[1092] Von Kesseln und Lagern [Agnellina, Angelique]

Wenn die Sonne hinter das Appenningebirge sinkt, kriechen die Verdammten aus ihren Löchern. Dies sind ihre Geschichten.
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Agnellina
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[1092] Von Kesseln und Lagern [Agnellina, Angelique]

Beitrag von Agnellina »

Sechs oder sieben Wochen waren ins Land gegangen, seitdem Angelique zum Beiwohnen des Wurfes von Welpen gerufen worden war. In dieser Nacht wurde die wieder für die Verhältnisse von Unsterblichen recht früh informiert, dass sie draußen wegen eines Welpen erwartet wurde.

Agnellina wartete unruhig mit stetigem Blick auf die Wachleute am Turm und hielt sich von ihnen nach Möglichkeit eher fern. Sie hatte ihre Anfrage freundlich gegeben, doch auf näheren Kontakt mit den Männern legte sie keinen Wert. Sie war in ihren Umhang gehüllt, hatte die Hände darunter und trug eine trapezförmige Leinentasche an ihrer Seite, deren Bänder über die Schulter und unter ihrem Gürtel hindurch liefen.

Sie hielt direkt auf Angelique zu und ihre Augen taxierten sie eingehend, als würde sie den Zustand des Kainskindes wie auch seines Aufzuges prüfen. Agnellina klang dennoch freundlich, als sie zur Begrüßung ein knappes „Guten Abend. Komm.“ von sich gab.
Ohne auf Antwort zu warten, schlug sie den Weg fort vom Meer und dem Turm hin in den Siestri Mascharana ein. Sie wandte sich nicht um, ob die Malkavianerin ihren Worten und ihr Folge leistete, doch ihre Ohren spitzte sie sehr aufmerksam, ob dem so war.
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Angelique
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Re: [1092] Von Kesseln und Lagern [Agnellina, Angelique]

Beitrag von Angelique »

Angelique kam angetan mit ihrem Pilgermantel und Hut. Darunter trug sie eine Lederriemenkluft, wie man sie bei Schurken der großen Städte der Byzantiner und Sarazenen erwarten würde, die guten Halt bei körperlichen Betätigungen und Schutz bot. Natürlich hatte sie ihren Pilgerstab dabei.
So pragmatisch ausgestattet, wirkte sie für eine nächtliche Betätigung gerüstet.
"Schiavo", antwortete sie genauso knapp und folgte wortlos und leise, als sei sich leise zu bewegen ihre wahre Natur.
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Agnellina
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Re: [1092] Von Kesseln und Lagern [Agnellina, Angelique]

Beitrag von Agnellina »

Ohne ein Gespräch zu suchen, strebte Agnellina durch Mascharana. Sie hielt sich nirgendwo auf, strich mit gemessenen Schritten durch den Stadtteil und ging zielgerichtet zur Grenze der Stadt.
In der Mauernähe hielt sie inne, achtete auf Augen, die sie nicht sehen sollten, und deutete auf das robuste Bauwerk, welches ein so ärgerliches Hindernis zwischen dem Stadtkäfig und der Freiheit der Wälder darstellte.
„Raus mit dir.“, verlangte sie von Angelique.
Ihrer Haltung nach erwartete sie, dass das Mondkind nun vorausgehen sollte.
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Angelique
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Re: [1092] Von Kesseln und Lagern [Agnellina, Angelique]

Beitrag von Angelique »

Das war irritierend. Normalerweise hatte Angelique andere, elegantere Möglichkeiten, aus der Stadt zu gelangen. Angefangen mit einfach bei Ihrem Turm die Felsen hinabzugehen, bis hin zu ihren Künsten, mit denen sie ungesehen wurde.
Aber gut, sie hatte gesagt, sie würde machen, was die Gangrel forderte.

So schlich sie die Mauertreppe hoch und glitt geschmeidig durch die Zinne und kletterte die Mauer an den vorkragenden Bruchsteinen hinab. Glücklicherweise war so was einfach bei der Bauweise der Stadtmauern.

Geschick + Heimlichkeit
— heute um 19:41 Uhr
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Geschick + Sport
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Agnellina
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Re: [1092] Von Kesseln und Lagern [Agnellina, Angelique]

Beitrag von Agnellina »

Agnellina folgte ihr in einigen Schritten Abstand und sah recht genau zu. Die Gangrel beobachtete das Vorgehen und die Bewegungen Angeliques. Während das Mondkind hinab kletterte, blieb sie noch einen Moment oben und sah sich an, wie Angelique die Mauer hinab kam. Dann folgte sie ihr.

Mit dem Boden unter den Füßen ging sie sofort von der Mauer weg, hin zur schützenden Deckung aus Dunkelheit und bewachsener Natur.

„Gut. Wir gehen jetzt in diese Richtung.“, sie deutete von der Stadt weg gen Osten. „Das wichtigste ist ein sicherer Ort zum Ruhen. Selbst Hunger kann ein wenig warten, aber der Morgen wartet nicht. Deswegen machen wir das zuerst. Du hältst die Augen offen nach Möglichkeiten, wo und wie du den Tag verbringen könntest. Wenn du etwas siehst, zeig mir, was du damit machst.“

Beinahe wie bei einem entspannten Spaziergang ging Agnellina neben Angelique her, ließ ihre Augen selbst schweifen und beobachtete, wie sich das Mondkind anstellte.

Spoiler!
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Re: [1092] Von Kesseln und Lagern [Agnellina, Angelique]

Beitrag von Angelique »

Angelique rief sich ihre unzähligen Reisen im Umland in Erinnerung, die sie im Laufe der Jahrhunderte gemacht hatte. Für den Notfall würde sie auf eine der Felsenhöhlen oder verfallenen Ruinen in der Umgebung zurückgreifen, die sie noch kannte.
Es war lange her und sie musste hart überlegen. Dann fielen ihr aber Möglichkeiten ein.

Aber erst einmal suchte sie mit ihren durch Auspizien geschärften Sinnen nach neuen geeigneten Unterschlüpfen, während sie durch die Nacht gingen.
Sie zeigte auf einen verlassenen Dachsbau, in den nur ein Kind wie sie hineinpassen würde und auf eine alte Ruine, vielleicht der Langobarden oder einer Villa Rustica, die noch alte römische Kellerungen haben würde, selbst wenn obertägig nur überwucherte Grundmauern zu sehen waren.
Prima, sie musste also nicht ihre geheimen Notunterkünfte preisgeben.

Sie hoffte allerdings auch, dass Agnellina ihr Tipps verraten würde, ihre Methoden zu verfeinern. Nun, da diese indirekt gesehen hatte, wie scharfsichtig Angelique auch im dunklen Bergunterholz war.


— heute um 14:14 Uhr
Geistesschärfe + Überleben
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Wahrnehmung + Überleben
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Agnellina
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Re: [1092] Von Kesseln und Lagern [Agnellina, Angelique]

Beitrag von Agnellina »

Die Gangrel sah sich den Dachsbau sorgfältig an und ihre Augen bemaßen Angeliques Statur.
„Deine Größe kann wirklich ein Vorteil sein. So ein Dachsbau ist nicht schlecht. Die gehen hübsch tief ins Erdreich hinab. Du musst etwas aufpassen, um nicht stecken zu bleiben. Aber wenn du dich nicht blind hineinrutschen lässt…“
Ihre Hand strich über die Dachsrutsche.
„Was hältst du davon, wenn du dir einen Stein oder einen kleinen Stamm mit hinein nimmst? Das wäre ein Hindernis für Jagdtiere, welche so einen Bau ausstöbern wollen.
Wenn es dich nicht stört, dass sie es nicht so sauber halten wie die Dachse, könntest du auch nach Fuchsbauten schauen. Die sind oft etwas enger, doch du kannst sie mit wenig Mühe für dich vergrößern. Von Bärenhöhlen im Gebirge würde ich dir aber abraten. Auch im tiefsten Winter. Kein Bär schläft so tief, dass er einen Tagesgast duldet.“
, warnte sie mit eindringlicher Stimme.

Agnellina folgte der kleinen Malkavianerin und sah sich auch diese Ruine an. Neugierig sah sie sich um, staunte über die Kellerungen. Das war neu für sie und es wirkte nicht so, als würde sie das verstecken wollen.

Sie sah sich im Wald etwas um und hielt an einer Stelle, die ihr geeignet schien an.
„Was machst du, wenn du keine Tierbauten findest?“
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Angelique
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Re: [1092] Von Kesseln und Lagern [Agnellina, Angelique]

Beitrag von Angelique »

Gute Tipps waren das. Praktisch und leicht anzuwenden.

"Ich gehe zurück und suche in der nächsten Nacht weiter an anderer Stelle."
Sie überlegte kurz, als sie merkte, dass das nicht genug erklärte. "In neuen Gegenden und auf neuen Pfaden gehe ich niemals weiter, als dass ich es nicht im Rest der Nacht zu einem sicheren Unterschlupf zurückschaffen kann.

Das verdoppelt zwar die Reisezeit, macht die Reise aber infinit sicherer.
Ich meide auch tiefe Wälder, denn ich habe einst einen Lupine gesehen, der sich in Menschengestalt verbarg. Für mich sind die Werwölfe keine Legende, wie für manche. Und ich bin doppelt vorsichtig bei Reisen.
Selbst wenn Unglück mich meist nur von unsereins auf Reisen ereilte.

Auch bei den Ruinen bin ich vorsichtig, denn Geister und Dämonen lieben solche Orte. Oder sehr profane Räuber oder Grabschänder wie Allegra.
Ich würde die Nähe der Menschen bevorzugen. Da ich vom Dorfe bin, weiß in den Dörfern und Weilern die Orte, die leicht zugänglich, lichtsicher und doch nicht frequentiert werden. Getreidespeicher zum Beispiel oder Heuschober."

Sie schaute sich um. "Aber ich schätze, deine Frage hat mit diesem Ort hier zu tun. Ich musste mich bisher noch nie eingraben, wenn du das meinst. Und wenn, hätte ich meine Vasallen dabei, die graben würden. Mir ist nicht die Gangrelkunst gegeben, mit Krallen, die Stein zermalmen könnten, den Boden in Windeseile aufzuwühlen wie ein Maulwurf."
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Agnellina
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Re: [1092] Von Kesseln und Lagern [Agnellina, Angelique]

Beitrag von Agnellina »

„Verlässt du dich wirklich so auf deine Vasallen?“
Agnellinas Augen strichen über die kindliche Malkavianerin und etwas im Blick verriet, dass sie gern Hand angelegt und sie berührt, etwas nachgeprüft, hätte. Doch sie hütete sich vor dem Raubtier, dass ihr gegenüber stand. Auch wenn sie darauf hinabschauen konnte. Dann erinnerte sie sich an die Abmachung.
„Deine Hand. Streck sie bitte aus. Ich will die Finger sehen.“

Agnellina betrachtete die Finger eingehend. Sie berührte Angelique nicht, hielt immer einen Schritt Abstand. Mit einem Fingerzeig deutete sie ihr an, die Hände zu drehen. Handrücken wie auch Handflächen und jeden einzelnen Finger sah sie sich an. Dann winkte sie, dass Angelique die Hände sinken lassen konnte.

“Machen wir einen Versuch. Du hast keine Vasallen dabei. Du musst es selbst tun. Grabe. Fühle die Erde. Versuch dich an ihr. Aber nur mit einer Hand. Lass die andere sauber, wenn du kannst. Such dir eine Stelle, die dir passend erscheint. Ich werde derweil ein paar Dinge zusammen tragen. Ich bin immer in deiner Nähe. Musst nur rufen. Allein lasse ich dich nicht, wie versprochen.“

Die Gangrel wartete einen Moment, um eventuelle Unklarheiten aufzuhellen. Sie würde zusehen, ob und wie die Malkavianerin eine Stelle wählte, aber sie nicht kommentieren. Dann würde sie den seltsamen kleinen Vampir graben lassen, während sie selbst ein Stück weiter in den Wald ging und nach einigen geeigneten Holzstücken, weichen Ruten, belaubten und nadelbewehrten Zweigen und nach größeren Ästen suchte. Das Knacken des Holzes, unter welchem sie zu lange Äste kürzte, indem sie sie mit einem gezielten Tritt an gewünschter Stelle brechen ließ, würde sich aufgrund der Nähe bis zu Angelique tragen.
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Angelique
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Re: [1092] Von Kesseln und Lagern [Agnellina, Angelique]

Beitrag von Angelique »

Angelique riss sich zusammen und strengte scharf ihren Geist an, sich zu erinnern an die Zeit, als sie am Leben war.
Als sie Reisig sammelte und das halbwilde Vieh im Kopfwald ihrer Heimat weiden ließ.
Welche Plätze suchten die Schweine zum Wühlen, welche zum Suhlen? Was sagte die Farbe des Bodens über lockeren Sand und feuchten und fluffigen Humus aus? Was der Wuchs der Pflanzen und welche davon wo?

Für Angelique sah es plötzlich so aus, als sammelten sich kleine steinige Gnomoi und Wurzelschrate an den Stellen, die ungeeignet waren, während an den guten Orten Sylphe und Fae tanzten. War das die Art, wie ihr Gehirn ihre eigenen gedanklichen Ergebnisse zeigte oder tatsächliche Visionen der anderen Welt neben der unseren? Wer mochte das sagen?

Zufrieden nickend, machte sie sich dann ans Werk wie geheißen. Das erforderte weniger Ausdauer als eher Geschick mit dem Handicap, das ihr auferlegt worden war.
Es hatte wirklich märchenhafte Züge und die kleine Vampirn spielte gerne ihre Rolle dabei, so absurd sie auch war.
Das wollte ihr allerdings nicht so gut gelingen. Ihre Balance war völlig daneben, ohne ihre zweite Hand, und immer wieder klaschte sie mit dem Gesicht in den lockeren Humus.

Ihr Hand blieb zwar sauber, aber ihr Gesichtchen nicht. Das brachte sie aber auf eine Idee, wie sie nur Malkavianer haben konnten.
Wenn ihr Gesicht eh schon da war und sie keine magischen Klauen hatte, so hatte sie doch ein kleines, aber selbst Stein und Metall zerfetzendes Vampirgebiss. Und der Geschmack des Bodens machte ihr nicht mehr und nicht weniger aus als jeder andere Geschmack außer der köstliche des Blutes.

Und so fräste sie sich mit einer Hand und schnappenden Kiefern, die zähes Wurzelwerk und störende Steine zermalmten, mit sturer Determination, in die Erde.





Geistesschärfe + Überleben
— heute um 15:22 Uhr
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Geschick + Überleben
heute um 15:32 Uhr
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Gechick + Handgemenge
1 WP
— heute um 15:39 Uhr
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