[1015] Hautsache (Toma, Seinfreda)
[1015] Hautsache (Toma, Seinfreda)
Es war schon viel zu lange her, dass Seinfreda ihrem Wissensdurst nachgegangen war und sie hatte einiges mit dem Herold ihrer Majestät zu klären.
So schickte sie an einem Frühjahrsabend die drei diensthabenden Schwestern auf dem Rückweg von ihren Pflichten hinüber zu Tomas Haus in Domus.
Die drei Frauen klopften artig an der Tür und warteten, ob sich etwas regte.
So schickte sie an einem Frühjahrsabend die drei diensthabenden Schwestern auf dem Rückweg von ihren Pflichten hinüber zu Tomas Haus in Domus.
Die drei Frauen klopften artig an der Tür und warteten, ob sich etwas regte.
- Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1015] Hautsache (Toma, Seinfreda)
Den dreien öffnete eine müde aussehende ältere Frau, der ein Kind am Rockzipfel hing, das neugierig aber auch etwas schüchtern sich halb hinter ihr versteckt hatte und zu den Nonnen aufsah. Agatha beugte sich zu dem kleinen blonden Jungen hinab und scheuchte ihn zurück in den Wohnraum, bevor sie sich den Nonnen wieder zu wand.
"Guten Abend, werte Schwestern. Was kann ich für euch tun?" Erst einen Moment später viel ihr ein, woher diese Frauen kommen mögen und was das bedeutete. Ihr Blick wurde kritischer und ihre Haltung angespannter.
"Guten Abend, werte Schwestern. Was kann ich für euch tun?" Erst einen Moment später viel ihr ein, woher diese Frauen kommen mögen und was das bedeutete. Ihr Blick wurde kritischer und ihre Haltung angespannter.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Re: [1015] Hautsache (Toma, Seinfreda)
"Grüß Gott, gute Frau", begann die älteste der drei Nonnen zu sprechen. Sie mochte einmal schön gewesen sein, doch ihr Gesicht war von Sorgenfalten zerfurcht und die ehemals seidene Haut nunmehr fleckig und spröde. Die einfache tracht der Nonnen tat ihrem Aussehen nichts Gutes.
"Schwester Agnes wünscht den Herr des Hauses zu sprechen. Sie sagt, es gäbe dringende und wichtige Dinge, die keinen Aufschub vertragen."
Sie fuhr sich nervös über die Lippen "Sie sagt, es geschehen schrecklicke Dinge und...der werte Herold müsse unterrichtet werden."
Die jüngere und hübscheste der drei Nonnen trat von einem Bein aufs andere, ließ den Blick wandern, sah dem Jungen hinterher. Sie beobachtete die Gesichtszüge Agathas.
"Geht es dir gut?", fragte sie vorsichtig. "Du siehst müde aus, fehlt es dir an Schlaf? Wenn du möchtest, können wir gemeinsam beten?"
"Schwester Agnes wünscht den Herr des Hauses zu sprechen. Sie sagt, es gäbe dringende und wichtige Dinge, die keinen Aufschub vertragen."
Sie fuhr sich nervös über die Lippen "Sie sagt, es geschehen schrecklicke Dinge und...der werte Herold müsse unterrichtet werden."
Die jüngere und hübscheste der drei Nonnen trat von einem Bein aufs andere, ließ den Blick wandern, sah dem Jungen hinterher. Sie beobachtete die Gesichtszüge Agathas.
"Geht es dir gut?", fragte sie vorsichtig. "Du siehst müde aus, fehlt es dir an Schlaf? Wenn du möchtest, können wir gemeinsam beten?"
- Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1015] Hautsache (Toma, Seinfreda)
Agatha sah die Nonne an als hätte diese einen Witz gemacht. Beten, als hätten sie nicht schon oft gebetet, so oft, dafür dass der HERR sie erretten möge, von hier befreien, aus seinen Klauen und nun wo er endlich fort war, da wollte sie das gar nicht mehr. Seltsamerweise vermisste sie ihn und das ließ sie nur mehr beten. IHN bitten ihr eine Antwort zu schenken, ob sie vom Weg abgekommen war? Oder war sie nur verblendet?
Aber was erdreistete sich diese Nonnen darüber zu reden, ihr Hilfe anbieten zu wollen. Sie waren nichts anderes als Diener der Hölle...so wie sie, für diese rothaarige Nonne und Gott hatte sie längst aufgegeben, deshalb half er ihr nicht.
Traurig senkte sie den Blick, dann schüttelte sie mit dem Kopf.
„Natürlich geschehen schreckliche Dinge.“ Sie lachte spöttisch. „Überall. Überall wo sie lauern.“
Klang es unheimlich und paranoid von ihr.
„Ihr wisst es doch auch.“ Dann wurde ihr Gesichtsausdruck wieder etwas klarer.
„Der Herold kann derzeit niemanden empfangen.“
Aber was erdreistete sich diese Nonnen darüber zu reden, ihr Hilfe anbieten zu wollen. Sie waren nichts anderes als Diener der Hölle...so wie sie, für diese rothaarige Nonne und Gott hatte sie längst aufgegeben, deshalb half er ihr nicht.
Traurig senkte sie den Blick, dann schüttelte sie mit dem Kopf.
„Natürlich geschehen schreckliche Dinge.“ Sie lachte spöttisch. „Überall. Überall wo sie lauern.“
Klang es unheimlich und paranoid von ihr.
„Ihr wisst es doch auch.“ Dann wurde ihr Gesichtsausdruck wieder etwas klarer.
„Der Herold kann derzeit niemanden empfangen.“
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Re: [1015] Hautsache (Toma, Seinfreda)
Die junge Nonne sah Agatha verwirrt an. Sie trat einen Schritt auf sie zu und wollte ihr eine Hand auf die Schulter legen.
Ihre großen braunen Augen sprachen nicht von schrecklichen Dingen, sondern von tiefem Vertrauen. Sie strahlte eine angenehme Ruhe aus, wie sie vielleicht nur jene kennen, die ihre Augen vor dem Unheil der Welt verschließen können.
"Sieh, es ist nie zu spät. Egal welche Sünden begangen wurden, ist es immer möglich, auf den rechten Weg zurückzufinden. Ich spüre deinen Schmerz, bitte wisse, dass du uns stets willkommen bist, wenn es etwas gibt, über das du sprechen möchtest...oder auch nicht sprechen, unsere Arme sind auch offen für jene, die für das Unheil keine Worte finden mögen."
Sie lächelte Agatha aufmunternd zu, nicht wissend welche tiefschwarzen Gedanken die andere quälten.
"Wir alle haben jemanden verloren, wir alle teilen den Schmerz. Wenn wir ihn teilen, tut es nicht mehr so weh...", sagte sie leise.
Die ältere Nonne räusperte sich ungeduldig "Bitte entschuldigt, wenn ich unterbreche aber es ist wirklich wichtig. Was soll das heißen, der Herold kann niemanden empfangen? Ist das nicht seine Aufgabe als Herold? Leute empfangen, meine ich? Nun, wir können hier auch warten, bis er Zeit für uns hat. Das macht uns nichts aus? Oder nennt uns eine Nacht, in der er unsere Schwester empfangen kann. "
Ihre großen braunen Augen sprachen nicht von schrecklichen Dingen, sondern von tiefem Vertrauen. Sie strahlte eine angenehme Ruhe aus, wie sie vielleicht nur jene kennen, die ihre Augen vor dem Unheil der Welt verschließen können.
"Sieh, es ist nie zu spät. Egal welche Sünden begangen wurden, ist es immer möglich, auf den rechten Weg zurückzufinden. Ich spüre deinen Schmerz, bitte wisse, dass du uns stets willkommen bist, wenn es etwas gibt, über das du sprechen möchtest...oder auch nicht sprechen, unsere Arme sind auch offen für jene, die für das Unheil keine Worte finden mögen."
Sie lächelte Agatha aufmunternd zu, nicht wissend welche tiefschwarzen Gedanken die andere quälten.
"Wir alle haben jemanden verloren, wir alle teilen den Schmerz. Wenn wir ihn teilen, tut es nicht mehr so weh...", sagte sie leise.
Die ältere Nonne räusperte sich ungeduldig "Bitte entschuldigt, wenn ich unterbreche aber es ist wirklich wichtig. Was soll das heißen, der Herold kann niemanden empfangen? Ist das nicht seine Aufgabe als Herold? Leute empfangen, meine ich? Nun, wir können hier auch warten, bis er Zeit für uns hat. Das macht uns nichts aus? Oder nennt uns eine Nacht, in der er unsere Schwester empfangen kann. "
- Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1015] Hautsache (Toma, Seinfreda)
Agatha verzog das gesicht bei den Worten, die sie eigentliche trösten sollten, aber es nicht konnten. Viel mehr sah sie was sie verloren hatte. Ein normales Leben, ein Leben mit Hoffnung und Liebe.
Dass die Ältere sie ablenkte, war ihr ganz recht dann.
"Er kann derzeit einfach niemanden empfangen. Es ist nicht möglich." Sie schüttelte den Kopf. "Ihr braucht nicht warten. Eine Nachricht wird eure...Schwester sicher erreichen, wenn er...es ihm wieder möglich sein wird sie zu empfangen." Erklärte Agatha und sah ein wenig nervös zwischen den Frauen hin und her. Wollte sie nun eigentlich nur noch los werden.
Dass die Ältere sie ablenkte, war ihr ganz recht dann.
"Er kann derzeit einfach niemanden empfangen. Es ist nicht möglich." Sie schüttelte den Kopf. "Ihr braucht nicht warten. Eine Nachricht wird eure...Schwester sicher erreichen, wenn er...es ihm wieder möglich sein wird sie zu empfangen." Erklärte Agatha und sah ein wenig nervös zwischen den Frauen hin und her. Wollte sie nun eigentlich nur noch los werden.
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Re: [1015] Hautsache (Toma, Seinfreda)
Die ältere Nonne wollte sich offenbar nicht so schnell abwimmeln lassen.
"Was ist denn geschehen? Weshalb ist der Herr nicht zu erreichen? Ist er etwa nicht in der Stadt? Du verstehst sicherlich, dass wie nicht einfach mit leeren Händen zu unserer Schwester zurückkehren können. Sie wird wissen wollen, weshalb man sie warten lässt, wesshalb ihre dringliche Nachricht nicht weitergegeben wurde wie angeordnet?"
Sie jüngere, die offenbar ein feineres Gespür hatte, sag Agatha in die Augen: "Ich sehe, dass du Angst vor etwas hast. Dich beschäftigt etwas. Du kannst es mir sagen, ich kann dir vielleicht helfen?"
"Was ist denn geschehen? Weshalb ist der Herr nicht zu erreichen? Ist er etwa nicht in der Stadt? Du verstehst sicherlich, dass wie nicht einfach mit leeren Händen zu unserer Schwester zurückkehren können. Sie wird wissen wollen, weshalb man sie warten lässt, wesshalb ihre dringliche Nachricht nicht weitergegeben wurde wie angeordnet?"
Sie jüngere, die offenbar ein feineres Gespür hatte, sag Agatha in die Augen: "Ich sehe, dass du Angst vor etwas hast. Dich beschäftigt etwas. Du kannst es mir sagen, ich kann dir vielleicht helfen?"
- Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1015] Hautsache (Toma, Seinfreda)
Nun wurde Agatha sichtlich wütend ob so viel Drängen.
"Er ist nicht da! Und nun lasst mich in Ruhe. Es ist mir völlig egal was ihr beide eurer Herrin erzählt. Sie wird schon noch eine Antwort bekommen, wie ich gerade sagte." herrschte sie die beiden Nonnen an und zog sich ins Haus zurück.
"Einen angenehmen Abend noch!" Dann schlug die schwere Tür vor den Nasen der beiden Frauen in den Rahmen.
"Er ist nicht da! Und nun lasst mich in Ruhe. Es ist mir völlig egal was ihr beide eurer Herrin erzählt. Sie wird schon noch eine Antwort bekommen, wie ich gerade sagte." herrschte sie die beiden Nonnen an und zog sich ins Haus zurück.
"Einen angenehmen Abend noch!" Dann schlug die schwere Tür vor den Nasen der beiden Frauen in den Rahmen.
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Re: [1015] Hautsache (Toma, Seinfreda)
Die jüngere der Nonnen zuckte erschrocken zurück, während die andere wie angewurzelt vor der Tür stehen blieb.
"Aber ich habe doch nur..?", begann die jüngere zu sprechen. verstummte jedoch als sie den Blick der Äleren sah.
"Das wird unserer Schwester nicht gefallen, oder?", fragte sie dann verschüchtert.
"Nein.", stellte sie ältere fest. "Nein, das wird es nicht. Wie unhöflich..."
Die jüngere zupfte an ihrem Gewand "Komm, lass uns weitergehen...Wenn der Herold nicht da ist, kann keiner etwas daran ändern?"
Verwundert beobachtete sie ihre Schwester, wie diese misstrauisch ein Ohr an die Tür legte.
"Schwester!" entfuhr es ihr entrüstet. "Du kannst doch nicht...."
"Psst!", unterbracht die ältere Nonne sie ungeduldig. "Sag mir lieber bescheid, wenn jemand kommt!"
"Aber ich habe doch nur..?", begann die jüngere zu sprechen. verstummte jedoch als sie den Blick der Äleren sah.
"Das wird unserer Schwester nicht gefallen, oder?", fragte sie dann verschüchtert.
"Nein.", stellte sie ältere fest. "Nein, das wird es nicht. Wie unhöflich..."
Die jüngere zupfte an ihrem Gewand "Komm, lass uns weitergehen...Wenn der Herold nicht da ist, kann keiner etwas daran ändern?"
Verwundert beobachtete sie ihre Schwester, wie diese misstrauisch ein Ohr an die Tür legte.
"Schwester!" entfuhr es ihr entrüstet. "Du kannst doch nicht...."
"Psst!", unterbracht die ältere Nonne sie ungeduldig. "Sag mir lieber bescheid, wenn jemand kommt!"
- Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1015] Hautsache (Toma, Seinfreda)
Schwach hörte sie Stimmen hinter der Tür. Redete die Frau mit dem kind? Zumindest klang eine recht hoch. Dann gab es leises Geklapper und Holz das über Holz gezogen wurde. Die alte Nonne konnte durch das dicke Holz nicht viel vernehmen, nur "Nonnen" und dann später irgendwas über Essen. Das Kind plapperte viel, aber es war nicht verständlich was genau. Männliche Stimmen blieben hingegen aus.
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