Auge um Auge [Angelique]

[Melissa]

Dieser eine Satz lies die Tzimisce einen Augenblick inne halten. Dieser eine Satz war genug, Melissa für einen Moment zum schweigen zu bringen. Sie sah auf Angelique herab, mit dem gleichen angestrengten Ausdruck, den sie bei ihren Orakelsprüchen zeigte.

"Dann sollten wir hoffen, dass Furfur standhaft geblieben ist", sagte Melissa ominös und ohne auf ihre eigentlichen Bedenken einzugehen.
"Dann, glaube ich, werden wir uns von Neid und Missgunst reinigen können. Und einmal mehr Einheit zeigen."

[Angelique]

"Ja", stimmte Angelique ihrer Lehnsherrin zu und faltete die Hände. "Wir sollten dafür beten, dass der HErr uns dabei hilft, Neid und Mißgunst, Intrigen und üble Nachrede zu widerstehen."

Das meinte sie nicht im übertragenen Sinne. Sogleich begann sie inbrünstig vor dem Altar zu beten.

"HErr, wir flehen dich an: gib uns die Einheit wieder und den Strauchelnden Einsicht.
Beschütze die Sterblichen vor der Bosheit der Feinde und unseren eigenen Fehlern, denn die haben wir reichlich. Schenke unseren Führern Weisheit und uns Stärke.

Amen."

[Melissa]

Melissa verblieb an ihrer Stelle im Chorgestühl, anstatt sich mit Angelique vor den Altar zu werfen. Sie schlug aber ein Kreuz vor der Brust und bekräftigte:
¨Amen.¨

Sie wartete einen Augenblick, bis Angelique sich wieder erhoben hatte.
¨Gibt es noch etwas, wozu du mir raten möchtest?¨, fragte sie dann. ¨Was ich tun kann, um uns zu stärken?¨

[Angelique]

Das hätte sie nicht sagen dürfen. Denn darauf hatte die leicht begeisterungsfähige Malkavianerin nur gewartet. Aus einer Schriftrollentasche zauberte sie einige Pergamente hervor und breitete sie aus.

Ein minutiöser Fünfjahresplan an Strategie, Investitionen, Innovationen und möglichen poltitischen und ökonomischen Geflechten, kindlich schlecht geordnet, aber voller Ideen, wurde vor der unglücklichen Drachin vorgetragen, dass ihr der Schädel nach einiger Zeit brummte.

[Melissa]

Nach einiger Zeit erst stoppte Melissa den unaufhörlich sprudelnden Quell an Ideen, den Angelique geöffnet hatte. Sie hatte erstaunlich offen den Plänen gelauscht und nur selten einen Einwurf gemacht. Tatsächlich hatte sie oft genickt und - wenn sie denn etwas gesagt hatte - nur sehr präzise Fragen gestellt, die die Vorhaben selbst erleuchten sollten.
Ganz so, als seien ihr komplexe Zusammenhänge von Geld, Macht und Menschen, wie Angelique sie sich erträumt hatte, weit zugänglicher als die arkanen Mysterien des Glaubens und der Prophesie.
Schließlich aber war auch die Geduld des Drachen erschöpft. Melissa ließ sich von Angelique einige der Pergamente aushändigen mit dem Hinweis, diese in Ruhe und mit der Möglichkeit zu studieren, ihre eigenen Pläne damit abzugleichen.
Insbesondere aber ein gewisses Unternehmen bezüglich eines kleinen Dörfleins hielte sie für eine fantastische Idee und versprach, einige Dutzend ihrer Männer, sowie eine größere Summe Geldes dafür bereit zu stellen.

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Melissa lädt Angelique in ihre Zuflucht ein, um dort über die Situation der Aufrechten zu sprechen. Sie manipuliert Angelique und überzeugt sie, dass Titus nicht Herr seiner eigenen Handlungen ist, sondern manipuliert wurde, um die Aufrechten zu sabotieren und auseinander zu treiben.
Angelique willigt ein, sich vor Benedetto für Melissa aus zu sprechen und Kontakt zu Furfur aufzusuchen.
Melissa verspricht, mit Ferrucio zu reden, und einige von Angeliques weiteren Plänen für Geschäfte einer sorgfältigen Untersuchung zu unterziehen.