[1090] Glanz unter Druck [Weihlaer, Drita]

[Weihlaer]

Das jemand den eigenen Weg verlässt, kann selbst der Salubri nicht erwarten.
Weihlaer machte sich viele Gedanken, um Macht, die Motivation vieler Kainiten, während er durch die Nacht wanderte.
Er braucht Unterstützung, so viel ist ihm klar.
Der Hebel der festgesessenen ist lang und er würde sich so gerne irren, wenn diese Ihren nutzen, damit Neugeborene bleiben wo sie sind.

Er dachte nach der Verwandlung müsse er sich nichtmehr mit Ablenkungungen befassen, welche er kannte.
Wo der Feind damals noch "die anderen" waren, sind diese hingegen nun auch die eigenen.

Er seufzte gedanklich und öffnete die Tür zum Elysium.
Irgendwie muss er doch helfen können und mächtige Freundlichkeit bringt Ihn auch nur so weit.

[Drita]

Dritas Besuche im Elysium waren seltener Geworden und hatten dann doch wieder zugenommen. Schon am Eingang konnte man ihre Gestallt am Brunnen herum flanieren sehen. Sie war alleine und schien sich mit der Gestalltung des Betes zu befassen oder allgemein nachzudenken. Ein schwarzes Kleid verhüllte ihren Körper, wie es sich gehörte - ein silbernes Christenkreuz lag oberhalb des Stoffes über ihren Busen. An sich war diese Frau recht unauffällig, wenngleich auch sehr präsent. Jedoch gab es eine Besonderheit: Eine Gesichtshälfte war mit einer schwarzen Maske verhüllt, die kunstvoll gefertigt war. Warum sie sie trug blieb für jemanden, der sie noch nicht gesehen hatte sicher ein Geheimnis.

[Weihlaer]

Lieber befände er sich nicht im Gebäude, sondern in der Natur.
Am besten im Schatten unter 'nem Blutenden Baum, wessen Nektar, das in der Hand Haltende Glas halb voll hält.
Vielleicht sogar am Tage?

Aber das hier ist auch gut.
Weihlaer sieht sich nach ner Sitzgelegenheit um und bemerkt, dass jemand hinter ihm steht.

"Entschuldigt, ich habe euch nicht bemerkt.", sagt er während er sich umdreht.

"Ich bin Weihlaer, Neugeborener und nachfolge von Saulot.
Falls Ihr Euch untehalten wollt, ich setze mich dort rüber.", sagt er und zeigt in die Richtung des leerstehenden Tisches.

Er wartet kurz, während er sich Gedanken über die Fremde macht.

[Drita]

Sitzgelegenheiten gab es im Rosengarten zu genüge: In den überdachten Bereichen, wie dem Pavillion zum Beispiel oder der Agora. Drita musterte weiterhin den Brunnen als sie angesprochen wurde und drehte den Kopf langsam und voller Ruhe, sodass Weihlar nicht nur die Maske zudreht war, sondern auch der Rest des eigentlich hübschen Gesichtes. Was sie wohl zu verbergen hatte?

Eine Entschuldigung war gut... und angebracht. Zumindest sagte das Dritas Blick, welcher sich kurz darauf erschrocken wandelte. Der Nachfahre Saulots... aber dann... Neugeborener. In Genua... das... konnte einfach nicht sein. Vielleicht ein Übersetzungsfehler aus der ursprünglichen Sprache. Nachfahre. Er meinte sicher Nachfahre. Doch so schnell die Verwunderung aufgekommen war, so schnell verflog sie auch wieder bei dem darauffolgenden Satz.

"Ich denke... wir bleiben ein wenig hier stehen, Weihlar, aus dem Blute Saulots."

Die Aussage klang ziemlich bestimmend und die Dunkle schien auch keine Widerrede zu dulden. Sie deutete einladend auf den Platz neben sich oder vielmehr ein Stückchen hinter ihr, während sie ihren Körper weiter in Richtung des Brunnen gerichtet hielt.

"Ich bin Drita, Ancilla vom Blute Lasombra, Hüterin des Wortes."

[Weihlaer]

"Hüterin des Wortes?", frage Weihlaer nach.

"Bei eurem Stil hätte ich vermutet Ihr wäret 'ne Rose.", sagt Weihlaer komplimentär und bewundert das Accessoire.

Er betrachtet die Umgebung und lehnte sich nicht gegen die Wand. Ihm ist etwas unwohl, aber überspielt dies mit 'nem lächeln.

"Normalerweise geh' ich gerne spazieren.", sagt er während er sich unter der Überdachung den Stuhl hervorrückt.

[Drita]

"Ich wache über Gefallen und die Einhaltung ihrer Rückzahlung... unter Anderem.", antwortete sie knapp.

"Ist mein Stil wirklich so miserabel?", Drita relativierte die Beleidigung, die man in die Worte reininterpretieren konnte, wenn man denn wollte. Sie wollte offenbar nicht. Als der Salubri dann jedoch zu dem Stuhl trat, funkelten ihre Augen dunkel auf, bedrohlich fast.

"Das war keine Bitte, Weihlar. Wenn ihr reden wollt, tun wir das hier im Stehen."

[Weihlaer]

Weihlaer lachte lautstark über die Beleidigung gegen die Toreador.

"Ich dachte Ihr deutete hier her.", sagt er als er langsam den Sitzplatz wieder hinschob wo dieser Stand.

Er bewegt sich neben Drita und beäugt kurz Ihren Schatten. Er hoffte, dass dieser etwas übernatürliches tun würde.

"Wie es am Komfortablesten für Euch ist."

Er hebt den rechten Zeigefinger und legt diesen zwischen Kinn und Unterlippe, nachdenkend.

"Ich sollte gerade alle Gefallen gezahlt haben, aber vielleicht sollte ich das ändern."

[Drita]

Sie lachte nicht, als Weihlar sich so lautstark amüsierte. Nicht einmal ein Mundwinkel hob sich. Hatte der Neugeborene überhaupt mitbekommen, dass er die Ancilla beleidigt haben könnte? Dass sie Güte zeigte, indem sie die Beleidigung runterspielte? Ihr Blick lag inzwischen kalt auf dem Salubri.

"Ahhja..." kommentierte Drita das Versehen bezüglich des Stuhls. Und ihr Schatten? Der verhielt sich... absolut normal. Fast zu normal. Nicht der Hauch von Übernatürlichem zeigte sich, jedoch blieb sein Blick nicht unbemerkt.

"Manchmal, mein lieber Weihlar, ist Stand und Wille nicht... komfortabel. Pflichten nicht immer schön... und der Wunsch von Älteren... nicht immer deckungsgleich mit unseren eigenen Wünschen. Aber Hierachie muss eingehalten werden. Sie ist eine Säule ohne die unsere nächtliche Gesellschaft zusammen bricht. Das solltet ihr euch immer vor Augen führen. Immer."

Es folgte eine kleine Pause, um das Gesagte in den Verstand des Salubri übergehen zu lassen - ihm Zeit gebend darüber nach zu denken. Vielleicht auch, um ihm die Gelegenheit zu bieten, dass er sich hier um Kopf und Kragen reden konnte - oder dabei war es zu tun. Dann lächelte Drita warm, was sogar die Kälte aus ihrem Blick vertrieb.

"Es ist nie gut ohne Gefallenschulden da zu stehen. Dann hat man niemanden, der einen Grund hat, einen zu beschützen, weil man noch etwas schuldig ist und das eigene Ableben diese Investition des Anderen zunichte macht. Aber ihr wollt das Ändern. Und ihr wollt, dass ich euch einen Gefallen tue... und mir einen solchen im Anschluss schuldig sein? Was gibt es das ich für euch tun kann?"

[Weihlaer]

Weihlaer hörte die Worte und überlegte sich Gegenargumente.
Die Vorfreude über die Diskussion hielt nicht lange und das Lächeln schwand, als der Blick am Christenkreuz haftet.

"Ich.", er stockt "ähm...", er kratzt sich am Nacken, "Argh..".
Weihlaer liegt deutlich etwas auf der Zunge, doch hält sich zurück. Fast als hätte er ne Argumentation gegen sich selbst verloren.

Er lässt die Schultern sacken.
"Ihr habt wohl recht, ich denke nur, dass ich als Heiler besser dinge kombinieren kann.
Unser Clan ist bekannt für Ihre Führungskräfte."

Schützend nimmt er die Hände vor sich
"Später."

"Ich weiß eben noch nicht, noch nicht welchen Preis ich zahle."
Er überlegt nur kurz bevor er weiterredet.
"Ich möchte nicht irgendwens Seele fressen, und auch nicht die eigene.".

Normalerweise sind solche Themen innere Monologe.
Er wundert sich selbst über das Vertrauen gegenüber der Fremden.

"Entschuldigt, ich bin heute wohl etwas redebedürftig.
Aber ja, gegebenenfalls könntet Ihr mir helfen. Ich brauche noch fürsprecher, damit ich in Genua bleiben kann.
Wem seid Ihr denn untergeordnet? Vielleicht könnt ihr mich demjenigen vorstellen?"

[Drita]

Während seines inneren Monologes hob sich langsam die Braue der Ancilla... und verharrte dort, als er weiter sprach, nachdem seine Schultern sanken. Langsam nahm Dritas Gesichtsausdruck ernsthafte Verärgerung an.

"Lasst mich euch beim Kombinieren helfen, indem ich euch Fragen beantworte." Das gütige Lächeln hatte etwas eisiges bekommen.

"Der, dem ich unterstellt bin, befindet sich nicht in Genua und kann euch keine Fürsprache aussprechen, die Bestand hätte. Ich bin als persönlicher Gast ihrer höchst verehrten Majestät Aurore von Genua einladen worden. Ich könnte euch ihr vorstellen, wenn ihr das wünscht. Aber ich nehme an es geht um die Fürsprache für euren Gaststatus, oder? Dann bin ich wohl selbst die höchste Instanz, die ihr in meinem Dunstkreis dafür finden könnt. Wie... eilig ist es denn? Ihr wirkt mir ein wenig unter Druck, so wirr, wie ihr momentan herüber kommt."