[1091] Die Hilfe des Herolds [Asim, Gabriel]

[Gabriel Ducas]

„Rache?“ Gabriels Augenbraue zuckte nach oben. „Was weißt du über Benjamin? Und was über Salvador?“ die Stimme des Herolds wurde lauernd. Etwas an Asims Plan schien ihm nicht zu behagen. „Wenn ich beim letzten Mal noch nicht so besorgt klang, dann deswegen, weil du mir damals nicht den Eindruck vermittelt hast, du würdest Hals über Kopf Rache üben wollen.“ ein Seufzer entfuhr dem Brujah und mit einer Hand deutete er auf die kleinen Mosaike welche das größere einrahmten. „Du musst Verbindungen bedenken. Wenn ich noch Geschäfte mit ihm hätte und diese größer wären als die Geschäfte die ich mit dir habe, was würde ich wohl tun?“ er wartete die Antwort nicht ab. „Richtig. Ich würde meine Investitionen schützen.“ einen Moment ließ Gabriel dem Banu Haquim um diese Worte zu verstehen ehe er fortfuhr.

„Deine Kampfstärke bietest du mir?“ nachdenklich musterte er Asim. „Lass mich hören was du von mir erwartest. Dann werde ich schauen, ob ich dir helfen kann und welchen Preis ich verlange.“

[Asim]

"Ich muss Salvador meinen Ahnen ausliefern, auf die eine oder andere Art. Nun seid ihr selber nicht so ein großer Kämpfer, aber bestimmt geschickter im Reden. Vielleicht kann das von Nutzem sein?", meinte Asim. Er hatte das Gefühl ihm entglitt das Gespräch immer mehr. Hatte er einen Fehler begannen auf Gabriel zu vertrauen? Er hatte bisher so aufgeschlossen geklungen, aber dieses ganze Geschäft mit Salvador gefiel ihm eindeutig nicht. Wie Schade! Was sollte er jetzt tun um den Schaden mindestens zu begrenzen?

[Gabriel Ducas]

Ein freudloses Lachen erklang als Asim geendet hatte. „Reden?“ mit gehobenen Augenbrauen und einem Kopfschütteln entgegnete er „Mein Clansbruder ist eher nicht so der Redner. Ich glaube also nicht, dass ich euch eine große Hilfe sein kann.“ mit einem Finger bohrte er ein Loch in den Sand. „Und ich denke auch nicht, dass er euch begleiten wird. Eure Ahnen werden ihm bestimmt nicht auf die Schulter klopfen.“ mit der anderen Hand nahm er einen dunklen Stein und begrub ihn in dem Loch.

„Ich werde euch nicht helfen meinen Clansbruder zu vernichten. Jedoch kann ich euch Informationen geben.“ nachdem Gabriel den Stein begraben hatte, richtete er seinen Blick wieder auf den Banu Haquim. „Doch ihr werdet mit niemand über meine geforderte Gegenleistung sprechen und ihr werdet diese bezahlen bevor ihr euch Salvador widmet. Das ist meine Bedingung.“

[Asim]

"Diese Bedingungen sind mehr als akzeptabel.", meinte Asim diplomatisch. Das Lachen hatte ihm nicht gefallen. Das war ein ganz anderer Gabriel als er ihn kannte. Aber gut, er war diesmal auf Hilfe so ziemlich angewiesen...und das er kompetent war stand außer Frage.
Schließlich konnte er sich nicht mehr recht beherrschen. "Findet ihr es witzig in welcher Lage ich mich befinde?", sprach der Sarazene lauernd wegen dem Lachen. Er fand sein Gegenüber nahm sich da etwas zu viel heraus und er wollte sich nicht zum Affen machen lassen. Er war immer noch ein Assamit und Gabriel hatte im Kampf nicht viel Erfahrung bewiesen.

[Gabriel Ducas]

Langsam hob Gabriel den Blick um aufzusehen und den Banu Haquim zu mustern. Der unbeherrschte Tonfall war ihm offenbar nicht entgangen und doch schien er die Fassung zu bewahren. „Dabei wirft man meinem Blut vor impulsiv zu sein. Nein! Witzig ist das ganz und gar nicht. Du sprichst hier davon einen Amtsträger der Domäne aus selbiger zu entfernen. Was denkst du was ihre höchst verehrte Majestät hierzu sagen würde?“ nun wurde die Stimme etwas leiser und beinahe schneidend. „Hast du auch nur die geringste Ahnung was du da vorhast? Was weißt du überhaupt über Salvador?“ müde schüttelte er den Kopf. „Hast du die Perspektive bedacht, die ich dir gab? Um sie mit deinen Ältesten zu teilen? Vermutlich nicht! Und jetzt erdreistet du dich die Stimme so zu erheben? Wo ich dir eben Informationen zugesichert habe?“ erneut schüttelte er den Kopf, die Melancholie war in die Augen zurückgekehrt und er schien des Gesprächs müde.

„Du wirst mir zwei Treffen arrangieren. Mit zwei deiner Clansgeschwister. Wer weiß? Vielleicht kannst du hieraus ebenfalls etwas lernen! Zum mit dem, vermutlich inzwischen verehrten, Nael. Zum anderen mit der verehrten Zada al‘Kammash. Beide halten sich versteckt. Daher ist es wichtig dass die Treffen vertraulich sind. Teile ihnen doch bitte mit, das Gabriel Ducas, Neugeborener vom Clan der Gelehrten demütigst und respektvoll um eine friedliche Audienz bittet. Mögen unsere Herzen offen sein und unsere Worte von Güte und Verständnis zeugen.“ nun setzte er wieder ein paar Steine aneinander und ergänzte. „Pantelleria und Sardinien sind die Orte an denen du diskret suchen wirst.“

[Asim]

"So impulsiv bin ich gar nicht. Haltet ihr mich für naiv?", meinte Asim ein wenig beleidigt, aber wieder ruhiger, da er Gabriel nicht wirklich herausfordern wollte. Aber das Gespräch brachte ihm Kummer. Ihm gefiel es gar nicht so ausgeschimpft zu werden. Ja, er kannte Salvador nicht, aber das machte es eher leichter, als schwieriger ihn zu beseitigen, nach seiner Sicht...und er hatte ja ein Arrangement mit der Prinzessin, von dem Gabriel aber nichts wissen durfte. Schade eigentlich, sonst sähe er wirklich besser auf.
"Zwei geheime Treffen arrangieren? Das klingt ja schon fast schwieriger als Salvador zu begegnen! Ich werde wohl bei meinen Vorgesetzen in Sizilien fragen müssen.", meinte er kopfschüttelnd. So recht behagte es ihm nicht...und er mochte auch nicht nachgeben. Würde Gabriel ihn so ausquetschen? So langsam schwand ihm die Sympathie für den Brujah. Falls sie noch einmal zum Training die Klingen kreuzen würden, müsste er ihn wohl mal härter rannehmen, wenn er selber so seine Position in der Domäne ausnutzte! Wie schade, am Ende war man wohl doch wirklich allein.

[Gabriel Ducas]

Gabriel schüttelte auf die Frage ob er Asim für naiv halten würde den Kopf. „Nein. Nicht naiv.“ antwortete er kurz und ohne weiter ins Detail zu gehen. „Offenbar hast du ein Problem Salvador zu begegnen. Darüber hinaus weichst du den Fragen aus. Was weisst du über Salvador? Bist du dir im klaren das er ein Amtsträger der Domäne ist?“ mit gezückter Augenbraue sah Gabriel nun zu dem Banu Haquim. „Ich bin nur ein demütiger Bittsteller und so die Personen einwilligen werden die Treffen nach den Wünschen deiner Clansgeschwister stattfinden Ich bin mir sicher, sie werden sich weder auf dich und ganz bestimmt nicht auf mich verlassen. Ich bin nur derjenige der demütig um Audienz bittet, es besteht ein Unterschied in Rang und Alter den ich respektiere. Ich pflegte bislang gute Beziehungen zu den eurigen und wünsche dies auch weiterhin.“ mit einer Hand deutete er auf eines der kleineren Mosaike am Rand welches zwei gekreuzte Schwerter zeigte. „Ein Fuchs, der in der Stille der Nacht nach Spuren sucht, entdeckt die verborgenen Pfade seines Terrains. Auf ähnliche Weise lernt der Jäger aus den unscheinbaren Aufgaben die verborgenen Weisheiten der Jagd.“

[Asim]

Asim war erleichtert, dass er im Ansehen nicht gesunken war. "Er muss wohl auch ein geschickter Kämpfer sein...und er ist Liktor.", antwortete Asim recht unsicher. Viel wusste er wirklich nicht. Aber was gab es da zu wissen? Er war der Mann der nach Ansicht vieler Benjamin umgebracht hatte.
"Wenn sich der verehrte Nael und die verehrten Zada al‘Kammash beide verborgen halte, glaubt ihr sie werden sich mir dann offenbaren? Und ist es nicht vielleicht treffender, wenn ich erstmal nach einer Person suche? Sicherlich kann ich mich besser auf die Aufgabe konzentrieren, wenn die Angelegenheit mit Salvador endlich beendet ist.", schlug der junge Assamit vor.

[Gabriel Ducas]

Langsam hob Gabriel den Kopf und sah nach dessen Worten lange zu Asim. „Du wirst dich erst um die Aufgabe kümmern!“ machte er noch einmal deutlich. „Sollte dein Unterfangen mit Salvador nämlich nicht gut enden. Wer kommt dann auf für deine Schulden? Sollte jedoch jemand anderes versichern für diese aufzukommen finden wir sicher eine schnellere Lösung.“ das klang sachlich, wie ein Kaufmann der einen Preis vorrechnet. „Meine Gegenleistung ist friedlicher Natur. Etwas dass man von Rachegedanken wohl nicht sagen kann. Wer mit dem Schwert lebt, wird durch das Schwert umkommen.“ ergänzte er und betrachtete Asim mit Mitgefühl und Trauer.

„Ich hoffe die beiden Personen werden sich eher einem Clansbruder offenbaren. Ich vermute du hast andere Mittel und Wege.“

[Asim]

Asim sah sehr unglücklich mit dem Handel aus. Er fühlte sich benutzt und ausgelaugt, im Moment wollte er nicht auch noch die Stadt verlassen. "Ihr lässt mir keine Wahl. Sehr schade. Es wird sich wohl eine Möglichkeit bieten. Diskret.", seufzte er und ließ den Blick gesenkt. "Wäre das dann alles, wohlwerter Herold?", meinte er höflich, aber distanziert. In Zukunft würde er sich doch wohl zweimal überlegen bevor er Gabriel um einen Gefallen bat. Denn diesen Preis hatte er nicht zahlen wollen. Es kam ihm eher so vor als entglitt ihm seine Beute, anstatt, dass er ihr näher kam.