[1090] Tanz in die Ewigkeit [Allegra, Isabelle]

Wenn die Sonne hinter das Appenningebirge sinkt, kriechen die Verdammten aus ihren Löchern. Dies sind ihre Geschichten.
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Isabelle de Claire
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[1090] Tanz in die Ewigkeit [Allegra, Isabelle]

Beitrag von Isabelle de Claire »

Es war Sommer und das spürte man. Die Steine unter ihren Sandalen und der Stein der Bauten um sie herum, hatten die Hitze des Tages noch nicht vollkommen abgegeben. Was dazu führte, dass sich die junge Frau, die durch die Straßen bewegte, sich entschieden hatte, auf einen unscheinbaren Überwurf zu verzichten. Stattdessen trug sie ein gewagt geschnittenes Kleid, welches ihre Figur betonte und ihr neben einem Dekolleté auch auch freie Fersen erlaubte. Es war an den richtigen Stellen tailliert und die Farbe war ein intensives Orange. Um die Hüfte hatte sie sich noch einen Gürtel aus eine Stoffbahn geschlungen, der ihre Hüfte noch etwas mehr zu Geltung brachte. Diese Stoffbahn war Rot und lies das Orange so noch etwas mehr wirken.

Ihre Schritte beschleunigten sich, als sie begann die Ansammlung an Menschen zu hören. Die Gerüche, Musik und den Trubel wahrzunehmen begann. Es war wie eine unsichtbare Macht, welche die Rose anzog. Sie hatte den Hof der Wunder gefunden, von dem sie nun bereits gehört hatte. Es war wundervoll. Überall Leben, Menschen lachten, brieten Essen, tanzten, führten Kunststücke auf, sangen, spielten Musik. Es war ein Kaleidoskop aus Empfindungen und Emotionen. Ein Cocktail den sie liebte und den sie genauso brauchte, wie das Blut, welches ihre unheilige Existenz aufrecht erhielt. Auch, wenn nach außen hin, diese Existenz kaum sichtbar war. Ihr fehlte die Blässe, die Ihresgleichen so eigen war. Ihre Wangen waren gerötet und auch ihr Körper war nicht vollkommen kalt, wie es oft bei anderen Kainiten der Fall war.

So tauchte Isabelle ein in diesen Strudel aus Leben, Farben, Gerüchen, Menschen und Eindrücken. Lies sich treiben. Sie schwelgte in diesem Leben, welches ihr verwehrt wurde. Ganz als wäre sie schon immer Teil davon gewesen.
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Allegra Aldighieri
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Re: [1090] Tanz in die Ewigkeit [Allegra, Isabelle]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Am Rande des Wunderhofs, wo man die ungeübteren Akrobaten findet, erprobt sich auch eine halbwüchsige junge Frau and einem etwas provisorisch wirkenden Gerüst. Ein hübsches Ding, wenn auch keine derartige Augenweide wie Isabelle.

Die lockigen schwarzen Haare der jungen Frau sind mit schmalen weißen Tüchern zu zwei Rattenschwänzchen gebunden. Die Enden der Haarbüschel sind in die Bindung gesteckt worden, um ihr nicht in die Quere zu kommen, aber man erahnt an der Fülle und Textur doch die Lockenpracht, die sie haben muss wenn sie ihr Haar öffnet.
Ihr Chiton (im byzantinischen Stil mit gelben und roten Diagonalstreifen bedruckt) wirkt zwei Nummern zu klein und liegt so eng an, dass ihre zierliche und noch mit wenig Rundungen gesegnete Figur gut zur Geltung kommt und die Bruoch sichtbar ist, die selbst für den Wunderhof allzu skandalöse Einblicke in ihre Anatomie verhindert.
Um die Hüfte hat sie einen Seilgürtel geschlungen, von dem ein ganzer Regenbogen aus bunten Tüchern baumelt, ruhig stehend wie ein Bastrock wirkend, aber bei akrobatischen Drehungen ihren Bewegungen folgend und einen wahren Farbreigen erzeugend.

Das Mädchen ist offenbar noch nicht so weit, dass sie für die größeren und zentraleren Bühnen bereit ist, aber sie hat viel rohes Potential. Ihre Nummer, bei sie auf einer quer gelegten Leiter immer wieder um die Sprossen rotiert und durch die Lücken dazwischen schlüpft, endet damit, dass ihre gespreizten Beine mit den Kniekehlen auf dem vorderen Holm ruhen, und die Hände am Ende der ausgestreckten Arme auf dem hinteren Holm. Sie macht ein Hohlkreuz, um ihre kleinen Brüste besser zur Geltung zu bringen, und zwinkert der Menge zu - so dass sich jeder persönlich angesprochen fühlen könnte.

Wem bei dem Anblick das Blut nicht vom Hirn in die Lenden läuft, dem könnte auffallen dass die Haut des Luders ungewöhnlich bleich ist, und bar des Glanzes, den man nach so einem schweißtreibenden Auftritt erwarten würde.

Spoiler!
Geschick + Athletik (Spez: Biegsam): 1 Erfolg Link

Geschick + Körperlicher Vortrag (Spez: Biegsam): 2 Erfolge Link
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Isabelle de Claire
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Re: [1090] Tanz in die Ewigkeit [Allegra, Isabelle]

Beitrag von Isabelle de Claire »

Die Rose lies sich durch das Getümmel der Menschen treiben, denen sie doch noch so sehr ähnelte, dass sie nicht darin auffiel. Natürlich war ihr Kleid etwas das herausstach. So feine Stoffe trugen die Wenigsten hier und der Gang war fast wie ein Tanz. Immer neues zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. War es der Sänger, die Geschichtenerzählerin. Der Geruch von Essen, oder die Farben eines Kostüms. Die Menge der Eindrücke war es, welche Isabelle so sehr genoss. Hier konnte sie sich noch einmal lebendig fühlen.

Schließlich aber wurde ihre Aufmerksamkeit auf eine Darbietung am Rande des Hofes gelenkt. Eine junge Akrobatin führte eine beeindruckende Abfolge an Tricks durch. Sie war jung, gutaussehend und ziemlich biegsam. Noch nicht voll entwickelt. Aber sicher würde sie in einigen Jahren vollkommen erblühen und so zu einer wunderschönen Frau heranreifen. Die Rose blieb im Pulk der Zuschauenden und teilweise fast sabbernden Männern stehen. Sie wusste wie sie mit ihren Reizen spielen musste und die Darbietung selbst endete wie ein Besuch einer Orgie. Wäre der Stoff nicht gewesen, dann...darüber wollte Isabelle in diesem Moment nicht nachdenken. Ihre Begeisterung aber war echt. Sie klatschte, genauso wie der Rest des Publikums und nur dem Auftritt der jungen Akrobatik und ihrer Wirkung war es vermutlich zu verdanken, dass die Schönheit in ihrem Orangenen Kleid den Umstehenden kaum auffiel. Für einen Beobachter von außen, oder einer quergelegten Leiter hingegen, wirkte die Rose gerade wie ein Leuchtfeuer in der Finsternis.

Bei aller Begeisterung für diesen Auftritt kam die Toreador aber nicht umhin zu bemerken, wie blass das Mädchen war und wie wenig sie schwitzte, nach so einer kraftraubenden Akrobatik war das mehr als ungewöhnlich. Also behielt sie sie im Auge und wartete. Hatte sie hier eine der Ihren gefunden?
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Allegra Aldighieri
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Re: [1090] Tanz in die Ewigkeit [Allegra, Isabelle]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Nach ihrem Auftritt gleitet die junge Akrobatin langsam tiefer und rückwärts, so als ob ein Liebhaber sie besteigen und hinabdrücken würde. Ihre nackten Füße landen auf dem Bühnenboden, ihre Arme immer noch am Gerüst hängend. Einen langen Moment verharrt sie in der Schrägen, und gibt Zuschauern eine Vorstellung davon, wie es aussehen müsste wenn man der Glückliche wäre, der auf sie klettern und sie in die Daunen drücken darf. Als sie sich endlich löst und verneigt, hat sie einen von einem Metallreif offen gehaltenen kleinen Sack in der Hand, ähnlich einem Klingelbeutel. Mit Doraden-auf-dem-Fischmarkt-verkaufen-Stimme spricht sie das Publikum an.

"Damnunherrn, Praxi von Hipponion!"

Sie geht an die Kante der Bühne, beugt sich vor in einer erneuten Verneigung vor und sammelt einzelne Kupferpfennige aus der ersten Reihe entgegen. Danach tritt sie seitlich von der Bühne ab und läuft in einem weiten Schwenker um die Menschentraube herum, ohne noch einmal in sie einzutauchen um weitere Münzen zu sammeln - so als wollte sie vermeiden, engen Körperkontakt mit irgendwem zu machen. So kommt sie nach und nach zur Rückseite der Traube, abgewandt von den Menschen, deren Aufmerksamkeit nach vorne zum nächsten Jungakrobaten geht.

Die fein gekleidete Dame in Orange nimmt 'Praxi' nur am Rande wahr - einer von vielen Sterblichen am Hof der Wunder. Einen besonderen Grund, sich zu der Unbekannten durchzukämpfen (und zu riskieren, dass jemand eine bloße Hand auf ihren kalten Hintern legt oder sie mit ihrem kalten Arm gegen jemand anderes Haut streift) hat sie nicht.
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Isabelle de Claire
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Re: [1090] Tanz in die Ewigkeit [Allegra, Isabelle]

Beitrag von Isabelle de Claire »

Isabelle lies sich keine Sekunde des Auftritts entgehen und leckte sich sogar kurz über die Lippen, als die junge Akrobatin langsam gen Bühnenboden gleitet. Vielleicht täuschte sie sich. Vielleicht war sie doch nur ein Mensch. Oder ein Ghul. Möglicherweise. Sie seufzte. Der nächste Akrobat der die Bühne betrat interessierte sie nicht wirklich. Also schlängelte sie sich aus der Menschenmenge hinaus und versuchte das Mädchen im Auge zu behalten, was gar nicht so einfach war.

Auch, wenn ihr Ziel recht bunte auffällige Kleidung trug, so traf das hier doch auf sehr viele Leute zu und besonders groß war sie auch nicht. Aber es gelang ihr, zumindest sie nicht aus den Augen zu verlieren. Leise schnaubte sie. Sie wusste das ihre Neugier sie manchmal in Schwierigkeiten brachte. Und diese junge Frau war das vielleicht nicht wert Aber andererseits vielleicht schon. Also folgte sie ihr weiter und weiter. Holte aber nicht wirklich auf dabei. Die Menschen standen ihr dafür zu oft im Weg. Manchmal wünschte sie sich eine schrecklichere Kraft ihres Blutes, aber andererseits...wollte sie ihre Kräfte hier einsetzen? Nicht wirklich.

So rief sie schließlich einfach, als sie sich in einem nicht mehr ganz so belebten Teil des Hofes befanden. "Hey. Praxi!"
Spoiler!
Wahrnehmung + Aufmerksamkeit:
4 3 9 7 4 8 2.
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Allegra Aldighieri
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Re: [1090] Tanz in die Ewigkeit [Allegra, Isabelle]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Die bleiche junge Frau hat es nicht eilig, als sie ihre Vorstellung beendet hat, und scheint selbst ein wenig über den Hof der Wunder lustwandeln und die Eindrücke aufsaugen zu wollen. Und dann sind da die Stände mit den hauchdünnen bunten Tüchlein fragwürdiger Qualität, die sehr einladend sind wenn ein paar Kupferpfennige im Sackerl klimpern und geradezu danach schreien, aus ihrem dunklen Gefängnis befreit zu werden.
An einem solchen Tücherstand hält 'Praxi' sich gerade auf und befingert die Ware, als sie den Ruf vernimmt.

Sofort dreht sie sich um, ihren Schatz reflexartig beschützend umarmend, so als ob sie befürchten würde, dass jemand sie sogleich davon trennen will.
Als sie die Ruferin besser einschätzen kann, entspannt sich ihre Haltung etwas - junge Frau, alleine, nicht besonders stark oder brutal aussehend, und dazu zu gut gekleidet, um sich für 'Praxi's Dutzend oder so Kupferpfennige zu interessieren.

Sie schenkt ihr ein liebenswürdiges Lächeln und fährt sich mit der Rechten durch die gebundenen Locken, während sie mit der Linken den Sammelbeutel hält.
Ihr Italienisch ist kalabrisch mit griechischem Einschlag, und hebt sich vom hiesigen Norditalienisch mit seinem französischen Einfluss ab, besonders für eine Zugereiste von den Höfen der Liebe.

"Nen wunderschön'n Abend, gute Frau. Is' mir mein Ruf schon so weit voraus geeilt, dass man mich an meiner schön'n Rückseite erkennt? Oder hab'n se mein'n Auftritt vorhin bewundert?"
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Isabelle de Claire
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Re: [1090] Tanz in die Ewigkeit [Allegra, Isabelle]

Beitrag von Isabelle de Claire »

Sie drehte sich so schnell herum und ihre Reaktion lies darauf schließen, dass die junge Frau eher einen Überfall erwartet hatte, als die Ansprache eines anderen. Aber das war nicht einmal im Geringsten Isabelles Anliegen. Sie blieb dann auch stehen und hob beschwichtigend die Hände. Signalisierend, dass sie keine Gefahr für die Akrobatin darstellte. Gleichzeitig war sie aber auch der Hut. Oft hatten solche Leute Messer oder ähnlich dabei, um sich eben zu verteidigen. Als sich ihr Gegenüber aber entspannte, konnte auch sie sich entspannen. "Tatsächlich, habe ich euren Auftritt sehr bewundert. Die Kunstfertigkeit mit der ihr euren Körper bewegen und verbiegen könnt, habe ich bisher selten gesehen." Sie holte aus einer Falte ihres Kleides ein Silberstück hervor. "Vielleicht seit ihr interessiert euch mit mir ein wenig die Nacht zu vertreiben und mir die Wunder dieses Ortes zu zeigen." Sie lächelte aufmunternd. "Ich bin noch recht neu in der Stadt, müsst ihr wissen." Sie lies das Silberstück zwischen ihren Fingern tanzen und lies es dann vorerst wieder verschwinden. Ihr Italienisch war geschliffen und hatte keine Spur eines Akzents. Dafür, dass die junge Frau nicht wie eine Italienirin wirkte, war das beachtsam.
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Allegra Aldighieri
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Re: [1090] Tanz in die Ewigkeit [Allegra, Isabelle]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Mit geschmeichelter Miene legt die junge Gauklerin sich die flache freie Hand auf den Brustansatz - und der einzelne Sou, gut und gerne das doppelte ihrer Tageseinnahmen wert, weckt ersichtlich ihr Interesse, als er aufblitzt und wieder verschwindet.

"Ich bin gerne bereit, Euch die Zeit zu vertreib'n, aber ich fürchte so viel kann ich noch nich zeig'n, was nich uns beid'n neu wär'. Bin auch erst seit diesem Sommer in der Stadt, mit leerem Säckel und nichts als meinem Auftrittsgewand am Leib, habe nicht einmal etwas zum anzieh'n wenn sie kaputt geh'n, oder wenn ich mich unter anständigem Volk wie Euch zeig'n will..."

Ihr Blick wandert zum Stand mit den bunten Tüchern, zurück zu der Stelle wo der silberne Sou in Isabelles Gewandfalten verschwunden ist, und dann wieder zurück.

"Wenn es Euch nich Umstände bereitet, würd' ich da gern' anfang'n. Ich denke Ihr habt nen Blick dafür, un' wüsstet was mir un' Euren Augen schmeicheln würde, wenn ich Euch Gesellschaft leiste. Einfach nur nen Rock zum überzieh'n, un' nen Hüfttuch für über den Rockbund, un'..."

'Praxi's Augen legen eine für Sterbliche etwas beunruhigende begeisterte Leichenstarre an, als sie so in Fahrt kommt und sich ihre Wunschgarderobe zusammennachtträumt, die da schon leicht die gesamten anderthalb Sou verschlingen würde, die sie mit Isabelles Geschenk beisammen hat.
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Isabelle de Claire
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Re: [1090] Tanz in die Ewigkeit [Allegra, Isabelle]

Beitrag von Isabelle de Claire »

Ah das hatte sie beinahe etwas vermisst. Diese Art des Feilschens und des erst etwas bekommen. Ja so waren sie die Menschen. Sie seufzte lautlos und warf der kleinen Akrobatin dann warmes Lächeln zu. "Kein schlechter Start." nickte sie dann und wandte sich den Stoffen am Stand zu. Wieso sollte sie die junge Frau nicht einkleiden? Es würde sie nicht ärmer machen und das junge Ding war im Begriff ihr die Nacht zu versüßen. Und was waren schon einige Silberstücke gegen eine vergnügliche Nacht?

"Mal sehen." mit den Worten beugte sie sich über die Stoffe und begann die Stücke auszuwählen, die der kleinen Akrobatin wohl stehen würde. Dabei achtete sie insbesondere auf Schnitt und Farbgebung. Immer wieder musterte sie dafür ihre neue Bekanntschaft und schätzte deren Maße und Größe ein. Dabei nickte sie immer wieder und häufte letztendlich keinen ganz kleinen Stapel an Tüchern auf ihrem Arm auf. Dabei war alles recht bunt gemischt und alle Farben waren vertreten.

Dann begann die Rose auszusortieren und Tücher zurück zu legen, bis sie schließlich zufrieden schien und die Sachen bezahlte. Dann sah sie wieder zu ihrer Abendunterhaltung und lächelte. "Ich glaube diese Farben und Formen stehen dir hervorragend. Ob sie für den Auftritt geeignet sind, weiß ich aber nicht." So reicht sie Praxi einen dunkelroten Rock, ein orangenes, aber durchsichtiges Hüfttuch, sowie eine gelben Stoff, den sie sich um den Oberkörper wickeln konnte. Dazu gab es als I tüpfelchen noch ein feuerrotes Kopftuch, mit dem sie ihre Mähne bändigen konnte. "Probier die Sachen einmal an!" forderte sie die Schaustellerin auf und sah gespannt zu, wie ihre Kreation aussehen würde.
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Allegra Aldighieri
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Re: [1090] Tanz in die Ewigkeit [Allegra, Isabelle]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

'Praxi' betrachtet die Kollektion mit leichenstarr-begeisterten Augen, und verneigt sich tief.

"Ihr seid zu gut zu ner glücklosen Gauklerin wie mir, gute Frau. Gott vergelt's!"

Einen wirklich ruhigen Bereich zum Umziehen zu finden ist ein Ding der Unmöglichkeit am Hof der Wunder im Sommer. Immerhin findet sich ein etwas sichtgeschützterer Ecke etwas abseits von der Truppe, die den Wein ausschenkt, wo diejenigen landen die zu besoffen sind um noch am Boden liegen zu können ohne sich festhalten zu müssen, und wo nicht zu oft jemand auf sie drauftritt. Die junge Gauklerin schreitet über eine der traurigen Gestalten, und beginnt dann sich umzuziehen.

Sie zeigt keine Scheu davor, ihren Leib vorzuzeigen, und plaudert dabei munter drauflos, um die Stille zu überbrücken.

"Mein vollständiger Name is eigentlich Eupraxia... Aber das geht den Leut'n hier so schwer von der Zunge. Euer'n Namen würd' ich auch gerne wiss'n, edle Spenderin. Kann Euch ja nich die ganze Zeit mit 'gute Frau' anred'n."

Als sie den Chiton abstreift, kommt ihre kreidebleiche Haut noch mehr zur Geltung - ebenso wie die hervorstehenden Rippen, so als bekäme sie nicht viel zu essen.
Ebenfalls auffällig ist die völlige Haarlosigkeit unterhalb des Halses, als hätte sie sich erst diesen Abend mit äußerster Sorgfalt und schärfster Klinge behandelt.

"Ich bin eigentlich selbst ne ganz feine Prinzessin, von edelstem Geblüt... Aber dann kam'n die Nordmänner, als ich noch ganz klein war. Von Hünen gehetzt wurd'n meine Eltern vertrieb'n, un' mich, mich selbst, mich hab'n se unterm Bett hervorgezog'n, am Knöchel hochgehob'n un' laut gelacht. Un' dann hab'n se mich an ne Gruppe Landfahrer verkauft..."

Eine unglaubwürdige Lebensgeschichte, wahrscheinlich zur Hälfte erlogen und zur anderen Hälfte bis zur Unkenntlichkeit aufgebauscht, aber das war nichts ungewöhnliches an diesem Ort, wo man sich wie im Märchen nachts am Feengold ergötzte und am Morgen, bei Tageslicht besehen, mit Rindenstückchen im Sackerl aufwachte.

"Nen Blick habt ihr ja... War schon lang nich mehr so fein gekleidet, nich seit ich ganz klein war."

Der weite dunkelrote Rock lässt sie untenrum etwas voller wirken, während das orangene Hüfttuch das Augenmerk auf ihre unberührten Mädchenhüften zieht.
Das dünne gelbe Tuch führt sie erst einmal um den Rücken herum und knotet es dann im Nacken, ihre kleinen, festen Brüste etwas hebend, dazu einladend, sie zu besehen und zu studieren... oder als Einladung für ganz andere Dinge zu verstehen.

Als sie die Rattenschwänzchen löst und ihr Haar ausschüttelt, wird das Volumen erst voll ersichtlich. EIne solche Lockenpracht erfordert entweder gutes Blut oder aufwändige Hilfsmittel, am wahrscheinlichsten beides. Wenn etwas das schönste Element an der biegsamen Teenagerin ist, dann wohl ihr Haar.

Etwas unschlüssig beäugt sie das feuerrote Kopftuch in ihrer Hand, das letzte verbleibende Kleidungsstück, und wohl auch etwas widerstrebend ihre Locken zu bändigen, wenn die Akrobatik es nicht erfordert.

"Vielleicht, wenn ich es mir einfach ins Haar binde...?"
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