erkannte er, dass er gar nicht alleine in der Kirche war. Sicher 5 Schritt von ihm entfernt weilte ein Mann, nein, ein Ritter. Er kniete am Rand der Kirche, vor einem kleinen Seitenaltar, der Heiligen Agnes gewidmet, und erhob sich wohl ebenso langsam wie Titus zuvor.[mit eigenwilligen Änderungen] Titus: [San Genesio, Domus]
Ave Maria, gratia plena,
Dominus tecum.
Benedicta tu in mulieribus,
et benedictus fructus ventris tui, Iesus.
Sancta Maria, Mater Dei,
ora pro nobis peccatoribus
nunc et in hora mortis nostrae.
Amen.
Der Rosenkranz war zuende gebetet und Titus bekreuzigte sich, küsste den Boden vor dem Altar und hing sich den Rosenkranz wieder um den Hals. Langsam erhob er sich. Auf dem Rückweg als er auf den Ausgang zu ging, tauchte er seinen rechten Zeigefinger leicht in das Weihwasserbecken und malte sich ein Kreuz auf die Stirn. Der brennende und beißende Schmerz, der seine Hand und seine Stirn heimsuchte, erinnerte ihn daran, dass ihm auch in dieser Nacht nicht vergeben wurde. Titus knurrte leise, als er gegen den Schmerz ankämpfte. Als er langsam nachließ...
Da trafen sich die Blicke.
Der Krieger stand nicht im Weg, der Durchgang zur Tür war frei, doch war seine Anwesenheit mit Sicherheit kein Zufall. Er hatte seine Augen auf Titus Gesicht, musterte ihn nicht, wohl nicht mehr... die Haare waren zurückgekämmt, der Wappenrock nicht alt und mit einem durchaus kunstvollen roten schreitenden Leu mit Lilienkreuz vor den Pranken verziert, die Kettenbrünne darunter offensichtlich Normannischer Abkunft. In der Hand hielt der Mann ebenso einen Rosenkranz, an seinem Gurt schlummerte eine Normannische Klinge. Das vernarbte Gesicht zeigte keine Regung, es lächelte nicht, aber auch kein Grimm schrie dem Krieger entgegen...