[1090] Schwerterbund [Gabriel, Gregor, Sinead (SL)]

Wenn die Sonne hinter das Appenningebirge sinkt, kriechen die Verdammten aus ihren Löchern. Dies sind ihre Geschichten.
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I Tarocchi
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[1090] Schwerterbund [Gabriel, Gregor, Sinead (SL)]

Beitrag von I Tarocchi »

Der "Giardino della Rosa silenziosa" war zweifellos ein edler und schöner Ort. Die Bezeichnung war auch treffend, denn das Elysiums Genuas präsentierte sich als ein wohl gepflegter Garten, mit Beeten und geschwungen angelegten Wegen ebenso wie mit einem Haus, das wohl einzig und allein den Treffen der Gesellschaft in der Nacht Genuas diente.

In jener Casa hingen an der Wand angeschlagen große Schiefertafeln, auf welchen die Traditionen des Blutes und die Gesetze des Elysiums niedergeschrieben standen. Und vor jenen Tafeln war es auch, dass Sinead de Havre mit einem Begleiter an ihrer Seite, Grégor du Tarente, zum Stehen gekommen war. Die Casa war ein einladender Ort, doch die große und breitschultrige Kainitin hatte dafür keinen Blick. Für Grégor wohl kaum verwunderlich - es passte zu dem, wie er sie kennen gelernt hatte.

Sie war hochgewachsen, gerüstet und offenkundig eine Frau, die mehr als einen Kampf und sicher auch mehr als eine Schlacht überstanden hatte. Die helle Haut, die blonden Haare und hellblauen Augen verrieten das nordische, wahrscheinlich normannische Blut. Ihre Präsenz in dem Raum füllte diesen mit einer dumpfen, strikt beherrschten Unruhe als wäre ihr selbst die todlose Ewigkeit nicht genug und das tatenlose Warten eine Last. Wie um sich zu fokussieren und zugleich die Worte in die Gedanken und die eigene Seele zu brennen, studierte sie die Schiefertafeln.

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Grégor du Tarente
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Re: [1090] Schwerterbund [Gabriel, Gregor, Sinead (SL)]

Beitrag von Grégor du Tarente »

Während Grégor Sinead folgte, glitt sein Blick durch die Gartenanlage des Elysiums. Es schien ein ruhiger Ort zu sein, der für ein späteres Erkunden einlud. Doch zuerst musste ein Treffen mit diesem "Herold" durchgeführt werden.

Während er mit in den Ärmeln seiner Kutte verschränkten Armen neben seiner schweigenden Begleiterin stand, prägte er sich die hiesigen Regeln des Elysium ein.

Wie Sinead war Grégor hochgewachsen, doch verhüllte sein dunkle Kutte einen Großteil seiner Gestalt. Ein aufmerksamer Beobachter konnte vielleicht durch die Bewegungen seiner Schultern ahnen, das er recht kräftig gebaut war. Durch einen Schleier bedeckt, waren von seinem Gesicht nur seine Augen zu sehen, die im Moment die beiden Schiefertafeln betrachteten.
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Gabriel Ducas
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Re: [1090] Schwerterbund [Gabriel, Gregor, Sinead (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Zwei Personen? dachte Gabriel bei sich als er selbst, vermutlich kurz nach den Gästen, das Elysium betrat. Der Handwerker trug in der heutigen Nacht einen sehr weiten Umhang, der die mit silbernen Stickereien verzierte schwarze Lederhose und die dunklen Lederstiefel, ein Hemd aus blutroter Seide und eine Lederweste ebenso verbarg, wie den mit Fuchsfell besetzten Umhang und die beinahe schon obligatorische Umhängetasche. Dem Überwurf entledigte er sich bald und seine Augen überflogen die Szenerie. Ich kenne beide nicht. und mit diesem Gedanken näherte er sich der weiblichen Person, blieb jedoch in angemessener Entfernung stehen und wartete. Das Ältere Raubtier würde entscheiden. So sie es denn war. Einen Mann erwartete er nicht. Sie sieht unruhig aus. Nun zumindest hast du bereits für ihre Unterkunft gesorgt.

Sobald die Unbekannte ihm die Möglichkeit eröffnete, würde er sich der Etikette angemessen verneigen und sich mit respektvoller Stimme vorstellen. „Die Nacht zum Gruße. Ich bin Gabriel Ducas, Neugeborener vom Clan der Gelehrten, Kind von Canissa von Catania, Ancilla der Gelehrten, Kind von Xanthus dem Wissenden, Ahn der Gelehrten, aus der Linie von Syphax von Karthago. Herold und Vasall der Domäne Genua und der genuesisch-sardischen Gebiete.“ er verblieb in der Position, bis sie ihm anderes gestattete, die Augen huschten jedoch gelegentlich zu der zweiten Person und er behielt diese zumindest im Hinterkopf.
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I Tarocchi
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Re: [1090] Schwerterbund [Gabriel, Gregor, Sinead (SL)]

Beitrag von I Tarocchi »

Ah, der Tanz zwischen Unbekannten: Ein Poet aus der Nacht hatte es einmal 'den elysischen Reigen' genannt. Seine Tanzschritte waren ein wenig steif und es war nie sicher, wer führte bis die erste Strophe schon halb herum war.

Sinead schien nicht tanzen zu wollen. Sie forderte Gabriel einfach mit einer Geste ihrer behandschuhten Hand auf, sich vorzustellen. Sie lauschte ihm, nickte seine Worte ab.
"Sinead de Havre. Ancilla vom Clan der Gelehrten. Schwertbundführer der verlorenen Gemeinschaft. Eidwahrer." Ihre Stimme war rauh wie Seewind und hart wie die Klinge, die sie wohl sonst an ihrer Seite trug. Die Schwertscheide an ihrem Gürtel war leer, doch ihre Hand lag dort aus reiner Gewohnheit.

Mit derselben, kurzangebundenen Klarheit forderte sie dann Gregor auf, sich vorzustellen. Sineads Art des Tanzes glich eher einem Marsch.
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Grégor du Tarente
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Re: [1090] Schwerterbund [Gabriel, Gregor, Sinead (SL)]

Beitrag von Grégor du Tarente »

Grégor hoffte beim Betrachten der Tafeln mit den Geboten Kains, dass ihr Gastgeber bald auftauchen würde. So wie er seine Begleiterin kennen gelernt hatte, reagiert sie ungehalten wenn sie unnötig warten musste.

Als sich die Tür öffnete und ein weiterer Kainit die Casa betrat, war er etwas erleichtert als er sich schräg hinter Sinead mit etwas Abstand aufstellte. So war seine Begleiterin im Vordergrund und sie konnte ihn noch gut aus den Augenwinkeln heraus sehen. Auch würde er das ziehen eines im Moment nicht vorhandenen Schwertes nicht behindern. Auch wenn die Regeln des Elysiums das Tragen von Waffen untersagten, reagierten Kainiten ihres Schlages auf solche Feinheiten empfindlich. Dies war eine Lektion, die Grégor bei seinem Erzeuger schon schmerzhaft gelernt hatte.

Grégors Blick glitt über den Neuankömmling als dieser in etwas Entfernung stehen blieb. War das ein Zögern als er uns beide gewahr wurde? Grégor betrachtete den Kainiten aufmerksam. So stolz auf seine Abstammung. Bis hin zu Karthago sogar. Grégor prägte sich diese Ahnenfolge gut ein. Es war immer gut, viel über seinen Gegenüber zu wissen. Schon wieder diese Blicke … Er hat nur Sinead erwarten und ist sich meiner unsicher.

Sineads Aufforderung sich vorzustellen nahm er mit einer respektvollen Verneigung in ihre Richtung zu Kenntnis und wandte sich Gabriel zu. „Seid gegrüßt. Ich bin Grégor du Tarente, Neugeborener vom Clan der Verborgenen, Kind von Bertrand du Rouen, Neugeborener vom Clan der Verborgenen.“ mit kräftiger doch sanfter Stimme stellte er sich vor, unterstrichen mit einem tiefen Nicken. Sein Gegenüber hatte eine Stelle im Hofe Genuas inne und war seine erste Hürde für ein dauerhaftes Verbleiben in dieser Domäne. Es war immer gut jene in Positionen von Macht zu schmeicheln wenn man von ihnen etwas wollte.
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Gabriel Ducas
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Re: [1090] Schwerterbund [Gabriel, Gregor, Sinead (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Der Neugeborene der Brujah beobachtete. In aller Ruhe verfolgte er die Bewegungen und die Worte Grégors und nickte abschließend knapp. Schien Sinead unruhig, konnte man Gabriel als Gegenpol ausmachen. Gesetzte, ruhige Bewegungen, ruhige Stimme und ebensolche Gestik. Nur noch einen kurzen Moment verweilten die Augen des Herolds auf dem Verborgenen. Ja er hatte Fragen. Aber er war nicht wegen ihm hier.

Mit einer sanften Bewegung wandte er sich wieder vollends der Älteren zu. Sie hatte sich Aurore vorgestellt. Aber was war mit ihm? Nun vorerst würde das warten müssen. Doch es lag an der Ancilla das Gespräch zu eröffnen und Gabriel war Pedant genug darauf zu warten.
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I Tarocchi
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Re: [1090] Schwerterbund [Gabriel, Gregor, Sinead (SL)]

Beitrag von I Tarocchi »

"Der werte Gregor hat mich begleitet und wird mir und Euch bei der Vorbereitung für das Konzil zur Hand gehen. Mein Schüler, der werte Tankred Drengot, wird sich ebenfalls einfügen." Sie nickte Gregor einmal zu. "Er ist ein Clansbruder von Euch, was Eure Ankunft hier erleichtern sollte."

Dann richtete sie ihren kalten, graublauen Blick auf Gabriel. "Eure Meisterin bat mich, Euch zu unterweisen. Meine erste Lehre habt Ihr bereits erhalten: Der Weisung der Euch höher Gestellten folgt Ihr am besten sogleich. Alles andere wird Euch nur schaden und als Mangel an Achtung gedeutet." Ihr einer, dunkel und hässlich vernarbter Mundwinkel hob sie zu einem Halblächeln.
"Doch ich will Euch noch nicht hart tadeln: Es waren andere Umstände als Euer Handeln oder Nichthandeln, die uns jetzt anreisen ließen."

"Gregor wird auch Eure Dienste als Herold Genuas in Anspruch nehmen, damit seine Ankunft nach den Sitten dieser Domäne und den Wünschen ihres princeps vonstatten geht. Meine eigene Ankunft ist angemeldet und bald wird eine Proklamation des Konzils folgen." Ihr Blick wanderte über Gabriels Gestalt, über seinen Stand, seine Schultern, Arme, die Hände.

"Berichtet uns von Euch und von Genua", forderte sie ihn auf.
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Gabriel Ducas
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Re: [1090] Schwerterbund [Gabriel, Gregor, Sinead (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriel sah kurz zu Grégor als man ihm erklärte das dieser mithelfen werde und nickte dann. Warum auch eine Entscheidung einer Ancilla in Frage stellen? Erst vor kurzem war das Elysium umgebaut worden, es sollte nicht schon wieder einen Grund dafür geben. Den Blick ihrer Augen hielt er nicht direkt antwortete jedoch ohne großes zögern. „Ich konnte eure Unterkunft, trotz dem Versuch anderer sie zu verzögern, rechtzeitig vollenden.“ der Neugeborene zuckte nicht einmal bei ihren Worten. Nachdem er ihr geantwortet hatte, richtete er seinen Blick wieder zu dem Nosferatu.

„So er hier bleiben will muss er Rede und Antwort stehen. Er muss die Traditionen und Gesetze achten, der Domäne einen Mehrwert bieten und Fürsprecher für sich gewinnen.“ umriß Gabriel grob den Inhalt dessen, was den Verborgenen erwarten würde. „Ich selbst bin seit fast drei Jahrzehnten in Genua. War ich anfangs Vasall des höchst verehrten Josef Szőkyel, Ancilla der Gelehrten und Prinz der genuesisch-sardischen Gebiete so bin ich seit 1078 auch Vasall ihrer höchst verehrten Majestät Aurore und Herold der Domäne Genua.“ gab er zumindest einen kurzen Überblick über seine gesellschaftlichen Verflechtungen in der Domäne. „Ich bin Handwerker und wandle auf der Via Mercator.“ mochten andere ihren Weg verbergen so schien Gabriel hierfür keine Notwendigkeit zu sehen. Immerhin waren sie unter sich, oder? Die Augen des jungen Brujah musterten Grégor ob dieser diesbezüglich eine Regung zeigte. „Ich selbst stamme aus Catania und wurde vom höchst verehrten Akis di Catania, Ahn des Clans der Schatten, Principe di Catania, graziosa mano della montagna, che sussurrava di Ahriman min alzilal, Ahnherr des Clans der Schatten freigesprochen.“
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Re: [1090] Schwerterbund [Gabriel, Gregor, Sinead (SL)]

Beitrag von I Tarocchi »

"Catania! Ja, das erklärt Eure Mentorin", sagte Sinead. Ihr Lächeln hatte etwas wölfisches, hungriges - doch womöglich lag dies einfach daran, dass eine hässliche, dunkle Narbe sich quer von ihrem Mundwinkel aus über ihre eine Gesichtshälfte bis über das Ohr hinaus zog. "In all der Zeit habe ich vieles gesehen, das ich kaum für möglich hielt. Doch sie ist wahrlich eine Magierin. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie sie Stein hat weich werden lassen als wäre er Wachs in der Sonne. Sie war es, die die Grundsteine für den Eidstein von Palermo gefügt hat so dass sie sie fugenlos wie ein einziges, starkes Fundament liegen."
Ihr Blick ging prüfend über Gabriel als schätze sie ab, ob der Schüler ähnliches bewirken wolle, gleich hier und jetzt.

"Habt Ihr eine Unterkunft vorbereiten können? Ihr solltet Eure Pflichten gegenüber dem werten Gregor gerecht erfüllen können, doch ich habe nicht die Geduld für derlei."
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1090] Schwerterbund [Gabriel, Gregor, Sinead (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Gabriels Blick ging warnend zu Sinead als sie über seine Mentorin sprachen und glitt danach vielsagend durch die Casa. Er verbarg nicht, dass die Wände hier, seiner Meinung nach, Ohren hatten und er dieses Gespräch nur ungern hier führen würde. Es war nur ein kurzer Augenblick, ehe er sich wieder entspannte und kurz nickte. „Ich bin nur ein Neugeborener. Ein einfacher Handwerker.“ sagte Gabriel bescheiden und senkte dabei leicht den Kopf, während er seine Hand kurz auf die Brust legte. Seine Künste waren andere doch auch bei diesen war er nicht anmaßend genug sich auch nur in der Nähe der Ahnin zu sehen. Auch wusste er weder ob er innerhalb noch außerhalb der Domäne Ruf oder gar Ansehen genoß. So wechselte er das Thema.

„Doch, ja. Ich habe es geschafft die Villa Fiori fertig zu stellen. Ein Werk welches allen Kainiten in Genua aufgetragen worden war. An dem sich jedoch kaum einer beteiligte.“ enttäuscht und ablehnend verschränkte der Brujah bei diesen Worten die Arme vor der Brust. „Einige waren sogar so dreist, ihre Hilfe zuzusagen und nichts zu tun. Ganz so, als wollten sie die Fertigstellung verzögern.“ er schüttelte kurz mit dem Kopf. „Daher habe ich, als ich von eurem kommen erfuhr, selbst für die Vollendung gesorgt.“ die Augen des Brujah wanderten zwischen Ancilla und dem Neugeborenen der Verborgenen hin und her. Wollte sie jetzt gehen damit er seine Pflichten erfüllen könnte? Aber vielleicht noch ein wenig Konversation?

„Euer Schüler Tankred ist ein Vorbild an Ehre und Pflichtbewusstsein. Als Liktor der Domäne hat er es weit gebracht und meine Türen stehen ihm immer offen. Die Zusammenarbeit gestaltet sich sehr gut und ich hoffe auf ebensolch fruchtbare Zusammenarbeit mit euch, werter Grégor. Waren mir doch viele der Verborgenen stets gute Handelspartner.“
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