Brimir the red eyed Gangrel [Brimir]

[Dezember '16]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Caterina
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Re: Brimir the red eyed Gangrel [Brimir]

Beitrag von Caterina »

Noch immer etwas unsicher, ob Caterina sich wirklich zu Brimir setzen sollte, bewegte sie sich schließlich in seine Richtung und setzte sich wieder auf den Waldboden.
Während die Mailänderin sich in eine gemütliche Schneidersitzposition brachte, schmunzelte sie.

Dann sah die Frau den Krieger an: "Dass ihr. Dass du." Caterina stockte, es fiel ihr sichtlich schwer nicht die Höflichkeitsfloskeln zu verwenden. Dann begann sie erneut, das füchsische Lächeln Marias imitierend: "Du bist den Nonnen sehr ähnlich. Oder sie dir. Ich selbst kann mit den Weisheiten nur bedingt etwas anfangen. Doch halfen sie mir, das Tier in mir besser zu verstehen."

Kurz flackerten die Trainingsstunden vor dem geistigen Auge der Möchtegernjägerin auf und zauberten ihr ein verträumtes Lächeln auf die Lippen, bevor Brimir wieder fixiert und freundlich angelächelt wurde: "Ich verstehe keinen großen Krieger, doch ich weiß, dass du kein Monster sein kannst."
Schließlich zuckten die Schultern und die Frau fügte betont lapidar hinzu: "Acacia würde einem Monster niemals den Titel des obersten Wächters zusprechen."

"Auch wenn es unglaubwürdig erscheint, ich wollte euch... dir wirklich gratulieren. Ich freue mich, dass ein so stolzer Krieger nicht in den Fängen der Politik zerrieben wurde."
Und sie wollte der Faszination auf den Grund gehen, doch das behielt die Frau für sich, sie war kein pubertierendes Gör, zumindest wollte sich Caterina nicht so geben.
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Brimir
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Re: Brimir the red eyed Gangrel [Brimir]

Beitrag von Brimir »

"Die Nonnen... du meinst den Kult... ... sie sind Jägerinnen... ich bin Jäger... wir folgen der Jagd. Unser Pfad ist der selbe."

Brimr nickte zustimmend über ihre Aussagen diesbezüglich.

"Und doch... ... sind wir uns nur ähnlich... nicht gleich. Vertrauter untereinander, als Andere mit uns sind."

Acacia einmal ausgenommen, stimmte diese Aussage wahrscheinlich, solange Brimir hier seine Geschwister noch nicht gefunden hat. Eine Suche, die viel zu lange pausiert war.

"Und was ist, wenn sie es nur gemacht hat, um Melissa noch eins auszuwischen? So wie der ganze Prozess nur dazu diente Anderen zu zeigen, dass man selbst die größeren Eier hat. Genua gegen Sizilien. Ventrue gegen Lasombra. Acacia gegen Melissa... ... Brimir gegen Allocer."

Der Gangrel zuckte mitd en Schultern, auch wenn man aus der Art, wie er die Namen aussprach heraushören konnte, dass ihm die Art des letztgenannten Konfliktes durchaus am Liebsten war.

"Politik... Aurore hat meine Taten als Waffe gegen unsere Feinde... oder künftigen Feinde... genutzt. Ich glaube... sie hatte dieses Ende immer im Sinn. Und... ich bin gerne ihre Waffe. Doch auch, wenn ich dem Tier näher bin, als Melissa, so hat das Tier keine Kontrolle über mich. Ich kann durchaus... zum Monster werden... aber nur, weil ich das Tier in mir verpreschen lasse... auf seinem Rücken in die Schlacht reite... aber nie... ohne mich selbst dem Tier zu opfern. Ich glaube, dass sie nicht versteht... verstehen will... dass das Tier nicht ihr Feind ist, sondern ihr bester Freund."

Brimir zuckte resignieren mit den Schultern und musste dann lächeln.

"Es hätte mehr gebraucht, als nur Worte, um Brimir Böggvisson aus dieser Welt zu tilgen. Mehr als Politik und Lügen."

Sein Kopf wanderte von einer Schulter zur Anderen, während seine Augen Caterina nicht aus dem Fokus ließen. Seine Hand legte sich in das warme Fell des Wolfes, der seinen Kopf auf dem Schoß des Gangrel bettete. Da war mehr Vertrautheit zwischen den Beiden, als zwischen den meisten Kainiten.

"Du bist also hier, um mich kennen zu lernen. Oder erhoffst du dir, dass ich dir helfe dein Tier zu verstehen?"
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Caterina
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Re: Brimir the red eyed Gangrel [Brimir]

Beitrag von Caterina »

„Kann man sich denn gleich sein?“, fragte Caterina gedankenverloren, als sie Brimirs Ausführungen über den Kult lauschte.
Gleichheit war für die Frau etwas Negatives. Gerade Individualität würzte die Existenz.

Als der Krieger andeutete, dass er eigentlich nur ein politischer Spielball war, schmunzelte Caterina zuerst, wurde dann jedoch ernst.
Der Gangrel war der erste Kainit, den Caterina traf, der ehrlich mit sich selbst gegenüber Fremden war. Außerdem schien er sich nicht daran zu stoßen, benutzt geworden zu sein.
Seltsamer Mann. Doch hörte die Toreador ruhig zu und unterbrach Brimir nicht. Diese Gedanken zu unterbrechen wäre sowieso unnütz gewesen und zudem war es unhöflich.

"Es hätte mehr gebraucht, als nur Worte, um Brimir Böggvisson aus dieser Welt zu tilgen. Mehr als Politik und Lügen.", auch die Frau musste schmunzeln. War dem wirklich so?
„Zumindest die Geschichten über Brimir den Lasombratod hätten die Asche überdauert.“
Als der Wolf dann zärtlich am Kopf gekrault wurde verwandelte sich das Schmunzeln zum zufriedenen Gesichtsausdruck. Es schien hier alles idyllisch. Die Wildniss wurde ein klein Wenig zu einem gemüglichen Wohnzimmer- zumindest für die beiden vor ihr.

„Ich erhoffe mir gar nichts, außer hier wieder heil heraus zu kommen.“, antwortete die Mailänderin schnell auf die Frage.
Erst dann führte sie alles weiter aus: „Mir kommt schon die Ehre zuteil den geheimnisvollen Krieger aus der Nähe zu sehen und sogar mit ihm zu sprechen.“
Bei den letzten Worten wurden die Wangen minimal röter und der Blick wandte sich kurz zu Boden. Caterina war wieder bewusst geworden, wie sich das anhören musste. Unwürdig einer Rose, zum Glück hörten weder Matteo noch Acacia zu.

Dann fasste sich die Frau wieder und blickte wieder in diese seltsamen Augen: „Dafür werde ich sicher als unreifes, dummes Ding gescholten.
Aber du bist anders als die Kainiten, die mir bisher über den Weg kamen. Deine Art ist faszinierend. Ein Barbar, akzeptiert in der pikfeinen Gesellschaft, obwohl er zu seiner Herkunft und dem Umgang mit seinem Tier steht…“
Anerkennung, vielleicht auch ein wenig Ehrfurcht waren zwischen den Zeilen zu hören.
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Brimir
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Re: Brimir the red eyed Gangrel [Brimir]

Beitrag von Brimir »

"Man kann sich gleicher sein, als der Kult und ich. Meine Schwester zum Beispiel... ist mir ähnlicher... war sie schon zu Lebzeiten."

Hatte er ihr da gerade einfach so etwas so persönliches erzählt? Und dann auch noch beiläufig, als wäre es nichts Besonderes.

"Die Geschichte würde damit Enden, wie er sich aus seinen Eisenfesseln befreit hätte und noch soviele ehemalige Verbündete mich sich genommen hätte, wie es möglich gewesen wäre. Das eigene Überleben zählt immer mehr, als das von Anderen. Un vielleicht wäre es auch nicht das Ende gewesen... aber so oder so... es wäre eine gute Geschichte... aber es ist eine noch Bessere, wenn man sie selbst am Feuer erzählen kann und Welpen sich ein Beispiel daran nehmen. Es war eine gute Jagd, weil man die mächtige Beute erlegt hat und doch noch selbst am Leben ist. Eine bessere wäre eine lebende Beute gewesen. Und doch ist in meiner Zeit in... der Zelle so Vieles passiert, was ich vielleicht verhindert hätte. Das Leben von Jägern ist erloschen... und so hatten noch so Großes vor sich... hätten stark werden können."

Bei den Worten über die Toten verschwand der Glanz aus den schwarzen Augen und sie wirkten noch dunkler, wenn man das hier im Wald überhaupt wahrnehmen konnte. Doch dann schüttelte Brimir die Gedanken dazu ab.

"Brimir 'Lasombratod' Böggvisson... ... das gefällt mir... aber wenn ich einen Namen wählen werde, dann einen, den mir diejenige gab, die meinen Tod will... ... 'Die Bestie' oder 'das Monster'."

Der Gangrel lachte kurz und kalt auf und das Funkeln kehrte langsam zurück, besonders, als sie die Ehre ausdrückte, die sie empfand.

"Ich rede mit dennen, die reden wollen und die das Revier achten... und ich bekämpfe die, die nicht reden wollen und sie Ziel meiner Jagd werden... gleich aus welchen Gründen" Er zuckte mit den Schultern, als wäre dies ebenfalls eines dieser einfachen Dinge des Lebens. "Sollen Andere über deine Reife urteilen... dumm scheinst du mir jedenfalls nicht zu sein. Gibt dümmere Neugeborene, als dich. Und zerfleischen werde ich dich heute Nacht nicht, wie es scheint."
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Caterina
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Re: Brimir the red eyed Gangrel [Brimir]

Beitrag von Caterina »

„Du hast eine Schwester doppelt im Blut?“, überrascht kam die Frage ohne lang nachzudenken. Welch famoses Geschick! Als Einzelkind kannte Caterina eine Geschwisterschar nur aus zweiter Reihe, doch lernte sie im Unleben eine abartige Version von Blutsverbundenheit. Zumindest, soweit es unter den Monstern der Nacht möglich war.

Dann lauschte die Toreador wieder den Worten des Gangrels. Abermals schmunzelte, wurde jedoch wieder ernst im Laufe der Erzählung.
Zuerst verstand sie es nicht, dann wurde ihr klar, dass Brimir wahrscheinlich von Alerio sprachBeim Prozess kam kurz zur Sprache, dass der Gangrel den Kindsvampir half den neuen Weg zu verstehen.
Bei diesen düsteren Worten und dem seltsamen Blick schien da mehr dahinter zu sein.
Womöglich eine Verbundenheit, die nur Jäger untereinander verstanden?

Als der Krieger schließlich wieder zu anderen Gedanken kam, breitete sich auch auf Caterinas Miene ein Funklen aus: „Die Bestie Böggvisson, Geißel aller Monster?“
Ein kurzes Schmunzeln, dann war sie auch schon froh, über die Worte des großen Kriegers.
„Danke.“, brachte die Mailänderin schließlich zwischen ihrem leisen Kichern hervor.
Ihr war durchaus bewusst, dass der Gangrel nur seine Einschätzung teilte, doch die Worte, dass er sie wohl heute nicht zerfleischen würde, war einfach köstlich.

Erst als sich die Frau wieder gefasst hatte, kam eine Entschuldigung hervor: „Bitte verzeih für das Gekichere, aber der letzte Satz war so ehrlich und witzlos, dass er schon wieder genial ist. Danke für deine Worte. Es tut gut ab und an gut, zu hören, dass man sich macht.“

„Was treibt einen Nord eigentlich in die Gefilde Italiens?“, kam eine Frage schnell nach diesem Geständnis um dem Gangrel nicht zu viel Zeit zum Nachdenken zu geben.
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Brimir
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Beitrag von Brimir »

Brimir legte den Kopf schief, als sie nachfragend auf seine Schwester zu sprechen kam. Nach einer Ewigkeit nickte der Gangrel dann.

"Sie war wie ich... ... nur jünger... und, wenn es etwas gibt, dass die Soldaten unserer Feinde auf unseren Kaperfahrten noch mehr fürchteten als unsere Krieger, dann waren es die künfigen Schildmaiden... es wunderte mich also nicht, dass die Schwester von Böggvir sie für sich auserwählt hatte. Und so sind sie und ich auch heute noch im Blut vereint."

Das Lachen des Gangrel, als sie den erfundenen Titel fortführte brach nicht ab. Er hatte sichtlich Freude mit ihr zu reden, die klug genug war, um zu überleben und gleichzeitig so viel von Etikette verstand, wie er sich selbst zuschrieb. "Das gefällt mir."

Und dann entschuldigte sich Caterina wieder. Brimir winkte ab und schüttelte den Kopf, als wüsste er genau, was sie dabei fühlte. Immerhin war er Teil eines niederen Clans und das alleine sorgte dafür, dass man ihn als wertloser betrachtete - zumindest bei Vielen.

"Ich würde es nicht sagen, wenn ich es nicht so meinen würde. Aber... erzähl mir von dir... wie bist du zum Mündel geworden? Warum bist du in Genua? Und... ... was willst du hier erreichen?"

Die Art, wie der Nordmann das Du aussprach, machte deutlich, dass er nicht Matteos Ziele für sie meinte.

"Dannach erzähl ich dir, warum ich hier bin."
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Caterina
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Beitrag von Caterina »

Vom ehrlichen Interesse an ihr überrascht, weiteten sich die Augen, bevor die Miene abermals nachdenklich wurde.
Was hatte Caterina vor zu erreichen? Verdammt gute Frage. Die Toreador war bis zum Hof hauptsächlich mit Überleben beschäftigt und nun trieben sie Dinge um, die sie nur teilweise verstand, vielleicht auch nicht verstehen wollte.

Doch wie sollte man das jemanen Fremden klar machen? Bei diesem Gedanken meldete sich das antrainierte Misstrauen, welches durch die letzten Ereignisse noch geschärft wurde.
„Kein Vertrauensvorschuss, auch wenn das Gegenüber noch so arglos scheint. Möge es nettes Kind oder berühmter Krieger sein.“, schalt sich Caterina selbst.

Dennoch wirkte Brimir ehrlich… Verdammtes Vampirkind! Bescheuerte Regeln! Alles Mist!
Sie wollte ehrlich sein und konnte nicht. Das merkte man auch kurz an der Mimik, die sich verdüsterte, bis ein tiefer Seufzer zu hören war.

„Mein Erzeuger war zu ehrgeizig. Zumindest glaube ich das.
Er endete als ein Häufchen Asche und ich fast ebenso. Allein durch Glück und einem geistesgegenwärtigen Gefolgsmann habe ich es nach Genua geschafft.
Hier angekommen, war ich mir nicht so sicher, ob es nicht eher ein Fluch war, weiter zu existieren.
Denn ohne Matteo würde meine Asche die Robe des Seneschalls beschmutzen.
Und so wurde ein Freiheitsgeist Mündel des ehrenwerten Königs, was sich leichter anhört als es ist.“

Die Erzählung war relativ schnell und die Miene konzentriert. Es war eine ehrliche Reflexion, doch wollte Caterina nicht den ganzen Abend damit zubringen. Sie hatte zu oft über den Weg bis heute überdacht und wurde jedes Mal wieder sauer und ein wenig traurig.
Allein bei den letzten Worten kam ein wehmütiges Lächeln über die Lippen.

Schließlich griff die Hand in die Lockenmähne und durchwuschelte sie gehörig.
„Was ich will? Brimir Böggvisson, ich habe keine Ahnung.“, gab die Frau preis.
Dann glitt die Hand wieder auf den Boden und Caterina erklärte: „Bisher galt meine oberste Priorität dem Überleben. Was sich als gar nicht unschwierig erwies.“, endlich schmunzelte die Mailänderin wieder. Zwar waren die Erlebnisse bedingt lustig, doch diesen Galgenhumor ließ sich die Toreador nicht nehmen.

„Vier Mal war ich kurz vor dem endgültigen Tod und ich stehe noch immer da.
Ich scheine wehrhafte Beute zu sein.“, gab sich Caterina amüsiert.
Dann seufzte sie abermals, dieses Mal jedoch nicht so tief: „Man lernt eindeutig schneller und intensiver im Angesicht der Vernichtung.
Ich bin mittlerweile hoffentlich mehr würdige Beute als wehrhafte.“

Dann nickte die Frau leicht grimmig: „Ja, das ist ein gutes Ziel. Erstmal zur würdigen Beute werden und danach zum Jäger.“
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Brimir
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Beitrag von Brimir »

Das ehrliche Interesse blieb, denn Brimir lauschte, schwieg und nickte ab und an. Seine Augen funkelten hin und wieder und es schien, als erinnere sich der Jäger an einige Dinge. Ab und an - vor Allem gegen Ende - zog er die Mundwinkel wie Leftzen hoch.

"Dann hattest du wirklich Glück."

begann Brimir, nachdenklicher las noch zuvor. Da schwang ebenso eine Spur Verständnis mit.

"Jedes Kind erlebt erfahrungsgemäß diese Grenzen zwischen Unleben und Vernichtung mehr als einmal. Allein die Tatsache, dass du überhaupt zu einer von uns geworden bist war eine feine Gradwanderung, denn längst nicht alle Menschen sind in der Lage den Kontakt mit dem Biest zu überstehen. Und dannach... ... jeder Fehler kann dein Leben beenden... selbst nach hunderten Jahren. Daran solltest du dich gewöhnen."

Brimir presste die Augen etwas zusammen, entließ Caterina dann aber aus dem Blick, um ihn auf den Himmel durch die Baumkronen hindurch zu richten.

"Wir rauben, um zu überleben. Meine Heimat ist dünn bestellt... vor Allem, was Rohstoffe anbelangt. Bei uns lernt jedes Kind... Kind aus menschlicher Sicht... mit der Waffe umzugehen. Im Frühjahr werden dann aus Bauern, Schmieden, Künstlern, Handwerkern, Eltern, Jungen, Alten... Krieger. Wir segeln für das Überleben unseres Volkes. Björn Eisenseide, Sohn von Ragnar Lothbrok war der Mann mit dem ich segelte... Schätze und Reichtum waren uns hier ins Ohr gelegt worden, also landeten wir an in Italien. Eine Falle... meines Erzeugers, der einen Nordmann als Kind wollte. 15 von uns hat er entführt... der Rest segelte mit leeren Händen heim... vielleicht haben sie auf dem Weg zurück andere Dörfer gefunden... ich weiß es nicht."

Es folgte eine Pause, in der Brimir den Blick wieder unter zu Caterina führte. Die Stimme wurde dunkler und machte die GEschichte vielleicht noch einen Hauch düsterer, als sie es an sich schon war.

"Mein Leben endete mit dem Kampf ums Überleben und begann mit einem solchen. Böggvir ließ uns wie Tiere in Käfigen gegeneinander kämpfen. Manche starben... Andere wurden von seinen Ghulen nach der Niederlage aus dem Lager gebracht und nie wieder gesehen. 3 waren am Ende übrig, als er uns den Kuss gab... unsere erste Raserei endete in einem Kampf, den nur einer überlebte... dannach war ich über Wochen alleine... in diesem Zustand und musste lernen zu überleben... zu jagen... was man Essen konnte und was nicht mehr... ... was man noch brauchte... und was nicht mehr... wie das Tier die Kontrolle übernahm und wie man es reiten konnte... dass die Sonne einen vernichten konnte... dass die Raserei meinen Körper entstellte und mir die Jagd schwieriger macht... und, wie man dabei nicht wahnsinnig wird. In diesen ersten Wochen... oder Monate.... ich weiß es gar nicht mehr... stand ich jeden Tag an der Schwelle dass mich eine neue Gefahr vernichtet. Und erst, als ich ihn zufrieden gestellt hatte... erklärte mir Böggvir den Rest."

Das Lächeln auf seinen Lippen sprach nicht davon, dass Brimir wütend auf seinen Erzeuger war. Ganz im Gegenteil, da war sogar sowas, wie Dankbarkeit aus der Stimme zu hören.

"Ich will dir deine Angst vor der Vernichtung nicht klein reden... ich will dir nur sagen, dass du wirklich Glück hast. Jedes Mal, wenn du kurz davor bist Asche zu werden und es am Ende nicht bist, wirst du stärker werden... von der Beute zum Jäger."

Dann beugte er sich vor und schaute wieder in die Augen von Caterina.

"Wenn ich deine Geschichte höre... bin ich mir sicher, dass du doch einen Grund dazu hast zu mir oder dem Kult zu kommen, selbst, wenn du dir dessen nicht bewusst bist. Auch, wenn alle Vampire Raubtiere sind... sind wir doch die wahren Jäger Genuas. Wenn dir jemand zeigen kann, wie du von der Beute zur Jägerin wirst... dann wir."
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Caterina
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Re: Brimir the red eyed Gangrel [Brimir]

Beitrag von Caterina »

Die Toreador ließ den Krieger reden und beobachtete ihn dabei.
Als Brimir die Geschichte seiner ‚Auswahl‘ beschrieb hoben sich die Augenbrauen, doch wirklich erschüttert wirkte Caterina nicht.

Im Gegenteil, sie hätte sich dieses Schauspiel gerne angesehen, auch wenn ihr vollends klar war, dass sie so eine Auswahl nie bestanden hätte.
So kam der Frau während der Erzählung ihre Fantasie zur Hilfe und sie malte sich die Bilder detailreich aus.

Als sie dann direkt angesprochen wurde nickte Caterina ernst.
So etwas in der Art hatte sie befürchtet. Was nicht umbringt macht eben härter. Doch irgendwas arbeitete im Hintergrund. Irgendwelche Worte des Kriegers ließ den Verstand weiter arbeiten…

Schelmisches Grinsen umspielte die Lippen, als der Krieger vom Lernen der Jagd sprach. Und plötzlich war auch das unstimmige Detail klar.
Maria hatte die Regel genannt, dass man nicht grausam sein durfte.
So begann die Mailänderin zu antworten: „Ich habe schon viel gelernt von den Nonnen. Doch euer Weg und seine Gebote sind…“
Die Worte stockten, Caterina schien nach dem richtigen Begriff zu suchen, den sie nicht fand. So versuchte sie erneut zu erklären: „Nicht nur, dass es verwirrend ist, einige Gebote kann ich nie übernehmen, sie sind so völlig wider meiner Natur. Vieles kann man lernen, doch einiges ist in einem verankert“

Dann schnaubte die Frau frustriert: „War das halbwegs verständlich?“
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Brimir
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Beitrag von Brimir »

Als sie zu ihrer ersten Erklärung ansetzte, lächelte Brimir. Und das wurde nur noch breiter, als Caterina nach ihrem zweiten Ansatz fragte, ob dies verständlich sei. Ein Nicken. Mehr nicht. Zumindest vorerst. Brimir lehnte sich noch weiter nach vorne und setzte seinen Ellenbogen auf seinen Oberschenkel, um dann das Kinn auf der Faust zu stützen.

"Sagst du das, weil du deiner Menschlichkeit anhaftest... oder weil du bereits anderen Wegen folgst?"

Sein Blick hatte etwas durchbohrendes, wie der Jäger, der seine Beute betrachtete und entschied, ob sie es wert war gejagt zu werden.

"Jeder Vampir... ist Raubtier... und somit Jäger. Jeder dient der Jagd, würde der Kult jetzt sagen. Es ist nur ein Unterschied, ob man der Jagd bloß folgt... oder ob man sie versteht. Sag mir... was sind das für Gebote, die du nicht übernehmen kannst? Was widerspricht deiner Natur mehr, um die simple Wahrheit zu erkennen? Zu sehen ... dass du Jägerin bist."
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