Körper und Geist (Melissa)

[Januar '17]
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: Körper und Geist (Melissa)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Tomas Augen verengten sich und er hatte die Arme abwehrend vor der Brust verschrenkt, er hatte sich immer noch nicht daran gewöhnt, dass sie Dinge von ihm wusste, die sie eigentlich nicht wissen konnte. Es war unheimlich.

"Körper und Geist widerstehen diesen Veränderungen? Konntet ihr meiner Veränderung widerstehen?
Konnte ich eurem Geist widerstehen? Nein."


Die schwarzen Augen weiteten sich plötzlich wieder.
"Ihr würdet in meiner Nähe sein...bei unserem Hort...würdet ihr immer bei mir sein..."
sogleich wurden die Augen wieder zu schlitzen.
Sie konnte sehen dass er unsicher war und immer paranoider wurde.

Wenn er sich nicht vor ihr schützen konnte, was garantierte dann ihm, dass sie ihn nicht auf lange Sicht manipulieren würde.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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Melissa
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Re: Körper und Geist (Melissa)

Beitrag von Melissa »

Melissens Kiefer mahlten aufeinander. Sie wollte ihn verstehen machen. Wieso konnte er nicht verstehen? Wieso konnte er nicht einfach, nicht einfach tun, was sie ihm sagte, sich verhalten, wie er es sollte, wieso musste er sich weigern, sich wehren und selbst so viele Qualen zu fügen, indem er weiter vor der Freiheit davon lief, die sie ihm versprach. Wieso musste er sich so wehren, Gründe dafür suchen ihr zu misstrauen, wo es keine gab,

Dann, mit einem langen Seufzen, wich die Anspannung von ihr. Sie schob sie beiseite, versteckte sie tief in ihrem eigenen Geist anstatt Toma damit zu bestrafen.
Sie erhob sich, langsam, grazil.
"Ihr werdet nie sicher sein, ob man euch nicht manipuliert. Heute nicht, morgen nicht. Ihr werdet es bei keinem Vampir sein, Janus, denn das wahre Gesicht unserer Art ist das, welches ihr euch selbst gegeben habt: Doppelgesichtig, schlangenzüngig, dämonenäugig.
Ich habe euch meine Kräft gezeigt, habe euch zeigen wollen, woran ihr bei mir seid. Ich dachte, es würde euch Sicherheit geben, von meinen Kräften zu wissen. Ich dachte, ihr würdet begreifen, dass ich euch manipulieren könnte, wenn ich es denn wollte, und anerkennen, dass ich es nicht tue. Ein Fehler, wie ich einsehe.

Ihr steht nun vor einer schlichten Wahl:
Ihr könnt mir glauben, dass ihr von meinen Kräften wisst und ich euch ebenso in meinen Geist gelassen habe, wie ihr mich in den euren. Ihr könnt mit mir wandeln und Genua zu unserem Garten machen.
Oder ihr könnt euch weiter verstecken vor der Welt, euch in eure Werkstatt zurückziehen und ein Phantom bleiben, ein Gespenst das die Gossen nach Blut und kleinen Mädchen durchstreift."


Sie hielt einen Augenblick lang inne, musterte den Tzimisce, ehe sie ihm in die Augen sah.
"Ich werde euch einige Nächte Bedenkzeit geben. Auch ich habe sie bitter nötig. Aus offensichtlichen Gründen muss ich euch aber bitten, kein Wort von diesen Dingen an die Liktoren dringen zu lassen. Betrachtet diese Nacht als ein Geschenk an euch, ein Geheimnis, das ich mit euch geteilt habe, obwohl alles andere weiser gewesen wäre. Geht sorgfältig damit um."
Die Art und Weise, auf die sie diese Worte sagte, ließ wenig Zweifel. Sie könnte die Erinnerung an diese Nacht wieder stehlen, so leicht, wie sie sie gegeben hatte.
La famiglia é il nido dell'uomo.
- Giovanni Faldella
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Toma Ianos Navodeanu
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Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: Körper und Geist (Melissa)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Das hatte er nicht gewollt, das hatte er nicht erwartet, wie diese Nacht verlaufen war. Er war sich so sicher gewesen, alles war geklärt gewesen. Sie hatten einen Pakt geschlossen und er konnte seine Fähigkeit zeigen, wie sie es versprochen hatte. Alles hatte funktioniert und dann plötzlich nicht mehr...Jetzt waren sie wieder am Anfang, wie in ihrer Zuflucht, als er ihr misstraut und sie nicht einmal für sein Blut gehalten hatte.

Ihre Worte trafen ihn, er wusste, dass sie nicht unrecht hatte. Wenn sie ihm Schaden wollte, hätte sie es längst tun können, hätte es vor Wochen tun können. Sie hatte ihm ihre Kräfte gezeigt, ihre Erinnerung...ja ein Vertrauensbeweis war das, oder nicht?

Er war einfach überrumpelt worden von den Ereignissen. Zu überfordert, von dem was er alles erfahren hatte, als dass er sich noch vollends sicher sein konnte.

Er blickte sie an, grübelnd. Eigentlich ahnte er schon, was die richtige Antwort war in diesem Moment, doch er schwieg. Wollte sicher gehen, musste nachdenken. Brauchte Zeit, also nickte er.

"Ja, ich muss darüber nachdenken, es ist zu viel passiert...Ich werde niemanden etwas sagen." versicherte er ihr noch.

...

So gingen sie wieder auseinander.
Unsicher ob diese Nacht sie einander näher gebracht oder weiter auseinander getrieben hatte.

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Zusammenfassung:
Toma lädt Melissa einige Wochen später zu sich ein, um mit ihr über ihren angebotenen Pakt zu sprechen. Das Gespräch läuft anfangs auch recht gut, trotz ihrer Unterschiede finden sie ein gemeinsames Ziel und Toma darf sogar seine fleischformenden Kräfte an Melissa demonstrieren und gibt ihr grüne Augen, die seinen menschlichen nachempfunden sind.
Dann schwenkt die Unterhaltung jedoch auf den Prozess über und Toma möchte wissen, warum sich Melissa angeblich seltsam verhalten hat. Sie zeigt ihm ihre Erinnerung von Lydiadas direkt in seinem Kopf. Er ist davon so erschrocken und fürchtet ihre Macht über Gedanken, dass er ihr wieder misstraut und die beiden ungewiss auseinander gehen, wie es nun weiter gehen soll.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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