Staub und Sterne[Ball, Melissa]

[Januar '17]
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Matteo
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Staub und Sterne[Ball, Melissa]

Beitrag von Matteo »

Nachdem sich seine Wege von denen Brimirs als auch Acacias getrennt hatten, trat Matteo an einen der Bediensteten Melissas heran. Der Toreador bat diesen der Gastgeberin auszurichten, dass er ihr gern persönlich gratulieren und sie gern in vertraulichem Rahmen sprechen würde.

Matteo wartete geduldig, bis die sicherlich sehr geschäftige Gastgeberin Zeit finden würde...
"Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt." - Khalil Gibran
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Melissa
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Re: Staub und Sterne[Ball, Melissa]

Beitrag von Melissa »

Der Capo hielt seinen Hund an der Kette gepackt, als der Vampir sich nähert.
Er versprach, die Bitte Matteos zu überbringen, und bat den edlen Herren solange im Arbeitszimmer des Konsuls sich zu gedulden. Dieses befand sich im zweiten Stockwerk, durch den Vorraum des großen Ratsaals zu erreichen, in dem Liktor Brimir sich mit Pfeil und Bogen vergnügte.
Es war ein schlicht eingerichteter Raum: Ein großer Tisch dominierte die Fensterseite, die fast direkt über dem großen Tor zur Villa lag. Der Schrank zur Seite war verschlossen, wer daran rüttelte hörte das Geräusch von Folianten, Tuch und allerlei anderen Aufzeichnungsmitteln. Eine Reihe Regale zur Seite beinhaltete Schreibgeräte, Rechengeräte, Maße, Gewichte, Waagen, die ein oder andere Karte und allerlei andere Dinge, die ein Händler so benötigte. Neben dem Stuhl des Konsuls gab es noch zwei weitere zur Seite, zwischen denen ein schmales Tischchen stand.

Melissa erschien, aber nicht ohne den Toreador eine kleine Weile warten zu lassen. Ehe sie die Tür schloss, erhaschte Matteo einen Blick auf die zwei Männer mit ihren Hunden und den Armbrüsten an der Hüfte, die ihr in den Vorraum des Ratsaals gefolgt waren.
Sie trug ein Kleid ganz ähnlich wie das, was sie auf dem Hof ihrer Majestät getragen hatte. Dieses aber war nicht von so strahlendem Blau und etwas dezenter gefärbt, mit fluffigeren Ärmeln und Bäuschen, wie ein bewölkter Winterhimmel.

"Werter Liktor", begrüßte Sie ihn verhalten mit einem ihrer dünnen Lächeln. "Wie schön, dass Ihr meiner Einladung gefolgt seid."
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- Giovanni Faldella
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Matteo
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Re: Staub und Sterne[Ball, Melissa]

Beitrag von Matteo »

Das Warten machte ihm wenig aus, das Ausrichten einer solchen Feier verlangte Melissa sicher einiges an Pflichten ab und so nutzte Matteo die Zeit sich umzusehen und seine Gedanken zu ordnen.
Die beiden Wachen nahm er zur Kenntnis, es passte zu dem was er über die Drachin von Broglio wusste. Dank der menschlichen wie tierischen Wachhunde würden unerwünschte Lauscher es zumindest schwer haben.


"Wie hätte ich fernbleiben können werte Gastgeberin? Meinen Glückwunsch zu eurem einhundertsten Jahrestag und auch zu dieser gelungenen Feier. Habt Dank für eure Einladung. Vielleicht erweist ihr mir zu späterer Zeit die Ehre eines Tanzes werte Melissa?"

Nachdem der Höflichkeit genüge getan und symbolisch die Hand ausgestreckt worden war, fuhr Matteo fort.

"Und habt Dank für die Möglichkeit dieses Gesprächs, der Möglichkeit etwaige Missverständnisse zu klären und gewisse Entwicklungen zu betrachten. Zuvor jedoch eine kurze Frage: Wozu die Hunde?"

Eine Frage die ihn schon seit sie angekommen waren beschäftigte, rechnete Melissa mit Unheil? Wie sonst ließe sich erklären den kainitischen Gästen dies zuzumuten, die Aussage die damit getroffen schien in Matteos Augen.
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Melissa
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Re: Staub und Sterne[Ball, Melissa]

Beitrag von Melissa »

Glockenhell lachte die Tzimisce auf wie die junge Frau, deren Haut sie trug.
"Nur zu gern! Wenn der Abend sich etwas legt und nicht mehr so viele Augen auf uns liegen, dürft ihr mich gerne auf das Parkett entführen."

"Sie nehmen mir Arbeit ab", sagte Melissa. "Hunde - Tiere allgemein - reagieren überaus empfindlich auf die Anwesenheit von Vampiren. Schwächere Kreaturen sterben. Wie ihr wisst, Matteo, sind zu dieser Feier rund zwei Dutzend unserer Art eingladen - zwei Dutzend von denen ich weiß. Einer ist bereits aufgetaucht, den ich noch gar nicht kannte. Es ist leichter für mich, nicht am Tor jeden Gast einzeln überprüfen zu müssen, um für Sicherheit in meiner Domäne zu sorgen." Ihr Lächeln krümmt sich ein wenig. "Abgesehen davon sind sie schneller auf den Beinen als ich und haben sich in gewissen Situationen bewährt."

Zwei Räume weiter - im Ratsaal - rumpelte es zu diesem Zeitpunkt gewaltig. Ihre Kiefer drückten sich einen Augenblick aufeinander, sie schloss die Augen. Unter ihren Augenlidern zuckte es kurz, sie musste sich offenbar anstrengen, nicht die Fassung zu verlieren und den Liktor sitzen zu lassen, um nach dem Rechten zu sehen.
"Und auch dafür sind sie da", schob sie mit einem säuerlichen Lächeln hinterher. Vorsichtig sammelte sie ihre Beherrschung wieder auf, blickte den Toreador wieder an.
"Worüber möchtet ihr mit mir reden?"
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Matteo
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Re: Staub und Sterne[Ball, Melissa]

Beitrag von Matteo »

"Hm, vielleicht sollte ich die Anschaffung von Tieren in Erwägung ziehen... In jedem Fall freue ich mich auf den Tanz mit euch!"

Zu dem Gerumpel ruckte sei Kopf fast schon raubvogelartig herum, dann wandte er sich wieder Melissa zu. Mit einladender Geste fuhr der Liktor fort.

"Wenn ihr mögt, können wir gern nachsehen... mir wäre lieber dieses Gespräch ungestört und ohne Ablenkung fortsetzen zu können."


Auch abseits der reinen Höflichkeit, Matteo schien es wirklich wichtig Melissas ganze Aufmerksamkeit zu haben und er wusste selbst nur zu gut wie ungehobelte Gäste im eigenen Haus an den Nerven zehren konnten.
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Melissa
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Re: Staub und Sterne[Ball, Melissa]

Beitrag von Melissa »

Melissa leckte sich über die Lippen. Ihre Augen fuhren zu der Tür hinter ihr. Sie kaute auf ihrer Unterlippe, überlegt. Eine neue Situation, für die sie keine bewehrten Strategien gefunden hatte. Gedanken jagten durch ihren Kopf, einer wirrer als der andre. Hier bleiben, einen Eklat riskieren? Gehen, den Liktor brüskieren? Sich blamieren, wenn die Situation gefährlich war?
Wie unbewusst glitt ihre linke Hand zu ihrem Bauch, legte sich auf eine Wunde, die dort vor einigen Wochen geklafft hatte. Erst schien sie ablehnen zu wollen, Vertrauen in ihre menschlichen Diener beteuern zu wollen. Dann fiel ihr ein, wer sich zwei Räume weiter befand. Und was sie vor einer Minute erst über Gebell und Hunde gesagt hatte.
"Zehn Minuten eurer Zeit", sagte sie, dann rauschte sie davon.
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Matteo
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Re: Staub und Sterne[Ball, Melissa]

Beitrag von Matteo »

"Natürlich." Er nickte verständnisvoll.

Melissa ging, doch wenige Augenblicke später erhob sich auf Matteo und folgte ihr selbst im Haus der Tzimisce wäre er von seinen Pflichten als Liktor nicht befreit.
Das Geplänkel zwischen Brimir und Melissa, doch recht eindseitig verlaufend, hatte er verfolgt, da aber wohl keine weitere Eskalation drohte, hatte Matteo sich schon kurz darauf wieder in das Arbeitszimmer zurückgezogen und wartete auf Melissa, die derweil wohl ihren Pflichten als Hausherrin nachging.

Freundlich lächelnd, voller Verständnis, erwartete der Liktor ihre Rückkehr.
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Melissa
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Re: Staub und Sterne[Ball, Melissa]

Beitrag von Melissa »

Der Drache von Broglio kehrte nicht lang darauf zu ihrem Gast zurück ins Arbeitszimmer. Ihr Plausch mit Sousanna war ohne Skandale vonstatten gegangen und obwohl Melissa sicherlich keine Gelegenheit ausgelassen hatte, ein Geschäft zu machen, hatte Matteo sie um ihre Aufmerksamkeit gebeten.
Und sie gab nur zu bereitwillig.

Sie schloss die Tür mit dem theatralischen Seufzer eines jungen Mädchens, das mit knapper Not seiner Gouvernante entkommen war. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, sie strich eine lose Strähne aus ihrem Gesicht zurück hinter die Ohren.
¨Littore¨, begann sie erneut. ¨Worüber wolltet ihr mit mir reden, bevor es einmal mehr an mir war, den Dreck der Bestien fortzuschaffen?¨
Eine Spitze, sicherlich, aber eine verzeihliche, hatte sie doch zum Tanz und Spiel geladen - nicht zu Rauferei und Gezank.
Ohne allzu große Umstände zu machen ließ die Hausherrin sich in einem der freien Sitze nieder, die Knie keusch aneinander gedrückt, die Hände im Schoß gefaltet.
Ihre Augen blickten den Toreador neugierig und aufmerksam an. Sie waren grün, wie eine sommerliche Heide. Seltsam. Waren sie bei ihrem letzten Treffen nicht von anderer Farbe gewesen?
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Matteo
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Re: Staub und Sterne[Ball, Melissa]

Beitrag von Matteo »

Etwas irritiert ob der veränderten Augenfarbe, musterte er Melissa prüfend und rief sich ebenso ihre Sprechweise in Erinnerung. Sein Mündel hate ihm von gewissen Vorkommnissen berichtet, war dies die echte Melissa oder erlaubte sich das kindliche Pilgermädchen hier einen üblen Scherz? Doch nein, Köpersprache und auch Sprachduktus legten zumindest nahe, dass es sich um den echten Drachen von Broglio handelte.

Wahrnehmung und Empathie: [dice seed=36223 secure=68f8291c_0]6d10[/dice]

"Nun werte Melissa ich bin sowohl in persönlicher Sache als auch als Liktor ihrer Majestät hier. Es geht um die Anschuldigungen die der verehrte Lydiadas gegen mich und andere erhoben hat. Ich nehme an ihr habt auf sein Geheiß dabei geholfen diese zusammenzuzimmern und im Unrat der Vergangenheit zu wühlen?"

Noch immer waren die Worte sachlich und ein wenig kühl vorgetragen, ohne spürbare Feindseligkeit seitens des Liktors. Auch wenn er beim Prozess weit emotionaler reagiert hatte, wahrte Matteo nun Ruhe, so als würde die Reine Tatsache, dass sie dem Ahnen geholfen hatte ihn nicht berühren. Zumindest nicht ohne weiteres. Wie es wriklich in seinem Inneren bestellt war blieb vorerst verborgen.

Manipulation und Ausflüchte: [dice seed=44027 secure=a67ec4fc_1]6d10[/dice]
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Melissa
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Re: Staub und Sterne[Ball, Melissa]

Beitrag von Melissa »

"Da nehmt ihr falsch an."
Die Tzimisce legte ihren Kopf leicht schief, warf Matteo einen irritierten Blick zu. Zwei konnten dieses Spiel spielen. Obwohl der Senator ein würdigerer Gegner als der Kettenhund sein dürfte.
"Ich bedaure die missliche Lage, in die der sehr verehrte Ahn und Blutjäger Lydiadas", sagte sie und zog die von Matteo vergessenen Titel und Ehrungen ein wenig in die Länge, wie um zu betonen, dass sie hier von einer Kreatur sprachen, die die Hälfte der hier anwesenden Vampir mit weniger als einem Blick hätte ausradieren können, "euch gebracht hat, aber ich sehe nicht, was ich damit zu tun haben sollte.

Mein Erzeuger, der verehrte Korinthian, bat mich im Auftrag einiger seiner Freunde, die See der Schatten zu vertreten in ihrer Klage um Gerechtigkeit. Das habe ich getan. Ich habe dem sehr verehrten Blutjäger Zuflucht gewährt, wie es die Traditionen verlangen, da ich an seiner statt die Klage führte. Gegen Brimir, wie ihr euch erinnern mögt. Da nun ihr und die Ancillae weder mit dem Tode von Nevio Apronius noch mit Brimirs Freilassung zu tun hattet...verstehe ich nicht recht, wieso ihr mich befragt und nicht den sehr verehrten Blutjäger Lydiadas."
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