[1092] Kann da Liebe sein? [Isabelle, Asim]

[Asim]

Asim hatte sich auf einen flachen Stein gesetzt und stützte das Kinn auf die Hand. Ob sie die Einladung annehmen würde? Er hatte den Weg so gut es ging beschrieben. Die Lichtung im Wald war gut beschienen von Mond, der heute voll und schön war. Dazu floss ein kleiner Bach von einem Wasserfall. Im Forst spielten die jungen Rehe, von denen er sich auch schon genährt hatte. Er fand es schön hier und war oft gekommen um nachzudenken. Ob Isabelle genau so dachte? Er seufzte und blickte auf die Wildrosen die er für sie pflücken wollte. Alles war genau geplant und durchdacht. Jede einzelne Geste einstudiert.

[Isabelle de Claire]

Der Wald lag still und Verlassen da, während Isabell durch die Dunkelheit stapfte. Sie wäre vielleicht sogar leise gewesen, aber Aric, der nur zwei Schritte hinter ihr ging machte jeden Versuch leise zu sein ziemlich kaputt. Eigentlich war e schon nicht besonders klug die Einladung eines Mannes anzunehmen der einem Clan von Auftragsmördern angehörte und dann auch noch außerhalb des Elysiums. Aric hatte ihr das mehrfach gesagt und er hatte auch tatsächlich recht. Aber in diesem speziellen Fall war die Rose einfach neugierig, was der junge Assamit, nach ihrem ersten Treffen vor hatte.

Für dieses Treffen hatte sei ein dunkelblaues, hochgeschlossenes Kleid gewählt, welches mit Mustern von Silberfäden durchwirkt war. Die Füße steckten in feinen Sandalen, welche mit Silberbändern um ihre Fesseln gehalten wurden. Die braunen Haare trug sie heute Nacht offen und sie hatte ein dezentes Parfum aufgelegt.

So trat die Rose schließlich auf die Lichtung hinaus, die Asim ihr genannt hatte. Der Mondschein lies das Kleid ein wenig glitzern und die braunen Haare und Augen leuchteten kurz auf, als sie den jungen Mann sah, der dort auf dem Stein saß.

Aric wiederum blieb im Schatten der Bäume zurück und beobachtete die Szenerie misstrauisch.

[Asim]

Asim blieb einen Moment still und bewunderte sie einfach nur andächtig, einer Toreador die ein großes Kunstwerk vor sich sieht nicht unähnlich. Dann zuckte er leicht und räusperte sich. "Wilkommen wohlwerte Isabelle de Claire.", meinte er dann und versuchte zu lächeln, aber so recht wollte es ihm nicht gelinge, war er doch zu sehr in ihrem Bann. War das Liebe? Lust? So recht konnte er die Gefühle nicht einordnen. Vielleicht bildete sich ja sein totes Herz nur ein so etwas zu fühlen? Aber er war noch recht menschlich. Er musste daran glauben, dass sein Empfinden rein und ehrlich war!
"Ich hoffe es gefällt euch hier. Die Wahl der Lokalität für unser Zusammensein ist mir schwer gefallen. Gerne hätte ich euch in meine Zuflucht eingeladen, aber sie besitzt nur wenig Charme.", gab er zu und wirkte leicht verlegen. Seine Haut wirkte irgendwie gesünder und hatte vielleicht auch eine leichte Röte angenommen. Mit einer schwungvollen Bewegung stand er auf und rupfte die Wildrose aus der Erde um sie ihr möglichst galant entgegenzuhalten. "Ich musste euch einfach wiedersehen, meine Liebe, ihr weckt in mir Gefühle die ich noch nie verspürt hab!", versicherte er begeistert und mit gewissem jugendlichen Charme. Er hatte hierfür geübt, aber war seine Vorstellung überzeugend? Vielleicht etwas zu rasch? Immerhin sah er nicht schlecht aus. Die meisten Mädchen würden ihn wohl als attraktiven Mann beschreiben.

(6 1 3. Charisma und Empathie)

[Isabelle de Claire]

Sie betrachtete seine ungeschickten Schritte der Annäherung. Die Gesten, die Betonung der Worte, die Bewegungen. All das war ungeschliffen. Sicher war er noch jung, aber scheinbar hatte ihm niemand die Etikette erklärt, geschweige denn ihn einmal zum Mann gemacht. Innerlich seufzte sie ein wenig. Nach außen hin lächelte sie erfreut. "Werter Asim!" ihre Stimme hatte eine leise Melodie, die sich in ihren Worten fortsetzte.

"Der Ort ist wirklich wunderschön." Sie war froh um seinetwillen, dass er sie nicht in seine Zuflucht eingeladen hatte. Das Geheimnis an dem Man übertagte gab man nicht freimütig Preis. Es konnte schneller ein Todesurteil sein, als man hoffte. Betrachtete man Isabelle bemerkte man das ihre Haut ebenfalls nicht die Blässe der Kainiten aufwies, sondern etwas lebendiger wirkte, auch wenn es nicht so schien, als würde sie atmen. Schließlich nahm sie die Rose mit spitzen Fingern entgegen, wollte sie sich doch nicht stechen. Sie führte sie an ihre Nase und schnupperte den Geruch. Er war himmlisch. Im Anschluss sah sie den Assamiten wieder an. Diesmal etwas ernster. "Seit vorsichtig an wen ihr euer Herz verschenkt. Derjenige könnte es euch schneller herausreißen, als ihr glaubt." ermahnte sie den jungen Mann. "Wieso glaubt ihr das ich Gefühle in euch geweckt habe? Was fühlt ihr, wenn ihr mich anseht?" fragte sie neugierig. Dabei kam sie einen kleinen Schritt näher, so dass Asim nun auch das leichte Parfum riechen konnte, dass sie aufgelegt hatte.

[Asim]

Asim achtete genau auf ihre Reaktion, da keine negative folgte entspannte er etwas. Aber, dass sie auch nicht sonderlich erfreut schien machte es nicht leichter und schmerzte auch ein wenig, bei genauerer Reflektion. "Ja, nicht wahr? Es gefällt mir auch hier sehr gut. Kommt gerne wieder wenn es euch auch gefällt.", meinte er, eher im Plauderton und legte mit einem Lächeln eine Hand auf seine Brust, wohl um seine Gefühle auszudrücken. "Herausreißen? Aber nicht ihr. Ihr seid zu gütig, oder?", fragte er, etwas skeptisch geworden. Natürlich hatte er Angst sie mochte mit ihm ein Spiel treiben, er war nicht so naiv, dass er nicht von der emotionalen Grausamkeit einiger Toreador gehört hatte. Da konnte man sich sehr, sehr weh tun, wenn man nur mit diesem Schaden davonkam...
Immerhin hatte Isabelle wohl sein einfaches, aber von ganzem Herzen gegebenes Geschenk gefallen. So weit zu gut. Vielleicht konnte man ja darauf aufbauen? Es kam wohl darauf an wie geschickt er seine Worte jetzt wählte.
"Nun...Ich bin kein Poet und weiß nicht viel von diesen Dingen. Aber wenn das keine Liebe ist hat noch nie jemand geliebt. D-das ergibt Sinn oder?", improvisiert er mit einem leichten Zittern in der Stimme.

[Isabelle de Claire]

Isabelle seufzte leise. "Ich weiß nicht, ob euch bewusst ist, dass Liebe in unseren Kreisen selten und gefährlich ist. Ihr seit jung und unerfahren werter Asim. Bevor ihr jemandem eure Liebe gesteht, solltet ihr euch sicher sein, dass derjenige euch nichts böses will." sie senkte leicht kopfschüttelnd den Blick. "Ihr solltet niemals eure Vorsicht fallen lassen. Sonst verliert ihr euer Herz oder euren Kopf schneller, als ihr glaubt." Sie sah ihn wieder an. Lag da Mitleid in ihrem Blick? "Ihr wisst nicht, ob ich euch das Herz herausreißen würde. Vielleicht...vielleicht auch nicht. Lasst euch nicht blenden." Erneut ein Seufzen. "Werdet erst einmal erfahrener. Überlebt und macht eure Hausaufgaben....dann können wir erneut sprechen."

Mit diesen Worten wandte sie sich von dem Banu Haqim ab und verschwand wieder im Wald.




Asim lädt Isabelle zu einem Rendezvous auf eine Waldlichtung ein, zu dem Isabelle, allerdings nicht allein erscheint. Asim gesteht ihr seine Gefühle, wobei Isabelle allerdings nicht so sehr darauf eingeht. Sie warnt ihn, seine Gefühle nicht allzu offen zu legen und sagt ihm das er erst einmal Erwachsen werden soll, bevor er sich wieder meldet.