicht euch das an klaren Verhältnissen? Für den Austausch von Wissen?“

[Harl]

Harl neigte den Kopf etwas zur Seite. “Euer Wort war bislang gut. Und meine Jagd war bislang gut. Das macht Euren Vorschlag gut genug.”

Er lugte wieder in die Richtung des Mannes herüber. “Ich kann ihn unterbringen oder ihr nehmt ihn. Meins wär’ nicht in der Stadt.”

[Gabriel Ducas]

„Dann will ich euch einweihen.“ mit einer Hand wies er auf das Mitbringsel „Sie kann ihn finden. Sie kann selbst Bilder und Namen sehen, von längst vergangenen Dingen. An denen sie auch nicht teilgenommen hat.“ langsam ging er etwas um den Ghul herum. „Ihre Leute kümmern sie, so wird sie wohl auch ihre Orakelkräfte einsetzen um jenen hier zu finden.“ der Brujah blieb stehen und verschränkte die Arme. „Das ist es, was die Autarkie gefährlich macht. Sie wird herausfinden, wer es war oder wo es war. Selbst der beste Jäger ist nicht gefeit vor Augen, die aus anderen Zeiten auf ihn blicken.“ die Augen wanderten zu Harl. „Ich weiß nicht wie sie es macht, doch sie tut es. Für sich und für ihre höchst verehrte Majestät.“ nun hob Gabriel den Zeigefinger der linken Hand. „Vermutlich ist dies einer der Gründe dass sie trotz all ihrer Verfehlungen noch immer unter ihrem Schutz steht. Die Dinge die sie sieht. Etwas das kein anderer der Herrschaft bieten kann. Ein Vorteil, den es zu schützen gilt. Ein Nachteil für den Jäger.“ langsam entspannten sich die Züge des Herolds.

„Deshalb ist er hier nicht sicher. Unterschätzt auch nicht jene, die ihr verbunden sind. Sie nannte einst den verehrten Ilario als ihren Freund, sie steht unter dem Schutz der höchst verehrten Aurore und hat mit dem verehrten Ferrucio und der werten Allegra nicht einmal verborgene Feinde.“ ruhig drehte er ab und ging zurück zu seiner Ausgangsposition. Behielt dabei den Ghul als auch Harl jedoch im Blick. „Mit Letzterer liegt sie in Fehde weil die Kappadozianerin Kinder vergiftete und vermutlich auch einen von jenen tötete.“ mit dem Finger wies er auf den Söldner.

[Harl]

Darauf kaute Harl eine Weile herum. Beinahe wortwörtlich, denn er verzog das Gesicht etwas, klackte einmal mit der Zunge, witterte nach irgend etwas in der Luft in Hughs Richtung, dann in Gabriels.

"Ich nehme ihn mit und verberge ihn. Ihr könnt ihn sehen und fragen, wann Ihr wollt", sagte er nach kurzem Überlegen. Doch dann musste er nachfragen: "Wisst Ihr's sicher? Orakelkräfte? Oder hat sie's Euch vielleicht nur wissen lassen, Gaukelspiel, Narrenscherz? Eine wie sie ist gut darin, alles mögliche scheinen zu lassen. Wie sonst überlebt man in der endlosen Nacht, in einem Kindskörper?"

[Gabriel Ducas]

„Verbergt ihn.“ nachdenklich trat er näher zu Harl ehe er den Gefangenen wieder umrundete und noch einmal nickte. „Die Ahnen selbst haben sie als Orakel bestätigt. Sie hat diese Fähigkeiten bereits mehr als einmal für die Domäne genutzt.“ er blieb wieder vor dem verletzten stehen. „Sie überlebt, weil ihre höchst verehrte Majestät ihre Hand schützend über sie hält. Eine Hand die auch den Zorn des verehrten Hofgelehrten scheinbar teilweise abhält und eine Hand die sie vor dem Schicksal schützt, welches durch das Urteil eurer Ältesten für sie vorgesehen ist. Auch unter den Neugeborenen gibt es mit Allegra jemand mit dem Angelique in Fehde liegt.“ kurz wanderten die Augen zu Harl, anschließend wieder auf dessen Mitbringsel. Alsdann wartete er einen Moment bevor er fortfuhr.

„Was habt ihr bereits herausgefunden? Wo kann man ansetzen?“ die Stimme hatte etwas lebhaftes. Nicht frohlockend auf Grausamkeit bevorstehender Experimente oder Folter. Eher die Gier auf neue Erkenntnisse. Aber dennoch auch neutral als ob ihn das Leben dieses Mannes nicht im entferntesten interessierte.